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76 Kaisergeschichte. i34g und rheinischen Reichsstädten längere Verhandlungen und verband sich mit denselben. Im Mai zog er, nachdem er mit Hilfe der rheinischen Städte und des Erzbischofs Gerlach von Mainz ein großes Heer bei Mainz gesammelt hatte, wider seinen Gegner, den von Schwarzenburg, zu Feld, welcher sich mit dem früheren Erzbischof von Mainz, Herzog Rupert, und ihrem Heere in dem Städtchen AltphylH bei Mainz hielt. Während sich nun beide Theile zur Schlacht rüsteten, über- kam den Schwarzenburger plötzlich eine Krankheit und er wurde an den Händen gelähmt, was Viele der Wirkung erhaltenen Giftes zu schrieben. Denn als sein Arzt?) ihm einen Trank reichen wollte, verlangten die Umstehenden, daß er selbst vorher davon kosten sollte, und da er sich dessen anfangs weigerte, zwangen sie ihn, zu trinken; nachdem er aber etwas Weniges davon genommen hatte, starb er am dritten Tage. Andere jedoch behaupteten, es wäre ein göttliches Strafgericht gewesen, das den von Schwarzenburg so plötzlich dar niedergeschmettert hätte. Während aber beide Heere sich gegenüber standen, kain Markgraf Ludewig von Brandenburg mit kleinem Ge folge an. Derselbe wurde von Karl freundschaftlich und ehrenvoll empfangen, trat als Mittler zwischen beide Könige und versöhnte sie miteinander und zwar so, daß der Schwarzenburger den könig lichen Titel gegen das Versprechen einer bedeutenden Summe Geldes für seine Auslagen niederlegte. Karl aber bewilligte dem Mark grafen die Grafschaft Tirol und alles Land, das er in den Alpen in Besitz hatte. Auch versprach er ihm, bei dem Herrn Papst Dispens für die Ehe zu erwirken, welche er mit der Tochter des Herzogs von Kärnten, der Gemahlin von Karl's noch lebendem Bruder Johannes, tatsächlich geschlossen hatte, und mit der er im dritten Grade verwandt war, wie oben bei seinem Vater Ludewig zu finden ist. Auch noch viele andere Angelegenheiten beim päpst lichen Stuhle und sonst versprach er zu bereinigen, deren er aber keine bereinigt hat. Durch diese und andere Vertragsbedingungen 1) Eltville, preuß. R.-B. Wiesbaden. — 2) Fridank von Heringen.