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Kaisergeschichie von 1347—1363. Karl IV, der Sehn König Johann's von Böhmen, der noch zu Lebzeiten Ludewigs znm König erwählt war, wie oben zu finden ist, bemächtigte sich nach Ludewig's Ted ohne weitere Wahl der Re gierung und zog mit vielen Böhmen nach Niederbayern in die Gegend von Cambium, wo er das Land mit Mord und Brand heimsuchte. Dann zog er an der Donau hinauf und wurde von der Stadt Regcnsburg') als König empfangen. Von hier aus kam er mit großer Macht nach Nürnberg?) und auch diese Stadt er kannte ihn als König an. Alle Fürsten und Herren von Franken und Schwaben eilten ihm entgegen; diesen ertheilte er ansehnliche Geschenke und Versprechungen, sie aber huldigten ihm und ließen sich von ihm belehnen. Derselbe war klug im Rathe, vorsichtig im Handeln, kein Freund von Krieg und Schlachten und brachte durch Klugheit, gute Worte und Verträge in Deutschland einen allgemeinen Landfrieden zu Stande, und auch die italienischen Machthaber machte er sich geneigt. Im Jahre des Herrn 1348, dem zweiten des genannten Königs, war an Pauli Bekehrung ein großes Erdbeben in Deutschland, nämlich in Schwaben, Bayern und Oesterreich, am ineisten aber in Steier, Kärnten und in den Alpen. In Folge davon wurden ein Städtchen Namens Villach und einige im Alpenlande gelegene I) Wo wir ihn urkundlich vom 21. bis 24. Octobcr finden — 2) Am 31. October. — 3) 25. Januar. 1347. 1348.