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1350-1352. 81 Herren des Landes, weil sie das Land nach dein Rechte der Erst- issi. gebürt, wie wir oben bei Lndewig gezeigt haben, für sich haben wollte, was diese nicht duldeten. Der Sohn trachtete, sie aus dem Lande zu vertreiben, nnd beide führten einen schweren Krieg mit einander. *) Im November dieses Jahres starb die Herzogin 6.,-) welche eine Tochter des Grafen von Phvert^ und die Gemahlin des Her zogs Albert von Oesterreich war. Der Herzog selbst aber war viele Jahre hindurch gichtbrüchig und lahm und regierte sein Land gut nnd friedlich. Im Jahre des Herrn 1352 zogen im Monat März die Heid- i3W. nischen Tartaren und Rutenen mit vielein Kriegsvolke gegen den König von Krakau nach Polen, nahmen eine Stadt ein und ver heerten Land und Leute. Endlich aber wurden viele derselben nieder gemacht und sie kehrten wieder nach Hause zurück.^) In den Monaten Juni und Juli hatte Herzog Albert von Oesterreich eine Fehde mit der Stadt Thuregum,^) welche ihm mit Hilfe der Bewohner des Alpenlandes herzhaften Widerstand leistete und Land und Leute des Herzogs schwer heimsuchte. Der Herzog wendete viel Geld auf, nahm Edle in seinen Sold und belagerte 1) Die Feindseligkeiten begannen von Seiten Margarethens bereits im Jahre 1350; im Jahre 1351 wurden zwei Seetreffcn geliefert, deren erstcres, bei der Insel Walchercn, zu Gunsten der Mutter, das zweite, am 4 Juli an der Mündung der Maas, zu Gunsten des Sohnes aus ging. — 2) Johanna. — 3) Ulrichs, Grafen von Pfirt. — 4) Die Tartaren kamen als Bundes genossen des Königs Olgycrd von Litthaucn, dessen Land König Kasimir und König Lndewig von Ungarn im Jahre 1351 bedroht und nur gegen das Versprechen Olgyerds. das Christcn- thum annehmen zu wollen, unbehelligt gelassen hatten Olgyerd hielt aber das gegebene Ver sprechen nicht und rächte sich 1352 durch den berichteten Einfall in Polen. — 5) Zürich. Die Fehde, von Seite der Züricher veranlaßt durch die Einnahme und Zerstörung der Burg Rappcrswyl, die Gcfangcnhaltung des Grafen Johann von Habsburg und durch das Bllnd- niß mit den Waldstädten, begann bereits im Sommer 1351, wo Herzog Albert das erstemal vor die Stadt zog. Man einigte sich rasch dahin, die Streitsache durch ein Schiedsgericht entscheiden zu lassen, da aber die Züricher den Spruch desselben nicht beachteten und überdies noch die dem Herzog gehörigen Orte Glarus und Zug in ihren Bund aufnahmcn, belagerte dieser am 21. Juli 1352 Zürich zum zwcitcnmalc. Nachdem das Heer bereits wieder ab- gezogen war. einigte man sich dahin, daß Graf Johann von Habsburg frcigelassen und Rappcrswyl zurückgcgeben wurde, auch sollten die dem Herzog gehörigen Orte Luzern, Glarus und Zug aus dem Bunde wieder ausscheidcn. Geschichtschreiber, Lfg. 71. Heinrich der Taube. 6