24 Prokop, Bcmdaleukrirg I, 9. Feinde Theoderichs und der Golhen in Italien. Sie hielten nämlich Ainalafrida gefangen und tödtelen alle Golhen auf die Be schuldigung hin, sie sännen aus Empörung gegen Hilderich und die Vandalen. Theoderich konnte nicht Vergeltung üben, da er sich nicht stark genug fühlte, mit Heeresmacht nach Afrika über zusetzen. Hilderich hatte dagegen mit Justinian sich eng befreundet, war sogar dessen Gastfreund geworden, als er zwar noch nicht Kaiser war, aber doch die kaiserliche Gewalt besaß, da sein Oheim Justin schon hochbetagt und auch nicht gerade sehr erfahren in Staatsgeschäften war. Sie ehrten sich gegenseitig durch große Geschenke. Nun war aus dem Hause Geiserich nächst Hilderich der älteste Gelimer, ein Sohn des Gelaris, ein Enkel Genzos und Geiserichs Urenkel; er hatte also die nächste Anwartschaft aus den Thron. Unter den Seinen galt er als trefflicher Krieger. Sonst war er ein gefährlicher Mensch von schlechtem Charakter, herrschsüchtig und geldgierig. Dieser Gelimer nun konnte, da er sah, daß ihm die Herrschaft zufallen mußte, es nicht in seiner bisherigen Lebensweise aushalten; er maßte sich königliche Rechte an und griff nach der Frucht, die für ihn doch noch nicht reif war. Da Hilderich sich nachgiebig zeigte, konnte er sich nicht mehr im Zaum 530 halten, sondern verschwor sich mit den Ersten seines Volkes, Hilderich zu stürzen, weil er unkriegerisch sei, sich von den Mauren habe schlagen lassen; auch wolle er das Vandalenreich an Kaiser Justin verrathen, damit es nicht ihm, Gelimer, der aus einem anderen Zweige der Familie sei, zufalle — das erklärte er für den Zweck einer Gesandtschaft, die nach Byzanz ging — und dann solle die Krone an Justin fallen. Die Ver schworenen glaubten das alles und handelten demgemäß. So gelangte Gelimer zur Herrschaft und setzte Hilderich nach siebenjähriger Regierung nebst Hoamer und dessen Bruder Euagees gefangen.