Aus dem fünfzehnten Buch. SSI IV, 1. Es wurden die Lentienser, ein alamann^cher Gau verband, die öfter die römischen Grenzdistrikte durch Einfälle be lästigten, mit Krieg überzogen. Zu diesem Feldzuge begab sich der Kaiser persönlich nach Rhätien und zwar in die caninischen Gefilde, wo er einen Kriegsrath hielt. Es wurde endlich die Ent scheidung dahin getroffen, daß der maxister eguitum Arbetio mit einem Theil des Heeres, und zwar mit der stärkeren Ab theilung, am Ufer des Bodensees entlang marschiren sollte, um die Barbaren zu bekämpfen. — Die Beschaffenheit des Ortes, werde ich jetzt, soweit es die Anlage des Buches zuläßt, beschreiben. 2. In den Schluchten der Berge fließt in reißendem Laufe der Rhein dahin, springt über Klippen, Flüsse in sich ausnehmend, wie über die Katarakten der Nil in eilendem Laufe herabstürzt. Man würde ihn auch beinahe von der Quelle an befahren können, wenn sein Wasser nicht anstatt zu fließen, stürzte. 3. Schon breitet er sich ungehemmt aus und unterspült seine weit auseinanderstehenden Ufer, bis er sich in einen runden und weiten See ergießt, welchen die rhätischen Anwohner Brigantia nennen. Er ist 460 Stadien lang, ungefähr ebenso breit, und wird rings von unzugänglichen Sumpfwäldern umgeben, ausge nommen, wo die Römer mit dem gewohnten praktischen Blick eine 2) laous krixLlltiL.