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80 Kaisergeschichte. i35o. zog mit vielen Reisigen, welche er in Bayern und Schwaben ge sammelt hatte, in die Mark Brandenburg. Er nahm seinen Weg durch Böhmen und die Königin gab ihm einige Reisige mit, und in der Mark gewann er mehrere Städte wieder, welche während seiner Abwesenheit von ihm abgefallen waren. Um dieselbe Zeit vermählte er zwei seiner Schwestern von väterlicher Seite/) die eine mit dem Bruder des Königs von Ungarn und die andere mit dem Sohne des Herrn Mastiuus de Scala/) des Herrn von Verona, welcher ihm zu dem Zuge in die Mark Brandenburg viel Geld lieh. sDieser MastinuS starb im Juni des Jahres 1351.s/) Der Mark graf aber hielt sich mit Kriegführen ein Jahr und fünf Monate in der Mark auf, und endlich überließ er sie mittelst Vertrags) seinen zwei Brüdern, nämlich Ludewig dem Römer und Otto, behielt als sein Erbtheil Oberbayern und die auf der Mark ruhende Kurstimme bei der Wahl eines römischen Königs und kehrte im Januar 1352 nach Bayern zurück. Im Jahre des Herrn 1350 verfiel König Karl im Monat October in eine schwere Krankheit und es ging das Gerücht, er wäre von seinem Bruder, der um die Grafschaft Tirol gekommen war, vergiftet worden. Er wurde so von Gicht gequält, daß er an Händen und Füßen erlahmte, und diese Krankheit währte ein ganzes Jahr, endlich aber genas er wieder. Im Jahre des Herrn 1351 begann Frau Margaretha ssie starb erst im Juni 1356)/) die Wittwe des Herrn Ludewig, welche sich in Holland befand, Krieg mit ihrem Sohne Wilhelm und den 1) Margareta und Elisabeth. — 2> Stephan, Herzog von Kroattcn. Hier findet sich in anderen Ausgaben der Zusatz: „Derselbe starb im Jahre 1353 und hinterlieb Erben" — und der weitere auf Wilhelm von Straubing-Holland bezügliche und wahrscheinlich zum Jahre 1351 gehörige Beisatz: „Dieser Wilhelm verfiel »ach dem Tode seiner Mutter in Wahnsinn, wie man sagt durch göttliches Strafgericht, weil er in der Streitsache des Herzogs von Bra bant und des Grasen von Flandern, obgleich er aus das Sakrament des Altars seierlich ge schworen hatte, einen gerechten Schiedspruch zu fälle», doch, durch Geld verführt, einen un gerechten gefallt hatte, und deshalb solgtc ihm sein Bruder Albert in der Regierung." — 3> Cangrandc II. — 4> Das Eingellammertc ist späterer Zusatz — 5) Vom 24. Deeember 1351. — k>) Das Eingellammertc ist späterer Zusatz.