Prokop, Vandalenkrieg I, 20. 43 vielmehr offen standen und die ganze Stadt hell erleuchtet war. 533 Die zurückgebliebenen Vandalen hatten sich schutzflehend in die Kirchen zusammengedrängt. Belisar aber wollte nicht einziehen, einmal weil er einen Hinterhalt fürchtete, und zweitens weil er einer nächtlichen Plünderung Vorbeugen wollte. An demselben Tage war bei günstigem Winde die Flotte auf der Höhe des Vorgebirges erschienen. Kaum erblickten sie die Karthager, so nahmen sie die eisernen Ketten, welche den Hafen, Mandracium genannt, sperrten, fort und machten den Eingang frei. In der Königsburg ist ein finsteres Gefängnis, Ankon von den Kar thagern geheißen, dahinein der Tyrann seine Feinde zu werfen pflegte. Da saßen zu der Zeit viele Kaufleute aus dem Osten, denen Gelimer schwer zürnte, da er ihnen vorwarf, sie hätten den Kaiser zum Kriege aufgehetzt. Sie alle sollten sterben; so hatte Gelimer befohlen an dem Tage, wo Ammatas bei Decimum fiel. (Als ihr Wächter vom Treffen bei Decimum hörte und die Flotte um das Vorgebirge segeln sah, ließ er sie frei gegen das Versprechen, ihn wiederum den Römern gegenüber in Schutz zu nehmen.) Auf den Schiffen wußte man noch nichts von den Thaten des Heeres, hielt deshalb still und erfuhr nun durch Boten, die nach Mercurium ausgesandt wurden, was bei Decinuum geschehen war. Nun herrschte natürlich auch hier große Freude. (Die Flotte geht bei Stagnum, 40 Stadien von Karthago, vor Anker, da Mandracium noch als gesperrt gilt, auch für die ganze Flotte zu klein ist; nur Kalonymus schleicht sich — gegen den ausdrücklichen Befehl Belisars — nach Mandracium und plündert die fremden und einheimischen Kaufleute, die am Strande wohnen.) Am folgenden Tage ließ Belisar die Mannschaften von den Schiffen landen und zog mit dem ganzen Heere in Schlacht-