Einleitung. 13 cum gegen die Germanen dauernd halten zu können, forderte er die Provinzialen auf, mit ihrer Habe nach Italien auszuwandern, wozu diese mit Freuden bereit waren. So wurde 488 das Ufer noricum den Barbaren preisgegeben. Bei dem Auszuge wurde der Leib des Severin seinem letzten Wunsche gemäß von seinen Schülern mitgenommen und in feierlicher Weise nach Italien über führt. Er wurde zunächst nach dem Mons Feles') gebracht, bis er später in Lucullanum 2) bcigesetzt wurde, wo ihm eine Wittwe, Namens Barbarin, ein prächtiges Grabmal hatte erbauen lassen. Ueber demselben erhob sich ein Kloster, in dein die von ihm ge gründete Mönchsgemeinde lebte. Der zweite Vorsteher des Klosters war der Biograph des Severin, Eugippins, der noch ein Schüler desselben in Noricum gewesen war und 488 mit den Uebrigen nach Italien ausgezogen war. Er war ein angesehener Mann und durch Freundschaft mit bedeutenden und hochstehenden Zeitgenossen, hauptsächlich Geist lichen, verbunden, von denen mehrere ihm Schriften gewidmet haben. Cassiodor, welcher ihn noch gesehen hat, urtheilt über ihn, er sei zwar ohne große wissenschaftliche Bildung gewesen, aber sehr be wandert in den heiligen Schriften: er habe eine Blumenlese aus den Werken des heiligen Angustin veranstaltet. 'Nach einer An gabe des Isidor von Sevilla hat er ferner eine Regel für die Mönche seines Klosters verfaßt, welche er ihnen sterbend hinterließ. Die Veranlassung, die ihn dazu führte, das Leben des Severin zu schreiben, erzählt er uns in einem Briefe an einen Diaconen Pa- schasius, der unsrer Uebersetzung vorangestellt ist. Es ist dieser Paschasius ohne Zweifel derselbe, den Gregor der Große als den Verfasser der uns erhaltenen Schrift „Vom heiligen Geiste" nennt und den er als einen gelehrten und frommen Mann rühmt. Ihn bat Eugippius, er möge die Nachrichten, die er in roher und kunst loser Weise über Severin zusammengestellt hätte, zur Erbauung gläubiger Christen zu einer Biographie desselben verarbeiten. Pa rt Jetzt wahrscheinlich älacsrata <n Monte. poltrs im ehemaligen Kirchenstaate südlich von San Marino. 2) Jetzt Pizzofalcone, welches, früher eine selbständige Ort schaft, heut zu Tage zur Stadt Neapel gehört.