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Schritte der Nationalversammlung erklärten, wie der aufgehoben haben. Tilsit, 23. Rov. In sämmtlichen russischen Zeitungen steht eine Erklärung des Kaisers, nach welcher er nicht dulden werde, daß seinem geliebten Schwager von dem aufständischen Volke weder Rechte nochMacht geraubt werde; um dieselben zu schützen, werde er auf den ersten Wink mit seinen 500,000 Mann braven Truppen vorrücken und in Preußen M Ordnung wieder Herstellen. — (Gott bewahre uns vor der russischen Ordnung!) Die selben Gewährsmänner versichern auch, daß das Militair überall marschfertig und zum Einrücken bereit sei; es sollen Kosakcnregimenter bestimmt sein, direkt nach Tilsit zu marschiren. Frankfurt. Nachdem die beiden Abgg. Sim- son und Hergenhahn in Berlin Nichts ausrichten konnten, weil der König auf seinem harten Kopf stehen blieb und durchaus in Nichts nachgeben wollte, ist nun der Präsident der Reichsversamm lung selbst nach Berlin gereist, um die unseligen Wirren zu lösen. Möge cs ihm gelingen. — In Folge der vom Zollverein ergriffenen Repressalien wird die französische Regierung mit dem 3k. De- cember d. I. die vor einigen Monaten eingeführten Ausfuhrprämien einstellen. Sehr gut fürDeutsch- landS Handel! — 28. Gagern's Vermittelung scheint total gescheitert zu sein. Er soll den Hof gänzlich ent- muthigt und körperlich angegriffen verlassen haben. Merk auf, mein Volk, und wähle recht. Ehrgefühl und menschenfreundliche Gesin nungen sind mächtige Triebe, für das Va terland zu wirken und Gefahren zu über nehmen. Sokrates, Gespräche. Die Zeit ist da, wo das sächsische Volk sich um schauen soll, ob es in seiner Mitte Männer habe, die zum Heil des Staates wirken könnten. Es soll sich umschaucn, weil nicht allein die Männer, die bis jetzt auf den Tribünen gestanden haben, die Wahl verdie nen, weil es so Manchen giebt, der in der Stille, blos getrieben und bewacht von seinen heiligen Gefühlen, energisch gewirkt hat. Darf so ein Talent, welches sich in der Stille gebildet hat, darf so ein Charakter, welcher durch's Leben und durch eine gewissenhafte Selbstschau sich veredelt hat, nicht berücksichtigt wer den? Gewiß. Suche vor allen Dingen deine wah ren Freunde auf. Die sind es nicht, die den Stab über alle neuen Einrichtungen brechen. Du kennst die stolzen Aristokraten; wenn du sie wählst, ziehen sie dir das rettende Lret unter dem Fuße weg. — Die sind keine Volksfreunde, die außer dem Volke und nicht mit dem Volke leben; sie haben keine Sympathie für s Volk und werden für sein Heil nicht erglühen. Auch die find es nicht, welche bei jedem Winde erzit tern und wankend werden; welche vor dem März ge bückt gingen und fich erst in neuerer Zeii aufgerichtet haben; sie nehmen zu leicht die alte Gewohnheit des BückenS und Kriechens wieder an. So dürfen auch die Egoisten, die sich nur das Scharren und Sammeln von Geld und Gut zur Lebensaufgabe gemacht haben, nicht zu den Volksfreunden gezählt werden; sie haben keine Ideen und können sich für keine begeistern; bei ihnen muß jede, selbst himmlische Idee in Silber und Gold eingefaßt sein, sonst sind sie blind gegen dieselbe. Wähle sie nicht, sächsisches Volk! Ein Volksvertreter muß eine gründliche Kenntniß des bürgerlichen Lebens und der Staatseinrichtungen haben; er muß die jetzige Zeit verstehen, muß wissen, was zu erringen ist für'S Volk; er muß Scharfsinn be sitze», denn es giebt zu scheiden und zu sichten; er muß Entschlossenheit besitzen, denn es gilt, so manchen Berg zu übersteigen, so manches Eisen zu brechen; er muß auch, wenigstens einigermaßen, beredt sein, da einmal durch das freie Wort viel gewirkt werden kann; er muß endlich auch ei»:n biedern Charakter haben, sein Leben, seine Schriften (sie sagen mehr, als flüchtig hingeworfene Worte), sein Auftreten in bürgerlichen Kreisen, — das Alles muß beweisen, daß er der Ehre eines Volksvertreters werth ist. Brüder, wählt also Keinen, der durch seine Be schränktheit unnütz wird; Keinen, der noch in vormärz lichem Schlamme sitzt; keinen bloßen Raisonneur, der mit Redeschwall und Witz bestechen will, weil es ihm an Kopf und Herz fehlt; Keinen, der vor lauterUeber- legung selten zum Handeln kommt, ihr füllt sonst die Kämmern mit Hemmschuhen, die den Wagendes Volks glücks aufhalten werden; auch keinen Stummen, dessen Schlösser vor dem Munde selbst dann nicht fallen wol len , wenn es gilt, die Rechte des Volkes vor dringen der Gefahr zu schützen. Wählt endlich nicht blos nach dem Glaubensbekenntniß des Candidaten — das wird ein Jeder so gut als möglich ausstatten —; erforscht vielmehr, wenn es nur irgend möglich ist, sei» Leben und sei» Wirken. - Aber wie finden wir die braven Männer heraus, die uns vertreten sollen? Durch Volksversammlungen? Nein! Volksversammlungen find gut, wenn es gilt, die Massen zu erregen. Allein bei den Wahle» soll das Volk forschen und urtheilen lernen. Es müssen fich auf dem Lande in aller Eile politische Gesellschaften bilden, in welchen man sich über gewisse Männer, die man kennt, besprechen und von ihren Gesinnungen un terrichten muß. Jeder Bezirk muß dann eine große Wahlversammlung halten, das Resultat der Berathun- gen einzelnerOrtschasten mittheilen, und'dan» die Wahl auf den Mann hinzulenken suchen, der das meiste Ver trauen und die »leiste Tüchtigkeit besitzt. Nur auf diese Weise ist eine freie und würdige Wahl im Volke möglich. lind diese ist sehr nothwendig. Tausend schöne Hoffnungen tauchen in uns bei dem Gedanken an dem künftigen Landtag auf. Manches alteGespenst deSGe- setzes soll verjagt und manche Last dem bedrängten Bür ger vom Halse genommen*werden. Wo noch ein Chaos ist, da soll es sich klären und Wohlgestalten. Erleich terung im Gerichtswesen, ein gerechtes Steuerwesen, Beseitigung le» kommt Angelegenh man berathl gültig dabei irre werden so nimm gei dabei von U ten leiten. 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