Volltext Seite (XML)
1338-1339. 37 Kaiser," auch versprachen sie einander, dieses Recht gegen jedermann 133s. zu vertheidigen?) Dieser Beschluß der Fürsten wurde im Monat August desselben Jahres zu Frankfurt feierlich bekannt gemacht und von den dort versammelten Fürsten bestimmt, „daß jeder, welcher in Hinkunft Ludwig für gebannt halten, oder wegen der päpstlichen Befehle den Gottesdienst unterlassen würde, mit seinem Leibe und seiner Habe der Acht verfallen sein sollte." Im selben Jahre wurde befohlen, daß niemand Briefe vom heiligen Stuhle empfangen oder in Ausführung bringen sollte, ohne Erlaubniß seines Diöcesanvorstandes. Um diese Zeit kam eine unzählbare Menge Heuschrecken von Osten, nämlich aus Ungarn, durchzog Bayern, Schwaben und Fran ken bis an den Rhein und brachte den Früchten schweren Schaden. Im Jahre des Herrn 1339 und im fünfundzwanzigsten Jahre 133s. seiner Regierung unterließ es Ludewig, dem König von Anglien zu Hilfe zu kommen, weil er den Theil des Geldes, welchen ihm der selbe gegeben, verbraucht hatte und dieser den Rest nicht aufbringen konnte. Daher versäumten es auch viele andere deutsche Fürsten, dem König, wie es vertragsmäßig bestimmt war, Beistand zu leisten. Ja Ludewig knüpfte sogar Beziehungen mit dem König von Francien an, indem er hoffte, dadurch sich mit dem Papst und der Kirche zu versöhnen. Der König von Anglien aber rückte gleichwohl mit großer Macht in das Königreich Francien ein, unterstützt vorzüglich von den Niederdeutschen, dem Herzog von Brabants) dem Grafen von Hollands) dem Grafen von Geldern^) und dem Grafen von Jülich, den Flämingern und vielen Anderen. Er belagerte die Andegawensische Stadt^) und verursachte sonst noch viel Schaden 1) Hier ist in ander« Handschriften eingeschaltet: Aehnliches wird bemerlt in der Cle> nientina 6s zur. zur. (i. „Ho Nomani" in der Glaste „Nomanos". — 2) Johann IN. — 8) Wilhelm IV. — 4) Rainald II. — S) Angers an der Mayenne. Diese Nachricht ist un richtig. König Eduard drang im September 133S von Flandern aus durch die Pieardie bis in die Rahe von Paris vor, Mangel an Lebensmitteln und das Herannahen des Winters zwangen ihn zur Rücklehr, ohne daß es zwischen den sich gegenüberstehenden Truppen zur Schlacht gekommen war.