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III, 2. 3. IV, 1—3. Aus Ammianus Marcellinus. XVI. Buch. 17 2. Dies wurde besetzt und nicht eher verlassen, als bis er mitsss dem Frankenkönige, dessen Kampflust sich bedeutend abgekühlt hatte, Frieden geschlossen hatte, einen Frieden, der dem Staate noch gute Dienste leisten sollte, — und bis die Stadt in aller Weise befestigt war. 3. Froh im Gefühl der ersten Erfolge zog Julian durch das Gebiet der Treverer nach Ksirouos (Sens), dessen Lage ihm für die Winterquartiere günstig erschien. Hier spürte er recht, wie die ganze Last der Kriegsführung auf seinen Schultern ruhte, und mannigfache Sorgen beschäftigten ihn, z. B. wie die Soldaten, die ihren Standort verlassen hatten, in ihre allerdings gefährlichen Garnisonen zurückzubringen seien, wie er das Völkerbündniß gegen den römischen Namen sprengen, und endlich, wie er es einrichten könne, daß dem Heer, das sich nach so verschiedenen Gegenden hin theilen mußte, der Proviant nie ausgienge. IV, l. Während der Cäsar noch über diese Sachen nachsann, griff plötzlich ein feindlicher Heerhaufe die Stadt an, von der Hoffnung gestachelt, sie nehmen zu können, um so mehr, da weder Scmtarü, wie Ueberläufer verrathen halten, noch dsntiles^) bei Julian waren, der sie der besseren Verpflegung halber in die Municipien vertheilt hatte. Da aber (Lücke im Text). 2. Sofort wurden die Thore geschlossen und der schwächste Theil der Mauer gesichert. Tag und Nacht sah man den Cäsar mit seinem Gefolge auf dcn Bollwerken und Zinnen: wuth- knirschend mußte er wegen der geringen Zahl seiner Soldaten von einem Ausfall abstehen. Nach dreißigtägiger Belagerung zogen endlich die Barbaren ab: sie mußten sich gestehen, die Belagerung der Stadt unverständig und vergebens unternommen zu haben. 3. Unwürdig war es jedenfalls, daß der maxistsr eguitum Marcellus nicht daran dachte, dem belagerten Cäsar Hülfe zu bringen, obgleich er in dem nächsten Standquartier sich befand: I) Gardetruppen. Geschichtschreiber. Liefrg. 57. Aminianus Marcellinus. 2