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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192507279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19250727
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19250727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-07
- Tag 1925-07-27
-
Monat
1925-07
-
Jahr
1925
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Lloutsg, rlea 27. IuH Seit« S ^VLS I-L1P2I0 Eia Vttliilriili«ti WMkzt ^5 Personen verletzt —Sin Radfahrer getötet Sonntag vormittag gegen 10 Uhr er- eignete sich hinter Lolvi 1z bei Rochlitz ei« schweres Unglück. Ein mit 40 Per sonen besetzter Leipziger Krast- wagen stürzte au- bisher noch nicht ge klärter Ursache um und drückte einen, die Unsallstelle in diesem Augenblick passie renden Mann, der sein Fahrrad führte, gegen einen Baum. Der Unglückliche wurde grStzlich zugerichtet und war ans der Stelle tot. Bon den Ansasse« d«S Autos wurden 15 Personen leicht verletzt. Wie wir zum Unglück erfahren, konnten die Per sonalien de» so schrecklich ums Leben gekommenen Manne» noch nicht ermittelt werden, da er keine Ausweispapiere bei sich hatte. Lr ist etwa 30 Jahre alt, 1,70 Meter groß, hat blondes Haar und trug zu kurzen Hosen und schwarzen Strümpfen ein blaue» Hemd. Sein Taschentuch ist E. T. gezeichnet. Die schwerer Verletzten fanden Ausnahme im Stadtkrantenhaus Colbitz. Der Tote wurde in das Colbitzer Leichenhaus geschasst. Wie das Unglück geschah, konnte noch nicht ge klärt werden. Die Straße hat zwischen Colbitz und Mvseln «in« ziemlich beträchtliche Steigung, man glaubt, daß beim Cinschalten des letzten Ganges der Führer die Gewalt über die Steuerung des Wagens verlor und derhohenDvschung nahe kam. Ver mutlich, um im letzten Augenblick einen Absturz zu vermeiden, riß der Chauffeur das Steuer sehr scharf herum, wobei der Wagen kippte. Eine ander« An sicht geht da hin, daß der Wagen, der dl« Steigung nicht zu nehmen imstande war, zehn Meter rückwärts rollt« und dabei umschlug. Eine Klärung der Schuldfrage wird jedoch erst die Ver nehmung d«S Chauffeur- und der Insassen ergeben. .Bei einem Absturz wäre zweifellos das Unglück noch viel größer geworden. Das Lkrto wurd« nur geringfügig beschädigt und konnte sein« Fahrt fortsetzm. Ltt Msrkitttftttik lieht Mit« Au» Bauarbeiterkreisen wird uns geschrieben: ' Am 22. Juli 1S2L hat der Landeaschlicktrr die Dertreter der Unternehmer des Baugewerbes im Freistaat Sachsen, sowie die Vertreter der Dau- gewerkschaftrn und des gentralverbande» der Zim merer unter dem Vorsitz des Herrn Geheimrat Haak, Dresden, zu einer Verhandlung eingeladen, damit di« Differenzen im Baugewerbe de» Freistaat«» Sach- sen beseitigt würden. -"Um bl« Weg« zu einer Verständigung zu ebnen, wurde von feiten der Arbeitervertreter eine Anzahl der aufgestellten Forderungen zurückgezogen resv. re duziert. Di« Lohnforderung wurdefür Facharbeiter auf 20 Pfennig für Hilfsarbeiter auf IS Pfennig pro Stund« ermäßigt. Di, Unternehmer verlangten, daß rin Verzicht fetten» der Arbeitnehmer bezüglich der Ferien au»- gesprochen werden sollte. Um beiden Parteien, Arbeitgebern sowie Arbeit nehmern, Gelegenheit zu geben, nochmal» unter sich zu beraten, wurden die Verhandlungen auf Sonn- abend, den LV. Zuli, vertagt. Diese Verhandlungen haben nunmehr stattgefunden. Nach Eröffnung der Sitzung durch Herrn Baumeister Noack-Dre»den er klärten di, Vertreter der Bauarbeiterschaft: I. Di« Arbeitnehmervertreter sind nach wie vor bereit, ihre Lohnforderung für Facharbeiter auf 20 Pfennig, für Nr ME 10) Don Nana l.»nck „Ich aber sage dir, kleine Eva, es — es bleibt heute nicht bei Avalun. Wenn du nicht auf der Stelle mitkommst, dann — dann enden wir beide heute totsicher drin — im Elysium..." Arm und Zeigefinger gestreckt, wies er mit komischem Pathos auf Vie Portiere, die di« Tür zum Nebenzimmer deckte. „Um Gottes willen!" rief Tamara, „fort — fort — nur rasch!" „Mit einem Male hast du's begriffen," lachte er. Sie ober sah ihn, während er ihr ins Jackett half, mit großen scheuen Augen an. . . . „Ja, Kindchen, jetzt kriegst du's mit der Angst und hältst mich für ein Ungeheuer — während ich doch nur der normale Mensch bin, der reife Mann, der mit ein paar Backfischküßchen nicht satt zu machen ist — dem damit — im Gegen teil, erst der Hunger gereizt wird. Jedenfalls tu ich nach Pflicht und Ehre, wenn ich gerade heute, in dieser meiner Verfassung — diese Räume meide, mich vor mir selbst und dich dazu — durch die Flucht rette. Dafür verdien' ch die Tugendrose und keine vorwurfsvollen Blicke. Verstanden?! Der Sekt und was ich sonst mit brachte, das bleibt alles hier — für eine andere Gelegenheit. Du nimmst den Schleier um. Hast ihn doch mit?" Sie nickte. „Schön. Gib ihn her. Ich bind' ihn dir." Er tatts. „Wo denn jetzt aber bloß hin — am Heller- lichten Tage? Man wird uns sehen. Wir werden uns verraten." „Ist alles, alles bedacht, Tamara. Der Mietswagen wartet unten. Das Wetter ist schön. Wir fahren los — in die blaue Welt hinein." „Ja — wo denn nur hin?" gewiesen hatte, angewidert von dem Gedanken, nur durch ihr Vermögen die Werbenden zu reizen. Ihre Abneigung gegen diese Spekulanten wuchs um so heftiger, als die Eltern auf Der» heiratung drängten und mit Sorge sahen, rott ihr einziges Kind seine blühendsten Jahre ver streichen ließ, ohne eine Wahl zu treffen. E» war besonders des Vaters liebster und drän- aendster Wunsch, sein Kind durch Heirat gesichert, sein Unternehmen in die Lände eines Schwie gersohnes übergehen zu sehen. Gewiß — gewiß -- sie wußte es: eines Tages wird sie, dieses Drängens müde, den ersten Besten oder den ersten Schlechtesten wohl oder übel nehmen müssen, wollte sie ihren alten Herrn nicht ganz unglücklich machen. Da dieser schwarz« Tag der Opferung aber näher und näher rückte, so suchte sie noch vor Toresschluß, ihr bißchen Glück sich rasch auf eigne Faust zu erhaschen, sich eine holde Erinnerung fürs Leben zu retten, für die Tage des Alltags, des Verzichtes, die dann kamen — in unabsehbarer grauer Ein tönigkeit ... die Jugend abschlossen, hinzwan- aen zu den Wüsten der Resignation und der Hoffnungslosigkeit derer, die nichts mehr zu er warten hatten. Ja — ja — einmal — ein armes Mal da» wirkliche, das große Herzensglück an sich reißen, es ouskosten da» — das wollte sie — damit sollte sie dann die Kraft gewinnen, alle», wa» danach kam an Nüchternheit, Enttäuschtheit und Alltagsgraus bis ans dunkle End« zu tragen. Dies — die» war es, was sie bei dem roman tischen Abenteuer mit diesem feinen, lieben, vornehmen Menschen gesucht hatte. Er war ganz und gar ihr Geschmack. Lebensvoll, heiter, hübsch, gepflegt, elegant und von tadelloser Ehrenhaftigkeit der Frau gegenüber. Kein sportmäßiger Verführer, wenigsten» ihr — Tamara — gegenüber nicht. Sie hatten groß« seelische Berührungspunkte — vor allem di« Mufik ... Fortsetzung folgt. Bauhilfsarbeiter auf 1ö Pfennig pro Stunde zu er mäßigen. 2. Die bisher bestandene Arbeitszeit bleibt auch weiterhin bestehen. S. Auf die Ferien zu ver- zichten haben die Dertreter der Arbeiter keine Boll- macht. E» empfehle sich aber, dies« Frage erneut zu behandeln, wenn da» Gesamtergebnis der Verband- lung vorliege. Die Arbeitgeber gaben durch ihren Vorsitzenden Herrn Baumeister Noack-Dreoden folgende Erklärung ab: 1. Eine Lohnerhöhung wird von selten der Arbeit- geber abgelehnt. 2. Die Arbeitszeit müße, um die Streikarbeit nachzuholen, mindesten» täglich S Stun den getragen. 3. D»e Erklärung der Arbeitervertreter bezüglich der Ferien genüge nicht. 4. Die Arbeit geber betrachteten somit die Verhandlungen al» ge- scheitert. Nm MW i« Kr MkmMWll An ver Wasserversorgung ver Stadt Leip, »ig ist, wie Vie Direktion ver Städtischen Wasserwerke mttteilt, abermals eine emp- finvliche Störung eingetreten, va Vie A «- leitung von Eanitz gebrochen ist, unv Vie Wasserlieferung vom Canitzer Werk während ver Zeit ver Instand- setzungSarbeiten unterbrochen Werve« mutz. Da Vie Naunhofer Werke nicht in ver Lage sinv, ven augenblicklichen hohe« Verbrauch voll »u vecken, so werven Druckmangel «nv Wasserknappheit herrschen. Wenn von allen Seiten ven Umständen Rechnung getragen wirv unv iever seinen Verbrauch einschrSnkt, so viel er kann, so wirv ver Wassermangel kaum fühlbar fein. Die AnstanvfetzungSarbeiten sind sofort in Angriff genommen worven, unv werven voraussichtlich am Dien-tag beenvet sein. * Der Druckmangel machte sich bereit« am Sonntag in den meisten Stadtteilen empfindlich bemerkbar, und zwar selbst in Parterrewohnungen, die meist von Druckmangel nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Ls wäre an der Zeit, daß die städtischen Wasserwerke die Oeffentlichkeit darüber aufklärten, au» welchen Gründen innerhalb kurzer Zeit im Canitzer Werk zwei Rohrbrüche entstehen können, die Leipzig» Wasserversorgung in Frage stellen. l Nächtliche Schlägerei. In der Nacht -um Sonn- tag, gegen 2 Uhr morgen», kam e» auf dem Roß- platz zu einer wüsten Schlägerei. Ein angetrunkr- ner Mann griff di, Frau eine» Krtegsbeschä- diäten, dem ein Arm amputiert ist, tätlich an. Dadurch kam e» zu einer Schlägerei, in deren Ver lauf der Angreifer den Ehemann mit seinem Stock, und al» ihm dieser entwunden war, mit einer Eisenstang, über den Kopf schlug. Al, der Kriegsbeschädigte, au» einer Kopfwunde blutend, zu Boden fiel, ergriff der Angreifer di« Flucht. Es wär« ihm in der Dunkelheit g«lungrn, durch die Markthallen-, Brüder- und Kurprinzstraß« zu ent- kommen, wenn nicht zwei gute Läufer alle» auf- geboten hätten, um ihn -u erreichen. Ecke Wind- mühlenstrahe konnte der Flüchtling festaenommen und trotz heftigen Widerstand» der Polizei über- geben werden. r. Stur, vo« Nabe. Auf der Landstraße von Stahmeln nach Lützschena stürzt« am Sonnabend abend «in Radfahrer so unglücklich von seinem Rade, baß «r sich »in« schwere Kopfverletzung zuzog. — Auf gleich« Welse verunglückt« Sonntag früh N6 Uhr auf der Landstraße nach Probstheida ein anderer Radfahrer. Er erlitt rienn Unterschenkelbruch. Die beiden Verunglückten wurden im Krankenwagen der Feuerwehr nach dem Krankenhau» gebracht. r. Selbstmordversuch? Sonnabend abend in der 8. Stunde sprang von der Könneritz-Brücke in Schleußt- ein 20 Jahre alter Mann in selbstmörde rischer Absicht in die Elster. Gr wurde jedoch noch lebend aus dem Wasser gezogen und nach dem Krankenhause llbergeführt. r. Kellerdrand. In einer Spedttionefirma in der Roscherstraße brach Sonnabend abend gegen ILIO Udr rin geringfügiger Kellerbrand au». Die Feuerwehr beseitigte bald die Gefahr. Leipziger Rrklamemesie. Di« Leipziger Reklame- messe findet auch während der Herbstmesse vom 30 Auglist bi» S. September in den Räumen der Staatlichen Akademie für graphische Küste und Buch- gewerbe statt. Der für Au»stellung»»wecke zur Ver fügung stehende Raum konnte um SO Prozent er weitert werden. Außerdem schweben Verhandlungen Uber Bereitstellung von Raum im Freien für Uhren, Reklamesäulen usw. Durch die bekannten roten Pfeile und Säulen, die aber viel stärker auftreten werden al» im letzten Frühjahr, wird auf zwei Straßenzügen ein, Straß» zur Reklamemesse ge schaffen. Verschiedene Ausstellungen, die sich an da» große Publikum zur Aufklärung über Reklame und Reklamebedeutung wenden, werden dafür sorgen, daß die Reklamemesse, die im Frühjahr bereits von SO 000 Meßbesuchern aufgesucht wurde, noch erhöhte Zugkraft ausllbt. Messe für Jagd, Fischerei und Waldwirtschaft. Di« Leitung dieser Sondermesse im Rahmen der Leipziger Mustermesse erhält andauernd Anfragen, ob auch Artikel au» der Bekleidungs industrie zugelassen sind. Die Leitung des Meß. Hause» IA-Fi-Wa. gibt daher bekannt, daß selbstver ständlich auch Iagdbekleidung, Flscherkleidung sowie Jagd- und Fisckerstiefel und zugehörige Präparate auf der Ia-Fi-Wa. mit ausgestellt werden können. Vortragsabend Benno Wünsch. Der „Verband Polksspielkunst" veranstaltete im Kammermusiksaal des Lentraltheaters einen Vortragsabend, zu dem er sich Dr. Benno Wünsch, Lektor der Dortragskunst an der Universität Prag, verpflichtet hatte. Das Pro- gramm führte von Schiller bi» zuAItenberg. Der Rezitator schlang «ine launige Conference um die Darbietungen und ging -um Schluß sogar zu wirklichen Kabarettfchlagern über: er erwirs sich als guter Sänger und scharf charakterisierender Künstler. Di« erhabene Schlußszene aus Gobineau» Renaissance, die Unterredung der Vitraia Colonna mit Michel- Agniolo, stand einigermaßen verloren tn dem Pro gramm, auch hätten wir die nörgelnden, hinterwelr- lerischen Sätze Neskons vom Staat gern vermißt, und wa» Altenberg über die ehrlichen Komponisten, die Wagner nachähmen, gesagt hat, stimmt heute nicht ganz, um so schöner sind Altenberg, Aphoris- men von der Liebe. Der Gasthausbetrieb wollte zu der Dorlesung nicht recht passen. Das Publikum zeigt« sich sehr dankbar. k. Einwaudenmg alleinstebender Mädchen t« Argen- tinien. Wie uns di« amtlich anerkannte Auskünfte- stelle für Auswanderer des Institut» für Auslandkund«, Grenz- und Ausland- deutsch tum mitteilt, ist die argentinisch« Regie rung mit Erfolg bestrebt, den Mädchenhandel nach Südamerika zu unterbinden. Au» diesem Grunde sind sehr scharfe Vorschriften über die Einreise un- verheirateter Frauen erlassen worden. Soweit diese zu ihren in Argentinien weilenden Verlobten fahren, zwingt die argentinische Einwanderungsbehördr sic, sich unmittelbar nach der Ankunft und unter ihrer Aufsicht trauen zu lassen; andernfalls müssen sie eine einwandfreie Stelle oder «in sonstige» Unter- kommen annehmen, für da» die Gesandtschaft ihres Hrimatstaate» die volle Gewähr zu übernehmen hat, oder aber zurücksahren. Nach einem Bericht der Deutschen Gesandtschaft tn Buenos Aires hat diese» Verfahren bisher zu keinerlei Beschwerden der De- teiligten Anlaß gegeben. Cs dürfte sich jedoch für unverheiratete Mädchen, die nach Argentinien auszu- wandern beabsichtigen, empfehlen, sich vorher mit der oben genannten Auskunstsstelle in Verbindung zu setzen (Leipzig-Gohlir, Friedrich-Karl-Straße Nr. 22; bei schriftlichen Anfragen 1.40 Mark für Porto und Auskunftrget hr beilegen). SaadeskalturratsbeitrLae. Kur Deckung des Fehlbetrages auf da» Rechnungsjahr 1924 und be laufenden Bedarfs der Landwirtschaftskammer im Rechnungsjahr 192S wird auf den Termin 1. August I92S auf jede beitragspflichtige Grund- steuereinhett eia Beitrag von 3KL Reich»pfen- nigen erhoben. Besondere Zahlungsaufforderungen ergehen nicht. Die Beiträge werden Anfang August 1V25 durch Zustcllungsbeamte eingeholt, die ermach- tigt sind, gegen Enmpfang»bestätigung Zahlungen anzunehmen. Alterrrruteudank. Auf Antrag der Regierung ist vom Landtag au» Staatsmitteln «in weiterer Betrag für ein« Vorschußzahlung an die Versicherten der Altersrentenbank zur Verfügung gestellt worden. Mit Hilft dieser Summe kann bedürftigen Ver sicherten auf die Renten bi» zum Iahresbetrage von SO Mark der voll« Iahre»betrag der Rente, auf Renten über KO Mark neben dem Grundbetraae von VO Mark ein Betrag von v v. H. de» über KO Reichs mark hinausgehenden Teiles der Iahre»rent« aus- gezahlt werden. Al» bedürftig gelten alle Der- sicheren über 65 Jahre und solche Personen, deren jährliche» Einkommen 4000 Mark nicht übersteigt (bei Ekrgatten ist di« Summe de» Einkommen» beider Eheleute, bei minderjährigen Kindern da» Ein kommen der Eltern maßgebend). Di» Auszahlung der Beträge erfolgt durch die Altersrentenbank und ihre Geschäftsstellen. Die Rentner haben sich zur Er langung der auf sie entfallenden Vorschußzahlungen an die Stellen zu wenden, v^n denen sie End« vo rigen Iabre» die erste Vorschußzahlung erhallen haben, und dabei ihre Rentenpapiere und die Unter lagen über di« Höhe ihre» Einkommens (Einkommen- Steuerquittungen, Fürsorgebcscheide und dergleichen) vorzulegen. Sttchltse Freimachung van »riessrnduogen nach Orlen m der Nähe von Leipzig Btteffenvuirgen au» dem TtadHebiet Leipzig» nach Bühlltz-S-renvcra nur Barneck, Nioniv. Burghausen. Gundorf Neuscherbitz und Rückmar«. dort. Gaschwitz mii Hariheck, Holzhansen (Sachsen) mit ZuckcHausen, Linbentha! nut Breitenfeld. Lützschena, MarMeoderg. Mdlikau, Oetzsch-Gautzsch mtt Cospliden, Lau«r, Prüdel, Staschwitz und Zöbigker. Psautziq mtt Merkwitz. Laucha (Dez Leipzig), T-Ma mit Elenden. Neutzsch. Plösen und Ponitz. Wttdc-ntzsch (Amrih Lc-ipzig) mit Grob-, Klein- und Nouw'odentzsch, SSbschcttoitz. Michl« BroiKirfrld und Podelwitz werden däust.i statt nach der Aerngobichr nach der Ort^ebützr swigcinach« und müssen di^haw mit Nachgebübr belegt werden. Zur 8«rnHattung von Nachteilen für die Absender und Empfänger sei daraus aufmerksam gemacht, daß die Ort»- godlchr nnr für den Verkehr innerhalb Leipzig« und seiner ewgemcindeten Vororte cinickl derlerriqen Orte und Ab bauten gilt, die zum Austellbezirk Leipziger Postemstalten gehören. Der Bereich der Onögedühr umsasit also L»v- zig mu Anger-Crottendorf Mariendrunn. NeureuDrritz, Lonewitz, Tölitz mit Lökmg Eutritzsch mir Hoheichecha und S-echaujcn. Gohkiö. Droszzlchochcr mir Windorf, Klc-;nzschochor, Leutzsch mit Burgau«. Lindenau mit Schönau. Mockau, Möckern, Neuschünefcld mit Neustadt, PannSdorf, Ptagwitz mtt Tchleuhig, Probstheida mn DSs«n, j Ml- und Nouddsen, Kleinmeusvors Park MeuSdors. Neu- holda. Schönefeld mit Altschönescld. Abtnaundorf. Heiter Blick (Gaschos i«rd Hatt«stklle), Stötteritz mtt Baaltzdorf, Ntarienhöhe, ZwecnaunLors. Volkmar-dors nut Ml- und Neusrllerhausen und Stünz, Wahren mit Stahmeln. Rundfunk-Programm Leipzig. Montag, 27. Jul>: 10 Uhr: WirtschasiSnachrichten: Woll- und BaumwoUpreise; amerk. M«»allmeldu»g«n de» Vorabends. 4 Uhr: oo.: üandwlrtschastliche, Paumwoü», Devisen, Berliner Metalle amtlich Del Notiz. 0 Uhr: do.: TaSselve: Wievrrdolung Londoner Metalle amtlich, Hamburger Metalle amtlich. Ü.1S Uhr: do.: Dasselbe: Aortsevung und Mitteilungen des Leipziger Mctzamtes für Handel und Industrie. 10.15 Uhr: Wa» die Zeitung bring». 12.00 Uhr: MittagSmuslk auf der Hupfeld-Pyo- nola. 12,55 Uhr: Nauencr Zettzrlckien. 1 Uhr: Börsen rind Presseveklcht. 4,»0—e.7s> Uhr: Nachmtttaaskonzert des Leipziger «insonie-Orcheltek» Dirigent' Hermann Ambrosius. Mozart: Luverüttr zur .Cittfühnmg aus dem Serail" Beethoven: Adagio au« der 4 Sinfonie. Humperdinck: a, Hcienritt, b, Knu.perwaizer an» „Hlln- sel und Gretel". Boieldiru: Ouvertüre .Derstalts von Bagdad". Wagner: Zug der grauen zum Münster au« „Lohengrin". Beethoven: Türkischer Marsch au« ..Ruinen von Athen" Joses Strauh. Dorsschwalvrn au« Oesterreich, Walzer. 7,00—7,30 Uhr: Vortrag: Staat!, dipl. Gartenbauinspekror Han» Schmidt-Dessau: ,^Der neuzeitliche HauSgarten". 7,80-8 00 Uhr: Vortrag: Wer- ner Zenker, «hem. Assistent am Institut für «rperimentelle Pädagogik der Universität Leipzig: „Tie Erforschung de« UntcrvewubtseinS. 2. Teil", v.lo Uhr: Vom Wald und au» den Bergen. Mittvirkende. Prof. «d. Wind« und das Waldhornquartct» de« Leipziger Sinlonie-Orchester« sitmil Pricgnitz. itmii Janke, Max iLvsoldl, «llred Wir- gand). Mendelssohn- Wer hat dich, du schöner Wald, a) Gottfried Keller: Waldlirder 1 unv 2: d> Otto tLrnst: Waldtdhll. Weber: „Im Wald" an« „Preziosa". Lud wig Ganghofer: Die schwarze Roie. Weidmannsheil, al Ricarda Huch: ..Aus BrrgrShöhe^: b) Martin Greis: „Rus dem Bergpah" Mendelssohn: O Täler weit o Höhen. Peter Rosegger: „dl» ich zur Drachenblnderin ritt". Winter: Laut tönt durch Berg und Tal. Anschlie- tzend (etwa 9.S« Uhr: Pressebericht und Sporttunkdienst. ihr „Nichts. Hcrst du nicht gehört, Otto, daß du mich nicht stören sollst? Ich halte Kriegsrat „Wirst schon sehen." Der Mietsckauffeur «mußte schon in alles ein- geweiht sein, denn als Gert mit seiner Dame einstieg, gab er dem Wagenführer keine wettere Anweisung. Der Mann fuhr einfach los. Tamara lag in ihrs Ecke geschmiegt im Wagen winkel, um den Passanten möglichst unsichtbar zu bleiben. Sie warf noch immer scheue Blicke auf ihren Gefährten. Lr hatte plötzlich beut' für sie doch etwas Gefährliches bekommen. Seine Eröffnungen von vorhin gaben Tamm» doch recht zu denken. Immerhin — eins mußte sie zugeben — er hatte sich tadellos betragen, hatte mannhaft gegen eine Liebeswut angekämpst. Er bereite zwar seine Zurückhaltungsgelöbnisse, aber er hielt sie doch. Das war schon ganz anerkennens wert. Das Gefühl, da» sie vom ersten Augen- blick dieser Bekanntschaft hatte, verstärkte und befestigte sich täglich: sie hatte es mtt einem Gentleman zu tun. Also in der Hauptsache großes Glück gehabt. Denn dies war die uner läßliche Bedingung für die Fortsetzung der De- kanntschaft. War wohl auch der Hauptgrund dafür, daß ihr dieser Mann täglich mehr gefiel. Ihre Zuneigung wuchs. Er bemerkte ihre Nachdenklichkeit. „Worüber grübelst du?" fragte er. „Ueber dich — natürlich. Stör' mich nicht." Gehorsam drückte er sich in seine Ecke zurück. „Ja," dachte Tamara, „er gefällt mir sehr. Mehr, als das. Ich hab ihn gern. Mehr, als das: ich bin ihm gut." Ich weiß nicht — ich weiß nickt — wenn es noch einmal geschehen sollte, daß ihn in Avalun die Liebesrom packt, ob ich dann nickt doch viel leicht mit ihm im Elysmm einziehe? — Sie schrak zusammen. Purpurglut übergoß ihr Ge sicht. Da er sie scharf beobachtete, sich er Erröten unter dem dichten Schleiergewebe. „Tamara, was ist dir?" „Nichts. Hast du nicht gehört, Otto, über dich. Laß mich in Ruhe. Ich habe zu über- l^en. Es handelt sich um wichtige Dinge für un» beide." „Willst du dich nicht lieber mit mir berat- schla^n?" „Da wär ich schön dumm. Du bist Partei. Ein Mann und daher ein Egoist. Danke bestens für deine Ratschläge. Will allein entscheiden." Und sie versank wieder in ihr Mchdenken. Was hatte er vorhin oben in Avalun gesagt? „Ich bin der reife Mann, der mtt ein paar BackfischkUßchen nickt satt zu machen ist, dem damit, im Gegenteil, erst der Hunger geweckt wird." Das fühlte sie nach. Auch in ihr drängte es nach Erfüllungen. Sie war heute dreiund- zwanzig Icchre alt. Träumte seit threm ersten Begegnen mit Otto von einer Vereinigung mir diesem Menschen, der ihr so über die Maßen gesiel. Warum sollte sie diese Vereinigung nicht ge- nießen? Weshalb sie ihm al» höchste» Geschenk nicht darbringen? Es war rin Rausch — nur daran zu denken. Welche Seligkeit müßte das Erlebnis selbst nicht sein? Sie dachten beide nicht an Heirat. Dachten an ein romantisches Liebesabenteuer unter Ver schweigung all ihrer Lebensumstände — nicht einmal die Namen kannten sie, die sie im bürger lichen Leben beide trugen. So war jeder Nebengedanke, jede nüchterne Dorteilsspekulation -wischen ihnen ausgeschlossen. Sie, Tamara, war von Hause aus, als ein ziges Kind steinreicher Eltern, so heftig von Mitgiftjägern und Cyancenspürnasen umworben woroen, daß ihr der Eke h^stieg, wenn sie an Heirat nur dachte. Alle Welt wunderte sich, daß dies« hübsche reich« Erbin schon im vierund- zwanzigsten Lebensjahre stand und noch immer ledig war. Der Grund war der. daß sie jeden der vielen Freier, die sich ihr nahten, bisher ab
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