42 Die Geschichte Friedrichs III und Maximilians I, Kap. 26. (26.) Von seinen Kindern und einigen Vorgängen während seines Ehestandes. 25. Federzeichnung: Erzherzog Maximilian und Gemahlin in dem Schlafgemach ihrer Kinder. Der kleine Prinz Philipp und seine Schwester Margarethe schaukeln ihr jüngstes in der Wiege liegendes Brüderchen; Diener und Wärterinnen sind im Halbkreis um diese Gruppe gestellt. Im zweiten Jahre der Ehe, indem sich ein völliges Ein vernehmen in natürlicher Zuneigung und herzlicher Liebe zwi schen Beiden herausgebildet hatte, wurde er von ihr an den Iden des Juni* mit dem König Philipp von Caftilien, darauf im dritten Jahr am 4. Tag vor den Iden des Juni ^ mit Margarita, im vierten Jahr aber mit Franzi beschenkt. Franz jedoch wurde noch kein Jahr alt. Die Erziehung Mar- garita's ward mit Willen und auf Veranlassung des Vaters von Bellojocus von Burbunium^ geleitet, die Vormundschaft aber über Philipp wurde von den Morinern in offener Auf lehnung gegen den Willen Maxmilians und zu dessen höchster Entrüstung aufgegriffen, und ward die Veranlassung zu reich lichem Blutvergießen in ihren Städten, Dörfern und Gefilden. Ehe er nämlich das Schutzrecht über seinen Sohn aufgäbe, wollte er lieber der gesammten Herrschaft verlustig gehen. Um daher die Vormundschaft über diesen seinen Sohn zurück zu gewinnen, shat er die Flamminger des Krieges mannigfache 1) Am IS. Juni; vielmehr am Li. Juni 1478. Seit 1504 ist Philipp auch König von Castilien. 2) Am 10. Juni; statt lunü muß cs aber heißen Sanuarü, also am 10. Januar 1480. »1 Franz, geboren am 2. September 1481, starb bereits am LS. Dezember des selben Jahres. 4) Gemeint ist ossenbar damit kierro II äk Lourdvn, siro >io IleLusou, der Ge mahl der älteren Schwester Anna König Karls VIII von Frankreich, dem Margarethe verlobt war. Diese Anna wußte wahrend der Unmündigkeit ihres 14jährigen Bruders die Staatslcitung und damit auch die Erziehung der Verlobten Karls VIII an sich zu reißen.