Aus dem einunddreWgsten Buch. III, 1. Die Hunnen hatten das Gebiet des den Grm-^s thungern benachbarten Halanenstammes, den man Tanai'ten nennt, durchstreift, viele getödtet und ausgeplündert und den Rest zu einem Bündniß gezwungen. Von diesen unterstützt, brachen sie nun mit um so größerer Kühnheit in die weiten und fruchtbaren Gaue des Ermenrich ein, eines Königs, der wegen vieler Helden- thaten bei seinen Nachbarn sehr gefürchtet war. 2. Obgleich ihn der Angriff überraschte, versuchte er doch längere Zeit Widerstand zu leisten; schließlich jedoch, da er sah, daß dem drohenden Geschicks dessen furcktbare Härte in der Ein bildung noch gräßlicher erschien, als es in Wirklichkeit sein mochte, zu entrinnen unmöglich war, zog er es vor, durch freiwilligen Tod dem Zusammenbruch seines Reiches zuvorzukommen. 3. Nach seinem Tode ward Vithimiris zum Könige gewählt, der einige Zeit den Halanen Widerstand leistete mit Hülfe eines Hunnenstammes, den er durch Sold gewonnen hatte. Nach vielen Niederlagen verlor er, tapfer kämpfend, in der Feldschlacht sein Leben. Die Vormundschaft für seinen kleinen Sohn Viderich führten Alatheus und Saphrax, zwei erprobte Feldherren, die bald einsahen, daß die ungünstigen Verhältnisse einen weiteren Wider stand unmöglich machten. Sie wichen daher langsam zurück bis an den Van»stu8 (Dniester), der zwischen Istsr (Donau) und Lor^stbsuos (Dniepr) seine Fluthen durch weite Gefilde dahinwälzt.