genommen. Ammatas und Gibamund sind gefallen, da die Van- 533 dalen den Muth verloren; die Rosse und die Arsenale und ganz Afrika, vor allem Karthago, sind schon in den Händen der Feinde. Die noch übrigen Vandalen sitzen müßig da und haben die Be freiung von Gefahren durch das Opfer ihrer Weiber und Kinder und ihrer ganzen Habe erkauft: uns ist nur die Ebene von Bulla übrig geblieben, wo uns allein die Hoffnung auf Euch noch aufrecht hält. Du aber wirf die Sorgen wegen des Aufstandes und Sardiniens bei Seite und komm baldmöglichst mit Deiner ganzen Flotte zu uns. Denn wer um seine Existenz zu kämpfen hat, darf sich um Nebendinge nicht kümmern. Wenn wir ver eint gegen die Feinde kämpfen, werden wir das alte Glück wieder gewinnen, oder doch das davon haben, daß wir nicht von einander getrennt die Schläge des Schicksals erleiden." Tzazon theilte, was er erfahren, seinen Vandalen mit. Ihr Schmerz war groß, aber sie durften ihn nicht zeigen den Sar diniern gegenüber; schweigend und ingrimmig trugen sie ihr Un glück. Sofort war alles zum Aufbruch bereit, ihre Schiffe segelfertig. Nach dreitägiger Fahrt landeten sie auf der Grenze von Mauretanien und Numidien. Zu Fuß setzten sie ihren Marsch fort, bis sie auf der Ebene von Bulla den Rest ihres Volkes trafen. So traurig war das Wiedersehen, daß ich kaum Worte finden kann, es zu schildern. Wirklich, selbst ein Feind hätte beim Anblick dieses Auftritts durch den jähen Wechsel im Geschick der Vandalen erschüttert werden und Mitleid mit ihnen fühlen müssen! Gelimer und Tzazon hielten sich lange Zeit fest umschlungen, schweigend weinte einer an des andern Brust. Ihrem Beispiel folgten die andern. So genoffen sie in schmerz licher Umarmung die bittersüße Freude gemeinsamer Trauer; keiner wagte zu reden: weder Gelimers Begleiter fragten nach Godas, noch Tzazons Genossen nach den letzten Ereignissen in Afrika. Das Jüngstgeschehene hatte keinen Werth mehr für sie;