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38 Die Geschichte Friedrichs III und Maximilians I, Kap. 21. 22. vorzubringen im Stande sei, soviel wisse er ganz bestimmt und aus dem strahlenden Feuer der Augen des Knaben, in welchem etwas Furchtgebietendes liege, gehe es deutlich hervor, es werde häufig Vorkommen, daß nicht nur bei seinem Anblick, sondern schon bei Nennung seines Namens die tapfersten und beherz testen Männer die Flucht ergreifen würden. (22.) Wie von Friedrich, dem Vater, das Geschick des Knaben erforscht wurde. 21. Federzeichnung: Kaiser Friedrich und Gemahlin mit Ge folge in einer Säulenhalle. Ein Sterndeuter, die rechte Hand des jungen Prinzen Maximilian haltend, weissagt aus dem Stande der Sterne dessen künstige Schicksale. Indessen mit solchen Urtheilen, die nur auf Muthmaßungen beruhten, und mit den sozusagen aus dem Stegreif hervorgebrachten Geschichtchen der Muthmaßer gab sich der Kaiser nicht zufrieden. r Um seines Söhnchens wechselnde Schicksale des dabei sich heraus stellenden vielseitigen Vortheils halber aus sicherer Kenntniß genau zu erfahren, fragte er erfahrene Nativitätssteller um Rath, was sie von Maxmilians Zukunft hielten, ob sie von glücklichem Fort gang oder Mißerfolgen begleitet sein würde. Diese, aus den untrüglichen Bewegungen der Gestirne zuverlässige Berechnungen anstellend, versicherten ohne Zögern unter Anderem, sein Leben werde bis zum letzten Athemzug mannigfachen und nahezu be ständig sich ändernden Zufällen unterworfen bleiben, indem es in jähem Wechsel bald bis zu den höchsten Stufen des Glückes emporgehoben, bald in die Tiefe des Unglücks herabgeschleudert werden würde. Niemals jedoch würde ihm die Zuneigung des Volkes und auch wiederum eine Steigerung des Glückes fehlen; im Übrigen seien seine Schicksale mit einer völligen Unbestän digkeit gepaart, daß Keiner weiß oder schwarz daraus abzu leiten vermöchte.