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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192511214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19251121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19251121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-11
- Tag 1925-11-21
-
Monat
1925-11
-
Jahr
1925
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oll schon ans inen -rötzeren tz die Summe sie Geme»nd« «den zwar be» der Notloge filfe vo« ra eine Bet- ,u gewähr«; gelosten, dnß t, weil er » und eine» -m Berband« bereit, an« die Stadt- !t haben, in Gestalt von >ch Darlehen er Rachprll» llt, dost der »re 1924 im !»t r e u u n« r zuviel er» ,d Mechani. .Krümme^ nen Riesen» » sowie da» lig -er den großen Ursache der llärt. Der :o rdent« wird wahr» -rotze Zahl ftigungslo» in Pferde» im dicht?« , und wer r und auf end-D-Zlg iste. Der gingen und >rd vem sofort t"t, v'r D Zng ine Fahrt dnn Bau die Büro« Orts- en. -r Sitznng -it der >r ISO 000 irden fast hnt. Ge» g de« » und dl« er. Der gestellten. Iten. Der auf auf» blchnung do» Sin» Anlassen, »mmlung an be» an die lag de« nommen an den en Aus» rfe man Verlauf ^rl. Dr. rstört irenkau» irenhau» >en zu« t. Die cht auf» nie die 20 auf »it von )er Ve rschluß rheben, früher Zicklein »f noch :sonen» ria g«. ick ge» m ge- och iv r nach Mn» Hetzer r ge» getan inend vo er tden i^en« ichtea schul» uger rdei» de« oll« ide» s»v> Die vorliegend« Aosoov« amkoiz 14 «-»itea TdetredoNeur: L <U«d«ir,n B«»nrM»ni»ch tu, «« Le«: «ich«« »,»«««« «eraunvornich »», gut««»: crnch Meyer. Lew«». Sol- N l.«lprls«e PuWUdlE llonn*d»nck, «ton ri. «ov«mb»e Faschistischer Parlamentarismus I-etLte eine s zustcllen. Daß die» gegenüber England noch nicht I oer Fall ist, daran fei nicht die Sowietregiernng i schuld, die wiederholte B«rstLndtgung»venuch« unter» eln rohe von ehmen und erst noch dieser in die atung der Vorlage cin-urreten. gegenüber der bürgerlichen Ordnung sie k«tne»we-c daran bindern könne, normale politisch, und wir» schoftlirhe Beztehnugen zu den übrigen Staaten her Neuer Partisanenproreß Am Donnerstag begann vor dem l. Senat Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik Ei« Golvatsn-Tsldftmorv i» Gnofte»ch«in. In Großenhain bat sich «tn Soldat rom Reiterregiment Rr. 12 erschossen, lieber die Ursack» waren Mitteilungen nicht zu erlangen. Jahre betragen, wenn dadurch der Tod einer oder mehrerer Personen entstanden ist. nicht unter drei Jahren. Der furchtsame Mussolini Es ist immer noch nicht sicher, ob Mussolini zur Unterzeichnung des Paktes von Locarno nach London kommen wird da der italienische Diktator an die englische Regierung fast unannehmbare Be» dingungen zur Sicherung seiner Person gestellt hat. Air Mussolini die Absicht äußerte nach London zu kommen fragte die hiesige italienische Botschaft bei der englischen Negierung an wie die italienische Delegation nntergebracht werden würde. Bon eng lischer Seite wurde ein halbes Stockwerk in einem ersten Hotel angeboren. Daraufhin telegraphierte Mussolini, er verlange im zweiten Stock eines Hotels zu wohnen Dieses zweite Stockwerk müsse vollständig für ihn und seine Umgebung freigemacht werden. Ferner müsse das Stockwerk über ihm und das Stockwerk unter Ihm während seines Aufenthalts vollständig unbewohnt und hermetisch verschlossen sein Diese Forderung mußte im Interesse des knap- pen Hotelraums und des starken Londoner Fremden verkehrs mit Bedauern abgelehn« werden Darauf hin erklärte der Diktator, er werde in der italieni schen Botschaft Wohnung nehmen wenn italienische Kriminalbeamte sich davon überzeugt hatten, daß sein Leber, dort vor seder Gefahr gesichert werden könne. Gleichzeitig erschien eine große Schar italienischer Kriminalbeamter bei der Londoner Kriminalpolizei, rn ' der sie gemeinsam da» italienische Viertel in Lon- don untersuchte und Vergangenheit und linkvradikale Gesinnung der Bewohner aus das sorgfältigste ge prüft hat Von dem Inhalt des Bericht» der italie nischen Kriminalbeamten will Mussolini seine end gültige Entscheidung abhängig machen Ein neuer ixredrtjtandaiprozeß Am 23. November beginnt vor dem großen Schöffengericht in Waldenburg der Prozeß gegen den ehemaligen Direktor der Waldenburger Stadtbank Rühle und den Prokuristen Schröter, denen die Verantwortung für den aufsehenerregenden Verlust der Waldenburger Stadtbank in Höhe von lZ Millionen Mark zukommt. Die An geklagten hatten im Frühjahr 1924 ohne die Geneh migung des Verwaltungsrates große Kredite aus genommen, die von Rühle größtenteils der Wirt schaftsbank Bayern in Münch'n deren Aussichtsrat Rühle war, und zu einem kleineren Teil der In- dustricbank Düsseldorf als Kredit zur Verfügung ge stellt wurden. Durch den Zusammenbruch der Wirt- schaftsbank kam die Waldenburger Stodtlant in Schwieriokeiten, und trotz verschiedener Verschleie- rungsversuche der jetzigen Angeklagten war der Zu sammenbruch nicht mehr auszuhalten. Auch große persönliche Geschäfte sollen von den Ange klagten mit den Geldern der Stadtbank vor genommen worden sein. Bei der dem Zusammenbruch folgenden Untersuchung stellte sich heraus, daß auch der Waldenburger Oberbürgermeister Dr Erd- mann als Vorsitzender des Verwaltungsrates an den Unregelmäßigkeiten beteiligt war. Die Staats anwaltschaft dehnte daher auch auf ihn die Klage aus. st« Frag» der Gleichberechtigung der deutschen Studenten jüdischen Glauben», sondern vor allem die Sabotage der Grundsätze der Verfassung durch die völkisch-antisemitischen Korpcrationen und dl« verhängnisvolle politische Betätigung de« schein- bar unpolitischen Hochschulrtnge» erheischten mit ge bieterischer Notwendigkeit die Aufmerksamkeit aller ehrlich«» Daterlandssreund» In «ine« Schlußwort brachte Dr. Holländer zum Abdruck, die Gebete ster Menschlichkeit und Nächstenliebe nicht nur im Munde zu führen, sondern auch in die Tat umzusetzen Recht und Sittlichkeit würden dem Wiederaufstieg unsere» Volke» di« Wege ebnen. Das deutsch-spanische Handelsprovtfonum Das am Mittwoch unterzeichnete deutsch-spanische Handelsprovisorlum tritt sofort in Kraft. Die von der spanischen Regierung verfügten Kampfmaß nahmen werden unverzüglich aufgehoben. Geteilte Zustimmung der Länder Der Kabinettsrat am Donnerstag hat den beiden Gesetzentwürfen zugestimmt, di« Zustimmung des Reichstages zu der Unterzeichnung der Locaruo- Berträge und zur Anmeldung in Len Völkerbund nachsuchen. Die Stimmung der Ministerpräsidenten der Län der war. wie man hört, nicht allzu einkeitlich. Be- sonders wiesen verschieden!: Sondervertreter vor wurfsvoll darauf hin. daß die Rückwirkungen viel berechtigte Wünsche wegen der Besatznngsfristev und der Abstimmung im Saargebiet unerfüllt ließen. Dom Reichsaußenminister wurde darauf erwidert, daß unsere Unterhändler diese Punkte dauernd im Auge behalten würden, und daß überhaupt Locarno nicht da» End«, sondern der Anfang einer neuen politische» Entwicklung bedeute. Im übrige» ist, da die Konfe renz der Ministerpräsidenten eine in der Verfassung nicht vorgesehene Instanz ist, ihr Votum aus das weitere Schicksal des Paktes ohne direkte Wirkung. Es steht jedenfalls fest daß in dem amtlichen Be richt über die Konferenz der Staats- und Minister präsidenten der Länder mit der Rcichsregieruna die Formel von der .einmütigen Zustimmung" fehlt. Wie ein Berliner Blatt erfahren haben will, handelt es sich um die Stimme eines Ministerpräsidenten, der der auswärtigen Politik der Rcichsregierung nicht zugestimmt habe, und zwar wohl des mecklenburgischen Ministerpräsidenten Freiherrn v. Brandenstein. Ein anderes Blatt berichtet, daß nur die auswärtige Politik Gegenstand der Konferenz gewesen sei, während die innerpolitischen Fragen, so die Um organisierung der Polizei, sür eine noch ein- -uberufende Konferenz der Innenminister der Länder zurückgestellt worden seien. OstmarkenKundgebung Der Deutsche Ost marken-Verein bittet uns um Veröffentlichung einer Kundgebung, der wir folgende» entnehmen: Sieben Jahre rücksichtslosen Kampfes und der Willkür der polnischen Regierung gegen die deutschen Minderheiten drohen alle» zu ver nichten, was deutsch heißt und Deutschen gehört. Offen kann sich der Pole jeder Gewalttätigkeit gegen unsere deutschen Vrüder und Schwestern rühmen, un- erbittlich verweist er die deutschen Angesessenen von ihrer Scholle, gegen jedes Recht knechtet er Schule und Kirch«. Presse und Beruf. Der Deutsch« Ostmarken-Verein nimmt den Kampf gegen diese« System entschlösse», auf. Er verlangt strengste Innehaltung dc» Ninderheitenvertrage» durch di« polnische Regierung, vor allen Dingen Schutz dieser Minderheiten gegen Gewalttätigkeiten und Ansrindungen; er fordert den guten Dillen der polnischen Regierung, die Deutschen al» gleichgestellte Mitbürger zu behandeln. Solange dieser Gelft der Gerechtigkeit nicht die polnische Regierung beherrscht wird die Lage nicht ander». Wer un» bei Erreichung unsere» Ziele» helfen Oie Ent-eutjchungspolittt in Süvsiawien un- Lialiea Die». 20. November. In der von den großdcutschen Abgeordneten Grailer und Genossen an den Außenminister ge richteten Anfrage wegen der in Südslawien und in Italien betriebenen Politik einer gewaltsamen Entüeutschung und Hetze gegen die deutschen Lebens interessen heißt cs: „Die sich immer wiederholenden dcutschferndlichen Vorkommnisse in den beiden Nachbarstaaten zeigen, daß es sich nicht um zufällig« Handlungen, sondern um eine planmäßig« und gewissenlose Ausrottungspoljtik gegen alles Deutsche handelt. Die Polksnot der deutschen Minderheiten ist aui ein imerträgliche» Mah ge stiegen. Trotz des völkerrechtlich garanncrten Minderheitenschutzes führen die Deutschen in Süd- slawien ein Leben nationaler, kultureller, wirtschaft- licher und gesellsckaftlicher Knechtung und Enterbung. Die von der italienischen Regierung gefördert« und finanzierte faschistische Politik grausamster Der- folgung und Knechtung der Deutschen Südtirols unterscheidet sich nur dem Umfange, aber nicht ihrem Wesen nach von jener Südslawien»." — In der An frage heißt es weiter: „Dieser unsagbaren Not, di« auf den deutschen Minderheiten Italiens und Süd- slawiens lastet, kann und darf da» ftammesgletch« Oesterreich und sein« jeweilige Negierung nicht un tätig zusehen." Die Interpellanten stellen schließlich an den Außenminister die Anfrage, ob er da» ent- schliche Los der deutschen Minderheiten auf der nächsten DLlkerbundstagung nachdrücklich klarzulegen und vom Völkerbund di« Erfüllung de» ihm anvertrauten Auftrage» de« Schutze» der Rechte und der Freiheiten der deutschen Minderheiten zu verlangen gewillt sei. Vie -Praw-a" zur Re-< Lhamd«rlm » Mo»!«, 20. November. In einem Leitartikel der „Prawda" wird e« d«. grüßt, daß Lhomberloin im Unterhaus di« L4a«nd« der westeuropäischen Presse über ein angebliche. Schwanken der Sowjetunion tn ihrer grundsätzlich negativen Einstellung zum Völkerbund zerstört habe Gegenüber der Erklärung Lhamberlain», daß da- feindselige Verhalten der Sowjetunion gegenüber der Gesellschaftsordnung der übrigen Staaten di« Anknüpfung gcreg«ltcr Beziehung«» ^u Rußland verhindere, weist das Blatt darauf hin, daß die grundsätzlich ablehnende Haltung der Sowjetunion gegenüber der bürgerlichen Ordnung st« keine»»«-» Rennen zu Auieu l No»«»»«. 1. St: t P Lain«» Lebonrru: (Z B. Lasso»). 2. Grtdc^ille (A. Lerez». L. Aanatiqur (P. Richsl). — Ferner: Pperite« Dordäla. Slaria, Justo. Lalcatto. Arn- bare». - Lot» «; lk, !7, l3. - V« r 23; 11. ». 12 S. N.: t L. Sk^err» Bank» (A Laren). 2 Sber <S Bush), k! Gverri«« cP Atolls). — Fern«: Lpeciarear. Dur Loorr. Kara Loo. Larain Boravill«. LH« Lreole. Limgad. - Loco: 2»: 28- iS. !L - BK.: (SV: 22. 14. 14- L R : l A Hotswann» O 1 d U k» (Sd Ho«e>, 2 Zustt- stoateue (S Her»«). 3. Frise Paulec (L. Barr«). — Ferner: Saint Iran Lorvlle» t<rue»«vr.). — Lol»: 30; IS, tl- — S« : »7. 14. 10 4. St : 1 Si Kahn» Bal du dar >L. Delsargulel), 2. Kaya'i sL. Barr«). 3. Verlier sF. -erv«) — Ferner: vanturlu 2 Bouraogn«. Fan»ulert« (au«gel»:.). — Lote: lS: 13. ri - «K: Ist; 12. 1» d St : I. st. d« Lhotrlperrvna La la der (St. -eat>), 2. Lerot sltt> Ho«»>. L Lx Lidri» cP Slivdfv). — F«rrr«r: Kaspar. Las is S. Larda». Saint Lyon«». — Lote: lvl) ». IS. - B« : SS; U. l« N-: t Lt« O d, InoiKit» Skhodopa (A Kalleo). 2. Krait« sL. Delsargviel). 3. Chateau Margoax <P. Skwlsss — A«rn«r: Dselai. Fluth Borat 3 Sahara. Rauraba?.. Pirhrnilie» Legend. — Lote: SL; 14. SV. 24. — BK: Ä> 13. IS. 2« OaS neue italienische Arbeiisrecht Rom, 20. November. Dt« Blatter berichten über den Gesetzent wurf zur juristischen Regeluna de» kollektiven Arbeitsverhaltnisse». Für die juristische Anerkennung der Gewerkschaften und B rbänb« wird tsie Voraussetzung vorgeschrieben daß sie außer der Interessenvertretung auch die Unterstützung der Schulen und Erziekungsfunkttonrn übernehmen. Die Strafen für Streik» und Au»sperrun. gen sind wie folgt festgesetzt worden: Streik und Aussperrung ^nd verboten, sofern einEchieds» ge richt ein Urteil gesollt hat. Wenn die Arbeit geber dcmg:genüber die Arbeit einstellen, stehen darauf Strafen von drei Monaten b < zu einem Jahre und Geldstrosin von 10 000 bi» >00 000 Lire, wenn d'e Arbeitnehmer gegen ein solch«, U teil durch Arbettseinstcllung austrcken, eine Straf« von ein«m bi» drei Monaten, für di« Nädel-führ«r nicht unirr «tnrm Jahr» und Gcldstrrr>«n von 2 -bOOO Lire. Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer öffentlicher Betrieb«' sind ähnlich: «trafen vorgesehen Venn aus einem Streik aber eine Bedrohung der persönlichen Sicher- heil erwächst, dürfen die Strafen nicht unter einem Gkrzynski macht einen -ritten Versuch Warschau, SO November. Die polnische Regierungskrise scheint endlich einer Lösung nah« zu kommen Heut« früh um 8 Uhr hat Skrzynfki zum dritten Male den Auftrag zur Kabinettsbildung übernommen und glaubt, eine Ministerliste noch heute fertigstcllen zu können. Skrzynfki hatte gegen Mitternacht seinen Versuch zur Bildung eines Fachkabinett» ausgegeben und erklärt, angesichts der schweren Situation des Staates könne er die Perantwortung für ein Be amtenkabinett nicht übernehmen, sondern halte ein parlamentarische« K abinett für notwen- big. In dieser Nachtstunde lehnte denn auch der jetzige stellvertretende Ministerpräsident Naczkie- wicz den Auftrag zur Bildung eines Beamtenkabi netts ab. Im Sejm begann daraus eine neue Besprechung, dcrzusolge Skrzynfki nm frühen Morgen vom Staats präsidenten den Auftrag »ur Bildung eines parla mentarischen Kabinett» erbat, dem auch einige Nichtparlamcntarier (darunter Skrzvnski selbst) angeboren sollen Für diese Kombination haben sich von den Rechtsparteien die Nationaldemolraten und die Korfanty-Pnrtei, von der Mitte die Witospartei (Bauernpartei) und di« naticnalen Arbeiter, von der Linien die sozialistische Partei erklärt. Auch ist es gelungen, endlich die Sikorski srag« auszuschalten. Die Parteien haben beschlossen, di« Belegung des Kriegsmintstcriums nicht zu besprechen, sondern sie dem Staatspräsidenten zu überlassen, dem Skrzyn- ski Vorschläge machen soll. E» kann al» sicher gelten, daß Sikorski unter dicken Umständen nicht Kriegs minister bleibt. Für die Kompromißbereitschaft der Parteien, wie sie sich jetzt trotz aller Gegensätze im Kabinett Skrznn- ski zusammensindcn wollen, ist sicher auch der Ge danke maßgebend gewesen, daß ein Kabinett Skrzynfki im Auslande einen großen Eindruck machen und sozusagen al» Sieg de» Geistes von Lo carno in Polen aufgefaßt werden kann. Wenn Sirzynsii, der kommenden Mittwoch über Berlin und Pari» nach London reisen wird, dort al» Kabi- nettschcf erscheint verspricht man sich davon günstige politische Wirkungen und gute Aussichten für die An- lciheverhandlungen. Die Rechtsparteien haben offen bar aus diesen Erwägungen heraus ihre noch gestern bekanntgcgebenen Bedenken gegen ein Kabinett Skrzynfki zurückgestellt. nommen habe, sondern lediglich die englische Re- grerung, die einer Verständigung ausweichc. Lorrverrel über Syrien 8»*do«. ZO. November. Henri o« Iouvenel, der neu«, französische OberLomvrissar ür Syrien, kam am Donnerstag in London an und hatte eine eineinhalbstündtge Unterrodung mit Chamberlain und dem Kolonial sekretär Amery. Nach der offiziellen Verlautbarung bedeutete das Gesvräch einen Gedankenauslctusch über gewiss« Fragen von gemctnfeunrnn Znter:sse: über Syrien, Mesopotamien und Palästina und be sonder,» über die Grenzführuna zwischen den Man- datsgebicten der beiden Mächte, die bisher noch nicht scktgelogt worden ist. Der diplomatische Be richterstatter des .Daily Telegraph" teilt ferner, offenbar aus Gruud persönlicher Information: n bei de Iouvenel, mit, daß dieser die Absicht puu'-err habe, sich binnen kurzem nach A n g o r a zu begeben, um dort di« gleichfalls ungelöste Frage Ser Fest legung der türkisch-syrischen Grenzen zu besprrch.n. Zn Verbindung hiermit wird ferner die unersreu' lichc Lage besprochen rserdcn, die dadurch geschaffen ist, daß di« Eisenbahn von Aleppo nach Nisibw im Zickzack durch französisch!:» Mandatsgebiet m türki sches Gebiet fährt und den Türken für Truppen- lransport« frrisieyt. Iouvenel wolle in dieier Hin- sicht eine Zusammenarbeit zwischen England und Frankreich herbetsühren, um. wenn möglich, eine gütliche Vereinbarung mit der Türkei zu erzielen. Aus diese Aufammenarb:' zwischen England und Frankreich legt Iouvenel großen Wert auch inner- halb de» Völkerbundes Iouvenel h be aber daran keinen Zweifel gelassen, daß er nicht dir Ent wicklung und den Ausbau der französischen Mandat», Herrschaft in Syrien besprochen hat oder zu be sprechen gewillt ist, da die» eine Sache fei. die nur Frankreich angehe. Iouvenel jaate, er werde Ge walt gebrrnnhkn. «m die fvanzösischc Autorität usi recht-verhalten nnd die Ordnung herzustcllen, daß «r aber stets dir friedlich» Methode der Dcrhand- langen vorziehcn werde. Unter der Voraussetzung einer baldigen Rücklehr normaler Zustände würben die vier Gliedstaaten Syrien» in ihre Freiheit wieder eingesetzt und sich de» größtmöglichen Grades von Selbstbestimmung erfreuen können ?:Ibst dte Drusen würden, wenn sie sich dessen wu zeigen, edenfallt einen soaveräiren Drusenstaat bilden dürfen. — Iouvenel kehrt« Freitag morgen nach Paris zurück. Oie llmgckmem-ung im Hubrgebitt Dcrltn. 20. November. Der GemeinveauHchust des Preußischen Land tages hielt am Donnerstag abend «ine Vor- besprechung über den Gesetzentwurf ab, der die Umgemeiudung i« rhetnifchavestiälifchen In- duftrccde-irk derifft. Der Ausschuß beschloß, zunächst sine Besichtig nngsreis« in den Industrie- bezirk vor materielle H «Schutz -er iebenswichtiae« BeN iebe^ irr Srrg'an- Loudo», 20. November. Z« Unterhaus,' erklärte der Minister des Innern Aohnson Hicks, mehrire Zahre hindurch habe unter den aufeinanderfolgenden Regierungen eine OrgaaifatiMi zur Aufrechterhaltung der leb.ns wichtigen Dienst« für di« Zeit nationaler Notlage bestanden. Dor kurze» seien Schritte getan worden, um diese Organisation neu -u gestalten und »u ver vollkommnen. Di« Nation sei berechtigt, zu criabr.n. was di« Regierung in dieser Hinsicht tu«. An wenigen Tagen werd« ein« Erklärung hierüber er folgen. de» ein Hochverratsprozeß gegen ostpreußische Kommunisten. Wegen Beihilfe zum Hochverrat, Verheimlichung mehrerer Waffenlagcr und unbefugten Waffenbesitzes haben sich der kommunistische Parteisekretär Gustav Lengnink aus Königsberg sowie der Techniker Gustav Brannys und der Landwirt Herbert Mai, beide aus Tilsit, zu verantworten. Nach der Anklage haben die Beschuldigten in den Jahren lV23 und 1924 in Königsberg und an anderen Orten Ostpreußens Partisanen, und Terror» gruppen gebildet und diese mit Waffen aus gerüstet. Der Angeklagte Lengnink war von dem bekannten Russen Selenin, alias Willi, der die Parteiorganisation in Deutschland aufziehen sollte, zum Partifanenleiter sür Ostpreußen bestimmt worden. Den beiden anderen Angeklagten wird zur Last gelegt, daß sie tn ihrem Bezirk Waffen- und Zersetzungsleiter waren. Anfang 1924 wurden größere Mengen Waffen von Berlin nach Königs berg gebracht, die zu kommunistischen Umtrieben ver wendet werden sollten. Bei den Angeklagten wurden mehrere Schußwaffen beschlagnahmt. Die Ver handlung wird mehrere Tage in Anspruch nehmen. der Grenzen schützen und deutsche Kultur daselbst er halten will, der werd« Mitglied des alten, auf Aa» regung des unvergeßlichen Fürsten Bismarck ge gründeten Deutschen Ostmarken-Verein»! * Zn einer Kundgebung der deutsch» jüdischen Studenten gegen dir völkisch« Ver hetzung, dt« am Sonntag tn Berlin stattfand, wurde von einem studentischen Redner ausgeführt, daß die in der Vorkriegszeit zwar gegnerische, aber durchau» ritterliche Stellung gegenüber den jüdischen Kommi litonen einer schmachvollen Verhöhnung und Aechtung in dcr Nachkriegszeit gewichen sei. Die bewußte Zurücksetzung und Beleidigung der jüdischen Studenten bei öffentlichen Anlässen seien eine Folg« der Allein- Herrschaft der völkischen Korperotionen in der deutschen Studentenschaft. Da» deutsche Volk dürfe dies« Ereignisse nicht stillschweigend übergehen. Nicht Io», 20. November. Die Donnerstagsitzung der italienijchen Kammer begann mit dem erwarteten Zusammenstoß zwischen den Faschisten und ihren Gegnern. Don diesen waren nur die Kommunisten erschienen, in der»n Namen Moffi eine Erklärung cibzugeben versuchte. Ai» er begann: .Die gestrige Kammerdcmoiislrotion entspricht nicht den Gefühlen der Mehrheit des Lande» .", sprang Farrnacci sofort aus. stürzte zu Masst hin uns schrie: »Wer den Duce beschimpft, verdient nur dies", wobei er seine Faust auf Maffi ntedersau,!» .ictz Masfi versuchte sich zu wehren. Aber schon waren zwanzig Faichisteii über das kleine Häuflein Kom munisten yergefollcn und behandelten sie mit Faustschlägen und Fauststöße». Der Kommunist Rcpossi wurde die Treppe hknuntergeworfen. Darauf wurden Maffi und Repossi am Genick gepackt und unter andauerndem Prügeln aus dem Saal gestoßen. Arhnlich erging es den anderen Kommunisten. Der Tumult hörte erst auf. al» Mussolini den Saal betrat. Der Kammerpräsident, der bis dahin nicht einbegriffen hatte, w a r ki t e nunmehr die Opposition, in Zu kunft die Gefükle der Mehrheit des Hauses zu verletzen. Inzwischen wollte dcr verspätet ankommende Kommunist Picclli die Gegend -cs Parlaments betreten. Er wurdc erkannt und auf offenem Platze mit Knüppeln nieder- g e s ch I ag c n, so daß er rns Spilal gebracht werden mußte. Die Popolari haben infolge der Drohung der faschistischen Presse darauf verzichtet, ins Paria- ment zurückzukchren. Die heutigen Vorfälle zeigen, wi. recht sie hatten, klebrigen» wurde auch Journalist, der auf der Pressetribüne gegen die Behandlung der Kommunisten protestierte, faschistischen Kollegen hinausgcprügelt. llcbrigens ist jetzt sür die Kammer auch Grußvorichrift eingesührt worden. Die Abgeord neten haben den Kammerpräsidenten und die Minister durch m'ltlärischev Stramm st ehe n zu be grüßen. Allen Beamten der Kammer wird fortan der römische Gruß oorgefchricben. O'vbungen a-aen -ie i>a«ieniscke OvvoKtion Das Pressebüro der faschistischen Partei veröffent licht ein Rundschreiben, das u. a. besagt, das Fort bleiben der Vertreter der Sozialdemokraten und der Popolari von der gestrigen Parlamentssitzung könne nur zwei Auslegungen erfahren: Entweder diese Parteien beabsichtigen, die Sezession fort- zusetzen, was gleichgültig wäre, oder aber sie hätten sich indem sie gerade an den Kundgebungen der ersten Sitzung nicht tciluahmen, mit Zani- boni solidarisch erklären wollen. Sollten da her diese Abgeordneten in der zweiten Sitzung oder in einer der nachfolgenden im Parlament erscheinen, so überläßt die faschistische Partei es ihren Abgcord- neten, wie sie sich dazu verhalten wollen. Dieses Rundschreiben mute« um so seltsamer an, als die Popolari ebenso wie die Sozialdemokraten von der Eröffnungssitzung fortblieben, weil vorher in der faschistischen Presse ihr eventuelles Erscheinen in der ersten Sitzung als Provokation bezeich net worden war Dcr Sinn des faschistischen Rund schreibens sür den Fall dcr Rückkehr der Sozial- demokraten und der Popolari ist so vollständig klar, daß man daraus gespannt sein darf, ob die Abgcord- neten jener zur Rückkehr ins Parlament entschlossenen Parteien das Abenteuer doch noch wagen werden.
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