40 Aus Ammianus Marcellinus. XVII. Buch. X, 6—g. sssHortar.' Um in sein Land eindringen zu können, fehlten nur die die Führer. Der Cäsar hatte daher dem tribnnus seutarioruiu Nestica und einem sehr tapfern Mann Namens Charietto aufge- geben, einen Gefangenen ihm um jeden Preis zu beschaffen. Sie faßten denn auch bald einen jungen Alamannen, der gegen Zusicherung des Lebens die Wege zu weisen versprach. 6. Ihm folgte das Heer, bis ein Verhau von starken Bäumen den weiteren Vormarsch verbot. Erst auf langen und beschwerlichen Umwegen gelangte man ans Ziel, und natürlich war die Soldateska darüber sehr zornig, brannte und plünderte und raubte; wer Widerstand leistete, wurde ohne Gnade niedergemacht. 7. Der König, der die Zahl der Römer und seine ver wüsteten Flecken in Betracht zog, fühlte sich unfähig zu weiterem Widerstande und war mit seiner Kraft zu Ende: er bat auch um Frieden und schwur einen theuren Eid, alles thun zu wollen, was man verlange, auch die Gefangenen auszuliefern, worauf man viel Gewicht legte. Er aber hielt die meisten fest und gab nur wenige heraus. 8. Das mußte natürlich den Unwillen Julians im hohen Maße erregen. Als daher der König wie gewöhnlich kam, um sich die Geschenke zu holen, ließ er dessen 4 Begleiter, die an Reichthum und Ansehen bei ihm am höchsten standen, so lange festhalten, bis alle Gefangenen ausgeliefert waren. 9. Dann ließ er den Hortar zur Audienz vor und legte ihm, der, von dem Anblicke des Siegers überwältigt, zitternd vor ihm niederfiel, eine harte Bedingung auf. Man dachte nämlich nach den letzten Erfolgen lebhaft daran, die früher von den Bar baren zerstörten Städte wieder aufzubauen, und dafür mußte er Ma terial und Gespann liefern. Er versprach alles, verschwor sich, er wolle sterben, wenn er je in der Treue wankend würde, und ward