52 Prokop, Vandalenkrieg I, 25. 533 seiner Würde vom römischen Kaiser empfangen hatte, selbst wenn er den Römern feindlich war; durch die von den Vandalen em pfangenen hielten sie ihre Herrschaft nicht für genügend legiti- mirt. Diese Insignien aber bestehen in einem silbernen und Vergoldeten Stabe, einem silbernen Hut, der nicht den ganzen Kopf bedeckt, sondern wie eine Kopfbinde gestaltet, ringsumher durch silberne Träger gehalten wird, und einem weißen Mantel, der auf der rechten Schulter nach der Art einer thessalischen Chlamys mit einer goldenen Spange zusammengehalten wird; ferner einem weißen, buntgestickten Unterkleid und goldgeschmücktem Schuhwerk. Belisar übersandte ihnen das Gewünschte und für jeden außerdem ein bedeutendes Geldgeschenk. Deshalb aber kamen sie keineswegs ihm zu Hülfe, doch wagten sie auch nicht den Vandalen beizustehen, sondern hielten sich klüglich bei Seite und warteten ruhig ab, welches Ende der Krieg nehmen würde. So standen die Sachen für die Römer. Gelimer sandte nach Sardinien einen Brief an seinen Bruder Tzazon durch einen Vandalen, der glücklich ein Kauf fahrteischiff am Strande traf, das ihn in den Hafen von Calaris brachte, so daß er seinen Auftrag erfüllen konnte. Der Brief aber lautete folgendermaßen: „Es war, glaube ich, nicht Godas, der die Insel zum Abfall von uns brachte, sondern eine Strafe vom Himmel, welche die Vandalen getroffen hat. Denn sie hat Dich und die Blüthe der Vandalen uns ent zogen nnd mit einem Schlage alles Gute aus Geiserichs Haus hinweggenommen. Nicht um die Insel wieder zu gewinnen, bist Du von hier abgesegelt, sondern damit Justinian Herr von Afrika werde. Denn was das Geschick beschlossen hatte, können wir jetzt aus dem Erfolge erkennen. Belisar ist mit geringer Heeres- macht zu uns gekommen, aber die alte Tapferkeit der Vandalen ist sogleich entschwunden und hat das gute Glück mit sich