sich über diese Punkte Gewißheit verschafft hatte, nach Kaukana 533 fahren, ungefähr 200 Stadien von Syrakus entfernt, wo Belisar selbst mit der ganzen Flotte Station machen wollte. Angeblich aber war Prokop auf Getreidekauf ausgesandt, da die Gothen freien Markt bewilligt hatten auf Grund eines Bertrages zwischen Kaiser Justinian und Amalasnntha, Athalarichs Mutter — dieser war noch klein und regierte unter Vormundschaft seiner Mutter über die Gothen und Jtalier, wie in meiner Gothengeschichte zu lesen ist. Als Theodorich nämlich gestorben war und die Krone auf seinen Tochtersohn Athalarich überging, der schon frühe den Vater verloren hatte, fürchtete Amalasuntha für die Herrschaft des Knaben und schloß sich so eng als möglich an Justinian an: sie folgte seinen Wünschen, hatte damals für Belisar freien Markt versprochen und hielt auch dies Versprechen. Als Prokop in Syrakus war, begegnete er unvermuthet einem Bürger, mit dem er von Jugend auf befreundet war. Derselbe hielt sich des Seehandels wegen seit langer Zeit in der Stadt auf und theilte Prokop mit, was er wünschte. Er wies ihn nämlich an einen seiner Sklaven, der erst vor drei Tagen aus Karthago zurückgekommen war. Dieser behauptete, es sei gar nicht daran zu denken, daß von den Vandalen der Flotte auf gelauert werde, denn man wisse dort gar nichts vom Aufbruch eines Heeres nach Afrika, vielmehr seien kurz vorher die besten Streitkräfte der Vandalen gegen Godas abgegangen. Deshalb versehe sich Gelimer gar keines Angriffs und halte sich, ohne auf Karthago und die anderen Küstenplätze besonders zu achten, in Hermione auf, einem Ort in der Byzacenischen Landschaft, vier Tagereisen landeinwärts; man brauche also keinerlei Befürchtungen zu hegen, sondern könne fahren, wohin der Wind gerade stehe. Kaum hatte Prokop das gehört, so faßte er den Sklaven bei der Hand und schritt mit ihm eiligst dem Hafen Arethusa zu, wo sein Schiff lag; unterwegs richtete er mancherlei Fragen an ihn Geschichtschreiber. Lief. 73. Prokop, Vandalenlrieg. 3