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i» 2«. ru» ihre früheren, ;e gelassen. uh» habe daß feine nicht die die sie al, trügen ge- men der hinter Novelle gegen Redners. >» weist ver- zurück. Man zugunsten der sich durchaus md vorbildlich (Beifals rechts >r, daß er die mit ungemisch. der Rede des z das Glas- e Scheiben ebner erinnert ser Angelegen. !>en und fallen ationalen Re- ,er sagen- daß gsbeschädigken Vorlage. e der Sozial- ischen ist die mgen: Der >on Kenntnis, des Reiches ewährung der soldungsgesetz ewährten Zu- > Wehrmacht ehen, nur in e entsprochen Reichsregie. en Anträgen sobald die , eine ent- aller Aende- zweiter and i g gegen die im em So- hen Parteien gierung um sobald die ingenommen. »rozeß e mit der Lcopes a f e. ite der Per. «ne Ver- egen könna de, erklärre, impft hätte, ikine Idealt on für den .Baltimore rbat dreißig ereiten, di« ^ergkeuie 21. Juli. irbeiter ch die der m Gewerk- zu unter» den ihnen eisten. Der 'e Wieder- rsitzer und > lungen (Z. Llay), — Ferner: IS, 10. >use (M. itelino ftze ; IS. iS. MeOeline ule, Dam» Mandra- i. - BK.: cHerbeit), nblats. — , Remlng. 18,19,12. Ainesss), dlat). — csiia. — ), 2. Tc- Lfieriaux, Messie-. 26. Seiken. Lew»!«. ewr»o. len nna »»««« «k «lro-e/i lol>/.nen »kt nekc/Xik» OLUtsetÜLNc Schwerer Ibm-Überfall »ck. Deesdev, 21. Juli. Ein blutiger Vorgang hat sich heute sriih gegen 7 Uhr in der Vorstadt Löbtau abgespielt. Die SstjLhrige Witwe Buschmann betreibt dort in der Poststraße ein kleine, Aigarrengeschäft. Sie hatte gor einiger Zeit einem iunaen Mann gegen Hinter legung seiner Uhr IS Mark geliehen. Heute früh klingelte dieser noch vor Oeffnung des Geschäftes und verlangte seine Uhr zurück, ohne indessen das geliehene Geld zurückzahlen zu können, von der Frau zurückgewlesen, ist er bald darauf ein zweites Mal erschienen und bat die Buschmann mit einem spitzen Gegenstand zu Boden geschlagen und schwer verletzt. Auf ihr« Hilferufe ist er unter Mitnahme der Uhr entflohen. Die Buschmann wurde blut- überströmt im Laden vorgefunden. Der Täter ist znr Zeit noch nicht bekannt. Aufgeklärter Gattemuord dv. Halle a. G., 22. Juli. e Ein« sensationell« Wendung Hecken die Ermittlungen in der Mordfache Lehnert er- geben. Lehnert war, wie berichtet, mit feiner Frau an der Stodtgreuz« abend« spazieren gegangen, wo. b« diese erschaffen wurde. Der Ehemann hatte bei der Polizei angegeben, daß die Mordtat nach einer Anrempelung mit drei jungen Leuten von einem durch diese erfolgt wäre. All« Mittel, de, Täter« habhaft zu werden, blieben jedoch erfolglos. Gleich nach dem Mord« verbreitete sich in der Stadt da« Gerücht, daß der Ehemann selbstfeine Frau erschossen habe. Di« Polizei verhielt sich dem furchtbaren Verdacht gegenüber sehr vorsichtig. Die Indizien verdichteten sich jedoch inzwischen so sehr, daß sie heute nach der Beerdigung deo Opfers zur Verhaftung Lehnert, schritt. Der Brr- haftete mochte bei der Beerdigung «inen ruhigen, ja kalten Eindruck. Sein Famttienleben soll ent. gegen feiner Aussage nicht glücklich gewesen feilt. Oper, Leiß«spre< arra O»ere«e rkeater . OzrtLpisI 6. ZVieoeeS«eiG»»im« Lio uoo>ü«i «oder Uvaoco 8—10^ o» msmmrwa > vperettea-lbmttee Ic>«' - SotteadeiO-T!»««»» l»»»I u»a« XMk»»U S vdr. 8»,» 1« vm. lloolu ^atwur u Ode. MM« U Udr. 0«e Madr« Sawo, «g, vdr 8»«» 10z, vdr. 0t« doodt a.Nw«Hd». mw, lv^ vdr. Lrltr-Stslai -LLozer Oookp. k. LedüorÄ si,«- v. Marieke u/rct L/ein/can« 8«»lU» dvdr. ^iekrrpieFe ^»toelK .... tk, »tP«-pRVlUo» v»lvee»am. . . > Lola—«»»> . . «aM»o . - tl. r^UcLtqrtele , : VaUSmM» . . MwNlrt ztoadrlo m>4 NW VM»« LotH Usel »edlst Uw 8«odt LdlB Ssek« dao,« r«U« ktolüo O»dl»r lV«z«o koaortenwzUssvdlo«»« VmwtM, rsom» 8od llowploo Ser LirtrSM 6) Bon tiana ».nnck Topyrdghl Kurt Ehrlich. Veela«. BerNn. Da blieb er stehen und sagte leise: „Tu doch deine Angst von dir. Es geschieht ckir ja nichts." „Wirklich nicht, Otto?" Ihre Stimme bebte. „Rein doch. Du stehst es ja. Ich läute jetzt. Die Wirtin bringt den Tee. Willst du den Schleier wieder um tun?" Tamara sah ratlos drein. „Müssen wir Tee haben? Ich will keinen!" „Wer ich. Du sollst die alte Dame sehen. - Und sie dich. Das ist nötig. Ich habe mit ihr ausgemacht, daß nur sie selbst, nie das Dienst- mädchen uns bediene. Also ohne Schleier." „Ja — das sähe ja auch zu toll aus. Was willst du ihr sagen?" „Wirst schon hören." > Er drückt« auf den Klingelknopf. Gleich darauf klopfte er. Eine weißhaarige, hochgewachsene Greisin, im schwarzen Eeidenkleide erschien. Gert begrüßte sie mit einem Handküsse, den sie in der Haltung eine§ Herzogin entgegennahm. „Sie erlauben, gnädige Frau, daß ich vor stelle- Die» ist Tamara. Persische Khanstochter, keines deutslyen Wortes fähig, für Sie also stumm." Frau von Marienburg begrüßte Tamara mit einem Händedruck und einem gütigen mütter lichen Lächeln. . Die Khanstochter errötete flammend. Gert redete drauf los. „Ja — gnädig« Frau. Dir kommen jeden Dienstag und Freitag von fünf bi» sieben. Ich lerne hier Persisch. Di« Dame Deutsck. lieber- flüffig, zu sagen (in unserem Alter), daß neben den sprachlichen Interessen solche des Herzens hergehen. Wir lieben un» heiß und werden un» heiraten. Trotz de» heftigen Widerstreben» beider beteiligten Höfe. Nun wissen Sie alle« Nötige. In meinem und der Prinzessin Namen danke ich Ihnen für di« Gastfreundschaft. Mr l-elprlger 7/ki» Klosterlausnitz (Thür ). gu-wche» de, v««, Bades, das bald seiner Bollvndimg entyegengeht, hat die Gemeinde die GenehmiguNG für t«i Ver trieb von 30000 Lotteriel»s«n erteilt. Satte 11 Lehnert unterhielt seit einiger Zeit ein Verhält nis mit einer hiesigen Verkäuferin. Er gehörte der kommunistischen Partei an. br. -all«. Bei dem Rittergut Wedlitz in Anhalt geriet durch einen Feldarbeiter, der sich beim Mähen ein« Zigarette anzündete, eine gewaltige Breite Wei zeuivV raub. SO üstoegen Mürber, vollständig vom Fever verzehrt. Erst dann gelang «,, durch Auswersen von Graben dem Element Ein- halt zu gebieten. Der Schaden ist groß, doch hat das Rittergut versichert. äg. Annaberg. Der Haushaltplan der Stadt Annabcrg schließt mit einem Fehlbetrag von 226 000 Mark im ordentlichen Etat und von 237 000 Mark im außerordentlichen Etat, also mit einem ungedeck ten Bedarf von zusammen 463 000 Mark. Das Stadttheater bat in der Spielzeit 1924/25 einen Zu schuß «von 41000 Mart verursacht, während es in der Spielzeit 1923/24 einen Uebcrschuß von 28 000 Mark erbrachte. — Das 30. Mitteldeutsche BunLevschießeu bat sein End« erreicht. Die Dundccmeisterschast erhielt W. Fitzkow-Berlin. Unter den Preisträgern bei den verschiedenen Scheiben befinden sich auch mehrere Leipziger Schützen. «b. Ei^ebe«. Beim Kirschenpflücken verun- glückte in seinem Kleingarten der Invalid P. Große dadurch, daß er mit einer schweren Leiter durch die Aeste brach, zu Boden stürzte und sich beide Arme und da« Nasenbein brach. le». Lötheu. Lin Zusammenstoß zweier Auto« ereignete sich in den „Hohlen Toren". Zn dem einen Kraftwagen befand sich eine alte Dame mit eine» Kind. Die Dame wurde schwer, das Kind leicht verlebt. Der Kraftwagen, der das Unglück verursacht hatte, raste davo,^ der aabere wurde schwer beschädigt. — Zm Verlauf eine» Streites zwifchea den Brüdern Ltebohr schoß der älter« dem jüngeren eine Kugel in den Unterleib. Ls besteht wenig Aussicht, ihn am Leben zu erhalten Als ein dritter Bruder dem Jüngeren zu Hilfe kommen wollte, wurde dieser von dem Wüterich durch einen Schlag mit der Schußwaffe auf den Kopf zu Boden gestreckt. Der Täter befindet sich in Hast. i. Rudolstadt. Im oberen Schwär,zatalc ginp ein Wolkenbruch, verbunden mit Hagelschlag nieder. Die Schwarza wurde zum reißenden Strom. Der Damm der Schwarzatalbnhn wurde zum Teil unter spült, so daß die Züge ihre Fahrt verlangsamen muß ten und mit großer Verspätung eintrafen. Aus dem VereinSAbe» «trtfiHMW,,»! de» Deutsch« MtttetWmwe» »w am nvMtcn Zrrilaa m groimdS GascWchaftrdo«», Sasic, ihre Q-uartolKmitalieSoivevIavuMOnia ».»«»» mtt der potititchc» Lüge, der Auswertung, der H«ch- wttterottm'mia unid anderen Fragen vchwksii,«, wt». Reichsbanner Schwarz-R«, Gold, vetSgru»»» Taucha. Heute, Doimcrstag. avcwdS 8 Ud«. « der Ttpute. wichtige Dersamntlung Lrlchcmcn P Milcht.!^ Tbeosophlschr Gesellschast. HauptanaMer Leipzig, G»rl- stratzc 9. Freitag, dcn 24. FM, a»«d« 6 Udr. l»«r- trag von Helmuth Zimmcrm««» Uber: «ch»»i> tz»««» zur Tdcosopvi«. SUMe «chvamMe«. Tvratrr Berrtn laumra. Heute. D»r»u«r41»g. » Uhr. Johanni-Platz: Andacht-scier dir F. Stetes«». Astoria-Club 1925, Leipzig, Hansa-Hotel. D« Out- bcsnchlc Versammlung vcgann mit der Bekamn»nbe »r Venamnetenng der «rteMscho^t Allari« mit d«m A». «. SS crsollktcn die zahlreichen Nc-uausmohnien. HU«domn Irak man « d*e vasprechm» der »chchdsMchi« dette« cm. Der MlttchodSdeitrag wurde aus Z movat- Uch sestachcO«. Die Statmdcm werden Ied«n MtMod zugc- smtdt. Mr dcu «i»g»,t pnd a. e» dumter *»««, mit Ian. VE «ut»venm»lta»»g4s«chn »ach da» derrttch «e- »ebenen WSidtzer Par« und «n G«»chSchastSadend »amt. Ferner vmrde bctchwffrn. »«den ddttttoach «m fttsersge» Bcsiammense« m vena>Ma««cn. Gäste sink will- kommen mtd werden gern nM den Alelen des StnlbS bc»a««1l»an»a<bt KirchNche Tlachrichien TrtnitattAttrche. Anncr-lkrattamdorf Hast«, Donners tag, abcnh-I 8 Uhr. iu dcr 1d»«de>de»vabranslalt: Brvcl- dejrnrchvnig. Marrcr Varchrwitz: .PiOset dte Getstcr'. 1. Id« 4. 1-8. Ltrchen-Hol«.Quartett ^z«»al '. Ter sitr hent«, TomncrStog. rlb«wü 8 Uhr. mm »»nstlcrham« angcsetzte Sieder- rind Tmrttcmahcnh dc4 Ktrchcn-Soto-Q«»p»et«<r ^Inhal" wird aus Donnerstag, den SV. Iu«, Ver- schodcn Dt« Umstechimg nncht« «vsotyen. da der Taat slir diese» ««q<rt noch nicht hcrgartchtet M. Lnthrrktrche. Tie Bihcldasprechumg von Pfarrer Pro fessor D. Jcrmntaö sind« v»u«e, Donnerstag, nm 8 Uhr. im Gemeindchaiuse statt. I^mdfunk»))k o gram m Lrchzlg. VmmerStm«, «. Juli. 10 Uhr: »iniaaflSnachr «wn Wo»- tu» Vmmuwollprvisc. 4 Uvr: dv: Laadwirtscbaf'- »O,. VmmnwmUe, Devisen. 8 Uhr: do: TaSfewe: W:-.' deedolun«. 8.V lthr: do.: TaSse»«: Fortsetzung »nv BttMchrmgi» de» Lochsi-ger Metzamtr« siir Handel und InddWIt«. 10.1L Uhr: WaS di« Leum» bringi. 12 Uhr: »i«»«»musS «Ws her Hnps^d-Phonola 12.ää Uhr: «Eder Zetb^twon. 1 Uhr:^V»r1«n. und Prcsseherich». 4L»—« Uhr: ?»achmi,ragSkon,>N dc« Sowzegcr r.nfomc- c^chesterS. Smtvng: Hrrnlann AMdrostuS. Mozart: Ouvertüre zn „Mgar*4 Hvch^«'. «erthoden: «mvi-mc ar»L der Vdchom« Nr. 2. VrahmS: Ungarische Täwzc Nr. - und 6. V«der: Fantasic au« .FreuchtitzV Herold: OmderlArr .Aanncha-. Hahdn: «rnurt, ans dcr G-Tur- Smsont«. Im«, «trauk: Rasen an» dem Süden. Walzer. «210—8.45 Utzr: Stouerrunhsuns. 7—7.49 Uhr: Vortrag: Werner Henwr. ehom. «ssistcru am Jnstit« für experi- mentele Padmhomr dcr Universitül Loipsi«. .Tie Sr- sarschmm, de« Unirrdavubsiein«-, 1. Teil. TrcShener Vrogrmmn ftir detd« Welen <454 nnd 29T). 7.30-8 Uhr: Vvrirag: Ham» Ldnistoph «meng«: .Der DxtNer Tellrv do» LiUemero«.- S.15 Uhr: Miemcion-Älbemh. <Zu Dct- le» von Liliemcron« GolmrtStag <mn 22. Juli 1925Z. Mn- lvirkomdc: Rots I>i>hn do» Neucm Tdcater ;» Tre-dcn (Acsitadonen), klart Zemmer» lBarrionZ, Smit Nlinqer fkGavirr). A»S LiliencronS Balladen m»d Ledern. a> G. »««ies«,: Hvl-mgang m der Frühe: bi Atfre» S««r: «ll gwoorden: c) Johannes Vrcchm«: Aus dem Ktrllchof. «nS LiliencronS ktmterdumrem S»oS .Pogg- sr«h. (Froschsrichn). «) Mchmrd «tranb: Ich NSde dich; »> Kechard Dir«,»: tzaaaeS genug: c) Os<ar L»ranh: Dee «Vs» komm«. Amschdebcnd erdwa S.Ki Uhr): Presse- »cnicht »nd Vt'ortsunidicnfi Lchluft ciwa lO Uhr. doch »dnr Getodhr Danach: Fre»^ir für Funlsromnde. dre «nu»m»»': r Siaidoncn hören wv»en. Seschiifttiches Bart«« Tret Linden. Täglich au-^verkaulsr sind die »d«w« der Fmmwe Raffte. Tie Nnfsilhrnn-gcn diele« LachscüiagerS vedomtct das Tage»aospräch von Leipzig. SS »g der grstzte Srfotg. den se omc Thcaler^luhführnna in LatPOg gomachi hat Dis henke Haden ca. 40 V00 Per ioden dte vorfteklnngen desnch». Nrn Frnkag, dcn 24. Juli, «drtchS 8 Uhr, geht FamMc Raffke zum 25 mal in 2zen«. Ter Komponist Hcrm«»n vciikicn wird an diesem Mond in Leipzig anwesend sein und seine Schlagermusik per- söulich lnidgterc«. SS stnd für triefen Avcrch hcsondcrc Ucderraschuugen vorgesehen. IreiÜSn 8ommerta^SN ist flnnrpllexe mit I^ssic^t uruj -Annehmlichkeit.— kune >Vnschu»r mit '47Z/' ?ortux»I vvirirt stvts duüerorcksntlich erftischenej unck helehenrl. ^7// s^optu^dl reinixt uml lrühlt ru^lsioh. —- «Xuf weisen sollte ' ?ortuxnl nie fehlen. ' Portugal — 6»» Kops- unä tiaar- MU»«e — i», oae eckt amt ck» pa». g«ck "47//'. r»drist- uvck hsuster-lviizer: l^lpdix, l^in^e LtrvS« 7, tzl«uc blzkstowvlky, Tolspdov 24711. vis r. 6. Kuui^esued» uvck -snxedots sivck nodlkeil uo<1 voo vor- trviklicber VVirbvvg. 8is rsnttorov »ick in jväem knll« — v« tz cnttkt < dcim . gcPinqllen Ovjslrt (brlLqenlisUh^ f unzeiqen w M Leipziger WM f ^ovnkmesisUsL tv »llev Kt»6tt»st«a. wsscsiie mit tu ft NS >. findrn es beide hier wundervoll. Darf ich nun ergebenst um d«n Tee bitten?" Frau von Marienberg hatte alles das mit einem Lächeln angehört, teilte Tamaras stumme Rolle und verschwand jetzt, nachdem sie gewäh- rrnd das weiße Haupt geneigt hatte. Kaum war ste hinaus, da sagte Tanwra: „Wie sie mir gefällt!" „Wirst du gleich persisch reden, du Rocker!" „Na — und du —flüsterte Tamara, „du phantasierst jo wie ein richtiger Dichter. Was hast du der alten Dame nicht alles vor- geschwafelt!" Draußen raschelte es, und Gert legte den Finger auf den Mund. Die Tür öffnete sich lmrtlo». Frau von Marienberg schob einen auf Gummirädern laufenden Teewagen herein, machte «ine einladende Gebärde und wandte sich wieder zur Tür. „Gnädige Frau," rief Gert, „nochmals Dank'. Sie sind eine Meisterin in der Regie. Auch dies« Sache (er wies auf den T«ewag«n) ist, wie alles hier, einfach reizend!" Die alte Dome nickte lächelnd — schwand dann wie ein Schatten aus der Tür. „Auch sie läuft wie auf Gummi," lachte Gert. Tamara stand vor der Platt« de» Teewagens, betrachtete das feine echte Iapangeschirr der Taffen, Kannen und Schalen. Auf einem japanischen Paradeteller lagen mit feinem Far bensinn geordnet, blaßrosa Lachsbrödchen, perl graue Kaviarschnitten, braune Toaststreifen, noch dampfend vom Roste, mit grünem Roque fort brleat« Keks. Der Rum leuchtete braun im geschliffenen Flakon, die Teekanne dampfte, der Kristallzucker glitzerte. „Jetzt wird geschmaust/ rief Gert und warf sich in den tiefen, weichen Sessel am Kamin. „Noch nicht! Roch nicht!" bettelte Tamara. Sie rückt« eine gepolsterte Fußbank dicht an Gert» Sessel heran, ließ sich darauf nieder, noch- dem sie an der Kette der Stehlampe gezogen. Ihr Licht erlosch — und nun tanzten nur die grellen Farbenreflexe durch die Schatten des Raums. i .... l aber dienstwillig sofort den Tee ein, dessen feiner Duft durch das Zimmer ging. Sie tranken. i Beide genießerisch. Ohne Zucker, ohne Milch, k^ne Rum. Tamara griff nach einem Rocque- fort^ks und biß hinein. „Göttlich," sagte sie. „Ambrosia, Himmels speis«. Raffiniert gemacht. Avalunbrot." „Bissen für Khanstöchter. Tamara. Na — nun wollen wir mal unsere weiteren Schlacht- plane entwickeln. Heut ist Dienstag. Am nächsten Freitag, fünf Uhr, stehe ich unten im Hausflur Du fährst vor. Ich führe dich hinauf." „Abgemacht. Otto. Wenn aber was do- zwischenlommt?" „Das darf nicht passieren, Tamara." „Man kann doch mal krank werden." „Dann rufst du hier an. Dies ist die Tele phonnummer unserer alten Dame — und be stellst ihr, die Khanstochter sei heute verhindert. Aber es darf nicht vorkommen. An diese vier Nachmittaqsstunden darf nicht gerührt werden. Märchen sind kurzlebig. Wir müssen diese Zeit der Gefühlshochflut bis zum Rest auskasten." Tamara zog ein Mäulchen. „So kurz währen die Märchen nur?" seufzte sie. „Ja — Kind, wie alles Schöne. Hör zu, was Onkel Goethe zu dieser schmerzlichen Sache sagt: „Warum bin ich vergänglich, o Zeus, fragte dlc Schönheit. Macht ick doch, sagte der Gott, nur da» Bergung- lieh« schön. Aber bi« Lied«, die Blumen, der Tau und die Blumen vcrnahmen's, Weinend gingen sie fort — alle von Jupiters Thron." Tamara seufzte tief auf. Gert erstickte ihren SerHer mit einem langen Kusse. Da schlug die Kaminuhr. Wie aus tiefem Traume fuhren sie beide auf. Schmerzlich rissen sie sich von der lieben Stätte los. Stoben unten auf der Straße wie zwei gesagte Per brecher hastig nach verschiedenen Richtungen auseinander. . . . Eovtsetzung folgt.) . „Also auch du — auch du, Tamara — ein Regisseur — wie unsere feine alte Wirtin. Jetzt wirv's wirklich ganz persisch." Tamara lehnte sich gegen Gerts Beine und hätte am liebsten vor Behagen wie eine Katze geschnurrt. „Wie im Himmel ist es hier," flüsterte sie. „Alles — alles hast du herrlich gewählt. So — so hab' ich's mir immer geträumt." „Wir wollen da» Zimmer taufen. Ls heißt von jetzt ab Avalun " „Fein Tamara! Angenommen und ge- nehnngt! Da du dieses Zimmer getauft hast, tauf ich das andere. Ich tauf es auf den Namen Elysium." „Set nicht frech, Otto. Das ander« ist und bleibt verschlossen." „Wie Hoheit befühlten," seufzte Gert. „Aber ich habe DuiAl" „Elender Materialist, kannst du deinen Tee nicht fünf Minuten noch entbehren?! Ist es nicht süß, diese Stimmung hier auszukosten?" „Nichts anderes wollt ich, Tamara. Auch sprach ich diesmal nicht von meinem Teedurst. Ich durste nach Besserem im Augenblick. Du gabst mir im Wagen vorhin deinen heißen Mund zum Trinken. Der ist es, nach dem ich durste." „Das ist schon poetischer, Otto." Tamara kletterte jetzt auf die Fußbank, von da auf Gerts Schoß, schlang ihre Arme um seinen Hal» und reicht« ihm ihre Lippen. Er behielt sie geraum Zett. Endlich entzog sie ihm ihren Mund, legt« ihn an sein brennende» Ohr, sagte ganz letse da hinein: „Du lieber Mens», ich danke dir, daß du mich hierher ge führt hast. Zum ersten Male in meinen drei- undzmanzig Jahren erleb« ich da» Märchen selbst. Es ist strahlend schön, und ich bin selig, wie ich es nie gewesen " Er schwieg hierauf, und auch da» fand sie schön. Nun aber sprang sie von seinem Schoße, schaltete das Lickt wieder rin und rief: „Jetzt hab' auch ich Teedurst!" „Elende Materialistin," brummte er, schenkte