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VII, 2—5. Aus Ammianus Marcellinus. XXXI. Buch. 89 Antiochia aufbrechen, um sich einstweilen nach Constantinopel zu» begeben. Vorläufig schickte er die Generale Profuturus und Tra- janus voraus, Leute mit großen Ansprüchen und kleiner Feld herrngabe. 2. An Ort und Stelle angelangt, hätten sie durch Hinter halt und kleine Ueberfälle einzelner Schaaren die Menge der Bar baren schwächen müssen; statt dessen ergriffen sie unbesonnener Weise eine Maßregel, die zum Verderben ausschlagen mußte: sie führten gegen die wuthschnaubenden Barbaren die frisch aus Armenien angekommenen Legionen, die allerdings die Feuerprobe schon gut bestanden hatten, aber dieser ungeheuren Masse, welche Berg und Thal anfüllte, keineswegs gewachsen waren. 3. 4. Diesen Schaaren, welche noch nicht wußten, was Ver zweiflung und ungezügelte Kampfeswuth vermochten, gelang es zunächst, den Feind über die steilen Höhen des II-wmus (Balkan) zurückzudrängen und selbst über den engen Defilös Stellung zu nehmen, wo sie den Feind eingeschlvssen hielten, so daß er, ohne jeden Ausgang, dem Hunger verfallen mußte und sie selbst die An kunft Frigerids abwarten konnten, der mit pannouischen und trans alpinischen Truppen heranzog: ihn hatte auf die Bitte des Valens Gratian in den Kampf gesandt, um eine Katastrophe zu verhüten- Ebenderselbe Gratian hatte auch den eomss äomastieorum Richo- meres aus Gallien geschickt, der sich auch auf dem Marsche nach Thracien befand, mit einigen Cohorten, von denen aber der größte Theil desertirt war und zwar, wie einige wissen wollten, auf An rathen des Merobaudes, aus Besorgniß, Gallien könne durch einen Einfall vom rechten Rheinufer, das von Truppen entblößt war, heimgesucht werden. 5. Frigerid war durch Gliederschmerzen an der Uebernahme des Kommandos verhindert, oder, wie böswillige Neider sagten, schützte Krankheit vor, um dem Schlachtfelde fern bleiben zu können. So einigte man sich dahin, daß Richomeres die Führung übernahm.