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1346—1347. 53 schast ihres Bruders daselbst erlangt, zwei*) ihrer Söhne dort zurück gelassen hatte, und beide kehrten nach Bayern heim. Im Jahre des Herrn 1347, im Januar, durchzog Karl,?) nach dem er sich mit sehr vielen Edlen verbunden hatte,?) Franken und kehrte nach Böhmen zurück. Später, im April, zog er in das Alpenland, kam in die Stadt Trident^) und versuchte es, mit Bei hilfe der italienischen Herren, nämlich derer von Verona und derer von Mailand, die Grafschaft Tirol, deren Burg er einige Tage lang be lagerte, wieder zu gewinnen. Als aber Ludewig seine Leute sammelte und, um ihm Widerstand zu leisten, gleichfalls iws Alpenland kam, wich er mit Beschämung zurück. Ludewig's Sohn, der Markgraf von Brandenburg, behauptete sich in der Grafschaft und das Land wurde verwüstet durch tägliche Scharmützel, in deren einem der Bischof von Chur?) mit vielen Reisigen von der Partei des Königs gefangen wurde. Im Monat September dieses Jahres gewann derselbe König die Burg Haizstein^) im Gebiete Ludewig's, nämlich im Grenzgebiet von Niederbayern unweit Cambium,') durch Verrath — deswegen wurde ein gewisser Ritter Chunrad von Kamerawe enthauptet?) Im selben Jahre wurde der edle Herr von Slutzelberg,?) welchen die Bischöfe von Würzburg und Bamberg ^°) und der Burggraf von Nürnberg in der Burg Neydegk") belagerten, durch einen Stein wurf getödtet. Ihn betrauerten alle Edlen des Landes, und von dieser Zeit an gewannen dieselben Herren viele Burgen??) 1> Matthias von Reuburg berichtet nur von einem Sohne. Namens Wilhelm, der später auch die niederländischen Besitzungen erlangte. — 2) Vom Rhein zurülklehrend. — S) asso- cialis sibi soll Wohl besagen, daß er sie zu-seiner Gesellschaft zog und mit sich führte. Nach anderen Nachrichten wäre er freilich mit wenigen Begleitern und unerkannt gereist, 4V. — 4) Er kam bereits im Februar nach Trient. — S) Ulrich V. — 6) Die Ruinen davon bei dem Einödhofc Haidstein, bahr. B.-A. Kötzting, Kr. Niederb. — 7> Cham, bahr. B.»A. gl. N., Kr. Oberpf. — 8) Rach Matthias von Neuburg waren es zwei Brüder Kammcrauer, welche die Burg inne hatten, deren jüngerer dieselbe an Karl übergab und deren älteren Ludewig unschuldig hinrichten ließ. — w Conrad von Schlüssclberg. — 1») Die Brüder Albert II. und Friedrich I. von Hohenlohe. — 11) Neidcck; die Ruinen davon bei Streitberg, bahr. B.-A. Ebermannstadt, Kr. Oberst. — 12) Die Theilung des Schlüsselbergischcn Nachlasses er folgte im Jahre 1S4S und zwar zwischen den Bischöfen Albert von Würzburg und Fridcrich von Bamberg und den Burggrasen Johann und Albert von Nürnberg.