Volltext Seite (XML)
»r««v yandels-Ieitun- . e»—--»tM » die -»samt- ^iav>. »r Pos,-) «uklaae- Tie 12gr>pau«n« 24 WM drille wm.-Ztii« .>ilund,wan,tg Soldviennlge. Famiiienan^eigcn von Pritaicu Mi-Zeile Icchs bloldpiennta«. Gclraen0e>«San,e>gcn -rtcLtnpcirche Keklamereilen uiw naL Larit. Preisnacvlah bei «blchiuh. Platz-und Da»eavor«Ärltten nnverbindNW. Für das Ausland enUvrecuender Ausschlag. t-ttütlunaSon Letpna PottilveckNonio Lelvna Ä01. Ner>tasr»kei«' T.v«v Vie VoU u» DeuNwmnv Mr Mona- MLr; 3 «oldm.: Ausland « Goldm «in do«o. Erichrint ,»glich morgen», anfter Montags HÄH. Sewal, schl etzt «ttüll. au». Schrtiriet,..Gescha,,«s,. Drucken, 2e,p,tg. Iohannlsaatte 8 «Fernspr.OrMgcspr. Dammel-Nr.: 7MN Frrngespr. 17WK-i,ftg2>: edenda n. in allen Filialen Anzeigen» und Abannemenl-Annahme. auch nimm» lebe» Voslam» Bestellungen an. D«» 1k«i»»ia«v Ta««dl»tt «»tALte -»e a«u»a»«« v»»an»ei»aa,»»>»««» »es v»tt»ee»r«i»»dr«»s <«tv»ig v. a« verantwortlich Mr den D«rt: ohesredalleur v. «oldtt«tn, Leipzig ?kr. 84 Berantwonlich Mr Jn^ral«: cswald «llller, Leipzig - Raundos. Trucku-Berlag Leipziger«erlagSdruckerei kV. m. b.vorm. Fischer LFürsten Soaulag, 6ea 6. LprU 1924 Berliner Schrilticiiung: Köchin. 21 > Fcraspr. Tündoff-itivü- Dre-dner Achriitleiiung Loschivitz. Lchtllerür 3n, Fcrn>pr. 31790 Halleiche Zchriktleitung Leipziger Strafte 21 «Fernsprecher 8)88» ns. 1»dr,. Nationale Politik 5. 2lpril. 8 Wo-; ist eine nationale, was ist eine in Wahrheit völkische Politik? Doch ohne Zwcsfel eine solche, die in allem Reden und Han deln beständig auf da-, Wohl des Vaterlandes B ^acht nimmt und zu deren Eigentümlichkeiten es daher notwendigerweise gehört, daß sie sich nicht von Gefühlswallungen, sondern von den Erwägungen des nüchternen Verstandes leiten läßt Denn so einfach liegen die Verhältnisse, inmitten deren das Reich seinen Weg unter den Nationen zu gehen hat, ganz gewiß nicht, daß mehr oder weniger primitive Gemütserregungen genügen tonnten, um die Richtung des Heils an,'.»zeigen. Ganz in» Gegenteil bedurfte der um i-as Schicksal der Natson besorgte Deutsche zu keiner Zeit mehr der freilich aus den Tiefen des Herzens kommenden, doch Sesl>alb nur um so schärferen lind reiflicheren Ueberlegung als m diesen Tagen, da uns nach langen Ialwen der Vereinsamung die Möglichkeit winkt, allmählich wi der etwas w.e eine deutsche Diplomatie, ein L isst cm weltpolitischer Freundschaften und An» lchüungen aufbauen zu können. Dem natürlichen Lauf der Dinge, wie er m der Weltgeschichte immer von neuem angctroffen wird, ist es angemessen, daß die Interessen der Machte, die sich im rtrieg zur Niederringung ei.»es gemeinsamen Rivalen vereinigt harten, nach der nur allzu vollständigen Erreichung dieses Zieles mehr und mehr auscinanderstreben, so daß sich dem Besiegten die Aussicht auf neue Mächtegruppierungen eröffnet, bei denen er selber seinen Vorteil zu finden vermag. Elemen tares Gcbot oer Klugheit ist cs für ihn, nichts zu tun, wodurch diese Entwicktung gehemmt, der zerfallende Fcindbund von neuem zusammen- ge chmiedet werden kann. Denen aber, die sich mit Unrecht des Namen von „Nationalen" und „Völkischen" wie eines Monopols bemächtigt haben, scheint solä)er Klugheit unbekannt zu sein. Gewiß, wir wissen alle, daß die Parteien, und vor allem die auf den uußerneu Flügeln des p5litifct)cn Aufmarsches kämpfeitiden, im Wahl» kampf gewiße Freiheiten und sogar Narrenfcel» hci.en m Anspruch nehmen, die für den Einge weihten ihre Korrektur in sich selber tragen. Denn ihm ist bekannt, was er von den Ausschrei, tun en und Verstiegenheiten der extremen Stim- nunwerber zu halten, welche gewaltige Dosis von gewöhnlichem Wasser er in den schäumen de», Wein zu gießen hat, um die weit beschel- dencren Absichten zu ermessen, die sich hinter den aufgedonnerten Schlagworten verbergen. So könnte der nationalistische Phrasendrusch am En.e ch.re allzugroße Besorgnis hingenommen werden, wenn er nur einheimistische Zuhörer hätte. Doch wir sind nicht unter uns. Im In- und Aus.ande behorchen uns Leute, denen es in das eigene Spiel paßt, jene Revanche- d.chung, üie in Wahrheit nur als Redeblüte ge- dacht war, diesen militaristischen Schrei, der in Wirklichkeit nur als rhetorische Floskel ange- st ßrn wurde, grimmig ernst zu nehmen unL als Material gegen den Wiederaufbau der deutschen Woh.fahrt zu verwerten. Denn darüber können wir nicht im Zweifel sein: die Welt ist noch voll M.ß trauen gegen uns, und es bedarf nur ge- ringer Mühe, um die Legende von einer schon zu neuen Streichen ausholenden deutschen Mi- lüärmacht selbst unseren Freunden glaubhaft zu machen, die das deutsche Volk in neuer Wohl- fch.t, doch keineswegs in neuer Kriegsrüstung au,erstehen zu sehen wünschen. Ist cs zu viel verlangt, wenn man den „Völ kischen" und „Nationalen" in ihrer heißen Werbung um die W.hierstimmen ein wenig Rücksicht auf die ebenso schwierigen als richtigen Bemühungen zumutet, die gegenwärtig um den W eoeraufoau einer deutschen Außenpolitik im Gange sind, ein wenig Verständnis für die voll- koo.nien klaren Bedürfnisse der deutschen Diplo- ma.ie, die nur mit äußerster Besorgnis beobach ten kann, wie England und Frankreich auf dem V.den der Abwehr angeblich von Deutschland her drohender Gefahren von neuem zusammen- zurücken scheinen? Doch freilich haben unsere Na.ionalisten die Enthüllung zu fürchten, wie wenig wahrhaft vaterländischer Sinn übrig blei- den würde, wenn sie sich zu dem Verzicht auf die „vö.kische" Phrase verstehen würden. Umso dringender ist die Pflicht der Republikaner, auch ih e.feits im Wahlkampf laut genug zu spre ch..,, um dem Ausland die Stimme eines auf der Ebenbvdigkeit einer grcßen Nation bestehen- den, doch zu friedlicher Gemeinschaft der Völker bereiten Deutschland zu Gehör zu bringen. Neue Gefahren im Westen Di« umstrittene Erneuerung -er Micumverträge - Nationalistischer Wahnfirm Part», L. April. l8ig. Tel.) Der deutsche Botschafter Hoefch wurde gestern von Poineare empfange«. Die Besprechung drehte sich um die von Krank reich geforderte Verlängerung der Micumverträge und um den Bericht der Sachverständigen. Poineare erklärte dem deutschen Botschafter, dost die Be schlüsse der sachverständigen einstimmiig gefastt worden seien. SS handle sich jetzt darum, die Haltung verdeutsche« Regierung kennenzulernen. Herr von Soesch erwiderte, er känne Poincar^ö Kroge« »icht ohne weiteres beantworten, da er die Ansicht seiner Regierung nicht genügend kenne. Poincar» hat ferner die Gelegenheit benutzt, um de« deutschen Botschafter dar auf aufmerksam zu machen, datz die letzten Reden deutscher Minister einen ungünstigen (Eindruck in Krankreich hervorgerusen hätte«, da sie den An schein erweckten, als ob die Regierung gegen die Bestimmungen des Versailler Ver trages ausrcizen wolle. Besonders handle es sich um die Rede Dr. Ltresemanns in Hannover, in der er über Lndendorsf und die militärischen Ver bände gesprochen habe. Ergebnislos Berlin, 8. April. (Eig. Tel.) lieber seine gestrige Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Poineare bat der deutsche Botschafter der Berliner Negierung einen ausführlichen telegravhischen Be richt erstattet. Sowohl am Quai d'Orsay als auch von der Wilhelmstraße wird über bas Ergebnis der Besprechungen «ine offizielle oder auch nur offiziöse Mitteilung verweigert. Aber man hort non durchaus zuverlässiger Stelle, daß die gestrigen Be sprechungen ergebnislos verlaufen sind. Der deutsche Botschafter hatte den Auftrag, dem fran zösischen Ministerpräsidenten eine Zwischen lösung für die Zeit zwischen dem 15. April, an dem die Micumverträge ablauftn, und der eird- aültigcn Reparationslösung vorzuschlagen. Die Fort- siihruug der Kohlen- und Koksstsstrunqen an dft Be- satzunysmcchtc sollte etwas verringert »nd durch eine internationale Anleihe ermöglicht werden. Poincars hat gestern diesen Vorschlag der deutschen Regierung zurückgewiesen und erklärt, daß die französische Regierung aus Erneuerung der Liefe rungsverträge in dem erweiterten Um fange bestehen müsse, der von der Micum gefordert werde. Sollten die Zechenbesitzer im besetzten Gebiet die Erneuerung verweigern, dann würde die fran- zösische Regierung darin eine Wiederaufnahme des passiven Widerstandes erblicken und mit Zwangs maßnahmen vorgehen. Am Dienstag sollen in Düsseldorf die Verhandlungen zwischen der Micum und den deutschen Industriellen beginnen. 85 Prozent der Z"chenbesitzcr haben erklärt, daß sie außerstande seien, die Belastung aus den Micumverträgcn nach dem 15. April wieder auf sich zu nehmen. Sie würden es vorziehen, ihre Zechen stillzulegen. Es besteht kaum Aussicht, daß die Düsseldorfer Verhandlungen zu einer Verständigung führen werden. Die Gefahr neuer Konflikte im besetzten Gebiete nach dem 15. April wäre dann sehr naheliegend. Pa»i», 5. April. (Eig. Te l.) Der Quai d'Orsay war gestern mit seinen Mitteilungen über die Unter haltung zwischen Poincars und oem deutschen Bot- schafter außerordentlich sparsam. Man hörte ledig lich, daß die Unterhaltung sich auf laufend« Ange legenheiten bezogen habe, wobei hinzugefügt wurde, es sei möglich, daß die Micumverträge sowie die Dahlen im besetzten Gebiet besprochen worden seien. Au» den Informationen von deutscher Seit« geht hervor, daß die Unterhaltungen auf die Möglichkeiten der Schaffung eines gwischen- zustandcs zwischen dem Ablauf der Micum- vertrage und einer endgültigen Regelung sich bezogen haben. Trotzdem veröffentlichen viele hiesige Blätter längere Berichte mit Betrachtungen über die Aus- spräche, in denen recht ins einzelne gehende Angaben über beren mutmasslichen Inhalt gemacht werden. Die meisten dieser Angaben dürften auf Kom binationen beruhen. Pertinax sieht im „Echo de Paris" in der Unterhaltung des Botschafters mit dem Minister präsidenten eine Wiederaufnahme oder Wieder anknüpfung jener französisch-deutschcn Unterhaltungen, die Ende Dezember begannen, im Laufe des Januar jedoch von selbst zusammen fielen, nachdem man einige Schriftstücke gewechselt hatte. Pertiy« tritt im übrigen in der Frage der Erneuerung der Micum- vertrüge für ein« unentwegte Fortführung der Politik der direkten Abkommen mit den deutschen Indu striellen ein. Allerdings verlangt er dabei die Schonung der deutschen Souveränität. Die deutsche Regierung müsse nach seiner Auffassssunz die Lasten, di« auf den vertragschließenden Inbu- striellen ruhen, auf die Gesamtheit der deutschen Be völkerung verteilen und den Abschluß wirtschaftlicher Abkommen (Austausch von westfalischem Kok» gegen lothringisch» Erze und Metallprvdukte) erleichtern. Auf diese Seif» würde sie zur Herstellung eine» .mocku» vivevcki" beitragen, der nach und nach «in» Entspannung der deutsch-französischen Beziehungen herbeiführen würde. Im übrigen beklagt sich Pe't nax darüber, daß sich di« französische Regierung im H-rbst durch allgemeine Rücksichtnahme auf di« separe.tist schc Bewegung die Verwirklichung derartiger Pläne h^be mMzchen taffen. Immerhin glaubt «, bah bar Augenblick zur Durchführung einer Polink der direk- ten Abkommen unter Befragung der Alliierten noch nicht verpaßt sei. Der „Matin" feillerseit» meint, Herr v. Hoesch habe bei seiner gestrigen Demarche eine Anregung der deutschen Regierung unterbreitet, die Verträge aus etwa einen Monat zu verlängern. Das Blatt glaubt nicht, daß die deutschen Inoustriellen das g e - fahrliche Spiel einer Erneuerung des Wider st andes zu spielen gedenken, anderseits habe Le Trocquer bei seiner letzten Inspektionsreise sich davon überzeugt, daß all« Maßnahmen getroffen worden seien, um die deutschen Stofftieftrungen an die Alliierten zu sichern. Itnfiunige Drohbriefe Lou^vn, 5. April. (Eig. Tel.) Die englischen Blatter melden, daß General Deyouite mit voller Unterstützung und Zustimmung der belgischen lknd englischen Nheinlcmdkvmmisiare und der mili tärischen Besetzungsbehörden im ganzen besetzten Ge- biet umfassende Maßnahmen anyeordnet hat, um die Tätigkeit deutscher Geheimorganisationen, die militärische Vorbereitungen treffen, zu unter drücken. Nicht nur französische, sondern auch führende Persönlichkeiten de« englischen Besatzungsheeres und der englischen Besetzungsfiehördeu haben Droh briefe erhalten, in denen die Vollstreckung des Todesurteil» an einem bestimmten Tage an gekündigt wEd. Essen, 5. April. In Essen wie auch in Gelsen- kirchen sind in den letzten Tagen Haussuchun gen und Verhaftungen vorgenommen worden. Ein Teil der Verhafteten wurde bald wieder in Freiheit gesetzt. Deutschland am (Scheidewege London, 5. April. „Manchester Guar dian" führt in seinem Leitartikel aus, eine tra- gische Gefahr schwebe über Deutschland. Allem Anschein nach stürze es der Reaktion zu in dem Augenblick, wo sich Lilfe nah« und die britisch« Regierung bestrebt sei, ihr Aeußerste» zu tun, um ve» Deutschland, Wiederherstellung «itzuhelsen und zuzusehen, daß ihm Serech- tigkett zuteil werd«. Das Blatt ist der Ansickst, die öffentliche Meinung in England sei mit einigen geringfügigen Ausnahmen Deutschland günstig gesinnt. Der „Pianchester Guardian" muß zugeben, daß dos deutsche Volk Grund zur Klage ebenso gegen England wie gegen Frankreich habe. Zehn Jahre nach Ausbruch des Krieges lasse ,man die Deutschen, die damals Kinder waren, leiden, als ob sie seine Urheber wären. Das Blatt glaubt, Mac. bonald habe eine starke und bestimmte Politik und eine Politik, die bereits einige Er gebnisse erzielt habe. Man stehe ietzt am Vorabend entscheidender Ereignisse. In einigen Tagen würden die Berichte der beiden Unteraus schüsse der Reparotionskommission veröffentlicht wer den, auf Grund deren Macdonald sofort zu der Entwicklung seiner Politik übergehen werde. Natür- l'ch werde es 'hin vielleicht nicht gelingen, ihre An nahme durch Frankreich, wenigst'ns nicht ftfort, zu erreichen: er werde jedoch eine Polstik treiben, die im Interesse des Friedens und der Stabili- tüt Europas und daher unverme'dlich im In teresse Deutschlands liege. ,Wa» könnte," fragt der „Manchester Guardia»", „betaurrlick*r sei», al, daß De»tsckland diese» Augenblick benützte, »» stch i» reaktionüre« ssahr*-«si« z» stürze», wa, ihm unvermeidlich dte ksfcnt.ick'«» Sympathie» i» England und audere» Sünder» eutsremden würde?" Die liberale Bewegung in Frankreich würde einen vrrhängnisvollen Rückschritt erleiden, wenn d'e fron ösisch« Regierung auf den Erfolg der deutschen Reaktion verweisen und von neuem an die Furcht «nd Eifersucht Frankreich, appelliere» könnte Rücktritt -er württembergischeu Re gieruvg Stuttgart, 5. April. Zn der heurigen Landtags- sitzung wurde ein Zentrumsontrag, nach dem der Vollzug der Perordnung über die Aufteilung von sieben Oberämtern und des Landratamtcs Hall bis zum 15. Juni verschoben werden soll, mit den Stimmen der Rechten, des Zentrums und der Deut schen Volkspartei angenommen. Darauf er- klärten Staatspräsident Hieb er, der Finanz minister, der Innenininister und der Insrizminister ihren Rücktritt. * Stuttgart, 5. April. (Eig. Tel.) Die Ber. ordiurng über den Abbau der Oberämter hat nun doch den Sturz der Negierung herbcigeführi, obwohl vor zwei Tagen der von der Rechten unter- stützte Aentrumsautrag auf Hinousschicbung der Voll ziehbarkeit des Gesetzes abgelehnt worden »rar und damit das Verbleiben der Regierung sichergestellt schien. Der Zähigkeit des Zentrums gelang cs aber durch eine seltsame Ausdeutung des ablehnenden Be schlusses, seinen Antrag wieder auf die Tagesordnung zu bringen. Ls erklärte nämlich, daß die Abstim mung sich nicht auf den Inhalt, sondern aus die Zu - lassung seines Antrages, die Vollziehbar- keit der Abbauverordnung auf Grund eines Initiativ gesetzes bis zum 15. Juni hinaus zuschi eben, bezogen habe. Das Imtiativgesetz wurde also erneut auf die Tagesordnung gesetzt und fand bei der heutigen dritten Lesung eine Stimm enmehr- heit, nachdem die Volkspartci durch einen erneuten Stellungswechsel dem Zentrumsantrag zugestimmi hatte. Unmittelbar darauf erklärte Staatspräsident Dr. H i..e der, daß er und sein Ministcrkollcge Dr. Schail lFinanzminister) ihren angekündigten Rücktritt aus der Regierung vollziehen würden, da sic in dein Br- schluß ein Mißtrauensvotum erblickten. Der Rücktritrserklärung schlossen sich Minister des Innern Bolz und Zustizminister Baverle (Zentrum) mit cincr anderen Begrüudungsformel an. Am Donnerstag tritt der Landtag zusammen, um die Wahl des Staatspräsidenten vorzunehmen. Di« Rentenmark ist sicher Berlin, 5. April. (Eig. Te l.) Die planm 'ßige Gerüchtmacherei gegen die Rentcnmark, deren sich fest einigen.Tagen die inländischen und ausländischen Spekulanten befleißigen, weil sie offenbar das B" dürsnls fühlen, sich für ihre Frankcnverluste zu ent schädigen, hat die „B. Z. am Mittag" veranlaßt, von leitenden Kreisen der Rentenbank Mitteilungen über den Schutz und die Sicherungen der Rentenmark einzuholen. Dort erklärte man. die größte Gefahr, die bei der Schaffung der Rentcnbank befürchtet wurde, daß nämlich zu große Kredit ansprüche gestellt würden, wird in wenigen Tagen dadurch beseitigt sein, daß die Gold» di « kontbank ins Leben tritt, die die Mittel geben soll, das Wirtschaftsleben wieder in Gang zu bringen. Gerade das eifert die Spekulation zu letzten Vorstöße gegen di« Rentenmark an. Der Derwaltungsrat der Rentenbank hat sich in seiner gestrigen Sitzung mit dem Ab fließ en der Rentcnmark ins Ausland beschäftigt und mit den Vorkehrungen, die die Reichsregierung dagegen trifft. Sie verhandelt mit der Regierung weiter über diesen Gegenstand. Die Rentenmark ist nur inländische« Zahlungsmittel und soll cs auch bleiben. Sie gründet sich auf einen sicheren Aufbau, denn sie ruht auf erst- klassigen Hypotheken nach Londoner Goldpreis. Sie gibt Kredite durch Vermittlung der Reichsbank, aber nur aus Londoner Goldpreis. Würde also die Rentenmark aus irgendeinem Grunde uirklich einmal fallen, so müßten entsprechend höhere Be- träge in Rentcnmark für die ausstehenden Kredite zurückgezahlt werden. Dadurch würde sogleich Nach frage nach Rentenmark entstehen und der Kur» der Rentcnmark automatisch wieder in die Höhe getrieben werden Line Erschütterung der rein in- ländischen Rentcnmark ist allo gar nicht mög lich. Die ausländischen Kursschwankungen der Papiermark werden auch wieder aufhören, wenn die Spekulation einsieht, daß ihre Versuche vergeblich sind. Vollarpariiäten an AuS'and-börsea in Vttlionen Mark S. Aprtl 4 «Vttl 3-rich Amsterdam 4.8 4.7 London 4,7 Re» D«ick (»orbvrs«). L . . tRachdsrW W