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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192507279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19250727
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19250727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-07
- Tag 1925-07-27
-
Monat
1925-07
-
Jahr
1925
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f / k vlprixer l'axsdlatt — Nr. 206 Lkontass, äsv 27. «lull 1S2V. 8v1tv 3 8port imä liir-nen. Deutschland gewinnt -en Leichtathletik-Künsländerkamps Der Oesterreichische Leichtathletik- Verband hatte es unternommen, sein 25 jähriges Bestehen durch die Abhaltung eines leichtathletischen Fünfländcrkampfrs in der denkbar würdigsten Form zu begehen. Die Auswahlmannschaften von Oester- reich, Ungarn, Tschechoslowakei, Jugoslawien und Deutschland hatten sich auf dem herrlich gelegenen Sportplätze des Wiener Athletik-Sportclub im Wiener Prater ein Stelldichein gegeben, um sich in friedlichem Wettstreit zu messen. Der Besuch war bei gutem Wetter ausgezeichnet. Zahlreiche Ehrengäste aus aller Herren Länder befanden sich unter den An- wesenden- Der Sonnabend brachte schon einige Ent- scheidungen. Für Deutschland siegte Dr. Peltzer über 800 Meter in der guten Zeit von 1:55,7 nach Kampf gegen den Ungarn Barsi, dem Bocher-Deutsch land als Dritter folgte. In den übrigen Sonnabend- Entscheidungen, Speerwerfen und Kugelstoßen, endete Ungarn bzw- Jugoslawien in Front. Der größte Teil des Programms wurde mit Vorläufen ausgefüllt. Ucber 100 Meter qualifizierten sich Büchner und Schüller (Deutschland), sowie Gerö-Ungarn für die Entscheidung. Ueber 4000 Meter sind u. a. Dr. Peltzer, Gertz (Deutschland), die Ungarn Barsi und Io Hase, sowie V y n k o p i l»Tschechoslowakei im Endlauf. Troß- bach gewann seinen I10-Meter-Hürdenlauf in 15,2 Sekunden. Die Fortsetzung des Fünfländer-Wettkampfes am Sonntag war vor ungefähr S000 Zuschauern ein voller Erfolg. Die Deutschen konnten, trotzdem sie in mehreren Bewerben nicht ihre besten Kräfte zur Stelle hatten, den Vorsprung der Ungarn vom Sonnabend und den Fünfländerkampf schließlich, wenn auch mit knappen: Vorsprung, siegreich beenden. Deutschland gewann mit 69 Punkten gegen 65-L von Ungarn, I18-L der Tschochoslowakei, 15 Oesterreichs und 7 Punkten Jugoslawiens. Vor den letzten drei Konkurrenzen war die Situation für die Deutschen kritisch. Es hatte den Anschein, als ob es den Ungarn gelingen könnte, einen ganz knappen Sieg davonzutragen. Die letzten Konkurrenzen, Hürdenlaufen, Weitsprung und Diskuswerfen, ent schieden die Situation für Deutschland. War somit das Endresultat des Länderkampfes den Erwartungen entsprechend, so muß der dritte Platz der Tscheche»- slowakei insofern als Ueberraschung bezeichnet werden, als man den Tschechoslowaken keineswegs so viel ehrenvolle Plätze zugetraut hätte. Die Tschechoslowakei brachte vielfach wenig bekannte Leute an den Start. Diese gaben aber den Deutschen und den Ungarn eine ziemlich schwierige Ausgabe zu lösen. Vielfach unterboten sie die bestehenden 'schcchoslowakischen Bestleistungen. Die Veranstalter ^Oesterreich) mußten mit dem vierten Platz vorlieb jiehmen. Aber sogar dieser war lange Zeit ge fährdet, und wenn Ambrosi, der bekannte Werfer Jugoslawiens, nicht ganz überraschend umgefallen wäre, hätten die Jugoslawen den vierten Platz Oesterreich stark streitig machen können. Der beste Mann war der Deutsche Dr. Peltzer, der als ein würdiger Nachfolger von Hanns Braun gelten kann. Ergebnisse: 800 Meter: P e l tz e r - Deutschland 1:55,7: 2. Barsi- iliiaarn 1:56,8; 3. Bocher-Deutschland 3 Meter zur. -pcerwersen: 1. B ac st-Ungarn 58,82 Meter: 2. Grmrko-Ungarn 54,67 Meter; 3. Tnransty-Tschcclioslo watet: 4. Zimmermann-Deutschland. Kugelstossen: 1. Am v r o z y-Jugouawicn 13,74 Meter; 2. Bedö-Ungarn 13.61 Meter; 3. Daranyi-Ungarn 13,52 Meter; 4 Kultzer-Deutschland 13,30 Meter.; 5. Zimmermann-Deutschland 12,75 Meter. IW Meter: 1. Büchner» Deutschland 10,7; 2. Schül- lcr-Tcutschland, '/> Meter zurück; 3. Gero-Ungarn, 1i; Meter zurück: 4. Vlkoupil-Tschcchosloivakei; 5. Rozahegyi- Ungarn. : Hochsprung: 1. Gaspar-Ungarn 1,86 Meter be rührt: 2. und 3. im toten Rennen Orban-Ungarn und Machat Tschechoslowakei beide 1,80 Meter: 4. Huhn- Deuischlanv 1,7o Meter; 5. Stanislawi-Tschechoslowakei. 15ttu Meter: 1. W o l l m e r - Deutschland 4:06,1; 2. Dro.ta-Tschccboslowakei 4:07: 3. Jcnuwcin-Deutschland 1:07: 4. Pelloni-Ungarn 4:11,8; 5. Vohralik-Tschcchoslo- wakei 400 Meter: 1. Dr. P e l tz e r - Deutschland 48,8: 2. Gertz-Deutschland, 5 Meter zurück; 3. Vikoupil-Tschccho- slowakct, 2 Meter zurück; 4. Barzsl-Ungarn; 5. JuhazS- Ungarn. 5000 Meter: 1. W a l p e r t» Deutschland 15:43: 2. Bruhnsen-Lcsterrcich 15:46: 3. Diekmann-Deutschland 15:19: 4 Kantor-Oesterreich 16:02; 5. Gyuley-Ungarn. DiSkuSwersen: 1. Dr. Gorüg - Tschechoslowakei 41,40 Meter: 2. Somfat-Ungarn 40,35 Meter: 3. Hosmeistcr- Dcutschland 39,45 Meter; 4. Egri-Unzarn 38.88 Meter. Wcttsprung: 1. S o m s a i - Ungarn 7:«>7: 2 Boro- Ungarn 6,98; 3. Hofmann-Deutschland 685 Meter: 4. Machan-Tschechoslowakei 6,85 Meter; 5 Rauch-Oester: reich 6,75 Meter. Hürdcnlaufen 110 Meter: 1. L r o s, b a ch»Deutsch- land 15 Sek. (besser als der deutsche Rekord); 2. Sandero- Tschechoslowakei, 3 Meter zurück; 3 Muska!-Unaarn, 2 Meter zurück; 4. Ltpz»g-Tschcchol;owake«. 1 Meier . zurück. Ländcrstafsel (800. 400, 2o0. 10) Meter): 1. Deut. ch- ' land (Peltzer, Fatst, Schüler) 3 '8.2; 2. Ungarn 3:26,8: ! 3. Tschechoslowakei. 6 Meter ;uru-k. 4 ».'»strnech: ' 5. Jugoslawien. Nationales Sportfest in Oesss -, Lin neuer mitteldeutscher Rekord im beidarmigen L >-lusw werfen. Zum zweiten Male veranstaltete die Dessauer Spiel- vereinianna von 1898 ein Nationales Sportfest, auf den, neben zahlreichen Vereinen aus der näheren und weiteren Umg^ucna Dessaus auch der Leipziaer Svort-Tlub und der Leipziger Ballsviel-Club starteten. Beide Vereine errangen mehrere erste und zahlreiche zweite und dritte Preise. Der Selo des Taacs war S ch i l t e r - LST., der wegen seiner ausserordentlichen Vielseitigkeit ungeheuren Beifall erntete. Der Magdeburger Koch unternahm einen Rekordversuch im beidarmigen Diskuswerfen, der ihm auch gelang. Er überbot die mitteldeutsche Bestleistung durch Würfe von zusammen 63.83 Metern Die Organisation klavvte voc- züglich. Leider batte die Bahn unter starken Regen a> litten, so dak die Zeiten in den Läufen nicht allzu aut sino 100 Meter: 1. L o u r t b . BFL.-Sall« 9« 11,1. 2. S-blösske I: 8. ^chiller-LST^ 200 Meter: 1. Schlökk» 2.Brandenburg.Beriin 24 Sek.; 2. Simon-Dessau 98. 40s) Meter: 1 B e r t r a m - Brandenbura-Berlin 54,7 , 2 Aspach-PFL.-Jahn-Maadebura 55. 1500 Meter: 1. L i n a e - Kricket-Viktoria-Magdeburg 4:28:8 2. Günther.Knautyeim 4:30 Rückert-Rotzlau i''- 4:30'2 3000 Meter: 1. G ü n t h e r - Knautheim 9:35:2, 2. Philivv-BFL. Zabn-Maadebura 9:39.6, 3. Schramm- Borussia-Halle Weitspruna: 1. Sempe 1 - Dessau 98 6:58, 2. Schulz 1- Viktoria-Maadebnra 6.57. Schiller-LST 6 57. durch Stechen entschieden. Hochsvrung: 1. Schiller LSL. 1,77 berührt. 2. Schlöske I-Brandrnbura-Berlin 1.70 frei. 3. Stabenow. DFL.-Hasse 96. 1 60,5 frei sti'.oelstvhen: 1. Hauptmann 1-LBT. 11,19, 2. Rich. ter-Kricket-Viktoria-Maodeburg 10,57, 3. Plömekr, BFL.- Iahn-Magdeburg 10L7, Diskuswerfen: 1. Kock- Kricket-Viktoria-Magdeburg 35.87, 2. Sanchen-LBL 33,53. 3. Plömeke-Iahn-Magdeburg 33,17. Rekordversuch im beidarmigen Diskuswerfen: Koch- Krtcket-Biktoria-Maadcbura. Rechts 35L7. link» 27,96, zu sammen 63.83. Speerwerfen: 1. K o i h s ch - Viktoria-Zerbst 55L5, 2. Dr. Boehmia-LSL. 42.85, 3 Bertram-Brandenburg- Berlin 40,15. Dreikamps bestehend aus 100 Meter, Kugelstossen und Weitspruna: I. H e m p e l - Dessau 98 172 P., 2. Haupt mann 1-LBL. 151P.^ 3. Eckiller-LSL. 150 Punkte. 4 mal-IOO-Meter-Staffel: 1. Viktoria 96-Magde- bürg 46,6, 2. LBL. 47,6, 3. Iabn-Maadeburg. 3 mal-IOOO.Meter-Staffel: 1. B f L. - Ia b n - M a g b e- bürg 9:03 3, 2. Köthen 02 9:11.5. 8. Rosslau 08 9:12,7. Jugend: 100 Meter: 1. B e r a h o I, - LV.-Dessau 12 Eek„ 2. Wenzel-Kricket-Biktoria-Magdeburg 12:1, 3. Weber-Kricket-Viktoria-Maadebura 12:3. 800 Meter: 1. Na ries-LST. 2:10.1. 2. Ziemann- Krickct-Viktoria.Maadeburg 2:14,1. Weitspruna: 1. D i e d e m a n n - VfL.-Bismarckschule. Magdeburg 5,90 2 Behne-DfL.-Halle 96 5,79, 3. Weber- Kricket-Viktoria-Maadebura. 5.79. durch Stechen entschieden. Anfänger: 100 Meter: 1. Hauptmann 2-LBC. IIP. 2. Echevers-Bernbura 07 12,2. 3. Druno-Biktoria 96. Magdeburg 12:3. Kugelstossen: 1. Wehrenberg- Polizeisvortverein. Dessau 9P5. 2. Laudien-Dessau 98 9:34,3, 3. Kienle-BfL.- Iahn-Maadebura 9:20. Iunamannen: 200 Meter: I^S chepers -Bernburg 07 25,1, 2. Domsaen-Viktoria 96-Magdebura 27:5. 3. Helm- stedt-Dessau 98. Damen: 100 Meter: I. Werpher 2-Kricket-Diktoria. Magdeburg 14.1. 2. Werpher I-Kricket-Viktoria-Magdeburg 14.4. 4 mal-100 Meter: 1. Kricket-Viktoria-Magde dura 57:9, 2 Dessau 05 62:2. Offen für anhaltische Verein«: Schwedenstaffrl: 1. Des- sau 98 2:13,2, 2. Köthener Hockenklub. Offen für BTD.-Derei»«: 1000 Meter: 1. Luve- Borussia.Halle 2:54P 2. Walter-Komrt-Maadrbura 2:56. 3 mal-200 Meter-Stafsel: 1. Komet-Magdeburg 1:19.1. 2. Vereinigt« Sandballmeisterschaften Dessau. Weiß siegt in Dresden Dresden, 26. Juli. Die Radrennen in Dresden hatten wieder unter unsicherem Wetter zu leiden, so daß der Besuch recht schwach war. Nur 4600 Zuschauer umrahmten das Oval in Reick. In den beiden Dauerrennen über SO Km. um den großen Sachsenpreis, der in zwei Längen zu 60 Km. ausgcfahren wurde, dominierte W e i ß - Frankfurt, der beide Läufe als Erster be- enden konnte. Im ersten Lauf siegte er in 40,37 Minuten vor Bauer SSO Meter zurück, 3. Suter- Schwei, 1800 Meter zurück, Wegmann-Eckweiz 4400 Meter, Möller-Hannover 4760, Danderstuyft 5900 Meter zurück. Im zweiten Lauf benötigte er 40^24 Minuten, 2. Rtöller 350 Meter zurück, 3. Bauer 800 Meter, 4. Suter 1100, 5. Wegmann 1800, 6. Danderstuyft weit zurück. In dem Fliegerrrennen siegte im Preis von Schandau über 2000 Meter Schwab vor Hoffmann, 3. Schröter, 4. Klasterka. Im Punktefahren (1600 Meter) siegte Mayer mit 16 Punkten, 2. Rudel 10 Punkte, 3. Neinas 6 Punkte, 4. Wagner 4 Punkte. Das Zweisitzerfahren über 3000 Meter gewannen Techner —Neinas, 2. Hartmann—Roedekamp Kk Länge zurück, 3. Freiwald—Zimmermann zwei Längen zurück, 4. Lange—Wagner. Saldow wieder deutscher Stehermeifier Gottfried gewinnt die Fliegermeisterschaft Breslau, 26. Juli. Man hatte geglaubt, daß die Radsport-Meister schaften in der Hochburg des Radsports, Breslau, eine starke Anziehungskraft besitzen und Zehntausenden Anlaß geben würden, diesem großen Ereignis im deutschen Radsportleben beizuwohnen. Vielleicht war man in den Erwartungen etwas zu weit gegangen, denn der Rekordbesuch, wie man ihn eigentlich für selbstverständlich angenommen hatte, war aus- gcblieben. Statt der erhofften 20 000 bevölkerten nur etwa 14 000 Zuschauer Tribünen und Kurventerrafsen des Grüneichener Zementovals. Zu hoch mögen vielen die Eintrittspreise gewesen sein, und auch das Monatsende mag es bewirkt haben, daß das Geld nicht so locker in den Taschen saß, wie bei anderen radsportlichen Ereignissen, die zu Monatsbeginn dar- geboten wurden. So wiesen die Zuschauerräume zur angesctzten Zeit noch Lücken auf, die sich später, aller- dings mit Ausnahme des Jnnenraumes, nach und nach füllten. Es scheint fast, als sollte der bei den ersten Breslauer Rennen erreichte Rekordbesuch von 20 000 Zuschauern nickt wieder erreicht werden. Immerhin bot die Kopf an Kopf stehende Menge ein buntes farbenfreudiges Bild, das durch die Masten mit den wehenden Fahnen noch eine wirksame Be lebung erfuhr. Annehmbar war das Wetter. Die tropische Hitze der vergangenen Woche war Regen schauern am Freitag und 'Sonnabend gewichen, die eine erhebliche Abkühlung in der Luft herbeigeführt hatten. Selbst während der Veranstaltung gingen einige kleine Regenschauer nieder, und der mit grauen Wolken behangene Himmel verhieß nichts Gutes. Trotzdem konnten die Meisterschaften noch trocken unter Dach und Fach gebracht werden. Man erlebte in der Fl i e g e r m e i st e r s ch a f t eine große Ueberraschung, gelang es doch dem Hanno- vecaner Gottfried, bewährte Kämpen, wie den vorjährigen Meister Lorenz, Rütt und Hahn, einige Längen hinter sich zu lassen. Dabei ist zu bedenken, daß Gottfried im Vorlauf des Sonnabends nur mit Handbreite gegen Peter gewann und den Breslauer Knappe im Zwischenlauf am Sonnabend nur um eien halbe Länge schlagen konnte. Selbstverständlich kannte der Jubel, der dem neuen deutschen Meister zuteil wurde, keine Grenzen. Eingeleitet wurde die Veranstaltung mit den vier Zwischenläufen zur Fliegermcisterschaft über 1 Km. Hahn gewann den ersten leicht gegen Stabe, Rütt gegen Schürmann, und Lorenz, wie er wollte, gegen Schrage. Im zweiten Zwischenlauf hatte Gottfried den Breslauer Knappe als schärfsten Gegner. Und nur ein Fehler de» Breslauers, der zu früh zum Spurt ansetzte, brachte ihm eigentlich den Sieg. Mit weniger Interesse verfolgte man das Prämienfahren der Berufsfahrer, da» von Schubert gegen Buchwald gewonnen wurde. Stärker wurde chon die Teilnahme des Publikums beim Endlauf tzer Zweiten. Hier hatte nach verschiedenen Steh- versuchen der Breslauer Knappe in der Zielkurve die Führung genommen und sich in scharfem Spurt den Sieg gesichert. Selbstverständlich bereiteten ihm seine Breslauer Anhänger lebhafte Ovationen. Lin Höhepunkt der Veranstaltung war erreicht, als die Glocke zum Endlauf der Meisterschaft von Deutsch land über 1 Km. ertönte. Auch hier gab es wieder die üblichen Stehversuche, da keiner der vier Fahrer die Führung übernehmen wollte. Gottfried nutzte diese Unentschlossenheit knapp vor der Glock« in der Zielgeraden aus. Er stieß mächtig vor, ge- wann einen Vorsprung von etwa 20 Meter, spurtete die ganze Runde bis in das Ziel hinein, das er mit 2)4 Längen vor Lorenz, Hahn und Riittt passieren konnte. Der Vorsitzende de» Verbände» Deutscher Radrennbahnen überreichte da» Meisterschaftstrikot : it dem schwarz-rot-goldenen Band. Ein dreifacher All-Heil-Ruf der begeisterten Menge grüßt« den jungen Meister. Nach der Ehrenrunde, die er unter dem tosenden Beifall der Zuschauer zurücklegte, wurde er auf den Schultern von der Bahn getragen. Mit halber Aufmerksamkeit verfolgte man di« Porläuse zu dem Tandem-Hauptfahren, die von Rütt—Peter, Gottfried—Br» ner, Stabe—Ahrend und Lorenz—Knappe gewonnen wurden. Noch einig« kleine Rennen sollten vor der Stehermeisterschaft aus- getragen werden. Doch die am Himmel drohenden Wolken veranlaßten die Rennleituna, die Meister» schäft von Deutschland über 100 Km. vorweg zu nehmen. Sawall hatte hier den ersten Anschluß. Ihm folgten Rosellen, Saidow. Wittig, Lewanow. Wittig kam nicht recht in Fahrt, wurde alsbald von Lewa- now geholt und lag schon bei Beginn weit hinter dem Felde. Schon in der dritten Runde v.rsuchte Lewanow, der sich vor Saidow gesetzt hatte, auch Rosellen zu überholen ohne jedoch mit seinen An- griffen Glück zu haben. Ein Angriff Saidows' auf j Lewanow in der 20 Runde kostete Rosellen den zweiten Platz. Doch auch Emil kam ins Schwimmen und mußte Saldow wie auch Nosellen vorüberlassen. Eintönig verlief die Fahrt, denn ein recht langsames > Tempo r urde von den Fahrern vorgelegt. Einige - Anstürme Saidows auf den die Spitze haltenden Sawall blieben erfolglos. In der 66. Runde mußte er sogar Lewanow den Vortritt lassen. Auch dieser hatte kein Glück mit seinen Angriffen aus Sawall. Runde auf Runde wurde nun zurückgelegt, ohne daß irgendeine Aenderunq erfolgte. Wittig, der an letzter > Stelle fuhr und mit Erfolg Sawall zu halten ver mochte, wurde von dem Publikum der Kurven terrasse mit allerlei nicht gerade schmeichelhaften ' Worten belegt, und auch den übrigen Fahrern ent galt man die langsame Fahrt mit schrillen Pfiffen. Dadurch kam wieder etwas mehr Leben in die Fah rer. In der 125. Runde holte Saldow den vor ihm liegenden Lewanow und beinahe wäre ihm chon jetzt die Ueberholung Sawalls gelungen. Doch dieser vermochte auszureißen und sich einen großen Vor- sprung zu sichern. Inzwischen hatte der im Hinter- treffen liegende Rojcllen Lewanow und eine Zeitlang ' später Saldow geholt. Bei einem Angriff Sawalls , auf Wittig war dessen Schrittmacher Gedamke hoch- gefahren und machte ein Vorüberfahren unmöglich. , Da Sawall seit dem 10. Kilometer mit einem zer brochenen Sattel fuhr, ließ er erheblich nach. In der 138. Runde war Saldow auf den zweiten Platz ge langt, und schon zwei Runden später gelang ?s ihm, dem Spitzenreiter die Führung abzunehmen. - Schärfer wurde nun die Fahrt- Selbst Wittig wurde vom Tempo angesteckt, und es gelang ihm, Rosellen, der inzwischen von Lewanow überholt wor- den war, und später Sawall zu passieren. Während dem war Saldow dem Felde weit vorangeeilt und lag in hartem Kampf mit dem am Ende liegenden Rosellen. In der 205. Runde gelang es ihm, dem am letzter Stelle Liegenden eine Bahnlänge abzunehmen. Auch Lewanow vermochte nicht mehr durchzuhalten. Sitzbeschwerden zwangen ihn, von der Maschine zu gehen, und so kam er um den zweiten Platz. Saldow fuhr ein Rennen für sich und vermochte überlegener ! Sieger zu werden. Zweiter wurde Sawall, der wie Wittig, der auf den dritten Platz kam, den Anstürmen Saidows in den letzten Runden standgehalten hatte. Dem deutschen Stehermeister wurden gleichfalls die Ehrungen durch den D. d. R. wie durch das Publi- tum zuteil. Auch er konnte, geschmückt mit dem Meistertrikot und einem großen Lorbeerkranz, di« Ehrenrunde absolvieren. Nach Beendigung der Meisterschaft flaute das Interesse des Publikums mächtig ab, und kaum die Hälfte erwartete den Schluß der übrigen Veranstaltungen. Ganz überlegen wurde das Tandem-Hauptfahren ! von Lorenz —Knappe gegen Rütt—Peter ge- ! wonnen. Beim Tandem-Dorgabefahren über 6 Run- ! den ereignete sich in der dritten Runde ein schm:-er . Sturz. Das Paar Hahn—Schrage erlitt Gabelbruch, kam zu Fall und riß die nach ihm fahrenden Gott- ! fri«d—Bremer mit sich. Hahn und Schrage mußten j von der Bahn getragen werden. Doch erwiesen sich ihre Verletzungen als weniger schwer. Auch Bremer erlitt einige Prellungen, während der deutsch« Meister Gottfried unverletzt geblieben war. Die Vorgabefahren wurden von Meyer —Kohl ge wonnen. Im Lntschädigungsfahren für di« Un- ' placierten der Meisterschaften war Münzner der Sieacr, während das Punktefahren von Schubert g wonnen wurde. Damit hatte die Peranstalruno, die über vier Stunden dauerte, ihr Ende erreicht. ! Sraebniffe: Meisterschaft von Deutschland üder 1 Km.: Deutscher > Meister Gottfried-Hannover, 2. Loren; 2>Z Längen. 3. Hahn >4 Länge, 4. Rittt Handbreit« zurück. Meisterschaft von Deutschland über 169 «».: D-uljcher Master Saldow 1:33:45, 2. Sawall 380 Meier, 3. Mtt»g 395 Meter, 4. RoseNen 1540 Meier, 5. Lewanow I 4000 Meter zurück. Tandem-Hauptsahren: 1. Lorenz-Knappe, 2. Rütt-Peter Zj, 3. Gottsried-eSremer X, 4. Stade-Äreew 2 Längen. landem-vargabesahren: 1. H. M«v«r»Kohl 150 Meter Vorgabe. 2. A. M«-er»2<vncnder 2 Längen zurück, 170 Mater Vorgabe, 3. Stc-indcuh-DüI-milch eine f Länge, 160 Meter Vorgabe Vrämirnsahren über 6 Runden: 1. Sch überi 1 2. Bucstwatd Läng«, 3. Haute Längt. lknischädigungSsahrrn: 1. Münzner, 2. Kirbach Neisenstävre, 3. Herdst. j Batfcharifahri Rtit d«m Kniebis-Bergrennen bei Freu denstadt über 6 Kilometer erreichten Batfcharifahrt und Baden-Badener Turnier ihr End«. Wie beim Flachrennen auf der Lttlinqer Straße bei Rastatt waren auch diesmal Högl- München (Coventru- Eagle) bzw. Rosenberger-Pforzheim (Merce des Lomprossor) wieder die besten. Högl fuhr die Strecke in 6:59,2 (Stundendurchschnitt 51H5 Kilo meter), während Rosenberger den alten Strecken rekord um 13 Sekunden auf 5:50 (61,71 Stunden kilometer) verbesserte. Die Gesamtzeiten für die drei Streckenprüfungen (Forstenrieder Park, Flachrennen bei Rastatt und Kniebis-Bergrennen) in den einzel- ncn Klassen sind folgende: Motorräder bis 250 ccm.: Kolmsperger - Pfarrkirchen (Zündapp) 19:25,7; bis 500 ccm.: B e st- Gießen (Motosacoche) 16:03L; bis 756 ccm.: Heck- Berlin (Mabeco) 18:62,8; bis 1666 ccm.: Högl- München (Coventry Eagle) 15:24,6. Wagen bis 5 P.-S.: Hofmann-Leipzig (Wan derer) 16:63^; bis 6 P.-S.: Zwi enk-Eisenach (Dixi) 17:14,4; bis 16 P.-S.: Neugebauer- Brieg (NAG) 13:48,9; bis 13 P.-S.: v. Guil lau me-Berlin (Steyr) 15:09P; bis 16 P.-S.: Neubauer-Stuttgart (Mercedes) 14:43,7; über 16 P.-S.: L a r a c c i o l a - Stuttgart (Mercedes Compressor) 13:11,4. .... Krnpkat in Stockholm Dec deutsche Dauerfahrer Franz Kruvkat startete am Freitaa erstmalig auf der Stockholmer Radrennbahn, wo er mit dem Franzosen Guianard Bordoni-Italien und Rössbera-Dänemark zusammentraf. Er hatte aber reichlich Pech, da ihn jedesmal Defekte um seine Aussichten brachten. Ergebnisse: 15 Kilometer: 1. Bordoni 13:54,8; 2. Krupkat 14:21,5. — 15 Kilometer: 1. Rös berg 14:17,8: 2. Guianard 14:31,3. — 30 Kilometer: I. Bordoni 27:26,8; 2. Guianard 28:11,1; 3. Krupkar 28:27 5; Rösibera aufgeaeben. Deutsche Hochschul-Meisterschaften Danzig, 26. Juli. Die Deutsche» Hochschul-Meisterschaften brachten bei einem Massenaufgcbct von Wettkämpfern her vorragenden Sport und ausgezeichnete Kämpfe. Es war daher kein Wunder, daß eine große Anzahl von Höchstleistungen aufgestellt wurden, so in der sechsmal >OO-Meter-StaffeI, IlO-Meter-Hürdenlaufen, 5000- .Neter-Laufen, 300-Meter-Schwimmen beliebig, 100- Neter-Schwimmen beliebig, 1000-Meter-Schwimmen beliebig, 400-Meter-Laufen und Speerwerfen. Die Berliner Universität schnitt besonders glänzend ab und erzielte 16 Meisterschaften. Im 100-Meter- schwimmen und 1000-Meter-Schwimmen beliebig lam Cordes nm den Sieg, da er bereits zwei Staffeln hinter sich hatte. Der 100-Metcr-Lauf war eine sicher? Sache für Körni g-Breslan. Im 400-Meter- Lauf war Storz - Halle der Sieger. Bei dem 800- Meter-Lauf gab das 18 Teilnehmer starke Feld Ver anlassung zu Stürzen. Der Leipziger PfBer Starke erwischte die Spitze und siegte in 2:03,8. Beachtlich ist der Stabhochsprung Gossow» (Han delshochschule-Berlin) von 3,57 Meier mit einer viel zn kurzen Stange. yraebnisse: 100 Mrier: 1. K ö r n i g - Breslau 11.1. 2. Delter-Ber- lin II.2, 3. Nathan-Heidelberg 11.3. 400 Meier: 1. 2 t o r z - Hnile .'>0,5, 2- König-Grrifs- wald 51,3, 3. Rcnell-Berlin 52. 800 Akter: 1. Stnrke - Leipzig 2:08,8, 2 Bösel-Vres- lau 2:05.4. 3. Nenmann-Eharlottcnbura 2:05.9 1500 Metrr: 1. S ch m i d - Berlin 4:18,1, 2. Bauer- Halle 4:20,8, 3. Richlcr-Berlin 4:21H. 5000 Meter: 1. B a u e r - Halle 16:28,5, 2. Schnabel- Breslau 17:00,8, 3. Heine-Marburg 17:01. 110 Meter Hürden: 1. Anton- Berlin >6. 2. Behr- Stuttgart 16.8, 3. Rüther-Hannover 16,9. 3xl000 Meter: 1. Marburg 8:24,8, 2. Llxrrlottcn- bürg 8:25, 3. Karlsruhe 8:29,5. Olympische Staffel: 1. Universität-Berlin 3:42,5, 2. Karlsruhe 3:44,7. 3. Braunschweig 4:0S. 6X100 Meter: 1. U n i v e r si t ä t - B« r l i n 1:07.3. 2 Marburg 1M.2, I. Breslau 1:10. 4x100 Meter: 1 Nürnberg 46,7, 2 Aachen 47,2. Hochsprung: 1. Rüther- Hannover 1.83. Weitiprung: 1. Herzog-Berlin 6.65, 2. Peek-Berlin 6 49 Meter. Stabhochsprung. 1 Gossow- Haudclshochschulc- Berlin 3.57 Meter. - Tiskus: 1. Lingnan-Hannovrr 40,59 Meter. , . Kugelstotzen: 1. L i n a n a n Hannover 12.91 Meter. Speerwersen: 1. Schnurr-Berlin 55.36 Meter. Siudenünnen: Wciisprung: Frl. Schmidt-Leip zig 4,80 Meter. „ KugcMotzcn, 10 Pfd.- 1. Frl. Pfeiffer 7.75 Meier. 100 Meter: 1. Schwanebeck 14,5 Set. Drcikampf: 1. Frl. P a s f a n a n t 152 Punkte. Akademischer Ncunkamps: 1 Knirlberg- München 530 Punkte 2 Zsberg-Hamburg 515 Punkte: 3. Vieh Clausthal Fünf-Kamps für alte Akademiker über 50 Jahre: 1. Dr. M a Iw i v 138 Punkte. — Ueber 32 Jahre: 1. Harioff 16t Pmitte. - Bis zu 32 Jabren: Mül ler 183 Punkte. Schwimmwreikämpfr. 300 Meitr beliebig: Hol le l d e r« Freiburg 4:12.9. 1000 Meter beliebig: M i e s b a ch : Leipzig 15:42,1. Springen: Koliv - Dresden 68'-5 Punkte. Streckentauchcn: Mo l l a - München 50 Meter in 19 4 Sekunden. 100 Meter Brust: P ö ck e l - Berlin 122R. 100 Meter Seite: K r a m e r - BrcSlau 1:22.7. 100 Meier Rücken V o d d i n - BrcSlau 1:60,3. loo Meier beliebig O b l l e I d e r - Darmsiadi 1:06.' Mehrkampf' Vieh Clausiftnl 54'., Punkte. 4 mal 100 Meier beliebig: Darmstadi 5:51. 2. Breslau. 4 mal 100 Meter Lagen: 1. BrcSlau 5:39 7. 2 Darmfiaoi. Oie Deutsche Turnerschait und die Olympischen Spiele Wce wir hören, hat die DT. ihren Standpunkt zu den Olympischen Spielen einer erneuten Prüfung unterzogen Ursprünglich war beschlossen worden, in keinen turnerischen Verkehr bei internationalen Festen zu treten, solange deutscher Boden von fremden Soldaten beseht iss Nach- dem nunmehr aber eine Einladung »um Eidgenössischen rurnfest in Gens vorlaa batte man sich entschloren. an diesen Deitkämoscn teilzunehmen obwohl dort französische and italienisch» Turnermannschgften gemeldet waren. Man wird annrhmen dürfen dasi damit auch einem Treffen mit len gleichen Turnern bei späteren Anlässen, wie bei den Olympischen Spielen in Amsterdam, kein Widerstand mehr entgeaenaeirtzt wird.
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