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Ausgabe k und S SächsWe oolfsselmna Nummer 133 — 32. Jahrgang «rlchelnt 0 mal wSchenMch mit der lNustrlerlen TraU»- bellage „Der Feuerrelter" und mehreren leilbellagen Manatl. Beiuasprelo: Ausg. A mlt 81. Vennoblalt Nk. 2 70 Ausz. B ohne 8t. Bennoblalt M .2 20 Einzelnummer 10 Psg., Sonnabend-Eonnlag.Nr. 20 Psg. Donnerstag, den 22. Juni 1833 verlagoort Deeode» Nnielgenpeell«: die Ispalt. 10 mm breite Peti«>eile 10 Psg., — für ffamilienanzeigen und Stellengesuche 20 Psg. — Für Platzvorschristen lünnen wir leine SewShr leiste« Redaktion: Dresden-A., Polierstr. 17, Fernr. 20711 u. 21012 Eeschäsloftelle, Druck «nd «erlag: Germania Buchdrucker«» u Perlag Th. u. E. Winkel, Pollerstr. 17, Fernr. 21012, Postscheck: Nr. 1025, Bank: Ctadtbank Dresden Nr. 01707 Für* Kuttui* Im stsaNe von hiiherer Gewalt, «erbot, Streit ad« Betriebsstörungen hat der Bezieher oder Inserent kein« Ansprüche, falls die Zeitung in beschränktem Umsange, verspätet oder nicht erscheint. — Ersüllungsort Dresden Das Schicksal -er Kampsslasseln Grotzangelegle Aktion gegen -eulsrhnalionale Kampfstasseln — Verbot -er Kampfstasseln in Preußen, Sachsen und Oldenburg — Meldung über ein Reichskonkordat — Kamps der Deutschen Christen um -en evangelischen Reichsbischos Zn Preutzen, Sachsen und Oldenburg Auflösung und Verbot -er Kampfstaffeln samt allen Formationen Die Ergebnisse der Haussuchungen in den Heimen der deutschnationalen Kampfstasseln in Berlin, Beu - then und anderen Städten haben dazu geführt, das; die deutschnationalen Kampfstaffeln aufgelöst und verboten worden sind. Die Auslösung bezieht sich zu nächst nur auf Preussen. Das Verbot ist erfolgt, wie der Amtliche Preussische Pressedienst mitteilt, weil die angestellten Ermittelungen einwandfrei ergeben haben, das; kommunistische und sonstige staatsfeindliche Elemente in größtem Umfange Aufnahme in den Formationen des Kampfringes gefun den haben. Die Kampfringe bildeten bei dieser Sachlage eine erheblich Gefahr für die Sicherl;eit des Staates und der Bevölkerung. Die getroffene Maßnahme ivar deshalb zur Abivehr der von diesen zersetzten Organisationen für ^<fdie öffentliche Sicherheit und den inneren Frieden drohen den Gefahren notwendig. .O , In Hannover wurden bei den deutschnationalen Kampfstaffeln Haussuchungen vorgenommen. In Görliß wurde bei der hiesigen Geschäftsstelle des deutschnationalen Kampftrupps eine -Haussuchung vor genommen, Listen des Kampstrupps und Material ülvr die deutsche Arbeiterbewegung und Uniformstücke wur den beschlagnahmt. In Kottbus ist auf Veranlassung des Stnatspoli- zeiamtes der deutschnationale Kampfring aufgelöst wor den. Dresden, 21. Juni. Wie wir soeben erfahren, ist die Auflösung der deutschnationalen Kampfstasseln auch für das Gebiet des Freistaates Sachsen angeordnet worden. * Oldenburg, 21. Juni. (E. M.) Die Aktion gegen die deutschnationalen Kampf- staffeln seßte heute morgen auch in Bremen und O l - denburg ein unter Beteiligung von Polizei und SA. Es wurde vielfach belastendes Material bei den Haus suchungen gefunden. Im Gebiete des Freistaates Oldenburg ist die Auflösung der gesamten Kämpfst affe ln angeordnet worden. Deutschnationaler Reichstagsabg. Timm festgenommen. Berlin, 21. Juni. (E. M.) Im Verlauf der Aktion gegen die Deutschnationalen Kampfstasseln ist der deutsch nationale Neicl;stagsabgeordnete Timm sestgenommen worden. Die Polizeiabteilung, z. b. V., Wecke, erschien heute vormittag unvermutet in den Räumen der Geschäfts- stelle derDNVP. gegenüber dem Reici-stagsgebäude und nahm eine Haussuchung vor, die zur Zeit noch andaucrt. * Verbot der deutschnationalen Vetriebszellenorganisatlon Im Krelsverband Gelsenkirchen. Recklinghausen, 21 Juni. Der Polizeipräsident in Reck linghausen hat der Deulschnalionalen Betriebs,>,eilenorganisation, Kreisoerband Gelsen Kirchen, im Interesse der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung jede iveilere Werbungs und Organi sationstätigkeit untersagt. Das Vorgehen gegen die Kampfstaffeln Berlin, 21. Juni. (E. M.) Zu der heule vormittag durchgefiihrten Aktion gegen die deutschnationalen Kampf ringe erfahren wir, daß nicht nnr im Gebiet Preußen, sondern im ganzen Reichsgebiet die Hanssnchungcn bei den führenden Mitgliedern der Kampsring-Organisationen durch geführt worden sind. Die Maßnahmen haben sich als notwendig erwiesen, nach dem festgestellt wurde, daß stellenweise 0 0 bis 70 vom Hnndert der Mitglieder sich aus Marxisten zusammensetzen. Auch bei der am vergangenen Sonnabend aufgehobenen sozialistischen Geheimsikung in Hamburg wurde Material vorgcfunden, das auf konterrevolutionäre Elemente innerhalb der Kampfringe hindentete. In den letzten Tagen ist es sogar in Frankfurt a. d. O. zu blutigen Zusammenstößen gekommen, ein Be weis dafür, daß, wenn nicht von staatlicher Seite cinge- griffen worden wäre, Selbstbilseaktionen gegen die Kampf ringe erfolgt wären. Die ganze Aktion richtet sich in keiner Weise gegen die deutschnationale Front, sondern lediglich gegen die Kampfringe aus Sicherheitsgründen. Ebensowenig richtet sich die Aktion gegen den Stahlhelm, über dessen Zusammenarbeit mit der NSDAP, gegen wärtig Erwägungen zwischen dem Reichskanzler und dem Neichsarbeitsminister Scldte im Gange sind. Der Stahl helm ist nicht etwa in einer Linie mit dem Kampfring zu nennen. Berlin, 2t. Juni. lE. M.s Es ist der entschiedene Wunsch des Bevollmächtigten des Reichskanzlers, Wehrkreispsarrer Müller, das; die Auseinandersetzungen innerhalb der Kirche über die gegenwärtige kirchenpolitische Lage sick in Bahnen halte, die der Sache entsprechen, um die es gehl. In der Angelegenheit der evangelischen Iugendverbände habe Wehrkreispfarrer Müller sich mit dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach in Ver bindung gesetzt und von ihm die bindende Zusage erhalten, das; an eine Auslösung der evangelischen Iugendverbände nicht gedacht werde. Die in der Presse aus Lübeck und Mecklenburg gemeldeten Vorgänge mühten demnach aus einem Mißverständnis beruhen. Auch die Führung der „Evangelischen Jugend Deutschlands" stellt auf Grund der Verhandlungen, die Reichswart D. Stange- Kassel mit dem neuernannten Reichsjugendsührer Baldur von Schiräch geführt hat, fest, daß irgend ein Eingriff in die Arbeit evangelischer Iugendverbände nicht in Frage kommt. Darüber hinaus hat soeben der Stellvertreter des Reichsjugendsührers erklärt, das; diesem von einer Auslösung der Iugendverbände nichts bekannt sei. Er hat die Meldung dementiert, das; den christlichen Iugcndverbänden das von ihrer Reichsleilung ange ordnete Mitfiihrcn der Reichssahnen und der eigenen Bundes sahnen bei gemeinsamen Aufmärschen verwehrt sei. Bekanntlich hat Reichsjugendsührer van Schirach bereits in der vorigen Woche ausdrücklich erklärt, daß die erneute Kampfansage gegen die sogenannte „Bündische Jugend" die großen Verbände des evangelischen Iugendwerks nicht betreffs. * Diese Klärung von Mißverständnissen, die haupt sächlich auf Grund einer Aeußerung des Neiehsstatthalters Auflösung des Stahlhelms in der ganzen Rheinprovinz Koblenz, 21. Juni. (Eigene Meldung.) Das Oberpräsidium der Nheinprovinz teilt mit: Zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in der Rhcinprovinz wurden im Einvernehmen mit dem Ober präsidenten heute früh um 5 Uhr auch in den Regierungs bezirken Aachen, Koblenz, Köln und Trier der Stahl helm seitens der zuständigen Regierungspräsidenten '.n seiner jetzigen Führung aufgelöst. Die Geschäftsstellen und Helme des Stahlhelms wurden vorläufig geschlossen, die Vermögenswerte sichergcstellt. Gtahlhelmlommissar für den Regierungsbezirk Köln Köln, 21. Juni. Der Kölner Regierungspräsident Hot den Polizeioberst o. D. Leber in Köln zum Kommis sar für die Durchführung der Neuorganisation des Stahl helms im Regierungsbezirk Köln bestimmt. * . Koblenz. Zum Kommissar für den Landesverband Weslmark-Süd des Stahlhelm ist vom Regierungspräsi denten der Führer des Landesverbandes Generalmajor a. D. Thon bestellt worden. Siahlhelmgruppen in Anhalt aufgelöst Dessau, 21. Juni. Das anhaltische Slaatsministe- ritim hat die Stahllx'lmortsgruppen Raguhu und Jeßnitz und ihre Organisationen mit sofortiger Wirkung aufge löst. für Mecklenburg, Hildenbrandt, entstanden waren, ist hochersreulich. Sie läßt erkennen, das; bei den maßgebenden Stellen an eine Auslösung der konfessionellen Iugendverbände nicht gedacht wird und daß die vom Reichskanzler in dieser Hinsicht gemach ten Zusagen selbstverständlich von allen Nachgeordneten Stellen strikt eingehalten werden. Keine Unterbrechung der Hl. Jahr-Empfänge Nom, 21. Juni. sE. M.) Wiederholt schon ist das Gerücht aufgctaucht, daß Papst Pius XI. die Absicht habe, in den Sommermonaten zu einem kurzen Ausenthalt nach dem päpstlichen Sommersitz von Eastclgandolso überzusie- dcln. Die Beschleunigung der Nenoviernngsarbeiten so wie die Errichtung einer Kurzwellenstation, die die ständige Verbindung des Sommersitzcs mit dem Vatikan ermöglicht, schienen diese Gerüchte zu bestätigen. Da aber im Zusam menhang mit ihnen auch von einer Unterbrechung der Pil- gercmpfänge durch den Papst gesprochen wird, weisen die zuständigen vatikanischen Stellen darauf bin. daß in der Anmeldung von Pilgerzügen bisher noch keinerlei Ab flauen der Pilgerbewegung spürbar geworden ist. Auch scheint man in den vatikanischen Stellen in keiner Weise mit einer Unterbrechung der Pilgercmpfänge durch den Papst zu rechnen. Keine Auflösung -er ev. Iugen-verbän-e