2Z Aus AmmianuS Marcellinus. XVI. Buch. XII, 2—7. sn 2. Die Zuversicht, Kampflust und Siegesgewißheit der Bar baren steigerten bedeutend die übergelausenen Keutarii, die aus Furcht vor Strafe für ihre Feigheit zu ihnen gekommen waren, verlassen von ihrem fliehenden Feldherrn Barbatio, durch ihre Meldung, daß bei Zulian nur noch 13,000 Mann seien — wirklich hatte er nicht mehr. — 3. Da die Ueberläufer bei ihrer Aussage beharrten, schwoll den Alamannen der Kamm: sie schickten Gesandte an den Cäsar mit der Aufforderung, er sollte aus dem Gebiet, das ihr tapferes Schwert erobert habe, weichen. Julian, der Furcht nicht kannte und den Regungen des Zornes oder Schmerzes nie nachgab, sondern die Prätentionen der Barbaren verlachte, hielt die Gesandten bis zur Vollendung der Verschanzung fest 'und ließ den Muth nicht sinken. 4. 5. Der König Chnodomar hatte hauptsächlich gehetzt und geschürt; überall war er gegenwärtig und spornte die andern zu gefährlichen Thaten. Er trug den Kopf sehr hoch, denn das Glück war ihm günstig gewesen; er hatte den Cäsar Decentius in offener Feldschlacht besiegt und viele blühende Städte Galliens erobert und zerstört; dies Land war längere Zeit seiner Willkür preisgcgeben. Die Flucht jenes trefflichen Generals, der ihm auch an Truppen überlegen gewesen, hatte ihn noch in seinem Hochmuthe bestärkt. 6. Die Alamannen hatten nämlich an den Abzeichen erkannt, daß gerade diese Soldaten oft ihre Räuberschaaren geworfen, so daß sie oft in Furcht vor ihnen sich aus dem Gefecht mit großem Verlust zur Flucht gewandt hatten. Der Cäsar andrerseits war nicht wenig besorgt, daß er durch die Nothwendigkeit sich gezwungen sah, nach Barbatios Entweichen mit einer allerdings tapfern aber doch geringen Schaar gegen solche Völkermassen zu kämpfen. 7. Schon schimmerten röthlich die Strahlen der Sonne, als unter dein Klange der Tuben die Infanterie langsamen Schritts