8 Aus Ammianus Marcellmus. XIV. Buch. X, 4. 5. 6. 7. 354 4. Bei dieser Gelegenheit wurde Rufinus, welcher damals xrasleetns xrnstorio war, bis an den Rand des Verderbens ge drängt. Mau zwang ihn nämlich, sich zu den Soldaten zu begeben, die, von Natur unbändig, durch den herrschenden Mangel noch mehr gereizt waren, und nach Soldatenweise mit Civilbeamten *) nicht ge rade säuberlich umzugehen pflegten: er sollte sie beschwichtigen und ihnen die Gründe für die mangelhafte Verpflegung auseinander setzen. 5 Mau glaubte es sehr klug eingerichtet zu haben, auf diese Weise den Oheim des Gallus ins Verderben zu stürzen, damit er nicht durch das Gewicht seiner Persönlichkeit den Treu bruch planenden Neffen unterstütze. 6. Er entledigte sich aber geschickt seines Auftrags . . ., und es wurde der xraspositns enbieuli Eusebius nach Cabillo geschickt mit hinreichenden Geldmitteln, durch deren Vertheilung unter die Rädelsführer einerseits der Aufruhr der Soldaten sich allmählich legte, andrerseits das Leben des Praefecten gerettet ward. Auch der Proviant traf in hinreichender Menge ein, und am festgestellten Tage setzte sich das Heer in Bewegung. 7. Nach Ueberwindung vieler Schwierigkeiten, unter denen die mit Schnee bedeckten Wege nicht die geringste waren, kamen die Römer bei ^NA-Usta Lnuraoornm 2) an das Ufer des Rheins, wurden jedoch durch den Widerstand eines alamannischen Heerhaufens verhindert, eine Schiffbrücke zu schlagen — die Geschosse flogen von allen Seiten wie Hagel —, und der Kaiser, durch mancherlei Bedenklich keiten stutzig gemacht, wußte keinen Entschluß zu fassen. Da fand sich plötzlich ein Wegweiser, der die Gegend genau kannte und nach Empfang des Lohns bei Nacht eine Furt zeigte, durch welche man den Fluß passiren konnte: da nun die Aufmerk samkeit der Feinde sich anderswohin richtete, so wäre es für das