Einleitung. Die Chronik von Sanct Peter zu Erfurt ist uns lediglich in zwei verhältnißmäßig ziemlich neuen Abschriften aus dem sech zehnten Jahrhundert erhalten^), deren eine, von welcher Stübel-) eine Ausgabe veranstaltet hat, sich in der königlichen Bibliothek zu Göttingen, die andere, publicirt von Menken^), in der königlichen Bibliothek zu Dresden befindet — letztere nach Stübel^) eine mitunter mangelhafte Copie der ersteren. Geschrieben im Sanct-Peters-Kloster zu Erfurts beginnt sie, wie fast alle Geschichtswerke des Mittelalters mit den ersten christ lichen Zeiten und ist fortgefiihrt bis zum Jahre 1355. So wie sie uns vorliegt, erscheint sie als eine compilatvrische Arbeit, deren Quellen uns theilweise verloren gegangen sind, und ist dies insbesondere bezüglich der Jahre 1100 bis 1215 der Fall, welche hier in Uebersetzung gegeben werden. Es wird wohl mit Grund angenommen, daß gleichzeitig nie dergeschriebene, uns aber nicht mehr erhaltene Jahrbücher von Sanct 1) Stichel in Erfurter Denkmäler I. — 2) a. a. O. — 3) Lorixt, rer. «orm. III, 2U1—344. — 4) a. a. O. I stg. — 5) Als erster Abt des Klosters »ach den, große», auch von unserer Chronik berichteten Brande in, Jahre 1080 erscheint Giselbert, welcher llvi im heiligen Lande starb. Unter seine,» Nachfolger Burchard wurde N03 mit dem Neu bau einer Kirche auf hem Petersberge begonnen und im Jahre 1147 Kirche und Kloster feierlich eingeweiht.