Chronik von Lanct Peter. 1100. Giselbert, Abt zu Erfurts, führte seinen schon längst gehegten Wunsch einer Pilgerschaft aus Liebe zum Herrn aus, ging nach Jerusalem und nachdem er den Platz angebetet hatte, wo die Füße des Herrn gestanden, unterwarf er sich aus Liebe zu dessen heiligster Mutter derselben im Thals Josaphat zu regel mäßiger Lebensart und Dienstleistung; und nachdem er ein Jahr daselbst in treuem Dienste Angebracht und noch am Tage seiner Auslösung das heilige Meßopfer gefeiert hatte, wanderte er am 1. Letober glücklich zum Herrn. Im Jahre des Herrn 1 l 01 erlangte Graf Heinrich 2), wel cher fett war, die Gnade des Kaisers und der Kaiser selbst über gab ihm die Mark der Friesen. Als er sich nun sofort mit seiner Gemahlin dahin begab, wurde er selbst mit einer Lanze durchstochen und aus dem Schiffe geworfen und so getödtet, sie aber enkam mit Noth?) 1) Unter „nbdas liriümskurüensis" ist in unsrer Chronik stets der Abt des Samt Peters-Klosters in Erfurt zu verstehen tStiibcl a. a. O. 13. A. I>. — 2) Heinrich der Fette war ein Sohn des 1070 des Herzogthums Bayer» entsetzten Otto von Nordheim und der Bater der nachmaligen Kaiserin Richiza. Er wurde, weil er sich Grafschaften aneignen wollte, welche früher zum Bisthum Utrecht gehörten, von den Rittern des Bischofs und von gemeinen Friesen, „denen das Joch seiner Herrschaft schwer war", ge tödtet. — 3) Bis auf die Beisätze: „welcher fett war" und: „mit einer Lanze durchstochen und ans dem Schiffe geworfen" gleichlautend mit den Jahrbüchern von Hildesheim zum Jahre 1101. Geschichtschreiber. Liefrg. SI, Chronik von Sauet Peter. 1