dritten Tage an, die in der Provinz gewöhnliche Feldarbeit mit eigenen Händen zu verrichten. 15. Quintanis hieß ein Municipium des zweiten Rätiens, am Ufer der Donau gelegen. Dieser näherte sich von der anderen Seite ein kleiner Fluß. Namens Businca. So oft nun, was häufig geschah, die Donau austrat, wuchs auch die Businca und pflegte dann einige Orte des Castells zu überfluthen, weil dasselbe in der Ebene angelegt war. Auch eine Kirche hatten die Bewohner dieses Ortes außerhalb der Mauern aus Holz erbaut. Dieselbe schwebte über der Wasserfläche und wurde gestützt durch Balken und gabelförmige Hölzer, welche in der Tiefe befestigt waren. Die Stelle des Estrichs aber vertrat eine Lage geglätteter Bretter, welche die Wasser über- flutheten, sobald sie aus den Ufern traten. Die Einwohner von Quintanis nun hatten voll Vertrauen den heiligen Severin zu sich eingeladen. Da er zur Zeit der Dürre hinkam, fragte er, warum der Bretterboden ohne Bedeckung wäre. Die Bewohner antwor teten, weil durch das häufige Anschwellen des Flusses noch stets alles, was man drüber gelegt hätte, fortgerissen wäre. Aber jener sprach: „Wan bedecke jetzt in Christi Namen die Bretter mit dem Estrich. Ihr werdet schon sehen, daß der Fluß von nun an auf himmlisches Geheiß ferngehalten wird." Als der Estrich vollendet war, stieg er selbst in ein Schiff, ergriff ein Beil und schlug unter Gebet in die Balken, und nachdem er das ehrwürdige Zeichen des Kreuzes gemacht hatte, sprach er zum Wasser des Flusses: „Nimmermehr läßt mein Herr Jesus Christi zu, daß du über dies Zeichen des Kreuzes hinausgchest." So oft nun auch seit jener Zeit der Fluß wieder nach seiner Gewohnheit wuchs bis zur Höhe der Hügel und die Nachbarschaft wie sonst bedeckte, so stand er doch stets so viel niedriger, als der Raum der Kirche war, daß er niemals über das Zeichen des heiligen Kreuzes, welches der Mann Gottes gemacht hatte, hinausging. 16. Es geschah aber, daß in dem erwähnten Castell ein gar ehrwürdiger Presbyter, Namens Silvinus, starb, und als man in