24 Die Geschichte Friedrichs III und Maximilians I, Kap. 12. (12.) Von Speise und Trank, die er zu sich nahm; von seinem Schlaf. 11. Federzeichnung: An der Lichtung eines Waldes sitzt der Kaiser mit einer Anzahl seiner Hofleute zur Tafel, während ein daneben stehender Saitenspieler aufspielt. Der Platz ringsherum ist von einzelnen Posten, welche in voller Rüstung zu Pserde halten, eingeschlossen. Im Hintergründe hält ein größerer Trupp Reiter Wacht; in dessen Nähe steht der kaiserliche Wagen. Dem Kaiser nähert sich eine in lange Ge wänder gekleidete Person, um ihm irgend einen Gegenstand zu überreichen. Speise führte er seinem Magen täglich zweimal * in reichlicher Menge zu, außer wenn er, um den kirchlichen Vorschriften zu genügen, fastete. Sonst war er gewohnt, so oft ihn Essenslust anwandelte, zu jeder Zeit und an je dem Orte, selbst wenn er im Wagen fuhr, süße Birnen, Pfir siche oder Rosinen zu verzehren. Bisweilen speiste er so spät am Morgen, daß die gekocht aufgetragenen Speisen, weil sie nicht selten schlecht geworden waren, noch einmal neu gekocht werden mußten. Selten hielt er große Schmausereien ab, es mußte denn sein, daß er theils um mit seinem Reichthum zu prunken, theils mit Rücksicht auf seine kaiserliche Würde einmal einige Fürsten einlud und sie zur Tafel zog, und sie nun in der liebenswürdigsten Weise und mit den ausgesuchtesten Lecker bissen bewirthete. Da thaute er auch auf und wurde redselig, und erzählte, ohne zu übertreiben, von seinen Erlebnissen und den Wechselfällen des Glückes und trug Geschichten von seinen Vorfahren ganz wahrheitsgetreu vor. Auch ließ er die Freu den der Tafel durch spaßhafte Vorträge von Scherzmachern würzen, wie er auch meistens das Frühstück, das Mittag- oder Nachtmahl dadurch unterbrach und das Gespräch bis tief in die Nacht hinzog. Er war jedoch all' die Tage seines Lebens hindurch nüchtern und trank keinen Wein; nur manchmal ließ er sich den neuen Traubensaft und zwar den ganz süßen aus ') Für bis ist von König Maximilians Hand ssmei übergeschricben.