keit. Er sollte mindestens 20 Stadien dem Heere vorausreiten 533 und jede feindliche Annäherung sofort melden, damit man nicht unvorbereitet zur Schlacht genöthigt werden könne. Zur Deckung der linken Flanke detachierte er in derselben oder noch größerer Distanz die Massageten; er selbst folgte mit dem streitbarsten Theil des Heeres, da anzunchmen war, daß Gelimer von Hermione aus folgen und einen Angriff versuchen würde. Auf der rechten Flanke aber hatte er nichts zu besorgen, da er mit dieser sich hart am Gestade hielt. Die Flotte hatte den Befehl, sich mög lichst auf gleicher Höhe mit dem Heere zu halten, bei gutem Winde statt der großen die kleinen Segel — Dolonen genannt — zu führen, bei eintretender Windstille aber die Ruder kräftig zu gebrauchen. Nach der Ankunft in Syllektus hielt Belisar die Soldaten in Zucht und duldete nicht die kleinste Unordnung. Die Afrikaner gewann er außerdem durch seine Güte und Liebenswürdigkeit in so hohem Maße, daß von da an der Marsch wie im eigenen Lande war: die Bewohner flohen nicht mehr oder versteckten ihr Eigenthum, sondern hielten Markt und waren den Soldaten in jeder Hinsicht gefällig. Jeden Tag bis zur Ankunft in Karthago legten wir 80 Stadien zurück; die Nacht brachten wir, wo sich die Gelegenheit bot, in einer Stadt zu oder in einem wohlbefestigten Lager. So kamen wir über Leptis und Adrumetum nach Grasse, noch 350 Stadien von Karthago. Dort befand sich ein könig licher Palast der Vandalen mit einem Garten, wie wir ihn schöner nie gesehen. Viele Quellen sprudelten darin, und Bäume aller Art, mit Früchten bedeckt, spendeten Schatten. Jeder Soldat machte sich eine Hütte unter ihrem Laubdach und aß Obst, so viel er mochte; daß Früchte abgenommen waren, merkte man kaum — so voll hingen die Zweige. — Sobald nun Gelimer in Hermione von der Landung der Feinde hörte, sandte er seinem Bruder Ammatas schriftlich den Befehl nacb Karthago, Hilderich