1348. 73 der obengenannte Herzog Albert von Oesterreich machte den Ver- isrs. mittler zwischen ihnen. Gegenwärtig waren der Erzbischof von Salzburg und der Bischof von Passau, zwei leibliche BrüderP) welche ihre Regalien von demselben König empfingen, der Erzbischof Gerlach von Mainz, der Erzbischof von Prag, die Bischöfe von Bamberg und Würzburg, leibliche Brüder, und Gesandte des Königs von Ungarn, sowie eine große Menge Fürsten, Barone und Herren. Die Söhne Ludewig's waren aber mit größerer Begleitung erschienen, als der König, und die Versöhnung wurde zwar gut eingeleitet, aber nicht zum Abschlüsse gebracht. In diesem Jahre erschien in der Mark Brandenburg ein Mann, welcher sich für den Markgrafen Waldemar, der Ludewig zum König erwählt hatte, ausgab und behauptete, er wäre nicht gestorben, son dern hätte in Folge einer göttlichen Offenbarung ferne von seinem Lande achtundzwanzig Jahre lang ein Büßerleben geführt, obgleich die Leute jenes Landes versicherten, daß der frühere Waldemar vor der genannten Anzahl von Jahren eines natürlichen Todes gestorben wäre. Und weil er in seinem Aeußeren und Benehmen Aehnlichkeit mit Waldemar hatte und viele Merkzeichen von Handlungen Walde- mar's den Leuten in's Gedächtnis; rief, so nahmen Herzog Rudolf von Sachsen und der Erzbischof von Magdeburgs) diesen neuen Waldemar als Markgrafen auf, dem Markgrafen Ludewig, Ludewig's Sohne, zum Trotz, weil dieser das Land nicht gnädig behandelt hatte, und die Mehrzahl erkannte ihn als Herrn an. Deshalb kehrte der genannte Ludewig mit geringer Macht nach der Mark zurück; der König aber zog mit dem neuen Waldemar, dem Herzog von Sachsen und dem genannten Erzbischof und mit großer Macht in'S Land, welches sie mit Brand und Plünderung allenthalben be lästigten. Auch belagerten sie Ludewig selbst in der zur Mark ge hörigen Stadt Frankfurt. sDerselbe kehrte nach sechs Jahren zu seiner Mühle zurück, weil er früher ein Müller war und ein Betrüger.) 1) Ortolph und Gotfrid von Weißeneck. — 2) Otto I. von Hessen. — 3) Das Ein geklammerte ist späterer Zusatz.