Aus dem achtundzwanzigsten Buch. n, 1. Valentinian unternahm Großes und Nützliches: er »es befestigte den Rhein in seinem ganzen Laufe von Rhätien bis zum Ocean durch großartige Erdwerke: überall erhoben sich kleinere oder größere Kastelle und Thürme an besonders geeigneten Orten längs der gallischen Grenze; öfters schob er auch die Grenze vor, indem er jenseits des Flusses Befestigungen errichtete. 2. So hatte er auch am Nicer (Neckar) einen hohen und unüberwindlichen Festungsthurm von Grund aus neu errichtet; da er aber befürchtete, daß dieser durch den übergroßen Anprall der Strömung nach und nach unterwühlt werden könnte, gedachte er den Lauf des Flusses selbst abzulenken. Zu diesem Zweck verschaffte er sich erfahrene Wasserbaumeister und machte sich mit zahlreicher Mannschaft an das Werk, welches sehr schwierig war. 3. Denn viele Tage hindurch wurden die aus Baumstämmen zusammengezimmerten Wasserrinnen, welche man in das Strombett warf, obgleich sie wiederholt durch herüber und hinüber ein gerammte gewaltige Pfähle befestigt waren, von den aufgestauten Fluchen weggerissen und giengen in den wirbelnden Wogen zu Grunde. 4. Zuletzt aber siegte doch die gesteigerte Sorgfalt des Kaisers und die Anstrengung der folgsamen Soldaten, welche oft bei der Arbeit bis ans Kinn im Wasser standen. Endlich wurde