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48 Kaisergeschichte. starkem Heere gegen die Friesen ziehen, ein tapferes Volk, von deren Land ein Versemacher so spricht: Scheußliches Land der Friesen, wo man mit getrocknetem Kuhmist Einheizt und sich des Harns bedient als Reinigungsmittel,st und wurde mit seiner ganzen zahlreichen Mannschaft von ihnen niedergemacht. Dieser Wilhelm war ein Verwandter des Alelteren/st von welchem bei Friderich st die Rede war, ein leiblicher Bruder Margaretens, der Gemahlin Ludewig's, und starb ohne Kinder. Ihm folgte die genannte Schwester als die nächste Erbin und älteste unter ihren Schwestern. Er hatte nämlich noch andere, jüngere Schwestern, die Königin von Anglien st und die Gräfin oder Markgräfin von Jülich,st aber keinen Bruder. Deswegen erlangte sie nach Landes brauch das Gebiet von Holland und die übrigen Besitzungen,st wie ihr Bruder. Es ist auch noch zu bemerken, daß zu der Zeit, als Ludewig und Friderich miteinander um das römische Reich stritten, ein Ritter Namens Stephan von Gumpenberch von der Partei Ludewigs die Stadt Ulm beunruhigte, indem er die Gegenpartei überfiel. Als er nun eines Tages die Feinde verfolgte und auf seinem schnellen Pferde seinen Begleitern weit voraus war, durchbohrte ihn einer der Gegner Namens Heinrich Swinckreist, mit dem Beinamen Ungeheur, welchen er zu fangen bestrebt war, mittelst eines von der Armbrust abgeschossenen Pfeiles, so daß er daran zu sterben vermeinte. Nichts destoweniger nahm er den Armbrustschützen gefangen; da er aber fürchtete, seine Gefährten könnten denselben, wenn sie herbeikämen und ihn verwundet fänden, tödten, so befahl er ihm, der ihn ver wundet hatte, sein eigenes Pferd zu besteigen und zu entfliehen, da- I) Diese Verse beziehen sich aus einen bei Freher-Struve mitgetheiltcn Bericht, wonach die Friesen sich getrockneten Rindsdüngers als Feuerungsmaterial bedient und mit Harn Mund und Zähne gereinigt hätten. Am Schluß der Verse ist noch gesagt, daß sie statt des Weines sauere Milch genießen, <We»igstenS der erste Theil ist sehr wahrscheinlich, da sie lein Holz hatten,) — 2) Des Gegcnlönig» gleiches Namens, dessen Schwester die Urgroßmutter Wil helms IV, war, — 3) Kaiser Friderich II. Es bezieht sich dies wieder auf die Zeitbliithen des Martinus Minorita, — 4) Philippe, — 5) Johanna, — S) Hennegau, Seeland und Friesland,