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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192508246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19250824
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19250824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-24
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
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»oo1«F, ckea 2«. Lugna« l.elpriger Tageblatt Seite S 8iilttiiiitIgiislk8rzikS«W!l>Mli«sgeii Nachdem der Internationale Arbeitskreis für Erneuerung der Erziehung 1921 zum ersten Male in Calais mit 150 Teilnehmern tagte und 192Z in Montreux ZOO Delegierte versammelte, liest das Zu sammenkommen von 500 Vertretern aus 25 Ländern in Heidelberg ein langsames selbstverständliches Wachstum der Bewegung erkennen. Gerade die Erziehungsgestaltung, die in allen Ländern nach neuen Ausdrucksformen ringt, erweist sich als frucht barer Boden internationaler Verständigung, und der Grundsatz der deutschen Vorsitzenden Dr. Elisa beth Rotten, zu dem Gcsamtthema „Entfaltung der schöpferischen Kräfte im Kinde" neuen Gedanken das Wort zu geben, brachte den Teilnehmern zahl reiche Anregungen. In ihrem Referat über die Grundlagen der neuen Erziehung schilderte die Vor sitzende des englischen Arbeitskreises Mrs. Ensor im Zusammenhang mit der Arbeit ihrer eigenen Schule in lebendiger Weise, wie in England eine Umgestaltung der Erziehungsmethoden wenn auch eine allmähliche, doch fundamentale Wandlung schasst. Mrs. Makinder, die Leiterin der Marl- boroughter Kleinkinderschule in London, erzählte, wie Hunderte von Elementarschulen in England da nach streben, die jüngsten Schüler aus durstigstem Milieu unter freiheitlichen Schulverhältnissen zu Kameradschaftlichkeit und innerer Disziplin zu führen. Oswald Rowell vom Landerzichungs- heim Dedalcs sprach über die Koedukation und zeigte an Hand langjähriger Erfahrungen, wie die Zu sammenarbeit von Jungen und Mädchen >m Lause der letzten 20 Jahre gegenseitigen Nutzen ergeben habe. Praktischer Ouäkeridealismus erfüllt die Farmhausschule von Isabel Fry, die. auf land wirtschaftlicher Grundlage aufgebaut, allen Bil dungsstoff in engem Zusammenhang mit der Natur und Landarbeit findet. Amerika brachte unter einer Reihe von Vor trägen ein Referat von Mrs. Marietta Johnson, Leiterin der Schule organischer Erziehung in Fair- Hope Alabama, und einen Vortrag von der Aerztin Dr. Eleanor Crosby Kemp, New L)c>rk, über die geistige Hygiene der Kinder. Dr. Cor son Ryan, Professor Overstreet und Dr. Duqgen sprachen von der Entwicklung des amerikanischen Schulwesens, das sich inmitten der verschieden artigen Bevölkerung der praktischen amerikanischen Einstellung entsprechend viel einfacher ausbaut, als cs bei dem liefen Ringen geistiger Kräfte in Deutsch, land geschehen kann. Durch Unterweisung der Eltern wird eine wichtige Grundlage für alle fortschritt lichen Schulbestrebungen gelegt. Ms Dr. Martin Huber i n seinem Vortrage über Erziehung und Freiheit die Delegierten warnte, eine Einsicht zum Prinzip zu übersteigern und nicht allein im Freimachen des Kindes vom Zwange ein Ziel zu sehen, sondern es zur Verbundenheit mit den Erziehenden zu führen, damit das gegenseitige Nehmen und Geben wirklich sinnvoll werde, be gegnete er lebendiger Anteilnahme der Zuhörer schaft. Dr. Adolphe Ferriere, Professor am I. I. Rousseau-Institut in Genf, Gründer und Leiter der Internationalen Büros für Landerziehungsheime und neue Schulen, hielt in französischer und deutscher Sprache einen hochinter essanten Vortrag über die psychologischen Typen im Kinde und in der Rasse. Er teilte Kin der und Erwachsene in sinnlich empfindende, kon ventionelle, intuitive und intellektuelle Typen «in. Bei den Kindern sei das Alter bis zu 6 Jahren zum rein egoistischen Typ zu rechnen, dem zweiten Typ gehörten Kinder bis zu zum 12. Jahre an, während bis -um 16. Jahre innerhalb des dritten Typs das Kind in Auflehnung gegen das llebcr- lieferte stehe; erst später gewinne durchschnittlich die Vernunft die Uebcrhand. — Neben dem Vortrag von Dr. Jung, Professor an der Universität Zürich, über die Bedeutung des Unbewuss ten für individuelle Erziehung war besonders «in Referat von Professor M a r c a u l t - Frankreich über die Grundvoraussetzungen der Psychologie für die neue Erziehung zu erwähnen. Er nannte als Grundsubstanz alles Menschlichen ein Geistiges und iorderte, dass diesem Wesentlichen im Kinde Ent faltungsmöglichkeiten gegeben würden. Der Augen blick, in dem die subjektive und objektive Vcwustt- seinsform zusammenfliesse, in dem der Erkennende und das Erkannte eins würden, sei der schöpferische Moment. Wer am stärksten sein eigenes Beste lebe und damit objektiviere, sei der geeignetste Erzieher. Deutschland bot in den hochinteressanten Ausführungen von Heinrich Jacoby einen Aus blick zur Befreiung der schöpferischen Kräfte am Beispiel der Musik. Durch 14jährige Erfahrungen unterstützt, zeigte er, dass es in Wirklichkeit keine unmusikalischen Menschen gibt, sofern der Wunsch nach musikalischer Ausdrucksmöqlichkeit bei ihnen be- stünde. Die Aeberzeugung, dass alle Kunst aus dem Boden allgemeinster Ausdrucksgebiete bestehen kann, steht der üblichen Kunstauffassunq entgegen und müsse in Zukunft eine Umwälzung für die gesamte Psychologie und Pädagogik bringen. — Lösung schöpferischer Kräfte auf dem Gebiet der Malerei bewies Christoph Natter-Jena durch seine inter essante Ausstellung von Schülerarbeiten, in denen zum Ausdruck kam, wie der Mensch, wenn er alle Willensanspannung ausscheidet, der geistigen Idee der Farbe durch inneres Schauen Ausdruck verlei-ht. Gründer und Leiter des Werkhauses mit Werkschule in Stuttgart, Albrecht Merz, zeigte in einer grossen Ausstellung von Arbeiten der Kin der aller Stände seiner Gestaltungsschule, wie Werkzeug, Werkstoff und Schaffenskraft den Kern zur Arbcitsentfaltung in allen Unterrichts zweigen legt. — In einem Vortrag über Pro bleme und Problematik der neuen Schulversuche schilderte Wilhelm Lamszus, wie sich das neue Leben einer Hamburger Gemein schaftsschule besonders deutlich im Gegensatz zu der furchtbaren Atmosphäre des Prostitutionsviertels vollzogen hätte. An Stelle von Klassen sei in enger Verbindung mit den Eltern ein Stück Gemeinschaft geschossen, deren Interesse sich bis zur praktischen Mitwirkung im Unterrichtswesen kundtäte. Auf dem sreibeweatcn Leben seien bedeutende Kräfte ge wachsen, und das Groststadtproletariat erlebe durch Dachsche Musik an religiösen Werten mehr als die Kirche ihnen zu vermitteln vermöge. Oesterreich brachte in einer Ausstellung von Kinderreichnungen und einem Vorträge von Pro fessor Rothe-Wien, Fachreserent der schulwissen- schaftlichen Abteilung des österreichischen Unter richtsministerium-, eine Reihe praktischer Ersahrun- gen. Ungarn zeigte in einer reizvollen Aus stellung von Schülerarbeiten und einem Vortrage von Frau Nemes, Leiterin der Heimschule Buda pest, wie hier das ganze Wissen in Zusammenhang mit dem Endlichen Spiele erworben wird. — Auch die Decroly-Schule in Belgien hat vorzüg- liehe Leistungen auszuweisen, ebenso brachten Hol land und Schweden mit ihren Erfahrungen wichtiges Material, und Aegypten zeigte, wie den befähigten ägyptischen Analphabeten durch Untcrrichtsbeschafsung außerordentliche Entwick- lungsmöglichkeiten erwachsen. Ein Besuch der Odenwaldschule zeigte nach Besichtigung ihrer interessanten Ausstellungen von Schülerarbeiten, wie den Kindern dieses Land erziehungsheimes durch abwechselnde Betätigung >m Freien und in selbstgewählten Arbcitskursen beste Ausbildung-- und Entfaltungsmöglichkeit geboten wird. l.enka v. Xosrder. Eie Inseln entstehen Die Nachricht, daß durch einen Vulkanausbruch auf der Insel Santorin sich ein neues Eiland ge bildet hat, bringt uns nieder einmal dem schöpfe- rischen Wirken der Natur nahe. Schon verschiedent lich ist uns die Geburt einer neuen Insel eingehend geschildert worden. Freilich sind diese Neuschöpsun- gen zum großen Teil bald wieder verschwunden. So stieg 1883 m der Nähe von Bogoslava unter furcht- baren Erschütterungen die Insel Grewingk ans den Mecrcstikfen empor und türmte sich bei einer Breite von fast 1200 Metern bis zu einer Höhe von 250 Meter auf. Die Hügelmassen, die die Form einer mächtigen Kuppel erreichten, waren aber schon 189l wieder verschwunden, wenngleich noch längere Zeit später aufsteigende Nauch- und Dampfwolken die Stelle bezeichneten. Auch die Insel Bogoslava selbst ist auf diese Weise entstanden Am 1. Mai 1795 wurde der Gou- verneur der russifchen Kolonien in Amerika Alexan der Baranow Zeuge dieses wundersamen Naturschau- spiels. Nach einem zlveitägigen wilden Sturm, so berichtete er, „sahen wir eine Flamme, die zwi schen Unalaska und Unmak aus dem Meere stieg." Die Eruption währte 10 Tage; dann ragte die Insel aus den Fluten hervor. Im Jahre 1904 hat sich in dieser Gegend im Bereich der Aleuten eine neue Insel gebildet, die New Island, die der ameri kanische Geograph Robert Dünn vor ihrem Ver schwinden im Jahre 1908 genau erforschte. Den Be richten von heimkehrenden Sec-Otterjägern über die Geburt dieser Insel schenkte man zunächst keinen Glauben, bis Dünn 1907 eine Expedition unternahm. Von Augenzeugen erfuhr er, daß im Winter 1904 an der Südküste Unalaskas in einer Entfernung von etwa 60 Kilometer nach einem außerordentlich hef tigen Schneesturm gewaltige Dampf- und Rauch säulen beobachtet wurden. Man verspürte auf Unalaska heftige Erdstöße, und unterdessen wurde das neue Eiland geboren. Als Dünn ankam, hatte das Wasser in der Nähe noch eine Temperatur von 92 Grad. Aus den Gcsteinsmassen der Insel lösten sich unausgesetzt dichte Dampfwolken; die User be standen aus purpurroten Blöcken, und die Wellen, die das Gestade beleckten, hatten selbst eine rote Fär- bung. Der Forscher wagte es, die Insel zu bctret-m. Der Boden war so heiß, daß er Brandwunden erlitt. Aber nach der Mitte zu erreichte er festeren Boden, der allerdings von Spalten und Rissen zer- klüftet war. Erstickende Dämpfe und Gase drangen aus den heißen Steinen hervor. Die gesamte Höhe der Insel wurde mrt 129 Meter bestimmt. Unauf hörlich arbeiteten die vulkanischen Mächte weiter und bildeten neue Kegel. Allmählich versank das Eiland wieder in den Fluten. Eine neue Inse ist auch 1911 an der Südküste der westindischen Insel Trinidad aus dem Meere ge taucht. Man hörte furchtbaren Donner vom ofse- nen Meere her; riesige Flammen und Rauchwolken liegen aus den Wogen auf. Das Schauspiel wurde ogär in dem 85 Kilometer entfernten Port of Spain icobachtet. Als man sich über das rauschende und brodelnde Wasser in die Nähe wagte, fand man ein etwa 100 Ar großes Eiland, das 3 Kilometer von dem Dorf Chatham auf Trinidad entfernt lag. Als der Gouverneur von Trinidad die ncuentstandene Insel betrat, war die Oberfläche noch ganz heiß, aber die Lavakruste schon ziemlich hart. Man verspürte einen deutlichen Geruch von Petroleum und Schwefel. Nach der Ansicht der Geologen Han- delte es sich um den Ausbruch eines unterseeischen Schlammvulkans, der durch Petroleumgas hervor- gerufen war. Die neue Silhouette der Damenmode. Eine ganz neue Silhouette- die die Linie der weiblichen Er- scheinung vollkommen verändert, wird in den Toi letten des Herbstes in die Erscheinung treten. Die Modelle, die jetzt in den Pariser großen Schneider ateliers vorgeführt werden, zeigen einen Umriß der Kleider und Mäntel, der über den Hüften einen starken Einschnitt betont und am Saum eine weit- ausladende Fülle hat. Die enge Taillenlinie wird aber nicht durch ein Korsett hervorgerufen, sondern „über der natürlichen Figur aufgebaut". Diele der führenden Pariser Modekünstler empfehlen ihren Kundinnen, eine feste Stütze unter den Toiletten zu tragen, die mit ihnen zusammengearbeitet wird. Diese „Stütze" besteht rielfach in biegsamen Fisch beinstangen, die an den wichtigen Stellen eingenäht sind. Auf diese Weise wird bei den neuen Prinzeß kleidern eine Wirkung erhielt, di« ein wenig an die Krinolinenformen der Großmutterzeit erinnert. Dl« Mäntel haben enge Aermel, die an den Hand gelenken in sehr weite und lange Draperien aus. laufen. Auch Pelz wird für die Manschetten ver- arbeitet, und ebenso sind die Kleidersäume reich mit Pelz garniert. Der Vorderteil des Mantels ist roll- kommen glatt. Der weite Ausklang der Toilette er- fordert auch eine Verlängerung des Rocke«, der bis über die Waden herabgeht. Unter den Mode- färben treten besonders zahlreiche Nuancen des Grau hervor, sowie stark« blaue Töne. Dunkel- pfauenblauer Samt ist für die Spätherbstkleider be sonders beliebt, und dieser Farbenton wird noch verstärkt durch breite Garnierungen mit Blaufuchs am Kleidersaum. I-Lk'pn'g MMttN W ReMMmg Am 22. Auauft, nachts aeaen 2 Uhr, ist an der «cke der Karl-Tauchnitz-Ltrafte und des Rennbahnweaes ein Steindrucke» von zwei unbekannten Männern über fallen worden. Die Täter tauchten plötzlich aus der Dunkelheit auf und fchluaen ihn mit einem (Gegenstand auf den Kopf, so datz er sofort zusammen brach. Während er am Boden lag, durch suchten die Räuber seine Rocktaschen und raubten ihm, wie später festgestcllt wurde, etwa 20 Mark und eine Nickcluhr mit gelblichweisrem Zifferblatt, arabischen Ziffern und ohne besondere Kennzeichen. Nachdem sich der Neberfallene erholt hatte, begab er sich auf die Polizeiwache an der Zeitzer Strafte, wo seine Zuführung nach der Lanitätswache veranlaftt wurde. Der Neberfallene hatte auf dem Kopse eine vier Zentimeter lange, offene, von einem Schlagring herrührendc st arkbl utende Hiebwunde, ferner grofte Beulen am .Hinterkopf und eine starke Anschwellung der Nase. (5s wurde ihm ein Notvcrband angelegt. Nach der Angabe des Neber- fallencn waren die Täter 1K bis 24 Jahre alt, einer etwa 1.54, der andere 1.70 Meter groft. Beide hatten Wickelgamaschen und einer trug die Mütze des Roten TrontkämpferbundeS. Angaben über die Täter erbittet die Kriminalpolizei. Schlägerei vor oem Bonorand Am Abend des 21. August hat vor dem Garten des Lokals Bonorand nach der Lortzingstraße zu eine Schlägerei stattgefunden, nachdem das Konzert zu Ende war und sich das Publikum entfernt hatte. Der Beamte, der während des Konzertes sich dort auf gehalten hatte, war bereits gegangen und wartete am Alten Theater auf die Straßenbahn, um nach seiner Dienststelle zu fahren. Dort teilte ihm eine Radfahrerin mit, daß vor dem Bonorand eine Schlägerei ausgebrochen sei. Er eilte sofort zurück, traf aber von den sich streitenden Parteien niemand mehr an. Es wurde von ihm ermittelt, daß der Streit durch drei Radfahrer entstanden sein soll, die ohne Licht aus dem Garten des Bonorand heraus gefahren seien. Später wurden in der inneren Stadt auf Veranlassung von Passanten vier der Beteiligten angchalten und nach Feststellung ihres Namens wie der entlassen. Näheres war bisher noch nicht fest zustellen. Die Erörterungen sind noch im Gange. Vermißte. Vermißt wird seit dem 20. Oktober 1924 das 19jährige Dienstmädchen LydiaRegen- stein. Ihre Mutter vermutet Entführung oder ein anderes Verbrechen. Die R., die sich schon im August 1924 einige Tage der Wohnung der Mutter fern- gehalten hatte, war später bis Mitte Oktober 1924 in einem Gasthof in Kleinsteinberg in Stellung gewesen. Die R. ist etwa 1.55 Meter groß, untersetzt, hell blond, mit dem linken Fuß geht sie infolge einer Knöcheloperation etwas lahm. Bei ihrem Versck>win» den trug sie dunkelgrünen Faltenrvck, lila, hellabge- setzten Jumper, braune Halbschuhe, hellgraue Seiden strümpfe und graugrünen Mantel. — Vermißt wird seit dem 19. August der 19jährige Handlungs gehilfe Richard Rudolph, L.-M3ckern, Laubestr. 17 wohnhaft gewesen. Der Vermißte ist 1.72—1.75 Meter groß und schlank, hat dichtes, blondes Haar, graue Äugen und längliches, blasses Gesicht. — W i e de r e ing e fu n d e n hat sich der seit 1. Aug. verschwundene Kanfmannslehrling Hans Tränk- ner aus Dorna. * Straßensperrung. Dom 24. August ab wird auf etwa 3 Wochen die Straße „An der alten Elster" zwischen der Frankfurter Straße und der Auenstraße für allen Fährverkehr während der Dauer der Pflasterarbeiten gesperrt. Da, Grassimuseum bleibt vom 24. August bis mit 14. September geschlossen. I. Gefährliche Fahrt. In der Lützner Straße in Ljndenau verunglückte ein Knabe, der auf der Deichsel eines Anhängers zu einem Erntewagen saß. Während der Fahrt stürzte er von seinem schmalen Sitz und wurde von dem Wagen überfahren. Mit schweren Verletzungen wurde er -um nächsten Arzt gebracht. Wiedersehensfeier der 24er in Leipzig Sonnabend und Sonntag batten sich in Leipzig die ehemaligen Angehörigen des Ersatz-Infantene- Regiment» 24 zum ersten Male zu einer wohlge lungenen Wiedersehensfeier zusammengefunden, an der etwa 1200 ehemalige Kameraden teilnaymen. Die Feier nahm einen ungestörten harmonischen Verlauf Nach dem Empfang auf dem Hauptbahn- Hof vereinigten sich die Regimentsangehörigen am Abend mit ihren Damen zu einem Kammer» im großen Saal des Zoologischen Gartens. Eine gute Privatkapelle spielte an Stelle der verhinderten Rcichswehrmusik alte Märsche und andere Musik stücke, die mit gesanglichen und rezitatorischen Dar Beobachtungen der Leipziger Wetterwarte Flugplatz Mockau retvst«. den 23 »«««st kl»2'» Lag 8«' Luitdrua bei v««' lemp ' Sri LU»,- »euch« «»cyiuna Wind M.'ZU '"a.a.u, Hiinmeir- inkiand Dich, reinveraiurernceme ain 22 August '.1U n L ^».7 «L I rudtg wolkig milbig o»chlie remperaiu, >-7- .0 i»« 7 -. 112 i W d dSlg Stegen mdbig '.leiste Leuipcraiur > >3 8 rs.«, ! r nach. 74Ü.» 4-1^1 « j WTW 1 ruhig 1 bewom 1 gm Ntederichlag IN ma>: 3^ bietungen abwechselten. Zu Beginn des Abends begrüßte der Vorsitzende des Leipziger Regiments- verein» die zur Feier Erschienenen sowie die zahl- reichen Ehrengäste; auch der alte Kommandeur des Regiments war erschienen. Seine Rede klang in die Mahnung aus, die alte Feldkameradschaft zu einer Volksgemeinschaft auszubauen. Die gleiche Mahnung erging auch in der glän- zenden Festrede des früheren Führers der 7. Kom panie, des jetzigen Dresdener Oberbürgermeisters und demokratischen Ne'cbstagsabgeordnetcn Dr. Külz, der den Wiederseyenstag des Regiments als eine Erinnerung an die gemeinschaftlich durch- lebten bitteren und fröhlichen Tage des Krieges würdigte, in packenden Worten die Vergangenheit des Regiments schilderte und die Erinnerung uns die Toten und Verletzten des Regiments lenkte. Die Nöte der Zeit nach dem Kriege besonders drückend, sollten auch weiterhin im Geiste der alten Feld kameradschaft getragen werden, die das ganze Volk umfassen müsse. Mit vereinten Kräften werde es gelingen, Deutschland seine alte Weltgeltung wieder zu erringen. Der Redner ließ seine Worte in ein Hoch auf die deutsche Schicksalsgemcinschaft ausklingcn. Stehend sang die Versammlung sv- dann bas Deutschlandlied. Danach trat die gemüt liche Unterhaltung in ihre Rechte, alte Eriniierun- gen wurden aufgefrischt. Am Sonntag morgen fand am Fuße des § Pölkerschlcichtdenkmäls eine Gefallenenehrung - statt, verbunden mit einem Konzert des Leipziger j Männerchors unter Leitung des Professors Wohl- > gemuth. Dr. Franz, ein Kompanicsührer des ! Regiments, hielt die Gedächtnisrede. Danach zogen ! die Fcstteilnehmer geschlossen zum Südfricdhof, wo i am Grabe eines Rrgimentsanachörigcn ein Kranz > niedcrgclegt wurde. Mit dem Lied: „Ich hatt' einen Kameraden" endete die stimmungsvolle Feier. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und einem Gartcnkonzert im Zoo endete die Wiedcrsrhensseier in später Abendstunde mit einem Abschicdsfest, bei dem die gesellige harmlose Fröhlichkeit zur Geltung kam. Meß-Sonderzüge von Leipzig (Rückverkehr). An- läßlich der Leipziger Herbstmesse verkehren auch dies- mal Nllcksonderzüg« mit 33)4 Prozent Fahrpreis- ermäßiguna. — Die Benutzung dieser Zuge garan tiert dem Reisenden einen Sitzplatz und grv' hrt eine billige Rückreise nach folgenden Stationen: Augs burg, Bamberg, Barmen-Hbf., Barmen-Ritters- Hause i, Bietigheim, Bochum, Dortmund-Siid, Duis burg, Düsseldorf. Elberfeld, Erlangen, Essen, Frank» furg a. M, Fulda, Fürth, Hagen, Hanau-Ost, Heil bronn, Köln, Kronach, Langendreer, Lichtenfel», Lippstadt, Ludwigsburg, Mülheim-Ruhr, München, Nürnberg, Ohligs Offenbach, Paderborn, Pforzheim, Soest, Schweinfurt. Schwerte, Stockheim, Stuttgart, Unna, Vohwinkel Würzburg. Auskunft über die Ver- kehrszeiten und der Verkauf von Fahrkarten findet während der Messe statt im: Internationalen Ver kehrsbüro des Leipziger Meßamts, Markt 4, und im Verkehrsbüro auf dem Hauptbahnhof, Onerbnhn- steig-Ost (gegenüber Bahnsteig 26). Da die Nach- frage zu diesen Zügen immer außerordentlich stark ist wird eine rechtzeitige Lösung der Sonderzugs karten (tunlichst bei Ankunft in Leipzig) empfohlen. Anmeldung schulpflichtiger Kinder. Es sei hier durch nochmals an die amtliche Bekanntmachung er innert, wonach die Anmeldung heute Montag, morgen Dienstag und am Mittwoch von 8 bis 11 Uhr vormittags oder von 2 bis 4 Uhr nachmittags durch d» Eltern oder Erzieher in derjenigen Volks- schule zu erfolgen hat, in deren Bezirk sie wohnen. Die Kinder sind persönlich vorzustellen, und für jedes Kind sind die standesamtliche Geburtsbescheiniaung oder das vom Standesamt beglaubigte Familirn- stammbuch sowie der Impfschein vor-ulegen. Be sonders sei noch hingewiesen auf die Bestimmung des Kultusministeriums, wonach dem Schulleiter eine Erklärung darüber abzugeben ist, ob das Kind auch am Religionsunterricht teilnehmen soll. — Die Zen trale dec Elternvereinigungen für die freie, weltliche Schule teilt uns mit: Laut amtlicher Bekanntmachung ist dem Schulleiter schon bei der Anmeldung eine Erklärung darüber abzugeben, ob die Kinder an der Lebenskunde teilnehmen sollen oder nicht. Auskünfte erteilen alle Elternvereinigungcn für die freie welt liche Schule. Antrag a" auf- tändigen * Uebergangsklassen für Dolksschüler. Um her- vorragend begabten 14jährigen Volksschülern zu er- möglichen, in die höhere Schule llberzugehcn, ist be- absichtigt, wie in den Vorjahren 1919 bis 1923 bereits geschehe i, Ostern 1926 wieder eine oder mehrere Uebergangsklassen an de- Nikolaischule und der Ober realschule im Norden zu bilden, falls sich eine ge nügende Zahl Schüler dazu findet. Jede dieser Klassen soll Ostern 1927 als Obertertia fortgefüyrt werden. Ostern 1928 lösen sich die als besondere Klassen geführten Uebergangsklassen auf, und die Schüler treten in die Normalklassen der Schule ein. Aufnahme können in die Uebergangsklassen Ostern 1926 nur solche Schüler finden, die in den Leistungen durchschnittlich „Ib", mindestens jedoch „I weisen können und die hierzu von der zu Volksschulleitung nach Gehör des Schularztes vor geschlagen werden. Die Schüler können au der Erziehungspflichttgen im Dedürfnisfalle nicht nur von der Schuldgcldzahlung befreit werden, sondern sie können auch von der Schulverwaltung die Lernmittel unentgeltlich geliefert bekommen. Außer, dem werden je nach Bedürftigkeit Lrziehungs- beibilfen in Höhe von 20 bis 50 Mark monatlich ge- währt. Eltern und Erzieher, die gewillt sind, Knaben in eine solche Uebergangsklasse aufnehmen z» lassen, müssen spätestens bis »um 25. August einen ent- sprechenden Antrag bei der Leitung der Volksschule, die zur Zett besucht wird, stellen. Etwa gewünschte weitere Auskünfte in dieser Angelegenheit werden er- teilt im Schulamte, Stadthaus, Erdgeschoß, Zimmer Nr. 673. An dieser Stelle sind auch Antrags vordrucke für Anmeldungen usw. zu haben. Slternverelngung für die freie weltliche Schule an der 41. Volksschule. Montag, den 24 August, abends 8 Uhr. Graupners Restaurant; Weststraße 38. Lichtbilderoortrag Müller: Ein« Sommerreise durch ein gastlich Land. Gäste willkommen. Die Höchstmaße für Postkarten des inneren deut- schen Verkehrs und rmch dem Auslande betragen vom 1. Oktober 1925 ab 14-» X 10H cm. Postkarten mit größeren Abmessungen bis zu 15,7 X 10,7 cm können im inneren deutschen Verkehr bi« -um 30. September 1927 ausgebraucht werden. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 8 Selten Chefredakteur: L. Goldstein, verantwortlich für den Text Siicyard Lehmann, Leipzig, verantwortlich tür Znseraie: Crich Meyer, Leipzig. Druck und Verlag: Leipziger verlaggdruckrrrt S. m. d. H.. Vor»», »ijtzer ch Karsten.
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