II, 4—7. Aus Ammianus Marcellinus. XXVII. Buch. 55 konnten aber weder die verstreuten Waffen aufraffen noch eine ss? Schlachtordnung Herstellen noch ihr; alte Kraft wiederfinden; so sehr drängte der Sieger. Durchbohrt von Lanze oder Schwert, fiel die Mehrzahl; wenige retteten sich auf beschwerlichen Umwegen durch die Flucht. 4. Jovinus, dessen Tapferkeit und Glück diesen bedeutenden Erfolg errungen hatte, führte voller Zuversicht das Heer weiter gegen den dritten Haufen, der noch übrig war. Emsig ließ er seine Kundschafter vorangehen und traf ihn nach einem Eilmarsch zum Kampfe gerüstet bei Lutelauiü (OlMons-sur-Nnrus) an. 5. Bald war der Lagerplatz abgesteckt, und die Soldaten er quickten sich noch, so gut es gierig, an Speise und Schlaf. Am frühen Morgen stellte dann Jovin im freien Felde die Schlacht ordnung auf, die er absichtlich auseinanderzog, damit so die Römer den Barbaren an Zahl gleich schienen, während sie es doch nur an Muth waren. 6. Das Zeichen zum Kampf ertönte, und bald entspann sich das Gefecht. Die Germanen stutzten, durch den ungewohnten Glanz der Feldzeichen geblendet, erholten sich aber bald von ihrem Schreck, und der Kampf dehnte sich bis zum Ende des Tages aus. Ohne Zweifel hätten auch die tapfer kämpfenden Soldaten den wohlver dienten Lohn ihrer Anstrengungen geerntet, wenn nicht der trilnums armuturarum Balchobaudes, ein großprahlerischer Schwätzer, gegen Abend ohne Ordnung zurückgegangen wäre. Wären nun die andern Cohorten seinem Beispiel gefolgt, so würde der Ausgang ein so trauriger gewesen sein, daß kaum ein Bote unserer Niederlage übrig geblieben wäre. 7. Aber mit ungeschwächter Kraft fochten die Soldaten so hitzig, daß die Feinde einen Verlust von 6000 Todten und 4000 Verwundeten, wir nur von 1200 Todten und 200 Verwundeten hatten.