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ihm einen Brief zu schreiben, damit er ihn den Soldaten zeige!« kann: „Schreibe, das, ich dich und deinen Freund gerettet hab« — ich habe es doch." Und allmählich erfahren wir, daß Tachtarbei gelogen hat und Susi-Kurgan nicht genommen ist. In Tultscha hatte der Beamte bis zum letzten Augenblick, bis die Tür cingeschlagen wurde, um Hilfe telefoniert. Und in der nächsten Nacht schon begann ein Maschinengewehr über die Hügel um di« Grenzposten zu fegen — und mitten in der Nacht kam Sakirbei direkt von dem Grenzposten her in das Lager gerast, um seine Familie und sein Vieh über die Grenze nach China zu treiben. Er, der Führer, hatte als erster seine Bande verraten und wollte durch unsere Rettung sich weisjwaschen. So ist die Vasmatschtnatur. Es gibt nicht zynischeres, frecheres, gierigeres und blutrünstigeres als einen Vasmatjchen wenn er triumphiert, und es gibt nichts feigeres und listigeres bei der ersten Möglichkeit eines Mißerfolges. Dann flieht er kopslos, erbärmlich, sinnlos. Unsere Lage mutzte ausgenutzt werden. „Wozu ein Papier scbreiben?" kragte Fndin: „Wenn du I'"S wirklich retten willst, wenn wir am Leben sind, wenn di« Soldaten kommen — so werden wir ihnen selbst sagen, daß wir dank dir leben." Sakirbei erwiderte mit verlorener, erschreckter Stimme wirk lich klassisch' „Aber ich weis, doch nicht, ob ihr leben bleibt! Nein, gib uns besser gleich das Papier." Jetzt war di« Reihe an uns, zu fordern: Wir bekamen unsere Sachen wieder, Sattel, Pferde, und Sakirbei selber be schrieb uns genau unseren Weg und warnte vor den Stellen, wo noch versprengte Teil« seiner Bande ^m Hinterhalt sitzen konnten. 5scsiLi5cIie5 Festtage in Ebersbach Die junge katholische Kirchgemeinde von Ebersbach u. Umg. versammelte sich am 12. Juni erstmalig zu einer Gemeindelwmmunion. Wie an den meisten Sonntagen, so ivaren auch diesmal beide Gottesdienste überfüllt Am Abend des 12. Juni fand sich die KirüMmeinde nochmals im Saale des Kretschams zu sammen. Den H.öhepunkt dieser Versammlung bildete ein Vortrag des Herrn Prälat Müller über das Thema: „Reise mit dem verstorbenen König Friedrich August von Sachsen nach dem Wunderland Ceylon". Seine tresf- lichen Ausführungen wurden mit reiclzem Beifall aufge nommen. Am Sonntag, den 18 Juni 1933 konnte die katho lische Kirclfgemeinde von Ebersbach ein doppeltes Fest feiern. Jedenfalls n>ar es dem rührigen Herrn Ortsgeist lichen gelungen, das Fronleichnamsfest in wür diger Weise mit den, Fest der Erstkommunion zu verbinden. Rach Beendigung der Feierlichkeiten im Got teshaus bewegte sich eine Prozession nach dem „Jeremias- Hügel", auf welchem 4 Altäre nach den 4 Himmelsrich tungen ausgestellt waren. Gegen 490 Teilnehmer gaben ein öffentliches Bekenntnis ab, dass auch in Ebersbach i. Sa. der katholische Geist wieder festen Fuss gefaht hat. Während die Kleinsten der Kleinen dem Allerheiligsten und den 13 Erstkommunikanten den Weg mit Blumen bestreuten, gaben die grösseren Schulkinder mit einer Lilie in der Rechten ihr Geleit. Nachdem an den vier im grünen Eichenwald des Ieremiashügels ausgestellten Al tären die Fronleichnams-Zeremonien erledigt ivaren, be ¬ wegte sich der Prozessionszug auf der anderen Seite des Berges nach der Kapelle zurück. — Am Abend sammelte sich die Kirci-gemeinde nochmals zu einer Abendandacht in der Kapelle, um anschließend den geistlichen Feierlich keiten eine weltliche Feier folgen zu lassen. Der reizvoll gelegene Ieremiashügel mar inzwischen in einen Tummelplatz für alt und jung umgeivandelt morden. Lustige Spiele der Kinder wechselten mit anderen fröh lichen Ueberraschungen ab. Auch brachte der Kirchcnchor unter der bewährten Leitung des Herrn Lehrer Helm noch einige sinnvolle Lieder zu Gehör. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde der Festplatz illuminiert und ein bun ter Fackelzug um den Berg lzerum und durch den grünen Eichenwald gab der allgemeinen Stimmung ein festliches Gepräge. Sämtliche Teilnehmer sammelten sich schließ lich noch ein letztes Rial um den Wandaltar, wobei Herr Pfarrvikar P f i st e r s h a m m e r u. a. die Erklärung ab gab, daß sich die Kirchgemeinde gegenwärtig auf dem Stückchen Erde befände, auf welchen, vielleicht sclzon im nächsten Jahre ein katholisches Kirchlein erstehen wird. Mit dem Abendscgen des Geistlicl-en fanden die wohl gelungenen Feierlichkeiten und Veranstaltungen ihren würdigen Abschluß. — Wohl alle Teilnehmer werden der festen Ueberzeugung gewesen sein, daß es der unermüd lichen und segensreichen Tätigkeit des jungen Herrn Kaplan Pfistershammer in erster Linie zu verdanken ist, daß sich die katholische Kirclzgemeinde von Ebersbach und Umg. in zwei Monaten derartig entwickelt und zusam mengeschlossen hat. Neues Beamiendienststrafgeseh für Sachsen 0 Das Sächsische Gesamtministerium beschloß eine Lail desdienststrafordnung nach einen, im Ministerium des In nern ausgearbetteten Entwurf. Das sächsische Beamtendienst- strafrecht, im wesentlichen aus dem Jahr 1876 stammend, war veraltet, in elf verschiedenen Gesetzen verstreut und daher unübersichtlich und genügte nicht in ausreichendem Maß dett Bedürfnissen der Dienstzucht. Auch aus politischen und finan ziellen Gründen bedurfte es der Nachprüfung, zumal der bisherige Zustand dazu geführt hatte, daß Dienststrafverfah ren erst nach einer unerträglich langen Dauer erledigt werden konnten. Das Dienststrafrecht gewährte aber auch den Beam ten nicht den durch die Reichsverfassung vorgeschriebenen ausreichenden Rechtsschutz, insofern ein Wiederaufnahmever fahren überhaupt nicht und ein Beschwerdeweg nicht in jedem Fall geregelt war, Das neue rveieh gilt für alte im öffentlichen Dienste des Landes (Staat, Gemeinden, öffentliche Kör perschaften) stehenden Beamten und Lehrer. Es sichert im Interesse des Staates eine st raffe Dien st zücht, ermög licht durch die Beschränkung der Voruntersuchung in geeig neten Fällen und durch di« Bildung einer ständigen, nur m,t Perufsricbtern besetzten Dienststraskammer eine wesentliche Beschleunigung des Verfahrens, beschränkt die Gewährung von Unterhaltszuschüssen an dienstentlassene Beamte und be seitigt den in der Oeffentlichkeit oft angegriffenen Zustand, daß pflichtvergessene Beamte zu Lasten der öffentlichen Ver waltung noch lang» Zeit nach Feststellung ihrer Verfehlun gen ihre Dienstbezüge erhielten. Das Gesetz dient aber auch dem Schutz der Beamten, indem es für alle Dienst strafverfahren ein Beschwerderecht und die Mög lichkeit des Wiederaufnahmeverfahrens ein führt, eine Verjährung für Dienstvergehen regelt, den Beam ten das Recht einräumt, zur Reinigung von dem Verdacht einer Dienstpflichtverletzung ein Dienststrafverfahren gegen sich selbst zu beantragen, und indem es die wesentlichen Vor schriften des Strafprozesses auch tn das förmliche Dtenststraf- verkabren eintübrt. Vas Dienslslrasrecht hak die Aufgabe, pflichtvergessene Beamte in leichteren Fällen durch Dienststrasen an ihre Pflicht zu erinnern und unwürdig gewordene Glieder aus dem Beamtentum zu entfernen. Das muß im Interesse des Staate» und auch im Interesse eines pflichttreuen und sau beren Veamtenstande» mit aller Rücksichtslosigkeit gesche hen. Dabei muß der pflichttreue Beamte vor unbegründeten Angriffen geschuht und ihm die Gewähr geboten sein, gege- benemallo sein Recht sicher finden zu rönnen. Diese Zwecke zu sichern, ist die neue Landesdienststrafordnung bestimmt. Helft den vertriebenen Ausländsdeutschen! Vom Bund der Ausländsdeutschen, Landesverbund Sachsen, ivird uns geschrieben: Die Tatsache, daß Sachsen Grenzland ist, bann unserer Bevölkerung nicht lies genug eingeprägt werden. Täglich Kaminen Männer und Frauen, Greise und Familien mit ikren Kindern über die Grenze nach Sachsen, iveil sie durch ihren Bekennermut zu Deutschland ihr Haus, ihren Has, ihr Geschäft oder ihren Wirkungskreis umgeben mutzten, um nicht in langwierige Prozesse verwickelt und dann schließlich seelisch und körperlich gebrochen ausgewiesen zu werden. Heute schon beherbergt Sachsen allein rund 20 000 vertrie- b cne A u s l a n d s d e u t s ch e. Man kann sich von der bitteren Not dieser Armen nur schwer eine Vorstellung machen. Wie ost haben sie ohne irgendwelche Vorbereitungen bei Nacht und Nebel mit ihrer ganzen Familie die Grenze überschritten in der Hoss- nung, daß ihnen das neue Deutschland eine Stätte schaffen kann, wo sie ein bescheidenes Auskommen finden können. Sie strömen zuerst zum Bund der Ausländsdeutschen, der ihnen Ob dach nachweisen, ihnen die notwendigsten Barmittel zur Weiter reise zu Verwandte» oder zur Fristung des nackten Lebens ge währen soll. Der VDA. wendet sich daher an alle diejenigen Kreise, die heute noch über ein sicheres Einkommen verfügen und bittet jeden, nach Kräften mit rascher Hilfe durch die Tat zu Helsen und Spenden — seien sie auch noch so klein, an den Bund der Ausländsdeutschen (Postscheckkonto Dresden 110 381) gelangen zu lassen. Grundsleuererlaß bei erwerbslosen Siedlern () Das Sächsische Finanzministerium hat die Grund steuerbehörden angewiesen, Grundsteuererlaßgesuche er- werbsloser Siedler, die Land im Besitz haben, aber durch dis wirtschaftlichen Verhältnisse am Bau der Heimstätten verhin dert sind, mit besonderem Wohlwollen zu behandeln. Wenn auch kein allgemeiner Erlaß der von den erwerbslosen Sied lern zu entrichtenden Grundsteuern in Frage kommen kann, so wird doch im einzelnen Fall In der Abforderung der Grundsteuer von den genannten Siedlern vielfach eine erheb- liche Harte erblickt werden können, für deren Beseitigung der 8 30 des Grundsteuergesetzes eine ausreichend« Handhabe bietet. Hilfe dem Reubaubefih 0 Das sächsische Innenministerium hat folgende Ver ordnung erlassen: Mit Rücksicht aus die Notlage, in der sich der Neuhausbesitz befindet, gleichviel, ob es sich um Bau genossenschaften oder um einzelne Siedler handelt, empfiehlt das Ministerium des Innern den Sparkassen dringend, für Wohnungsbaukredite Verwaltungskostenbeiträge nicht zu er heben und, soweit die Hypotheken als Tilgungshypotheken gegeben sind, di« Tilgungsbeträge möglichst niedrig zu be messen. r. Klaffe LV3. Sächsische Landesotterie 1. Tag In der Ziehung vom 19. Juni wurden folgende größere Gewinne gezogen. 30 099 M. auf Nr. 88791 5000 M. nuf Nr. 49059 90209 36054 3000 M. auf Nr. 1797 l0378 868t9 2000 M. auf Nr. 44175 96402 100330 106273 109244 123656 139342 1000 M. auf Nr. 41078 76418 91892 94012 109322 111507 131213 131379 145651 158512 500 M. auf Nr. 1067 2519 3765 5810 11433 18671 23479 23522 30482 43347 45523 45647 62117 67674 84461 98004 99227 106553 109892 111266 111735 130126 137097 142788 145817 147013 147047 147343 151188 152960 8. Tag In der Ziehung vom 20. Juni wurden folgende größere Gewinne gezogen. 40 000 M. auf Nr. 78306 20 000 M. auf Nr. 33232 10 000 M. auf Nr. 7283 3000 M. aus Nr. 56250 66145 101958 130559 150213 2000 M. aus Nr. 1698 41979 44244 46668 1000 M. aus Nr. 4610 6920 44137 84256 125317 139882 140203 151790 500 M. auf Nr. 4348 18454 27002 38174 40400 48541 60026 62976 93599 95161 97314 98343 102726 115920 119112 154922 (Ohne Gewähr) llsnckelrnoiirrn Leipziger Börse vom 20. Juni. Bet fast völliger Geschäfts losigkeit waren nur wenige Kursverändermmen scstzustellen. Reichsbank gewannen 1,5 Prozent. Schubert L Salzer verloren 4 Friß Schulz 2,25 Prozent. Festverzinsliche Werte umsatzlos. Leipziger Produktenbörse vom 20. Juni. Weizen inl. 72 bis 73 kg 179—183: Weizen inl. 75 kg Durchschn. 184—188: Weizen inl. 77-78 kg 189-192: Roggen hies. 68-69 kg 153-156; Rog gen hiss. 70 kg Durchschn. 158—160: Roggen hies. 71—72 kg 160—162; Sommergerste (Brauware) 183—195; Futter« und Industriegerste 170—185; Wintergerste 156—162; Hafer 137 bis 144; Mais La Plata und Mais Donau 211—215; Mais cin- quantin 231—235; Erbsen inl. Viktoria 210—240. — Nicht amtliche Notierungen: Weizenklcie und Noggenkleie 8,50—9; Weizenmehl 65 Prozent Ausm. 32—82,75; Roggenmehl 70 Proz. Ausm. 23,75-24,25. Bkranlwoillich sllr de» doliU'che» u»d Nachrichlenleil: m. Wjiilei, Mr Locale« mcd geuMew» Dr. i«. DeSczhk; lür de» geschöNIM en Teil: Th. Winkel Dresden, Poliersirabe 17 - c'ruck und i eria,: >>e>»i ni ». Oreedc». k^inüei' gebe«-)! Von braven und heiligen Kindern unserer Zeit DonM-Schmidtmaher. 250 Seiten. Lalbleinen stlK2.50 MU olelen Bildern M. Schmidtmayer konnte In Ihrem wertvollen Land 19 Kurz- biographien heiligmäßiger, frühvollenbeter Kinder vereinen und sie Eltern und Kvmmunionkindern verlegen. Die lieb lichen Früchte einer eucharistischen Praxis stammen auS den verschiedensten Ländern. Starke Wirkung geht von den klei- nen Leben aus, ein packendes Beispiel kür unsere deutsche katholische Jugend, eine Aufmunterung für die Eltern, die übernatürliche Erziehung nicht zu vergessen und thr ver trauen aus den göttlichen Heiland lm billigen Altarssakra ment zu sehen, der Im modernen Iugendlcben nicht entbehrt werden kann. (Badischer Beobachter, Karlsruhe.) Auf Wunsch mit einer Andenken-WidmungSeinlag« Zu beziehen durch den s Buchverlag Germania, Dresden Polierstraße 17 0iickopp, üickor verchr. v. 62.— M. an Spezialräd. v. 40 — M. ttuvit Schandauer Str. 59 Wist MM M IM UW ^üdslstt.^rt Zcklsteimmer — Herren uncl Speiserimmer, Solos Lbaiselongues — Kücken Ur.Lusnnkii lUII.Lrvtov! ttUimttgo /nkluiixs^vllcv! I1rolnI«n,It»aII>»ckotr.:U Lolcs 1'tllnltxvr tttrnllo wescns/xtic 27 dk raari c 16-18 Sreosdlw grösstes öMuSpeistl) aus Oie volkstümlichste Sehenswürdigkeit Oiesdens Zorer nudivk sokanne-rstraüe 1 cklcks (ieorzrptatrl Llgarrsn, rlgsrvtton, VavaN Nut 20 3Zv VillvllleiM QruneNg ks0liorktllmltegL»»»,soUe Nauptrtr.2S Wkel-7reier Orescion 14. OH ttlsunsti». HH OL l-'ubsckket). ückert allo tzzübel » billiger weil kein I.aclon.