62 Prokop, Vandalenkrieg II, 4—5. 533 er dort vernahm, daß der Feind schon ganz nahe war, beschwor er die Schiffer unter vielen Versprechungen, ihn mit An strengung aller Kräfte in ein andres Land oder auf eine andre Insel zu bringen. Das war aber unmöglich, denn es stürmte gewaltig, und die Wogen des Tyrrhenischen Meeres erhoben sich, wie es diesem Meere eigen ist, zu ungeheurer Höhe. Da kamen die Schiffer und Bonifatius zu der Einsicht, daß Gott den Schatz den Römern geben wolle und deshalb das Schiff am Auslaufen hindere. Mit vieler Mühe waren sie jedoch aus dem Hafen gekommen und gingen dann unter großer Gefahr mit dem Schiff vor Anker. Als Belisar nun nach Hippo Regius kam, schickte Bonifatius einige seiner Leute zu ihm. Sie sollten sich in eine Kirche flüchten und dann aussagen, Bonifatius, der Ge- limers Schatz hüte, habe sie geschickt, aber sie sollten nicht eher angeben, wo er sei, bis sie die eidliche Zusicherung erhalten hätten, er werde nach Auslieferung des Schatzes mit seinem Privateigenthum ungekränkt entlasten werden. Jene thaten, wie ihnen befohlen; Belisar aber war über diese Botschaft nicht wenig froh und leistete bereitwillig den gewünschten Eid. Durch einige Vertraute nahm er Gelimers Schutz in Empfang und entließ Bonifatius mit dem, was er sein nannte — er hatte aber ganz bedeutend von Gelimers Schatz gestohlen. 534 5, Nachdem Belisar nach Karthago zurückgekehrt war, ließ er die Vorbereitungen dazu treffen, daß alle Vandalen mit Früh lingsanbruch nach Byzanz eingeschifft würden; dann rüstete er sich, um alles für die Römer wieder zugewinnen, was die Vandalen beherrscht hatten. Kyrillus also schickte er mit starker Heeresmacht nach Sar dinien und gab ihm den Kopf des Tzazon mit, weil die Bewohner dieser Insel am wenigsten geneigt waren, sich den Römern zu unterwerfen. Sie fürchteten nämlich die Vandalen und hielten nicht für wahr, was man ihnen von den Ereignissen bei