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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192511214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19251121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19251121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-11
- Tag 1925-11-21
-
Monat
1925-11
-
Jahr
1925
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8v!te» 12 «onn»d»nck, Äen,1. »Iovmd»p 1«, ! §x»ort ciriä MotorradsporUiche Bilanz fiir ^S2S Bon Ingenieur Nüttn» Mit der Feüslellung. du« der ADAC. in jetncm Sxaettutender fii' die je,'-: zu C'-tte qcüni>.tcne Sport, saison 192,1 nicht ucnigcr uis 795 Veronstaltnngcn vorgesehen hatte, der DMD. außerdem über 140 Wettbewerbe ausschricb, und diese Veranstaltungen auch mir ganz geringen Ausnahmen zur Auvtroguliq gebrachi wurden, ist die Tendenz des verflossenen Sportjahes hinrc.cbcnd gekennzeichnet: Massen- spori in höchster Potenz! Dicjes Allzuviel sportlicher Veranstaltungen, zum Teil au» dem gegen- « fettigen Konkurrenzkampf der leiden Hauptvcrbände I entsprungen, hat, wie heute, nach geschlagener > Schlacht jeder voruneilssrci urreilcudc Sportsmann i einsieht und zirgibt, weniger Nutzen als Schaden gebracht. Immer . nd immer wieder gab cs Termin- j kollisioncn, indem größere T^cranstaltungen der oct- den Verbände gleichzeitig abgchalten wurden oder mit nur einer Woche Abstand auseinander folgten. § Außerdem wurden, was bedenklicher ist, immer wie- § der kleine Lokaloeranstaltungen und Klubwett- j bewerbe künstlich zu Haiwlvernnstalrungen aus staffiert, w'il erklärlicherweise auch der kleinste Motorsport ilub stets ta^ Bestreben haben wird, als Veranstalter einer „großen Sache" zu gelten. Es war ein Hehler der motorsporttreibcnden Verbünde, daß sie hier nicht energisch von vornherein ein- griffen und ein Veto einlcqtcn. Aus der llcbcrzahl der Wettbewerbe ragen trotz > aller Versuche, womöglich jede Veranstaltung zu einem Großwcttbcrvcrb zu stempeln, doch immer nur einige wenige hervor, die man mit „klassisch" und „auserlesen" bezeichnen kann. Da mag zunächst ein- mal die vom ADAC. veranstaltete Wintcrlahrt Garmisch-Partenkirchen genannt sein, die vcm 12. bis 15. Februar abqehattcn wurde, in eine Zuvcrlässiqlcitsfahrt, ein Bcrarenncn und eine Gymkhana auf dem Nicssersce gegliedert war und pro. ' paaandisti'chcn und gesellschaftlichen Charakter trug. Sportlich höher stand seyon die vom DMV. ver anstaltete Win »erfahrt Berlin — Hirsch- berg, die im gleichen Monat vcm Stapel ging. Ganz besonders intcressant gestaltete sich die W l n t e r n a ch 1 s o h r » in i t Beleuchtung». Prüfung, die der Frankfurter MC. jedes Jahr veranstalten sollte. Zweifellos die schwierigste und größte aller bis- her in Deutschland abgehaltencn Tourenvcranltal- tungen wäre die Deuts chlondsakr» geworden, die die Teilnehmer zwölf Tage durch Schmutz, Kä.te und Schnee führte und auch einige Ausländer an den Start brachte, hätte ihre Durchführung und Organisation nur nicht so bedenklich versagt. Die Beteiligung von rund .100 Fahrern, die sich vom I. März an aus schlechtesten Straßen durch ganz Deutschland quälten, war eine motorradsportliche Rckordzisscr. Nach vollständiger Nubepanse während des Monats April und nach endgültiger Festlegung der djicsen-Sport irogram, e nahm dann die „Saison" im Mai ihren Anfang. Das Dergrcnnen an der Pforte des Schwarzwaldes, das am 1. Mai bei Pforzheim ausgetragcu wurde, war eine sauber aufgezogene Veranstaltung, die sich mehr und mehr zu einem bedeutenden Wettbewerb entwickeln wird. Den richtigen Anstakt für 1925 brachte aber erst das eine später aus der Anns veranstal tete F r ü h j a h r s r e n n e n des DMV., boi dem sieben Nennen und eins um die Klubmeisterschgst des DR!V. von über l2> Fahrern bestritten wurden, und wo es glänzenden Sport und eine vortreffliche Organisat-on zu sehen gab. Nicht ganz eine Woche später ließ der ADVC. auf der damals neu her gerichteten L o l i t u d e - N u n d st r e ck e bei Stutt- gart in rwei Taaen Nennen für Motorräder, Touren-, Sport- und Nennwagcn vom Stapel, die auserlesenen Sport zeigten und nur den einen Feh ¬ ler hatten, daß sie infolge der dicht besetzten Felder etwas zuviel des Guten brachten. Zweimal acht Stunden uvunterbro' en Rennen an »wei aufein- andersolgenden Togen abzuhalten, erscheint nach den Erfahrungen der diesjährigen Solitudevcranstaltung unzweckmäßig. Wiederum acht Tage später, am 24. M-i, hielt der AVD. mit dem DMV. sein Hcrk ulesbergrennen ab, das wohl nicht mehr die Bedeutung haben wird, die man ihm in den Vorjahren ooraussagcn wollte. Am darauf, folgenden Sonntag, dem 11. Mat, war großer Tug auf der Opel bahn. Auch hier war das Gc. botene etwas zu umfangreich und die Organisation ließ manchen Wunsch offen. Die Motorräder risien die ganze Sache einigermaßen heraus: die Wagen. Wettbewerbe blieben eine Angelegenheit des Hauses Opel. Am 7. Juni ries der DMV. seine Kämpen zum schwierigen Rundstreckenrenncn nm Insel», berg zusammen, wo es glänzenden Sport gab und die Marte VMW. sich in der 2.50er und 500er Klasse gegen die Auslandemaschinen famos bewährte. Vom 19. bis 2l. Juni — also nach einer kleinen Atempause — brachte sodann der ADAC, seine „T o u r i st . T r o p h n" in der Cisel zum Austrag. Die am l. Tag veranstaltete TT. selbst, von 78 Fah- rern bestritten, sah abermals die Marke DiMW. als Siegerin, obwohl eine gefürchtete italienische Mann schaft in Konkurrenz getreten war. Die „Tourist- Trovhq" des DMV-, dos Bäderrennen von Swinemünde. wurde acht Tage später ab gewickelt; es war ebenfalls international, brachte es doch Kanonen wie Bannermatt, Asbbp, Vcrtua, le Vack, Hanrersfeld. van der Velde, Iellineck, Karner vnd andere bewährte Fahrer des Auslands an den Start. Cs brachte den deutschen Marken abermals reichliche Crfolae und war überhaupt sportlich die bcstgelungene Motorradkonkurrcnz des Jahres. Mit knapp drei Wochen Abstand folgte sodann vom 17. bis 22. Juli die B a t s ch a r t f a h r t. ein Touren- und Zuverlässigkei's-Wettbcwerb größten Ausmaßes, der Wagen und Motorräder vor gleiche Aufgaben stellte und demgemäß ss!r die Mstorradfahrci viel ! zu hohe Anforderungen enthielt. Immerhin wurde anch hier ein deutscher Fahrer ous der deutschen Mabeeo-Maschine Herr über alle Strapazen und B"stbewertrter. Noch war diese Großveranstaltung nicht beendet, da trug am 21. Juli der ADAC. : v"ch s' seine Deutsche S t r a ß e n m c i st > r . ! schäft auf der 8 Kilometer langen Rundstrecke bei ' Schleiz aus, wobei sich die deutsche Schüttesf.Ma'chine ' den Sieg bolte. Am 1. und 2. August gab'» dann ein? weniacr gelungene Zwitterveranstaltumi, die j Fernfahrt Zürich — Berlin, die einige DMB-- i Fahrer mit den Radfahrern zusammen absolvierten, i Eine famos und geradezu vorbildlich organisierte i Veranstaltung leistete sich wäbrenddrsien am 2. Braust > der Karlsruher Motorsahrerklub (DMV.) mit dem , Wildparkrennen. Am 15. und 19. Ar gust ? trug der ADAC, bei Freiburg den deutschen „Kilo- i meter- nnd Bergrekord" aus. Während ' der erste Tag infolge nicht rekvrdmäßiger Ve- ! sckvrfsenbcit der Kilometer-geraden und der Ar- und i Ausläuse sportlich sozusagen wertlos war, brachte ! der „Bergrekordtag" aus der Str-cke von Guntertal ! nach dem Schouiusland ausgezeichnete Leistunacn. Nnd auch hier w^ -on wieder deutsche Fabrikate aus der ganzen Linie siegreich. Im Kilonu-terrekoid war Viktoria-Komvrcllor das schnellste Motorrad ir.i Bcrgrekord wie erwartet BMW.; der schnellste Vagen an beiden Tagen blieb ab-'r Werners Mercedes. Vom 20. Ang"st bis zum 5. Sevtembe- wir die S e ch s - i tagc-Strablensahrt von Oberhof vorgesehen, j Sie wurde — leider — abgs^>rt. well Teile der vor gesehenen Strecken infolge Straßenberstelllingcarbei- ten nnbennchbar gewesen wären. Etwas zu wenig straff war bedauerlicherweise die Organisation bei der diesjährigen Reich »fahrt wieder, die der ADAC, vom 4. bis v. September abhtelt. Die ursprünglich vorgesehene Streckenfüh rung, für Motorräder und Wagen wieder gleich — was immer und stets eine Ungerechtigkeit gegenüber den „Zweibeinigen" bedeutet — mußte während der Veranstaltung selbst infolge unvorhergesehener Hindernisse bzw. schlechter Bororganisation mehr- mals geändert werden: auch klappte die ^eitna'-me und Bewertuugsmcthode, über die man sich schon em -weiten Fahrtage stritt, recht wenig, so daß das sportliche Moment einigermaßen im argen lag- Die Hauptl-ortveranstaltungen des ADAC, fanden schließ» lich in der Austragung der Kraftrad-Bahn- Meisterschaft im Stadion zu Elberfeld am 20. September ihren Abschluß. Die Rennmiidiakeit trat deutlich hervor: Nur 42 Fahrer waren -nr Konkurrenz erschienen, zweifellos auch ein Zeichen dafür, daß Bahnrennen nicht jedermanns Sache sind. Immerhin siegte ein halbdeutsches Fabrikat: di« Im- periamaschine mit - :'l ndifchem Motor. Dis motorradsportliche Sensation des Jahres 1925 war und blieb schließlich das Herb st-Avus- rennen des DRiV-, das am 27. September als ! Abschluß der Saison vom Stapel gelaßen wurde. Trotz schlechten Wetters hatten sich 145 Fahrer, darunter die Besten des Auslands, zum Start ein- > gesunden. Und wieder blieb Sieger und absolut ' schnellster Fahrer in diesem Kampf der Maschinen ein deutsches Fabrikat, die bewährte Marke BMW. ' Bon sportlich bedeutenderen Veranstaltungen ! sind schließlich noch zu erwähnen das Mann - s Heimer Drererksrennen mit den Endläuseu ? um die DMB.-Straßenmeisterschasten, das am 4. Ok- tobcr unter erstklassiger Beteiligung abgewickclt wurde, und das Feldbergrennen am Tau nus, das allerdings nur eine Schrxlligkeilsprüfung i aus kurzer Verqstrecke für Wagen und Näder war , und eine ganz unerwartet hohe Beteiligungsziklcr - aufzuweiscn hatte, weil das Herbstrennen auf der i Opelbac'in, bei dem die DMV.-Bahnmeisters*aste:i ausgetragen werden sollten, abgesagt worden war. Die Bilanz für 1925 ist nicht schlecht. Sie märe schleckt, wenn die Deutschlandsahrt, die Neicbsfahrt u. a. angeblich größte Peeanstultuvgen tatsächlich die wichtigsten des Jahres gewesen wären. So aber haben Swinemünde und Avus alles Verv'uschte glänzend wettgemacht. Sie haben deutschem Motor radsport Hochach'ung und Anseucn im gesamten Ausland verschafft, was sich darin ausgemirkt hat, daß Deutschland von der Föderation für 1920 vier internationale Großveranstaltungen zur Dur-.bsüh- rung übertragen bekam Am 10. Mai IN20 wird das Solituderenncn, vom ADAC. organisiert, aus getragen werden; am 10. und II. Juli ist ein aroßes Straßenrennen bei Swinemünde. am Insels berg odcr im Taunus vorgesehen, und am !9. und 20. Juli ist ciu wei-erer Nenntcrmi.r für , .unchland reserviert. Den Höbenunkt aber der nächstjährigen Snortsaison wird wieder das für 29. Angust au- gcsttzte Avusrennen des DMV. bild-n. An.rkanrrle Tameu-VScirrekovve Der Internationale ^amcn-Sportverbanü hat einige Höchstleistungen, die in den letzten Togen der vergangenen Saison ausgestellt wurden, als Welt- j rekorde bestätigt. Leider vermißt man darunter die , glänzende Leistung der deutschen Meisterin Fräulein > Neuther-Frankttirt o. M. im Diskuswerfen von 34,01 Meter. Dis Rekorde lauten: 250-Meter-Lautsn, 33V Sek., Vera Polmer-England — 85 Meter Hürden <75 Zenti meter hoch) E. Alouce-Frankreich, 13,2 Sek. — Hoch sprung: l.524 Meter, I. Green-England — Hoch sprung ohne Anlauf: 1,12 Meter. F. Duvuls-Frank- reich — Speerwerfen, beidhändig: 54,43 Meter (27,05 ! und 27„38 Meter) F. Picmzola-Schweiz. Nachdem Belgien die Abhaltung der nächsten internationalen Frauenspiele obgelehnt hat, sollen diese im kämmenden Jahre entweder in London oder Göteborg stattfinden. Moskauer Schachturnier BoaollubowS erste Niederlage Zn der achten Runde des nternottonolcn Schach turniers erlitt der bisher unbemgte Bogoljubow seine erste Niederlage, sein Gegner war R ö t i, der die weißen Steine führte. Im übrigen waren alle Favoriten siegreich. Als Anziehende gewännet. Rubin- stein gegen Grünfeld, Torre gegen Samisch, Marshall gegen Sptelmann Chotimirski gegen Subarew. Im Nachzug siegten Lasker gegen Genewski, Capobianco über Bogatirtschuk, Romanowski über Rabinowitsch. Mit remis endete die Partie Löwcnfisch-Tarta- kower. Unbcendet blieb die Partie WeA'nski—Gott hilf. Spielfrei war Haies. Siand nach der achten Runde: Lasker, Torre —1, Marshall —1)4, Bogoljubow, Rubinstein —2, Roma nowski —2)4, Tartakower —3, Lapablanca, Genewski —3)4, Bogatirtschuk, DusckThotimirski, Grünfeld, Ra. binowitsch, Werlinski —4, Löwe^fisch, Pates —4)4, Gotthilf, Räti —5, Spielmann —5)4. Samisch —6, Subarew —0)4. In der nächsten (9.) Runde ist die Paarung: Spiel- mann—Löwenfisch, Subarew—Rlarshall, Sämisch— Dus-Chütimirsli, Bogoljubow-Torre, Gotthilf—R'ti, Capobianco—Werlinski, Lasker—Bogatirtschuk, Roma, nowski—Genewski, Grünfcld—Rabinowitsch, Pates— Rubinstein Tartakower ist frei. Olnuipischcö Sekretariat Ein ständiges Sekretariat des Internationalen Olympischen Komitees wird in Lausanne er richtet werden. Der französische Major Dardez wird sein Leiter werden. Sämtliche Mitteilungen werden in vier Sprachen versandt: englisch, deutsch, fran zösisch und spanisch. 40 Jahre Skisport Der Skisport feiert in diesem Jahre ein Jubiläum. Vierzig Jahre sind cs her, leit in Mitteleur.opa die ersten Sportslcute auf Brettern gesichtet wurden; un gefähr dreißi; Jahre sind die ersten Skrklubs alt. Eiittr der ältesten Skiläufer ist p-oscsio>. Dc Pau.kcke- Karlsruhe. Seine ersten Fahrten machte . e im Win- ter 1883—84 im Davoser Tal. Im näck s cn Iohre erfolgte, schon in Gemeinschaft mit den ersten An- hänge-n, die Durchquerung cs Berner Oberlaa s auf Skiern und im Jahre >898 war Paulcke m:t Hclbing zusammen bis über 4200 Meter hoch am Monte Rosa. 1902 fanden die ersten Sk-iurse in den Ostalven statt, dm von Pauicke :nd 'rct geleitet wur- den. Paulcke gehört zu den Gründern des Deutschen und O sterrcichischen Skiverbandes, die in diesem Jahre beide ihren zwanzigsten Geburtstag feiern. Winterrcnrren in GarmisH-Partcnkirchcn Der Renn verein Garmisch. Porten- kirchen hat die Vorarbeiten kür seine diesjährige große Rennwoch« ausgenommen. Der erste Trobrenn- tag in dem bäurischen Kurort ist für den 6. Januar vorgesehen; weiter« Rennen 'ollen am 10., 11. und l7. Ic-nnar folgen. An jedem Tage werden fünf Nennen cbgehalten. am Schlußrage u. a. der „Große Preis von Garmiscb-Par'enkirchen" im Werte von 0000 Mark. Vierzehn Tag« später soll die zweite Veranstaltung vor si'' aehen. Für die drei Renn- tag«, am 28 , 30. und 31. Icnuar. sind Flach-, Hindernis- und Skijöringrevnen vorgesehen. Unsere Voraussagen sür Strausbera 21. November. 1. R.: Lily Z. — Mäuseturm — Blücher. 2. R.: Elcazar — Barfuß — Velcda. 3. R: Laon — Angriff — Ccbria. 4. R.: Luna — Emigrant — Lindwurm. 5. R.: Bajuware — Baltazar — Felsenroj«. 6. N.: Bellac — Belladonc — Melodie. Zer Erskine Detekno-Noman von ä. kttslcktnx. Lopmc-M 192ö br> <7»cocg Müller Vermur A -G. Münchrn Ais die Tür sich hinter ihm schieß, warf Larlcr ein Bund Schlüssel auf den Tisch. „Sie haben mich in der Hand. Aber mir scheint. Sie I)aden nicht das drin gesunden, was il)r alle erwartet l>abt! Im Koffer werdet ihr's auch nicht finden." Seine Sprache war grob. Der ganze Ton hatte sich von dem eines gebildeten Mannes in einen gewöhnlicheren verwandelt. Pointer bedeutete Waits, den Koffer auf zumachen. Tann überließ er ihm die Bewachung des Gefangenen und durchsuchte den Koffer selber. Eine der ersten Sachen, die er heraus zog, war ein Londoner Telephouadrcßbuch; dann erschien ein Verzeichnis Pariser Bankiers. Genau das, was man von einem Mann von „Greens" Nuf erwarten durfte. Ter Inspektor fuhr mir den Händen unter die Kleider. Seine geübten Finoer stießen auf etwas Hartes im Rockfutter. Er schnitt es auf. steckte den Finger hinein und zog eine lange Perlenschnur hervor mit einen» alten Emaragdschloß dran. Wortlos legte er's auf den Tisch. Carter war von seinem Stuhl aukgestanden und beobachtete ihn aufmerksam. Als die Perlen aus dem Tisch lagen, machte er eine merkwürdige Bewegung mit den Händen, sank in den Stuhl zurück und bedeckte sein Ge sicht, das totenbleich geworden war. Pointer ping methodisch vor. Mehrere Ringe, ein Diamantenlialsband und ein Iuwelenanhanger wurden entdeckt. Schließlich drehte Pointer den Koffer um und stieß ganz auf dem Grunde auf ein Zeitungspavicrpäckchen. Cs enthielt ein paar Schrauben. Die beiden Beamten betrachteten sie aufmerksam, dann nahm der Oberinspektor einen Umsch'ag und wickelte sie sorgfältig ein. „Wollen Sie eine Erklärung obgeben, Carter? Ick, habe Ihnen bereits gesagt, sich in acht zu nehmen/' Carter schüttelte den Kopt. Tie Polizei machte ihre Arbeit fertig, und bann nineeu d«e drei, schweigend. Arm in Arm, wie die besten Freunde, auf den Bahnhof, reich- k lich früh genug, um den Schnellzug nach Calais zu erreichen. Pointer ließ Mister Beate und Watts neben Carter ür dem reservierten Abteil, das der Amerikaner bestellt hatte, und ging in den Speisewagen, um eine Tasse Kaffee zu trinken. Ein' Postkartcnvcrkäufer näherte sich ihm und begrüßte ihn mit einem eigenartigen kleinen Stok^ Der Engländer blickte die Karten ! an und wäylte zwei aus. „Können Sie mir sie j in einen Umschlag stecken?" „Ader natürlich, mein Herr, aber natürlich." Der Mann ließ die Karten hineingleiten^ und ging weiter. Außerhalb des Speisewagens zog der Oberinspektor ein Blatt dünnen Papiers heraus. Cs war ein Bericht über Mister Deales Tun seit der Zeit, als er Carters Zimmer ver- > lassen hatte. „T ging von der Rue Sentier zu ! der Post. Schickte ein Telegramm an M. Garnier, ! Notar, Rue Bizet, Genf: ,Reihe angenommen. Herausgeber.' Darauf trieb er sich herum, bis cs Zeit war, Sie auf dem Bahnhof zu treffen." Pointer telegraphierte nach Genf um genaue Erkundigungen nach Monsieur Garnier, und nahm seinen. Sitz wieder ein. Carter würd: zuerst wegen des Mordes von Erskine in London vor Gericht gestellt werden, um, wenn frel- gesprockxm, nach Kanada geschickt zu werden, wo er sich wegen Unterschlagungen und zweifellos auch Raub zu verantworten haben würde. Der j junge Mann schien seiner Lage völlig bewußt. Die meiste Zeit saß er mit geschlossenen Augen da, nur die Gespanntheit seines Untergesichts und der rasende Puls an den Schläfen verrieten, daß er nicht schlief. Auf die Gesellschaft von Mister Beale würde Pointer mit Vergnügen verzichtet haben, denn in seiner Haltung sprach sich ein protziges Siegesbewußtsein aus, das den, Polizeibeamten geradezu schamlos erschien. Auf seinem Büro, wo er seinem Vorgesetzten sofort Bericht erstattete, fand er eine Depesche, in der die Photographien von Robert Erskine und John Carter al» di« der beiden Männer identifiziert wurden, die laut Perhafisbefehl von New Pork im Auftrag des Vorsitzenden der Ver- einigten Seidenwebereien festgenommen werden sollten. Cs war dies ciu riesiger Konzern, der die Seidenspinnerei und -Weberei praktisch mono- polierte. Unterschlagungen, die sich üvcc viele Jahre erstreckten, wurden erwähnt zusammen mit gefälschten Abrechnungen, aber einstweilen war der genaue Betrag, der vom Toronto- Direktor und seinem Freunde unterschlagen wor den war, noch nicht festgestcllt. Der Oberinspektor heftete das Blatt ein und begab sich in feine Wohnung, wo er, wie er ge hofft hatte, eine wettere Depesche vorfarrd, eine Privatdepcscl)e von einem Freunde in der kanadi schen Polizei. Es war die Antwort auf ein langes Telegramm seinerseits, das die Bitte ent ölten hatte, alles, was möglich wäre, über den Verhaftsbefthl gegen Erskine und Carter heraus- zubringen. Pointer zog die Augen hoch über die Länge der -Depescl-e. Wright kümmerte sich nicht im mindesten um die Kosten, wenn es sich um Deutlichkeit handelte. Die Depesckje lautete folgendermaßen: „Müssen uns nut amerikanischer Polizei gut stellen wegen kommender Burtonaffäre. Ver- haftsbcfehl ausgeferiigt New Park auf Heil- bronners beschworene Aussage. Heilbronner Mil- lionär, Aufsichtsrat der 'Vereinigten'. Ruf recht zweifelhaft. Verhaftsbcfehl gibt keinen Tatbestand. Kanadische Polirei passiv. Wenn Carter ver haftet von Amerikaner oder von Ihnen und hier- liergeschickt, Beweise für Unterschlagung usw. ,verden verlangt werden, ehe kanadische Polizei ausliefert." Die Brutonaffüre betraf, wie Pointer wußte, einen Mörder, der in die Vereinigten Staaten entkommen war und den man gern in seiner Heimat „haben" wollte. So waren also weder wegen der Räubereien, an denen Carter, alias Green, angeblich beteiligt war, noch in der Unter schlagungssache wirkliche Beweise geliefert wor den. Pointer hatte diesen Abend sogar O'Lonnor nichts weiter zu sagen. Früh am nächsten Morgen suchte er Carter in seiner Jelle auf. Der Ka- nodier hatte sich bisher geweigert, einen Rechts- anwalt zu sehen. Jetzt waren Gerichtsferien, und sein Fall konnte erst im Herbst zur Ver- Handlung kommen. Er schien in tiefe ^Neder» j geschlagcnheit versunken. Und die Anklage gegen i ihn war allerdings schwer genug. Die in seinem : Koffer gefundenen Schrauben waren die gleichen wie jene, womit die rückwärtigen Bretter des Kleidcrschrankcs angcschraubt waren. Er gab keine Erklärung dazu ab. Keine Erklärung zu irgend etwas, nicht einmal dem Schmuck, dessen Besitzer durch ein paar amerikanisck)« Detektive, die eigens dafür hcrüberkamen, fcstgcstellt werden sollten. Die Oberen der Zentrale waren von seiner Schuld in beiden Fällen, Mord und Dieb stahl, überzeugt, ober der Oberinspektor sprach darüber so wenig wie möglich. Er hatte den Kanadier gebeten, ihm wenigstens beim Heraus bringen dessen zu Helsen, was in das Stück grün und weiß gestreiften Papiers von Erskine ein gewickelt gewesen sein mochte, aber nach dem augenblicklichen Aufblitzen einer Hoffnung in den düsteren Augen des Angeklagten hafte er den Kopf geschüttelt und sich geweigert, etwas zu sagen. Pointer hatte keinerlei Sympathie mit dieser Haltung. Er hielt sie für schädlich für den An geschuldigten und für nicht anständig gegen die Polizei. Es war recht beauem für seine Vor gesetzten, so fest von der Schuld Carters über zeugt zu sein. Wenn's zur Verhandlung kam, l-atte er und nicht sie füL einen Irrtum auf zukommen, und abgesehen von diesen persön lichen Ueberlegungen hatte der Oberinspektor eine hohe Achtung vor chrllklxnn Spiel, und die Vorstellung, daß er bei einer Ungerechtigkeit mit helfen könne, war ihm unerträglich. Nicht, als ob er Carter nur im entferntesten für unschuldig gehalten hätte. Da der Kanadier kein Alibi geben wollte, hatte er offenbar Gelegenheit ge habt, den Mord auszuführen. Reben dem Wunsche, einen unbequemen Mitwisser loszuwerden, wurde das Testament als hauptsächlicher Beweggrund angesehen, aber was hatte Erskine ru hinter lassen? Mister Russell war nicht imstande ge wesen, irgendein „flüssiges" Vermöoen auf- zuspiiren. Und doch würde der Ermordete schwer» lich auf einen verborgenen Schatz angespielt haben, ohne einen Fingerzeig zu geben, wo ein solcher ^choß zu finden wäre. (Fortsetzung folgte Dvdc lammen Der rluuen vaNen" den Vm lttmnna« Kaaar u vea^iiter die Aul! Auliaiaei Oxern, stanünis ^hcos 22. 2tooc Millt Mcmatsv Vrrei. Einaana Knobenr» Lrlterlidl 4. Factilci aruvve. e Herrn Fi Bn'änaer 7 Uk,r: leier. G4 lallen n) die Gl« d-r Dich- m 1» die Kle> attcü. r d-t-u 4 Bauablcl Untcr.aaci ^ttvauS. Vti Mare und b) ;oiivnun,icn Baubüro tu < n.nabme a tcbkogcn mit b S Menlaa vorm. V.äy U u Btmmcr 3! c en erkotat n::nq der Ai der Endsnmii e.uri llcibt I ES wird : ttr Etncclprci »ina-rbe der H aqcS hin« bat UnattlUM mac. Drr Rat den 20 Ncver oas r Jaset Lamsai, Lir 2> all lii waranqe>ck»!tne >>cv num einari L Lo. ich« " i daanuratze IN. ve»der l!)25. > rursaertadren , Der »aiili«! st<irvi wir» ,um Noni »lonknrS'ord 2.' Deceinoer l -umciden. Er mtrd ,ur B^vchaiiunq i eines an üaer dle Belli auricvusses uni b e «m «t 132 k zeiMiieicn 0»cqe . aer I92V vo Pr.iiunq »er an aui den 8 ;Xa> ; uar vor dein PelerSNeiuwea r aiiaaraumi. Ä.<er eine mr Lahr in Besitz nia se eiwae »an Leu clcmelnicbu le> len. mutz au- ru.o die gordcrn 2a.de avaciondc tc-ttchi vem »tor , De «em der 192 Nmtäaerig, ,> vcn 19. : Ländler Pau LkipUa ist durcv Lcmber IS 25 w mündiai werden Amisacrtkln den 14 ucoec a-e m lia^rne Dilina . ma> eiihanoiung l veriSniicv va>ic >1 icuie David Uvrn Max Nacos veil 2ll November 19: zwe^S .ttvwendu-' d,e «Hel« anzeordnei mord« Mn der Beauts tüürnna oer Lctz-> mann Paul a Go liü-a >nr. 22. v «orrsaertU»» 1 den 20 N U> ver d n Kai Leivi'g «Sntz.J Jnaaocr eine« 29 danviung unier ei'aeiragenen ,Htr Lcipltg. Peiersn'o vonidee IS2ä. nacvl -ttnoendunq dcS tt d«r ovgeordnei morde. MitderBca gst tührnna ves Lchu> vuai.rrevtsor D » piiniltr. 19. deau't 2iin»»i*richr v den 20. 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