Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192512071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19251207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19251207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-07
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die erste« Eis-Hockeyspiel« in Leipzig Das für den Wintersport günstige Weiter brachte es mit sich, daß auch ko» Eishacken zu seinem Rechte kam, nachdem im vergangenen Jahr überhaupt kerne Spiele bei uns zur Durchführung kommen konnten. Der Sonntag wurde somit auch »eidlich <nr»g«nützt, und auf der RLSport-Anlags an Ger Heiligen Brücke herrschte vor früh bis »um Anbruch der D»nkelh.-it rin reges Treiben. In letzter Stunde hatte sich sogar der LLL entschlossen, seine erste Elf gegen den R L - Sport zu stellen-, er siegt« überlegen mit 251. Am Vormittag Katt«, die Unterlegenen bereit« den ALL mit 10:5 geschlagen. Die Sportfreunde holten einen Erfolg gegen RE Sport 2 durch einen S:ö>Sieg heraus, «»ährend di« 8. Elk de« Platzvereins gegen die RGWtking unentschieden i>:6 kämpfte LS« 1-N« Sport 1 25:1 f10:0> Wohl noch auf Jahr« hinaus wird der LSE in Leipzig und auch in Deutschland dein, Spiel« mit dem Ball seine dominierende Stellung behaupten. Do» die Mannschaft trotz der geringen Training» Gelegenheit zeigte, wird kaum von anderer Seit« erreicht wevd«n können. Diese Feststellung ist natür lich nicht etwa auf Grund de» hohen Ergebnisses ge- fällt oder im Verhältnis zu dem Können des RCS, sondern weil ein jeder Spieler der Mannschaft dieses so schwierige Kampfspiel in Vollendung beherrscht. Sei es als Linz«lspi«ler in bezug auf das Lausen, Starten und Stoppen, auf Ballbehandlung und Aus wertung von Toraelegeicheiten oder bet der Abwehr, fei es als Mannschaftoleistunq in bezixz auf Kombi nation oder in gegenseitiger Unterstützung bei den cin»elnen Kampseepl)asen, immer wieder trat das ausgezeichnete Können in Erscheinung. Dabei ist die taktische Führung durch Dr. SHomburgk beson ders erwähnenswert, der als Läufer seine vordere Linie durch prächtige Vorlagen immer wieder in vor- teilhafte Stellungen brachte. Auf den beiden Flügeln kamen Faber und Dr. Hagens durch ihren Start i d Schnelligkeit ihren Wächtern gegenüber immer wieder im Vorteil imd gaben dem Mittelmann H"ini Schomburok immer wieder Gelegenheit zum Torschuß. Don der Hintermannschaft ist Dr. Zebme in erster Linie zu nennen, der fast jeden Ansturm des Gegners abstoppte. Dr. Pcekmann sal» Ersatz für Dr. Iunck) unterstützte ihn d.ibei er folgreich, ebenso wie Prost im Tor 'einer Ausgab« gerecht wurde. Gegen solch einen Gegner hatte der RCSpott natürlich nie eine Gewinnchance. Schon in der Schnelligkeit war er im Nachteil, und durch die gute Störungsarbeit der LLC konnte er nur selten zu einer Kombination kommen, die ja gerade die Grund, lag« dieses Sporte« ist. Dos Zahlenergebuis, das etwa einen Vergleich mit dsm eine» Fußball spiel« verträgt, bringt ja wohl auch schon genügend den Unterschieb de« Stärkevcrl>ältnisskg zum Aus- druck. Iwei gute Kriift« standen den Gelb-weißen in Rothe und Haly zur Verfügung, die aber bei Verfolgung eine» Kombinationsspiel! weit erfolg reicher sein würden. Don den alten Kämpen wirkten Sechehaye, Trettner und Hempel mit und verrieten durch manch« Aktion ihre gute Schulung; sie litten aber unter der Defensivtätigkeit ihrer Mit glieder. Einen schweren Stand hatte der Hüter Coldewey, dec vielleicht «nanchen Treffer vcr- hindern konnte. Dr. di Pol bewährte sich als eisrsteer Abwehrspieler. — Für dos hohe Ergebnis sorgten Heini S ch o m b u r g ksl2), Dr. Ha g e n o(0) und Faber (4), während der RGSport durch Rothe beim Stande von 13:0 zu sein«m Treffer kam, ind'M, ein weiter Schuß ins Torgchänse sprang. «« Sport 1-«S« 1 10:5 s5:8> Zn diesem Vormittaassviel hatte es der Ncl. Tport mit einem spielschwciAerrn Aeaner »u tun, ko daß da- durcki die Fahiakelten der Spieler bester zu Geltuna > kamen. Au» da» Zusammenspiel war weit Nüstiaer und aab die Möglichkeit »u manchem Torschuß. Der ALL. hat erst »ine kurze Lraininaszeit hinter sich, zeiate aber dennoch (vor allem in ter eisten «metzelt > «in« oute Leisivpa, Famo* arbeitet« der Torwart Brendel: unautsSÜia». aber wirkungsvoll« TLtiakrit »eiat« Dr. t.»lpr1»»r st« v « r in b«r B«rt«idiauna. Zwei Amerikaner (Dera««, stell« und Danwni b«i«Nt«n die Übrigen Posten der Sintermannschatt und aekielrn vor ollem durch beherzt«« Anareiien. Z» Sturm war vellin« am besten: Lhatelan und Riedner »eiot«n sich oit zu Inna- kam und »enia «lücklich in der ckrtastun« von DorteUen. — Rothe schoß für den RTL. allein 7 Treffer, die übrioen Hvt» iS) und -»»»«>. Für den Seaner waren K « Il > na i8) und Shatelon i2) erfolarrich. ch. A. Deutsche SishoSepspteler nach Ungarn einaelaveu Die Eishockeymannschaft dr» Berliner Eis- lausverein» von 1886 Kat eine Einladung er halten, zu Weihnachten in Budapest zu spielen. Die Berliner werden die Einladung annehmen und gegen die Mannschaft des Budapester Klubs BKF öntreten. , Ein neuer Lieg des SL Rieffersee Der bayrische Sishockcymetster, Schlittschuh, klub Rtefsersee, spielte am Sonntag gegen die Mannschaft de» Nürnberger Hockeyklubs und steate mit 11:3. Am kommenden Sonntag treten die Niefferfter in Wien argen Plötz leinsdorf. Wien und am darauffolgenden Tage qcgen den österrcich l-yen Meister, Wiener Lislauf- vecein, an. EiSschnellaufrneisterfchaft vcs Berliner Schlittschuhclubs Am Sonntag brachte der Berliner Schlittschuhklub auf seiner Bahn seine Klubmeisterswaft 1925 über 1500 Meter znm Äustraa. Da» Rennen verlief äußerst interessant, da der mehrfache deutsche Meister W- F. Müller nur knapp in der Zeit von 3 Minuten 00,9 Sekunden vor seinen Klubkameraden Stöhr und Grund, die beide 3:01 H brauchten, siegen konnte. Handball im Gau RWG Leipzig. 6. Dezember. Auch am heutigen Sonntag waren sämtliche Ver- eine mit Verbandvspielen beschäftigt. Nur mit viel Glück vermochte der Sportverein 21 die D i k- toria mit 3 :2 aus dem Felde zu schlagen. Einen zahlenmäßig hohen S:1-Sieg landete der VfB über TuB. — In Schönefeld trennten sich die Sport vereinigung und Marathon-Westens nach Kampf mij.O:O. — Der Gaumeistr. Sviel- vereinigun^g blieb nach wenig überzeugenden Leistungen über Fortuna mit 3:1 siegreich. — Der Stand der Tabelle ist nunmehr folgender: vereine L L Tore Vunltr L L — 1 Sptelvereinigung. 2. Sportverein 21 10 7 3 — 82 16 17 8 9 7 1 1 43 18 15 3 3.V. 9 5 4 32 16 (0 8 4.Marathon»Westen- 8 S 2 3 27 26 8 8 5 Sportvereinigung 9 s 2 4 12 19 8 10 «.Fortuna . . . 9 3 1 5 20 27 7 11 7. Viktoria .... 9 2 1 6 17 35 5 13 8. L u. B . 9 1 — 8 18 46 2 16 Radrennen in Dortmund In der Wcstfalenhalle in Dortmund fanden am Sonntag Radrennen mit guter Besetzung statt. Der Besu^ ließ nichts zu wünschen übrig. Das Flieger- l^- vtsahre>i konnte der Berliner Hahn vor sämt lichen teilnehmenden Ausländern gewinnen. Der Ausgang war allerdings sehr knapp. Die Ergebnisse: Heute boxt Oorrrgörgen in Leipzig Ausscheidung um Vie deutsche AedergewichlS-Mcisterschaft zwischen Dörfcr-Leipzig und Reppel-Herue Der Boxabend des Leipziger Punching- Clubs, der heute abend 8 Uhr im „Zoo" statt- findet, bringt wiederum ein auserlesenes Programm, das alle Sportfreunde lebhaft begrüßen werden. Seinem Vorsatz getreu, nur erstklassigen Sport der hiesigen Boxsportgemeinde zu bieten, hat der Ver anstalter keine Mühe gescheut, Kämpfer zu verpflicht tcn, deren Namen allein garantieren, daß die Zu- schauer in jeder Beziehung voll auf ihre Kosten kommen. Wie wird sich unser Lokalmatador MaxDLrfer gegen den schwersten seiner bisherigen Gegner, den starken Fritz N e p p e l-Hcrnc, aus der Affäre ziehen? Dieser Mann, der selbst den Federgewichts- meister Edu Schmidt nach Punkten zu schlagen ver mochte, bedeutet für Dörfer das größte Hindernis auf dem Wege zur Meisterschaft. Dörfer befindet sich heute besser denn je in Form und hat, wenn er mit der nötigen Kälte in den Ning steigt, Aussichten, Repprl ein Unentschieden abzuringen. Au» Ncppels Rekordliste dürste» hauptsächlich noch feine Siege über Gohres-Dnisburg, Armecmeister Lilly Lewis und sein Unentschieden mit Sutter (Schweiz), Paulkc- Bremen und Ziemdorf-Derlin interessieren. Kürzlich kämpfte Reppel in Hamburg mit Psung Spiers-Eng- land und konnte diesem famosen Leichtgewichtler ein s Unentschieden abzwtngcn. E x fl i e g e n g e w i ch t s m e i st e r Friedrich , Schmidt- Hannover Hai sich drin Kasseler All- l meroth verschrieben. Beide sind gute Boxer, die jedoch auch auf Biegen und Brechen fighten können. Da Allmeroth durch einen Sieg über Schmidt be deutend nach vorn kommen würde, dürfte von ihm alle» darangesetzt werden, um sein Ziel zu erreichen. Schmidt muß deshalb einen ganz großen Kampf liefern, um den ehrgeizigen, äußerst zähen Mmerolh so zu stoppen, daß ihm der Sieg zufällt. Der Dresdner Leichtgewichtler Paul Rich ter hat sich im Leipziger Ring immer so hervorragend geschlagen, daß sein Wieder- erscheinen allseitig lebhaft begrüßt wird. Mit Gerd Höh l - Köln wird er versuchen, sich neue Freunde zu werben. Höhl, einer der besten west- deutschen Leichtgewichtler, ist ein starker, sehr schnei- ler und Harker Mann, der bisher allen seinen Geg nern eine schwer Ku losende Ausgabe stellte. Da Richter und Höhl ungefähr über die gleiche Hörte im Nehmen und Geben verfügen, dürste das völlig offen« Tressen über die angesetzten acht Runden gehen und die Zuschauer in der nötigen Spannung er- halten. Der Höhepunkt de« Abend« dürfte ohne Zweifel im Treffen de» Franzosen Egrel mit unsere« Mittel» gewichtsmeister Hern DomgSrgen liegen. Für alle boxsportlichen Feinschmecker wird der Kampf eine Delikatesse werden. Egrel mußke sich Domgörgcn einmal nach Punkten beugen. Er hat Domgörgen zu einer Revanche gefordert- Daß diese in Leipzig stottsindet, ist ein großes Ver dienst de» Leipziger Punching-Tlubs, der keine ! Kosten gescheut hat, um seinen Freunden diese Le- ! gegnung zu vermitteln, Ob es dem Franzosen ge- ! lingt, da« Resultat der ersten Begegnung zu korrt- girren, erscheint uns bei der gcosteu Form des Meister« recht ungewiß. Domgörgen hat sich seit jenem Kölner Treffen noch bedeutend verrrllkommnrl. Der Kampf ist auf zehn Runden ong?> tzt und dürste mit der fortschreitenden Rundenzahl an Inhalt ge winnen und Kampfbildcr bringen, d°c die wahre Boxkunst im rechten Lichte erscheinen läßt. Monk»», «W, 7. Vsrmnd«« «« * Vunktefahren für Amateure: 1. Benninghof 9 tunkte; 2. Goebel 8 Punkte; 3. Ioksch. <^auptfahren für Berufsflieger: 1. Hahn; 2. van N-' (Reifenstärke); 3. Mori; 4. Rielen». Dauerrennen: 20 Kilometer: 1. Lejour 22:30^; 2 Dauer 10 Meter; 3. Lewanow ISS Meter zurück. - 25 Kilometer: 1. Lewanow 28:02; 2. Dauer 148 Meter; 3. Lejour 150 Meter. Unsere Voraussaaen für Enghien 7. Dezember. 1. R.: L°Argonne — Pul« Loy — Nisette. 2. R.: Stall Beil-Pkeard — Uhol — Goura- 3. R.: La Fasse a la Femme — Levey Baue» — Puppy. 4. R.: Nase — Poisso« Volant — Amarante. 5. R.: Meissonier — Vanditz — Lagobette. si. R.: Iuviucible — Briquet — Maodinek Rennen in Bordeaux 6. Dezember. 1. Z.. 1. Bccazes Capucin 2 (CvstodoaH, 2. Lau rat« (Loubapne), 3. Lartx (Thancrlier). — z Hefen. — Lots: 12. B«.: 11. 2. R.: 1. Tau;iaS Iugada (Krokei), 2. Rueur («11- mann). 3. Lc Bcnedtctin (Ldancclier). — Ferner liefen: Mac TaltvcS. Dlby. Rosier dc PrintempS, Ccpretz Orient, Stclla. - Toro: 36: 12. 13. 12. BK.: 32; 11, 12. 11. S. R.: 1. DclorS (Aale ot Wind cSvaneelier), 2. Bonne Galette «Lrokett), S. Nenilworiy kKalley). — Ferner liefen: Fleur des BoiS Madon 2, Lrtchtnopoly, La Bcllonc. Valada, Puceron, Vtctourieux, Montcput. — Toto: 2S; 15, 26. 15 BK: 26; 11. 23. 14. 4. R.: 1. dc BearnS Porto 2 (LarSque), 2. Birina lJonsicn), 3.Nemoray (Marie). — Ferner ltesen: Arnan- dier 3. Rarval. — Lolo: 116: 31. 17. B» : 104: 2S. 15. 5. R.: 1. TalermS Jonnere «Lalalirie). 2. Gro« Tournoi «Kalleyi. 3. Satcllite tauögcbr., nachger ). — Femer lief: Charmeur. — Toto: 47; 14, 11. BK.: 42; 13. 10. Ein neuer deutscher Damen-Lchwimm- rekorv Bei einem am Sonnabend in Altona aue- getragenen Vercinszweikaiups zwischen dem Damen- schwimmvercin Bille-Hamburg und der Damen abteilung des Ottenser Schwimmvcrcins, den Ottensen mit 12:8 für sich entschied, stellte Frl. Simon (Bille-Hamburg) über iOO-Mcter- Nücke n mit 7 :10,1 Minuten eine neue deutsche Höchstleistung auf. Die Weltrekordinhaberin Käte Büns (Bille- Hamburg) versuchte über 40l)°Mcter-Brust einen neuen Rekord ausznstellen, der jedoch scheiterte. Frl- Büns benötigte für die Strecke 7:23,7 Minuten, blieb allo mit 0.7 Sek. hinter dem deutschen und mit 3,7 Sek. hinter dem Weltrekord zurück. Frölich schläal Rademacher Der Herausforderungskampf zwischen Frölich und Rademacher, den beiden Meistcrschwnnmern von Hellas- Magdeburg, nahm einen interessanten Ausgang. Bekanntlich hatte Rademacher die Klub meisterschaft mit kaum sichtbarem Handschlag vor Frölich, der gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war, gewonnen. Diesmal ging der deutsche Rücken- meister wieder sofort in Front und vergrößerte seinen Vorsprung bis 75 Meter beständig. Als dann Rademacher diesen Verlust auszuhotcn beabsichtigte, war cs bereits zu spät. Frölich siegte sicher in der Feit von 1 Minute 03,2 Sekunden. Oeuüch'französische Verständigung in der Leichtüthket'k Der französische Leichtathletikverband hoi durch den Präsidenten des internationalen Leichtathletik- verbandet Ingenieur L d st r ö m - Schweden den Deutschen Leichtathletikverband, die Deutsche Sport- behörde für Leichtathletik für den 15. Dezember 1925 zu einer Besprechung mit den Vertretern des fran zösischen Verbandes nach Lausanne cingeladen. In Abwesenheit von Edström-Schweden wird der Vorsitzende des Schwe'zerischen Athletik-Komitee», Schoer, die Besprechungen leiten. Deutschland ver treten Rechlsonv»alt Iersch, Bnnkdircktor Klose, Darrelet und der Geschäftsführer Haßler. Der 5all Erskine Detekttv-Roman von K. p>»Ickln«. Copyright 1SS5 by Müller Derlaz A-E , München Er entschloß sich, dies» Nacht nach Biarritz abAufahren. Da er hier die Enden der Fäden nicht auffinden konnte, würde er vielleicht weiter rückwärts auf st» trrfsen in der Umgebung der Witwe, eh» sie vor Jahren nach diesem Teil Frankreichs nbergestedelt war. Oberst Hunter liest er da, mn Larter zu beschatten, obwohl Watts meinte, die Villa möchte für unauffällige Nachforschungen ein dankbareres Feld dar bieten. .Ich hab' das mit Guillaume von der Polizei» direttion vereinbart. Ein Wink, daß Misst» Ers kine in irgendeiner Gefahr stHen könnte, di« ich übrigen» bald zu beseitigen hoffe, wird sie in Sicherheit bringen. Nicht, als ob ich irgend etwa« Unangenehme» voraursähe. Was Sie an- bel-i.igi, so haben Sie immer ein Auge auf Tar ter und folgen Sie ihm, falls er Nizza verläßt." Dann kam noch einiges darüber, wie und wo er sich mit ihm in Verbindung setzen könne, und Watt« hatte, wohl oder übel, wieder das Bänd chen durch Oberst Hunters Knopfloch zu ziehen und, den kriegerischen Schnurrbart in die Länge ziehend, dfe Treppe herobzusteigen, während an seinem Geiste die Vorzüge einer Farm in Kanada oder «ine» freien Lebens in Australien vorüberglitten, für die er soviel Talent und wirkliche Vorliebe hatte wie ein Maulwurf für'» Vogelfängen. Pointer fand in Biarritz, daß es fast unmög lich war, Missis Erskine» Kreis dort nach fünf zehn Jahren wieder zu rekonstruieren. Schließ lich gelang es ihm «er doch, herauszubringen, daß sie Biarritz verlassen hatte, um einen Som- mer auf dem Lande noch tiefer in den Pyrenäen zuzudringen. Hier schien der Weg zu Ende, bis er einen Einfall lmttr. Eine Bibliothek! Be sonders «ine Leihbibliothek mit englischen Büchern. Er sand die einzige in Biarritz auf. Der Inhaber sagte ihm, daß er sie seit länger al» dreißig Jahren führe. Ob all« Bücher ein- «trogen würden? Natürlich, der Besitzer in Hari» sei sehr genau. Ob er einige Bücher ouf- Au» saßen. So weit ging ihr Glück aber nicht, ihnen jemals ein wirkliches Alleinsein in den Sä>oß zu werfen. Ein Herr, manchmal alt, zuweilen jung oder in den besten Jahren, war inaner schon vor ihnen da, oder er kam gerade mit ihnen oder be trat zur gleichen Zeit das Lokal, noch ehe sie Platz genommen hatten. Lhristine fiel es nie mals auf, daß der treue Watts auf der Lauer lag und mit gespitzten Ohren weit mehr von ihren Gesprächen hörte, als ihr lieb gewesen wäre. Eines Tages, der Oberinspektor war nun schon länger als vierzehn Tage unterwegs, sah Carter, wie Lhristine aus der Straßenbahn stieg und in der Galerie Lafayeite verschwand. Sie hatten sich bereits für eine Wocl-c voneinander verabschiedet, ehe sie die Tramway oben auf dem Berg genommen l-atten, und nun sah er ihr nach und dachte, daß ihrem Gang doch nichts auf der Welt gleichkäme. Lhristine hatte beschlossen, daß sie notwendig neue Handschuhe haben müsse, wenn sie auch die Kleiderfcage in diesen dunklen Tagen einstweilen zurückstellte. Während sie ein Paar anprobierte, hörte sie eine leise und monotone Stimme zu sich sprechen. Es vor Missis Erskine. Sie lud Lhristine nach der Villa zum Tee ein. Das junge Mädchen nahm gleich an, denn sie hoffte zu Horen, daß Pointer doch irgendeine neue Entdeckung gemacht und die Mutter davon in Kenntnis gesetzt hätte. Aber Missis Erskine hatte ihr nichts zu sagen, wor über sie sich auf der Rückfahrt nicht wenig be klagte, und beide Damen jammerten über die sprichwörtliche Dummheit von Scotland Harb. Die Sä)o1tlu bat LhrisLne, in der Loggia, wo an warmen Tagen der Tee getrunken wurde, einstweiligen Platz zu nehmen, während sie die Ueberkleider ablepte. Die Loggia war ein sehr hübscher Roum mit wohl angebrachten Spiegeln, die das Landscbaftsbild zuriickwarfen, und farbenfrohen Blumenkästen. Auf drei Seiten säumte ein Bücherbort die Wand, und Lhristine zog gedankenlos einen Führer durch Pari» her- aus. Wie sie an dem eingeschriebenen Namen sah, cehörte er Missis Llark. Beim Blättern fiel «in einzelnes Blatt Papier heraus. Lhristine riß die Augen auf. Es war Roberts Handschrift darauf. (Fortsetzung folgt.) schlagen könne, die vor fünfzehn Jahren in die i Mabel Baker! Mabel Pointers Augen Avenue de Paris Nummer zwetundvierzig ge- ! blitzten. Der Paß der Missis Llark, den ec im schickt worden seien? Lr konnte, aber er sah § Safe in der Villa gefunden hatte, gab zwar ihren nicht sehr entzückt bet der Aussicht aus bis Poin- Mädchennamen nicht an, aber er hatte an die ter ihn ersuchte, sich für die Kleinigkeit, die er Paßstelle geschrieben um alle Einzelheiten, tue ihm in die Hind drückte, einige Zigarren zu sie ihrem Gesuch damals beigelegt hatte. Auf kaufen. Am nächsten Tage hatte der Polizei- dem Gesuch l-atte sie ihren Namen als Mabel beamte, was sein Geld wohl wert war. Der Baker, Tochter von Arthur Daker aus Norwich Mann hatte drei Eintragungen von vor fünf- zehn Jahren von Missis Erskine gefunden, aber die Bücher waren nicht an bi« vom Oberinspektor angegebene Adresse geschickt worden, sondern nach einer Farm in der Nähe von St. Jean de Laz. Pointer fuhr sofort mit dem Auto hin. Die Farm hatte noch denselben Besitzer, und Monsieur Iauregutbarry erkannte das Bild Missis Grskines wieder, erinnerte sich aber an keine Freunde von ihr, abgesehen von ihrer Ge sellschafterin, deren diamen er aber auch nicht mehr anzuaeben wußte. Sein Gästebuch nannte Paris als das Reiseziel der beiden Damen nach ibrer Abreise von der baskischen Farm. „Paris," überlegte sich Pointer. Lr hoffte, datz sie sich Irgendwo auf dem Weg« aufaehatten hätten, und nachdem er die Läncte der Reise nu Geiste überschlagen hatte, entschied er sich dafür, Dayonne als den wahrscheinlichsten Platz aui- zusuchen. Lr hatte richtig geraten und entdeckte Misst» Erskine» Namen im Register de» Grand- Hotel. Sie schien st<h länger al» drei Wochen hier aufgeholten zu haben, und er machte sich von neuem auf die Rundreise, um Erkundigun gen cinzuziehen. Das erste war ein Telegramm an Russell mit der Bitte, ihm alles über die Ge sellschafterinnen, die Missis Erskine jemals ge habt hotte, mitzuteilen nebst dem, was au» ihnen geworden war. Die Antwort kam nach kurzer Zeit. „Wir wissen nur von zwei Frauen, die als Gesellschafterinnen von Missis Erolln« angesielll waren. Zuerst eine Schottin, namens Ian-ü Fraser, die st« einmal in einem Briefe etwa ein Jahr nach dem Tode ihre» Gatten erwähnte. Sie ist tot. Dann haben wir al» Zeugenunterschrift auf einer Hnpotdekenurkunde ungefähr vier Jahve später eine ,Mabel Daker, (veieüschakter'.n von Missis Erskine'. -Ich schicke Ihnen ßie llr- künde." sie ihrem Gesuch damals beigelegt Hatto, dem Gesuch l-atte sie ihren Namen al» eingetragen. Er hatte erfolglos versucht, etwus . über Arthur Baker herauszubringen, und alles, was er von ihr und ihrem Gatten wußte, war, daß ihre Scheine von ihrem Londoner Dank- dtrektor unterschrieben worden waren, der sich nach so langen Jahren an nichts mehr hatte er innern können. Die Adresse gab ein Hau» in Kensington an, da» vor langer Zeit in ein Miet- Hau» verwandelt worden war, so daß alle An strengungen, das Paar weiter nach rückwärts oder vorwärts zu verfolgen, fruchtlos geblieben waren. Aber hier endlich lag eine neue Tat- lache vor, die in eins Theorie vom Mord des Robert Erskine Hineinpasite, die seit der Nacht, da Fachs Schlüssel ihm da« Safe geöffnet hatte, in seinem Geist immer sicherer geworden war. — Lhristine fühlte sich von Tag zu Tag stärker enttäuscht, als die Wocl^n verstrichen und keme Botschaft von Pointer «intras. Es schien, als ob nichts getan werden konnte. Lr hatte von Maulwurfsarbeit gesprochen, aber sie fürchtete, daß die Polizei beim Graben sich verirrt hatte und die wertvollste Zett so verloren ging. Sogar chr Scharfsinn erschien ihr jetzt recht zweifelhaft. Endlich war'» doch auch sie aewesen, Vie so we>t fehlgegangen war, ihren Iaa einzusperren. Viel leicht waren sie jetzt wieder auf einer ebenso törichten Jagd begriffen. Carter predigte bet ihren wöchentlichen Zusammenkünften Geduld, aber auch er konnte sein Erstaunen Uber die Langsamkeit des amtlichen Tempo» nicht ver hehlen. Pointer hätte sich grimmig darüber amüsiert, wenn er sie hätte hören können. Die beiden jungen Leute sprachen sich in verschwie genen Konditoreien oder machten zusammen Ausflüge, wobei sie sich „zufällig" in der Strastenbahn trafen cd-r „zufällig" das gleiche Gasthaue zum Mittagessen betraten, lcher durch dasselbe Geschick geleitet sich bei einem Bäcker oder in einer Hotelveranda plötzlich gegenüber
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)