38 Aus Ammianus Marcellinus. XVII. Buch. VIII, 3.4. 5. IX, 1. 2. R8 3. Zuerst griff er die Franken an und zwar die salischen, die einst gewagt hatten, sich ohne Erlaubniß auf römischem Boden um Noxianäria 1) herum niederzulassen. Als er in U'onAri (Tongern) anlangte, kam ihm eine Gesandtschaft jenes Stammes entgegen, die ihn noch im Winterquartier wähnte: sie wollte Frieden auswirken unter der Bedingung, daß man sie ruhig in ihrem Besitzthum belasse und nicht kränke. Er ließ die Gesandten sich ihres Auftrags ent ledigen, verwirrte sie durch unmögliche Gegenvorschläge, zog so die Sache hin und entließ sie endlich reich beschenkt. 4. Er folgte ihnen auf dem Fuße und schickte den Sever am Usier entlang, der sie mit Blitzesschnelle angriff und niederwarf; sie widerstanden kaum, sondern legten sich aufs Bitten und ergaben sich mit Weib und Kind, was er auch in rechtzeitiger Milde an nahm, ohne seinen Sieg weiter auszunutzen. 5. Mit derselben Schnelligkeit fiel er über die Chamaver her, die sich Aehnliches hatten zu Schulden kominen lassen, tödtete einige, andere nahm er nach heftigem Widerstand gefangen, den Rest endlich, der sich auf die Flucht begeben hatte, ließ er unbehelligt ziehen, um seine Soldaten nicht zu sehr abzuhetzen. Sie schickten bald Ge sandte an ihn mit der demüthigen Bitte um Frieden, den er ihnen auch gewährte; er gestattete sogar, daß sie in ihr Land wieder zurückkehrten. IX, 1. Alles war also nach Wunsch gegangen. Nun wandte sich sein Eifer wieder den Provinzen zu: so gedachte er drei Schanzen, die in einer Reihe an dem Ufer der Maas lagen und lange Zeit vorher von den Barbaren zerstört waLen, wieder her zustellen, und dem Gedanken folgte die That, zu welchem Zwecke er seinen Vormarsch auf kurze Zeit unterbrach. 2. Daniit die Schanze aber sofort wirklich gesichert wäre, ließ er von dem 17tägigen Proviant, den die Soldaten auf ihrem