Die Geschichte Friedrichs III und Maximilians I, Kap. 8. 17 (8.) Von seinen Reisen. 7. Federzeichnung: Der Kaiser mit großem Gefolge fährt vom Lande ab auf einem zum Theil mit einem Baldachin versehenen Schiffe, dessen Ruder eingelegt sind und dessen Segel vom Winde geschwellt ist; oben am Mast flattert die Flagge mit dem doppelköpfigen Reichsadler. Auf dem Vordertheil des Schiffes blasen Trompeter. An der zur Rechten sich ausdehnenden Küste sieht man die Verfolger heraneilen, von denen ein Theil in die am Gestade liegenden Fahrzeuge stürzt, um dem ab segelnden Kaiser nachzusetzen, während andere die Pfeile auf das kaiser liche Schiff richten. Im Hintergründe die Mauern und Thürme einer Stadt. Reisen, die durch die Länge des Weges beschwerlich und die mannigfachen Gefahren schwierig waren, vollführte er mit großem Muthe. Beim Antritt seiner fürstlichen Regierung nämlich, wie bereits erwähnt isth legte er die Fahrt nach Jerusalem mit solcher Unverzagtheit und einer derartigen Ver achtung des Geschickes und der widrigen Zufälle zurück, daß er von denen, welche die Reise mitmachten, laut beglückwünscht wurde, er vermöge das Schicksal und widrige Zufälle durch seinen Herrscherwillen zu bannen. Während nämlich damals, wie gesagt 2, die schändlichen Söhne Mahumets die gesammten Meeresgestade mit entsetzlicher Furcht vor ihren kriegerischen Überfällen erfüllten und in großer Zahl verwüsteten, und auch während der Seefahrt die Stürme häufig weit wilder rasten, als sonst, nöthigten ihm alle diese Entsetzen einflößenden Ge fahren keine andere seelische Erregung als ein Lächeln ab, so daß er von seinen Kriegsleuten, die durch das Brüllen des Meeres förmlich betäubt wurden, unter mehrfachen Flüchen verwünscht wurde. Als er aber in Aegypten ^ landete, nach dem er schon alle heiligen Orte auf seiner Fahrt besucht hatte, i) S. oben S. iv. — 2) S. oben S. 11. °) Nach der deutschen Bearbeitung S. 24ff. geschahen diese Ereignisse aus dem Rückweg von Jerusalem nach Jaffa. Daß Friedrich auch in Aegypten gewesen sei, ist uns sonst nirgends überliefert. Bgl. Röhricht, Deutsche Pilgerreisen S. 12L ff. Beschichtschr. d. deutsch. Vorz. XV. Jahrh. 3. Bd. 2