Die Geschichte Friedrichs III und Maximilians I, Kap. 17. ZZ (17.) Von der Zeit und dem Orte der Geburt Kaiser Maxmilians und einigen Begebenheiten aus seinen ersten Jahren. 16. Federzeichnung: In Gegenwart der Eltern und zahlreicher Dienerschaft wird der kleine Prinz in seiner Kammer gebadet; er steht in einer in den Mittelpunkt des Bildes gerückten hölzernen Wanne aufrecht da zum Erstaunen der Umstehenden. Zur Linken neben der Wanne sieht man die Wiege, mit deren Zurichtung gerade eine Kammer zofe beschäftigt ist, in der Nähe steht ein Nachtgeschirr mit daneben liegendem Deckel. Geboren wurde er im 13. Jahre * der väterlichen Regierung, nach Christi Geburt im 1459. Jahre nicht lange nach der Eroberung von Constantinopel^ am 11. Tage vor den Kalenden des Aprils zwei Stunden vor Sonnenuntergang an einem bedeutsamen Orte und in einer berühmten Stadt, einer der Hauptstädte des oberen Pannoniens welche der Volksmund gewöhnlich die kaiserliche Neustadt nennt. Als er nun sofort durch ein Bad von dem Nnrath, der ihm noch vom Mutter leibe her anhing, gereinigt wurde, stand er einen Augenblick in der Badewanne unbeweglich aufrecht, ohne zu schreien. Den Eltern wurde von diesem außergewöhnlichen Anzeichen Mit theilung gemacht und diese beschlossen in der Voraussicht seiner trefflichen Gesinnung und seines heldenhaften Charakters, ihn Maxmilian zu nennen. Es fehlte auch nicht an anderen Wun derzeichen aus den ersten Jahren seiner kindlichen Unbeholfen- heit, aus denen man sein Verhalten in seinen späteren Lebens jahren deutlich herauslesen konnte. Bisweilen gerieth er, wenn er in der Wiege lag, plötzlich in heftige Erregung und schaute die Umstehenden mit einer nichts weniger als freundlichen *) Vielmehr im SV. Jahre seiner Regierung, da Friedrich am 2. Februar 1440 zum römischen König erwählt war; also wohl Ireäoeiino für vioesimo verschrieben. 2> Diese erfolgte am 29. Mai 1453. °) Am 22. März gegen 4 Uhr nachmittags. — «) Oesterreich u. d. Enns, «eschichtschr. d. deutsch. Vorz. XV. Jahrh. 3. Bd. 3