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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192511214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19251121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19251121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-11
- Tag 1925-11-21
-
Monat
1925-11
-
Jahr
1925
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2 al« erloschen betrachtet. Auch diese Frag« wird dem Schiedsgericht unterbreitet werden. Man kann somit seststellen. daß von einer .Einigung" zw.schen Staat und Kirch« üvex die finanzielle Luscinandersctziina ko.ne Rede ist-, gerade über die strittigen Fragen ist man zu keiner Einigung gelangt, sondern hat da» Schiedsgericht angeruson. Selbstverständlich wird die Entscheidung des Schied'"-'^tes ebenso der Ge nehmigung de« Landtag«, unterbreilet wer den müssen, wie die getroffenen Vereinbarungen Ctaatsrechtl ch betrachtet, werden dir Verband» lungen nicht nur mit dem Ziele der finanziellen Aus einandersetzung, sondern auch der völligen rechtlichen Trennung von Staat und Kirche geführt, dergestalt, daß in Zukunft nur eine einzige Etatsposition mit der vereinbarten Ablösungssumme an die engen Br- zichungen erinnern, die jahrhundertelang in Sachsen zwischen Staat und Kirche bestanden haben. M MWlagMM Fortsetzung von Seite 1. Ldg. Dr. Lejeune-Iung (Dn.) schließt sich dem Protest de» Vorredners gegen die mangelhafte Unterrichtung des Reichstages durch die Regierung an. Ls sei ganz unmöglich, jetzt schon ein abschlie- ßoudcs Urteil über den Handelsvertrag zu Men. Der Vertrag enthalte leider noch keine Sicherungen gegen Valutadumping. Abg. Lamwer» (Ztr) erklärte die Zustimmung der Zentrumsfraktion zum deutsch-italienischen Handels vertrag. Auf industriellem Gebiet seien vielleicht etwas zu weitgehende Konzessionen gemacht wor den. Die V.'dintung de» deutschen Weinbaues dürfe man nicht, wie cs Dr. Htlferding tat, rein zahlen mäßig abschätzen. Im deutschen Weinbau steckten o große ideelle und volkskulturelle Werte, daß man »ran nickt vorübergchen könne. Dei der Ent- tehungsgeschichte des deutsch-spanischen gollkon- liktev habe Dr. Hilferding gegen die« Negierung harte Vorwürfe gerichtet, aber in der Beurtei lung de» Ausganges dieser mißlichen Angelegen heit könne man ihm zustimmcn. Abg. Dr. Gchueider-Drcsden (D. Vp.) sieht in dem deutsch-ttalienischen Dcrtrcg den Beweis dafür, daß die von der Linken an di« Annahme der letzten Zolltarifnovelle geknüpften Befürchtungen sich nicht bestätigt haben. Leider sei der Entwurf dem Reichs tag« so spät -»gegangen, daß «in abschließendes Ur teil über den Vertrag noch nicht möglich sei. Der Redner beantragt die Ueberweisung des Entwurf«« an den handelspolitischen Ausschuß. Abg. Meyer-Berlin (Dem.) ist im Gegensatz zum Vorredner der Meinung, daß sich bei den Vertrags- Verhandlungen gezeigt hab«, wie bedenklich di« Zoll- tarifnavelle wirk«. Zu begrüßen sei die im vor liegenden Handelsvertrag auf allen Gebieten durch- gesetzte Meistbegünstigung und die Senkung der autonomen Zoll« für viele Prcdukte. Ein bittere« Gefühl bleibe freilich bestehen beim Vertragsabschluß mit einer Regierung, die dos deutsche Eigentums recht in Trentino v«rletze und do» deutsch« Volk in Südtirol unterdrücke. Die weitere Aussprache über den Handelsvertrag wird hierauf aui Sonnabend vertagt. Zur ersten Beratung kommt dann ein Gesetz- «ntwuri über di« Entlastung des Reichsgerichts. Der Entwurf verlangt di« bis -um Zl. Tezemb«r 1925 befristete Verordnung, wonach die Revision nicht aus eine Verletzung der Vorschriften über die Ausübung des richterlichen Fragcrechtes und die Bewc sivürdigung gestützt »verdcn kann. Abgeän- dert ist die Verordnung in dein Punkte, daß nach dem neuen Gesetzentwurf die Revision in Ehe- schcidungssachen ohne vorgängige mündliche Behandlung durch Beschluß zurückgewiesen werden kann, wenn das Reichsgericht st« einstimmig sür osiensichtlich unbegründet erachtet. Nach der alten Verordnung konnte in diesen Fällen die Revision nur eintrelen, wenn sie vom Oberlandesgericht für zulässig erklärt worden war. Der Gesetzentwurf wird ohne Aussprach« dein Rechtsausschuß überwiesen, ebenso der weiter aus i der Tagesordnung stehende Gesetzentwurf gegen i Schund- und Schmutzschristen. Um Uhr vertagt sich das Haus auf Sonn- : ak»:nd l Uhr. Tagesordnung: Zollabkommen mit . Oesterreich und der Schweiz. Zusammentritt der neuen Berliner (Stadtverordneten Berlin, 2V. November. i Die neugewählte Berliner Stadtverordneten versammlung ist am Donnerstag zu ihrer ersten , Sb-, ng zusammengetreten. Oberbürgermeister Boeß begrüßte die ncugewählten Stadtverordneten und nahm ihnen den Eid ab. Al» der Alterspräsident > Stadtverordneter Bamberg die Mitteilung machte. ' daß ,n Ermangelung einer Tagesordnung die Arbeiten des Stadtparlament» erst in der nächsten Sitzung - ausgenommen werden können erhob sich bei den > kommunistischen Abgeordneten und bei den kommu- nistischen Zuschauern lauter Widerspruch und großer Lärm, so daß dl« Sitzung geschlossen werden mußte In der nächsten Sitzung wird zunächst die Wahl des Präsidiums erfolgen. Am Donnerstag ncchunttag zog ein au« einigen hundcrk Personen bestehender Trupp jugendlicher Kommunisten mit den Rufen: „Gebt uns Sport- plätzel" durch die Straßen Berlins vor das Rot- I Haus. Zu Zwischenfällen ist e» nicht gekommen. Rücktritt -es memelländ.lcheil Landes» direktoriums Memel, 20. November. D-m Gouverneur de- Mcmclaebietcs, Tiliu«, l wurde heute vormittag da» Rucktrittsgesuch des Direktoriums des Memelgebiete» durch den Präsidenten Borchert überreicht In dem Rücktritts gesuch wird gesagt, daß das Direktorium seine Auf- gaben sür erfüllt ansicht, da da» Mcmelgebiet jetzt einen eigenen Landtag besitzt. Die feierliche Er- > öfsnungdesLondtage» wird am Montag im Stadtvcrordnetensaale stattfinden. Im Jahre 19IS ! wurde in dem gleichen Saale die Verwaltung de» G.'bieies in die Hände der französischen Besatzung»- : arme ? » legt. Die Absicht de» Gouverneur« das alt« ! Dire: rii m wieder zu ernennen, Hot in den Parteien der im rne ländischen Einheitsfront entschiedenen W i d c r i' i n d wachgerufen so daß eine andere Löst, , Regierungsbildung gesunden werden muß. ' Jas SlWWtt Kraters m Machner Bram llkfkikirrWm Münch«», SO November. Nach fünfwöchig« Dau« »ad 24 Verhandlung,, tage» ist der .Dolchstoßprozeß' heut« zu Sud« gauge». Di, Urt«tl»»«rkünd,»g »»erd« für deu 9. Dezember, vormittag, LV Uhr, festgesetzt. Der Beklagte, Schriftleiter Gruber, erhielt zu Beginn der Freitugsverhandlung das Wort zu sei- nen Schlußauaführungen. Lr betonte einleitend, Lohmann habe in feinem Schlußwort nicht» darüber verlauten lassen daß er der Sozialdemokratischen Partei und ihren Führern den größten Schimpf angetan Hobe, den man einer poiittfchen Partei antun könne, indem er sie des Verrate» am eigenen Lande und am eigenen Volke beschuldigt habe. Gruber schloß sich dem Anträge seines Vertei diger» auf Freisprechung an, weil der Wah r- hcttsbewei» erbracht fei, und nahm auch den Schutz des 8 lüö in Anspruch Sollten dem Gericht einige Ausdrücke zu weitgehend erscheinen, so könnte höchstens eine Verurteilung zu einer zweistelligen Geldstrafe erfolgen unter Ueberwalzung de» größten Teile» der Kosten auf den Privatklagcr. Wenn man derart beschimpft und verdächtigt worden sei, dann seien scharfe Worte zur Abw:h: unbedingt notwendig. Ausdrücklich erklärte der Beklagte, daß er Loßmann nicht den Vorwurf der Bestechlich- Ml r rezent» keit gemacht, sondern lediglich davon gesprochen hab«, daß dieser von Gras Rrventlow für die Dolchstoß, hefte einen Zuschuß von 15 000 Mark erhallen hab«. Der Dolchstobseuche, die das össentlickr Leben ver giftet, sei lange nach dem Zusammenbruch erfunden worden, um die Verantwortung für den Kriegsausgang zu verschieben. Sie laufe parallel mit dem Kampfe, der seit Jahren gegen die sogenannte Erfüllungvpolitik getrieben werde. Die sozialdemokratische Partei sei mit blankem Ehren- kchilde au» dem Prozeß hervorgegangen, ihr« Politik habe volle Rechtfertigung gefunden, ebenso der so schnöde verdächtigte erste Präsident de» Rei ch e «. Wer künftig noch vom Dolchstoß rede, sei ein gewissenloser Ehrabschneider und Ver leumder und unter anständigen Menschen erledigt. Der Vorwurf der Grschichtsfälschung und politischen Brunnenverqiftung sei durch die Beweisaufnahme verwiesen. Da» Ziel der USP. sei eine rasche Herbei- führung de» Frieden» gewesen. Sie möge sich dabei ungeeigneter Mittel bedient haben; der Vor wurf des Landesverrates sei aber unberechtigt. Zah- lenmäßig habe die USP anfänglich keine große Be deutung gehabt. Ihr Aufstieg habe erst nach dem Kapp-Putsch begonnen, bei dem ja Ludendorff Skalier gestanden habe. Alle Möglichkeiten, zu einem Ver ständigungsfrieden zu kommen, seien durch die Oberste Heeresleitung, die die Herausgabe Belgien» verweigert habe, vereitelt worden. Oie Vertretung Deutschlands im Dölkerbundsrat Berlin, 20. November. Wie ein Berliner Blatt wissen will, ist für die Stellung eines ständigen Vertreters Deutschland» beim Völkerbund der frühere Staatssekretär de» Auswärtigen Amtes v. Kühlmonn in Aussicht genommen. Wahrscheinlich wird jedoch der jeweilige deutsche Reichsminister de» Auswärtigen sich die Teilnahme an den Natstagungen selbst Vorbehalten. Oer Abbau der KonttoMommttsson Berli», 20. November. General Walch hat, wie der .Lieichsdienst der deutschen Presse' mitteilt, den deutschen Militär- bohörden offiziell die schriftliche Mitteilung vom Abbau der interalliierten Entwaffnungskommission gemacht, lieber den Umfang des Abbaues enthält die schriftliche Mitteilung nicht». Man nimmt ober an, daß die noch bestehenden Distriktskommissionen eingezogen und die derzeit aus ungefähr 70 Kopsen bestehende Gesamtkommission bis auf zehn oder zwölf Kopse reduziert werden dürste. Line Entscheidung über die etwa noch in Berlin verbleibenden Offiziere ist in der Votschasterkonferenz noch nicht gefallen. Unter den Offizieren, die Berlin verlassen, befindet sich auch der Lhef der Kommission, General Walch. Eingehen französischer Presseorgane rm besetzten Gebiet Koblenz, 20. November. Das vom französischen Pressedienst in Koblenz herausgegebenc Nachrichtenblatt wird ab 1. Dezember fern Erscheinen einstellen. Weder die Rheinland- kommission noch die französische Besatzung Haden die Absicht, diese Zeitung in einer anderen Stadt des besetzten Gebietes neu erscheinen zu lassen. Auch ein Ersatzblatt ist nicht vorgesehen. Dasselbe Schicksal wird das „Echo du Rhin' teilen, das einmal wöchent lich hier erschien und außer politischen Nachrichten Berichte über den Sport der Besatzungstruppen brachte. Locarnovor dem preußischen Kabinettsrat Berlin, 20. November. Dos preußische Staatsministerium ist Freitag vormittag zu einer Sitzung -usammengetreten, in der Ministrrprüsilxnt Broun über den Verlaus der gestrigen Besprechungen der Mintsterpräsidenr>en ' Bericht erstattete . Der preußische Landtag überwies in seiner Freitagsitzung einen Urantrag Riedel «Demi, die , vom Landtag -um Zwecke der Fürsorge sür ! Oberschlesien bereits getätigten Beschlüsse de- schleunig: durck>zusühren, dem Ostausschuß Abg Bor-cwsk! (Pole) fordert, daß bei der Gewährung ron Krediten auch die polnischen Minderheiten be rücksichtigt würden und daß in den Schulen die kin- der Unterricht in ihrer Muttersprache erhielten. Abq. Dr. Hamburger (Soz.) weist daraus hin daß der Schutz der Minderheiten in Deutschland auch von günstig,»» Einfluß sein werde sür deutsche Minder heiten außerhalb der deutschen Grenzen. Em kommunistisches Angebot 8. Dresden, 20. November. Der Landesvorstand der kommunistischen Partei in Sachsen bat der Leitung der sächsischen Sozial- demokraiie den schriftlichen Vorschlag gemacht, bei einer Reihe von Maßnahmen (Erhöhung der Er- merbslosenunterstützung und der Beamtengehälter, Amnestie usw.s gemeinsam mit den Kommunisten vorzugehen und gemeinsam die Landtags auflösung herbeizuführen. Gleichzeitig werden alle sozialdemokratischen Arbeiter ausgefordert, sich für die Bildung einer einheitlichen Kampf- front einzuseßen. Oie Notverordnungen vor dem iLchstschen Landtag S. Dresde», 20. November. Dem Landtag ist eine Regierungsvorlage über die vom Gesamtministerium erlassenen Rotverord- nunaen »»gegangen Es handelt sich dabei um die vier Verordnungen über l. Gewährung von Straf freiheit in Sachsen (A m n e st i e-Verordnung), 2. dritte Aenderung de» Gesetze« über da» staatliche kohlenberqbaureckr, 5i. -ps-aklen »n den -model«, und Gewerbekammern, 4. kosten, und Stempelwcsen in Aufwertungesachen und Landesfinanzaus- gleich. Hindenburg soll gegen Stres cman n ausgespiett werden 8 Dresden, 20. November. In einer Versammlung des Alldeutschen Ver bandes in Dresden sprach Freiherr von Dieting- hoff-Scheel über den Vertrag von Locarno. Er führte u. a. au», daß Stresemann seit seinem Amts- antritt niemals versucht habe, mit dem „nationalen Willen' zu regieren, sonst würde manches anders stehen. Jetzt bleibe nur noch übrig, an Hinden burg heranzutreten; er soll durch sein Eingreifen veranlassen, daß der Vertrag abgclehnt werde. Die Versammlung faßte eine Entschließung, in der cs heißt: .Zweitausend deutsche Männer und Frauen Dresdens beschwören ihren Gencralfcldmorschall. der in hundert Schwertschlachten gegen mehr als die halbe Welt Sieg um Sieg gewonnen har. auch in der Schlacht von Locarno der deutschen schwerbedroh ten Ehre den Sieg zu verbürgen durch sein Nein! Der Wille von Millionen Deutschen, um keinerlei Preis und in keiner noch so verschleierten Form deutschen Boden und deutsche Stammesbrüder preis- -ugeben, wird auf Leben und Tod hinter vielem Nein stehen." Hindenburg und der Geist von Locü. zro Berlin, 20. November. Ein amtlich» englischer Funkspruch meldet, Reichspräsident vou Hindenburg habe durch Staatesekrrtär Meißner an den Vorsitzende»! des Banketts, das der Londoner Preffeklub zu Ehren der Botschafter gegeben hat, ein Telegramm gesandt, in dem er den Wunsch ausspricht, daß der neue Geist gegenseitiger Schätzung und Hochachtung, wie er in Locarno geboren worden sei, zur Verstän digung der Völker beitragen möge. Diesen neuen Geist zu verbreiten, sei die ebenso hohe wie edle Aufgabe der Presse. WAlm BMW in dn Seimt Berlin, 20. November. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung wurde heute die Traue:''icr für Manfred v. Richt hofen in der Gnadenkirche «('gehalten. Ossi- ziere aller Waffengattungen hatten sich in großer Zahl eingefundcn, darunter sehr viele Generale. Nachdem sich Reichswehrminister Dr. Geßler und andere Spitzen der Behörden cingefundcn hatten, fuhr kurz vor Beginn der offiziellen Feier der Reichskanzler in Begleitung des Staats- sekretärs kempner vor der Kirche vor. Gleich darauf traf der Reichspräsident v. Hindenburg, begleite: non Staatssekretär Meißner ,im Auto ein. Mit einem gemeinsamen Gesang: „Ich weiß, an wen ich glaube, denn mein Erlöser lebt,' nahm di« Trauerfcier ihren Anfang. Der Feldprobst der Armee O. Schlegel hielt zunächst ein« kurze Traueransprache mit Gebet. Da- nach spielte der Lläscrchor das Lied: „Ich halt' einen Kameraden", woraus Schlegel auf der Kanzel die Trauerrede hielt, der er den Spruch: Darum still, füg ich mich, wie Gott es will, zugrunde legte. In knappen markanten Dorten feiert- er Manfred v. Richthosen al» Soldaten, al» Helden und als Menschen. Mit dem Gesang: Lin Morgen soll noch kommen, und mit einem vom Musikkorp» gespielten Trauermarsch schloß die Feier in der Gnadenkirche. Der Zug setzte sich dann mit der Lciche Richt- Hofen» zum Invalidenfriedhof in De- wegung, wo die Bcisctzungsfeier stattfand. Dem Sarg Richthofens folgt« «in gewaltiges Trauergeleit. Man sah neben dem "-Präsident«». den Reichs kanzler Dr. Luther, Reichrwek Minister Dr. Geßler, die Staatssekretäre Dr. Meißner, Dr. kempner, so wie zahlreiche Abordnungen de» Reichswehrmini steriums rmd aller anderen Reichs- und Staat». Ministerien. An die offiziellen Vertretungen schloß sich eine gewaltige Menschenmenge au. In Madrid sind fünf Generäle wegen der Mir- täterfchaft an dem kürzlich von den Behörden ent- deckten Anschlag da« Direktorium verbotet morde,- Diskussion mit Züuflea Ebenso wie d«r Faschismus fein System durch die gegenwärtig der italienischen Nummer zur Beratung vorliegenden Gesetzentwürfe vollendet, so haben ferne Abgeordneten in der Donnerstag- sitzung de« „Parlamentarismus", wie st« ihn auf- sassen, di« Kron« ausgesetzt. Dl« eben in die Kram mer zurückgekehrten sozialistischen Abgeordneten wurden, wie berichtet, mrt Faustschlägen und Fuß, tritten traktiert und zum Hause hinausgeworscn. Italien hat sich damit endgültig außerhalb der Gemeinschaft der demokratischen Staaten gestellt, in denen parlamentarische Opposition als serbst- verständlich und erlaubt gilt. In Italien gibt e- kein freies Wrt mehr. Entweder riskiert man das Schicksal Matteottis, d. h. man wird von Partei und Staats wegen ermordet, ober aber man seht sich Fußtritten aus. Dabei braucht ,nan noch nicht einmal leidenschaftlich« Anklageworte gegen das herrschende System geschleudert zu haben, sondern braucht nur sestzustellen, daß dir Kammer, die bekanntlich unter dem schlimmsten Terror „gewählt" worden ist, zuweilen mit den Wünschen der Mehr heit des Landes nicht übercinstimmt. Das ist eigentlich das Minimum dessen, was der furchtbar geknechteten Opposition zu sagen erlaubt sein muß. Wenn sie das nicht aussprechen dars, so wäre es besser für sie, den Mund überhaupt nicht auszutun. Dann aber brauchte sie nicht im "Parlament zu sitzen. Tas verlangt wiederum der Faschismus. In letzter Zeit übte Mussolini einen starken Truck aus den „Aventin" aus, der zunächst kein« Miene machte, in die Kammer -urückzukchren. Hier liegt der Widerspruch: man kann einen Schwächeren zwingen, Anrecht zu leiden, aber man kann ihn nie mals zwingen, Anrecht als Recht anzuerkennen. Mussolini freilich, der lange Zeit von der deutschen Rechten geprieune Diktator, ist klüglich jenen widerlichen Raufszenen serngeblieben. Er versieht es immer serne eigene Person von allem Anstößigen frei zu halten. Er hat auch Mattetotti nicht ermorder, er hat nur ein wenig vorher davon gewußt und wohl auch ein paar Fingerzeig« ge geben. Mer sein Name ist undesleät! Auch am Donnerstag erschien er gerade in dem Augenblick, als die Prügelei vorbei »var. Unverständlich bleibt nur. weshalb er und seine Freunde sich überhaupt noch mit der "Parlamentsspielerei adaebem Taß sie aus die Opposition, aus sachliche Auseinander setzung mit ihr keinen Wert legen, beweisen die Fußtritte ihrer Kreaturen, die den Begriff des Parlaments schänden. Die ganze Welt weiß das. Daß sie aber nicht einmal ihre Gesinnungsgenossen achten, beweist die neue Verordnung, wonach olle Abgeordneten vor den Ministern fortan mili tärisch stramm zu st eben haben. DaS italie nische Parlament ist in der Tat zum Kasernsnhok ältesten Stils degradiert worden. Aber noch immer ist in der Weltgeschichte der ! Hr.l'ris die Katastrophe gefolgt. ! - OaS Fiasko des Diktators Madrid, 20. November. Prima de Rivera bestätig: inner Zeitung „Nazione", daß er vor altem zwei Rekormplane durchzufllhren beabsichtige: 1. nur ein Parlamen: zu schatten, wodurch der Senat wegfällt. Sitz im Parlament hätten teils frühere Senatoren, teils auch durch königliches Delrer ernannte und mir Mehrheit gewählt« Deputierte; 2. eine Steuerreform herbeizuführen; diese soll hauptsächlich in der Neueinrichtung einer gut durchgcführten direkten Steuer aus dem Kapital be stehen. und zwar neben den bisherigen indirekten und andere Steuern. LO Lahre preußische« Oberverwattungsgericht Berlin, 20. November. Staatssekretär Zweigert hat in Verlrelung des Reichsnnn'sters des Innern an den Präsidenten des preußischen Obewcrwallungsgcrtchtcs Staats minister a. T. Dr. Drews folgendes Glückwunsch schreiben gerichtet: „Am 20. November 1925 jährt sich zum 50. Male der Tag, an dem das preußische Oberverwaltung-- i gericht zu seiner ersten Sitzung -usammentrat. In dem halben Jahrhundert seines Bestehens hat da- , oberste Verwaltungsgericht Preußens :n hervor ragendem Maße die »hm Übertragene Ausgabe ge löst, die Rechte der einzcttren Staatsbürger und die I der Staatsgcwali im Einzelsall sorgsam gegcn- i einander abztrwägen und möglichste Freiheit des > einzelnen im geordneten Staatswesen zu gewähr leisten. Seine Rechtsprechung war dabei nicht nur ! für Preußen, sondern unmittelbar auch für da ganze Reich von besoiwerer Bedeutung, weil wich tige Teile de- Verwaltung-rechte- de- Reiches, so namentlich die Reichsgewerbeordnung und da- Reich-Vereins g eietz, von dem Gerichts höfe maßgebend au-zulegen ivaren. Wenn die Er kenntnis der besonderen Eigenart des öffentliche« Rechtes in Rechtsprechung und Wissenschaft sich ständig erweitert, so gebührt das Verdienst daran der ausgezeichneten Rechtsprechung des Oberverwal- tung-gericht- in erster Reihe. Ich benutze daher den Anlaß, um Lw. Exzellenz und den Mitgliedern des Oberverwaltungsgerichtes meine auirichtigsten ! Glückwünsche entgcgenzubringen' Oeutschsoziale unter sich 8. Der bei der letzten Wahl al» Spitzenkandidat I der Deutschsozialen Partei gewählte Stadtverordnete Vouk in Dresden hat infolge der von uns bereit» gemeldeten Verurteilung wegen Betrugs sein Amt al» Schriftführer des Stadtverordnetenkollegium» niedergeleqt. Dagegen will er das Mandat selbst bcibehalten, da er von dem Verlauf der Berufungs verhandlung eine Rehabilitierung erhofft. Lr macht u. a. geltend, daß er in die Detrugsaffäre nur da durch verwickelt worden sei, daß er leichtsinnigerweis« für Wahlschulden der Deutschsozialen Partei die Bürgschaft übernommen und dafür Wechsel gegeben habe, ohne sie später einlösen zu können. Zum Dank dafür Hobe ihn bann die Deutsch- soziale Partei «»»geschlossen. Inzwischen sind Einzel- keilen aus dem deutschsozialen Lager über die dort verriebene Agitation und die Vermischung von per- sönlichen Privatinteressen mit Parteifragen bekannt geworden, die das ohnehin gerinne ^s.-ken Parte, vollends zerstört Koben Sonn Die Sieben ein finan,' am so we Eürzelstaat verwaltum Ausbau br es mit de: halb das Staat gut genau, d a wächst m Loden, r Prozesse. Nutznießun deren Ertr> Halts mit mm der F Vermögen der Sckmal Fürsten hüt wenn sie c Abfindung« ehemaligen daß sie an Saß der gri durch die 5 deutsche Vi Fürsten dm -,n tragen h einen schwer Die Thü zogs von G geblieben u fast allgemei Inflation m sonders gut Nichts zusan Einkünfte m Mit der Sm gische Regie sondere die slation vertr weit über t Aiifwertrings Verhältnissen glänzendsten noch Millian: noch wurden geben hat ab chiftjsch ein«, Leim Geldb, Fürsten auf. Negierung Tl V-ispiese des dnno über di fürsten nickt geleot Werder reich « gese aeri chtsvc Fürsten z, stand des Von den c stenprozeffen i der wichtigste. Neichoinnenmi lS21 hob das Gesetzes über irren Parogrc der Herzog K, Eigentumsrech förftereien vor gasthäuser und ser l2 Häuser, 2 Domänen, v der Enteignung und die Verkoi beamten noch r SM Wie so viel Martin ein S gegen das Hel! gesaßt werden, anoehört, zart, vorige, leiser ai Schwäche zum i leine Pflicht, le man wird jetzt kostet. Dinge au würde, um übr traurig zu vern Niederkämpfen, und Selene, ein nur sagen daß : ihr. ohne sich lassen, leidensch, ist gegen ihn ei sind Zeugen ieii für, was Brau wird er Helene Einen Ar'genvli vor dem Spiege der Afsektion . . wo ihm Helene Es dämmert, an. und schon si er Flügel und wird er ihr sage Selene geht iku freundlich, liebei Wort sucht, so ft ist sie doch auch ,Lch komme r nehmen Sie mir Vach spiel ick si, ich ihr weggelcn Das Buch, da» t schön. Lieber ha richtigen Inhalt; Lqnitzlrr hob ich Die Frauen be« i Nicht daß ich miä
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