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46 Kaisergeschichte. kommende römische König, und zwar wegen des Unrechtes, das ihnen Ludewig angethan hatte. Mich der obenerwähnte Rupert, Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein, welcher damals mit dein Erz bischof Heinrich von Mainz in Uneinigkeit war?') Diese Verbindung mißfiel Ludewig höchlich. Um dieselbe Zeit wurde der Graf von Wirtenberg 2) mit der Frau eines Edlen aus dem Elsaß betroffen und erbärmlich getödtet. Nicht lange darauf erlitt Walram, Erzbischof von Köln, heimlich einen ähnlichen Tod, wie man allgemein sagte?) Andere behaupteten, er wäre auf einer Burg der Markgrafen von Baden eines plötzlichen, aber natürlichen Todes gestorben, ohne daß die Seinigen das Mindeste davon wußten. Im einunddreißigsten Jahre seiner Regierung schickte Ludewig wieder eine Gesandtschaft, nämlich Herrn Ludewig den Jüngeren, Grafen von Dettingen, zugleich mit Herrn Jmbert, dem oben erwähnten Delfin von Vienne, und anderen an den Herrn Papst Clemens und ließ um die Gnade der Kirche sowie um Abänderung einiger der ihm auferlegten Bedingungen bitten, aber die Gesandten erreichten in keiner Hinsicht etwas. Im selben Jahre legte Ludewig seinem Lande, nämlich Ober und Niederbayern, eine schwere Steuer auf, indem er Abgaben vom Vieh erhob, von einem Pferde zweiundsiebzig Heller, von einer Kuh achtundvierzig, von einem Schaf oder Schwein sechzehn Heller. Auch bestritt sein eigenes Land allen Aufwand für ihn während seiner ganzen Regierungszeit mit Ausnahme derjenigen, welche er in Italien zubrachte; die Städte aber und die Reichsländer trugen dazu nur wenig bei und er brachte den größten Theil seiner Zeit, besonders seit seiner Rückkehr aus Italien, in seinem eigenen Lande zu, was nur wenige seiner Vorgänger gethan haben. 1) Das in Klammern Gestellte wird siir einen späteren Zusatz gehalten. Jedenfalls ist die Theilnahme des Pfalzgrafen Rupert an dem Bunde der Fürsten durch andere gleichzeitige Quellen nicht bestätigt. Sein Streit mit dein Erzbischof von Mainz galt dem Besitze von Weinheim an der Bergstraße. — 2) Ulrich III. — 3) Erzbischof Walram starb erst im Jahre 1349.