Die Geschichte Friedrichs III und Maximilians I, Kap. 11. 23 Die für die Erfüllung der religiösen Pflichten stets genau festgesetzten Stunden hat er, besonders wenn es sein körperliches Befinden gestattete, pünktlich und in heißer Andacht eingehalten; auch sonst fand er in seinen Mußestunden bei Nacht sowohl wie bei Tage Zeit seine Gebete zum Himmel zu richten. Ja mit solcher Frömniigkeit hat er seinen Sinn stets auf die Gottheit im Himmel gerichtet, daß er die Gotteshäuser nicht bloß mit purpurnen Behängen und Baldachinen, mit goldenen Geräthen in erhabe ner Arbeit, Wappendarstellungen, Gemälden von feinster Aus führung, Priestergewändern, Wachskerzen und anderen Zier rathen für die Heiligthümer ausschmücken ließ, sondern er hat eine ganze Anzahl von Kapellen auch von Grund aus neu gebaut. Und weil er dem heiligen Georg stets besondere Verehrung gewidmet hatte, beschloß er, daß dieser in allen Kriegsnöthen als Schutzheiliger und Mitstreiter für alle gelten und als sol cher angerufen werden sollte. Daher sind die in deutschen Landen hochberühmten Gesellschaften und Ritterorden unter dem Namen dieses Heiligen entstanden und unter seinem Schutz alle Ruhmesthaten zu Hause und im Kriege ausgeführt. Aber auch einige Priesterschaften hat der Kaiser neu eingerichtet, welche sich nicht sowohl durch die Kleidung, deren Farbe und verschiedenen Schnitt — diese pflegen nämlich zwei lange leinene Band streifen, denen vorn und hinten Kreuze eingewirkt find, zu tragen — als durch Gebräuche und Ceremonien von den übri gen geistlichen Conventen unterschieden. Sie stattete er auch mit ewigen Renten aufs reichlichste aus und ließ es schließlich ruhig geschehen, daß man ihn als einen von diesen Priestern des heiligen Georg ohne Weiteres öffentlich bezeichnete*. Kei ner anderen Sache hat er jemals ein gleich warmes Interesse entgegengebracht als dem Wachsthum und der Förderung dieser seiner neuen Stiftung. v Hierüber scheint Näherer nicht bekannt zu sein.