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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192503243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19250324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19250324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-03
- Tag 1925-03-24
-
Monat
1925-03
-
Jahr
1925
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8elt« 4 Tragödie eines Erfinders Die PlSne vernichtet — aus «enschenhaft Londo». im März. Tin begabter französischer Ingenieur namens Guiard hat sich unter tragischen Umständen das Lei en genommen. Al» er sich in der Hoffnung, daß es ihm gelingen werde, mit dem von ihm erfundenen Motor einen Umsturz im Automobil wesen Hervorzurusen und die größten Fabrikanten Europas und Amerikas, Ford und Citroen, zu über flügeln, getäuscht sah, faßte er den Entschluß, mit seiner Frau au» dem Leben zu scheiden. Guiard und seine Gattin, die vor sechs Jahren aus Pari» nach England gekommen waren, führten in Baisweater ein zurückgezogene» Leben. Duiard widmete sich ganz seinen großen Plänen und arbeitete Tag und Nacht. Er besaß ein nicht unbedeutende» Vermögen, das er ganz in den Dienst seiner Erfin dung stellte. Das Vermögen zerfloß bald, d> die kostspieligen Experimente große materielle Opfer forderten Duiard war fest vom Erfolg des neuen Motors überzeugt. Vor zwei Jahren sah sich Guiard genötigt, einen Teil des kleinen Kapitals, das ihm noch verblieben war, zur Errichtung einer Autogarage zu verwenden, deren Ertrag ihm die Fortsetzung seiner Arbeit hätte ermöglichen sollen. Einige seiner Freunde gaben ihm den Rat, mit den führenden Londoner Firmen Fühlung zu nehmen und ihnen die Verwertung seiner Ideen anzuvertrauen. Guiard schenkte diesen Rat schlägen kein Gehör, er wollte unbedingt den Zeit punkt abwarten, in dem cs ihm möglich sein werde, mit dem fertigen Werk die Welt zu überraschen. Dor kurzem sah sich nun Guiard genötigt, auch die Garage zu verkaufen. Mit der Hartnäckigkeit eines Fana tikers opferte er die letzten Pence für die Verwirk lichung seiner Ideen. In den letzten Monaten sah er sich und seine Frau der Not prcisgegeben. Erst jetzt entschloß sich Guiard, seine Erfindung einem In dustriellen zum Verkauf anzubicten. Die Sachver ständigen. die den neuen Motor überprüften, gaben ein ungünstige» Gutachten ab und die Verhandlungen zwischen dem Erfinder und dem In dustriellen verliefen ergebnislos. Auch ein zweiter Versuch, seine Idee zu verwerten, zeitigte kein güii- stigcrcs Ergebnis. Guiard sah sich nun um die Früchte seines Lebenswcrkcs gebracht. Er faßte mit seiner Frau den Entschluß, gemeinsam Selbstmord zu begehen. Um es zu verhindern, daß seine Erfindung der verhaßten Menschheit zugute komme, verbrannte der Ingenieur zunächst alle Entwürfe und Dokumente, die sich auf den neuen Motor bezogen. Dann begab er sich in die Garage und zündete das Modell des von ihm erfundenen Kraftwagens an. Einige Minuten später züngelten bereit» Flammen aus der im Hofe des Hauses untergebrachten Garage hervor. Wenige Stunden später wurden die Nach- barn de» Ingenieurs auf einen penetranten Gas geruch aufmerksam. Es war unschwer festzustellen, daß das Gas aus der Wohnung des Ingenieurs herausströmte. Die Polizisten, die in die Wohnung des Ingenieurs eindrangen, fanden ihn und seine Frau im Bette liegend nur mehr als verkohlte Leichen vor. Der Ingenieur hatte das Bett ange- zündet und die Gashähne geöffnet. Sowohl die Modelle der neuen Erfindung, al» auch die Entwürfe des Erfinder» sind restlos ver brannt. In einem Safe fand die Polizei einen Brief vor, in dem der Unglückliche die Undankbarkeit der Menschen als Motiv seiner Tat bezeichnet. Der Assistent des Ingenieurs, ein junger Mann namens Margctson, der mit dem Ingenieur in den letzten Monaten zusammen gearbeitet hatte, wurde einem Verhör unterzogen. Er gab an. daß der Er finder bereits mit einer großen amerikanischen Firma in Unterhandlungen gestanden war, die einen be deutenden Erfolg zu versprechen schienen. Der Ab schluß des Ankaufs der angebotenen Erfindung war aus den 25. März anberoumt. Guiard wäre an Schlechte Säfte tm Blut sind die Ursache vieler Leiden Wir raten Ihnen, in der Apotheke 00 oder 30 Gramm echte Herbex- Kerne zu kaufen und gerade jetzt, beim Heran nahen des Frühlings, eine Blutreinigungskur zu unternehmen. Sicher erhältlich: König-Salomo- Apotheke, Grimmaische Straße 17. Adler-Apotheke, Aainstr.9, Carola-Apotheke, Am Lindenauer Markt. Tie Bestandteile sind auf der Packung angegeben. Ltt Mit«» M Ein Freibeuter. Von S^srosl Sedumd. Im Verlag Jakob Hegn « r in Hellerau- Dresden erscheint demnächst von Marcel Schwob eine dreibändige Auswahl seine« dichterischen Schossens. Es ist dies der sehr schöne und reich« MLdchenroman „Das Buch Monel!»", ferner der bunte, geslaltenreiche .Roman der zwei- undzwanzia Lebensläufe" und da» Le- schichtcnbuch .Di e Dab» an die Unt«rw«l t". Aus dem Roman der .Lebensläufe" bringen wir zunächst das kleine Bildnis: .Der Kapitän Kid". Der Reichtum der Einfindung, di« Schönheit der Darstellung und die Knappheit der Formung sind an diesen Erzählungen bezaubernd. Schwöb ist d«r Dichter der idealen Magazin^veschichte. der kaum zu übertreffende Meister des gehn-Minuten- Romans. Man ist nicht einig über den Grund, warum die sem Sceäiiber gerade der Name Kid da» ist Zicklein, bcigelegt wurde. Di« Urkunde, womit Wilhelm lll., König von England, ihm di« Vollmacht über die Ga leere, genannt die .Kühne Abenteuerin", an. vertraute, im Jahre 1885. beginnt mit den Worten: .Unterm getreuen, viellieben Kapitän William Kid, Befehlshaber unLsowciter. Gruß!" Sicher ist, daß er ihn von diesem Augenblick an al» seinen Deck namen führte. Di« einen behaupten, weil rr di« Ge- wchnheit halte, schmuck und fein, wie er sich trug, immer, selbst im Kamps und auf Deck, nur in köst lichen Handschuhen von ^icgenledrr zu erscheinen, mit Aufschlägen aus flandrischen Spitzen', die an dern versichern, weil er bei seinen ärgstrn ?chlä«b- ttrrien ausrief: .Ich, der ich sanft und gut bin wie ein neugebornes Zicklein": noch andere erklären es damit, daß er in äußerst geschmeidigen Säcken aus dem Leder junger Ziegen Gold und Juwelen auf bewahrt», und dieses Verfahren sei ihm eingefallen, als >-r eines Tages «in mit Quecksilber blandenes Tcl k perte und mit der Ladung tausend Leder- tos ' iiillte die heute noch am Ahhang eines klei nen ü tkl» auf der Insel Barbados vergraben lie gen. E» genügt zu wissen, daß sein« schwarzsvrdenr Telvrckg« diesem Tage sicherlich in den Besitz mehrerer hundert- tausend Dollar gelangt. Er sei ledock in der letzten Zeit schwermütig gewesen; ««wisse Zeichen von Geistesstörung machten sich b«i ihm geltend. Sängertag in LreSde» r. Am Sonntag fand in Dresden ein außerordent licher Sängcrtag de» Sächsischen Sängerbundes statt. Der Sängerlag beschäftigte sich mit den Vorarbeiten für das Sächsische Scinaerfest, da» in Dresden vom 20. bi» 23. Juni 1925 stat'°indet und zwar aus der Vogelwiese. Die Sängerhall« wird den Llbcstrand entlang errichtet. Vom Mus kausschuß wird in den nächsten Tagen das Nähere über die Verteilung der Ginzelbünde un-Vereine auf die Konzerte usw. mit- geteilt werden. Ein« längere Aussprach- galt der geplanten Neuordnung des Deutschen Sängerbundes. Die Sächsische Sängerichaft steht auf dem Stand punkt, daß an den bewährten Satzun-" - des Deut schen Sängerbundes festzuhalten ist, wonach die Füh rung des Deutschen Sängerbundes unter den ein zelnen Bünden wechselt. Die sächsischen Kreisver- treter, deren Wahl zugleich erfolgte, haben im Gc' samtausschnß hierfür einzutreten. Ls erfolgt« weiter die endgültige Wahl der Vorstandsmitglieder des Sachsenburrdes. Ihre Z-»*-' -"-do von sieben aus neun erhöht. 1. Bundcsver^ender wurde wiederum Bürgerme ster Roth, 2. Vorsitzender Rechtsanwalt Brecht, 3. Vorsitzender W"hlqemuth, Schrift, sichrer und Schatzmeister N"'lungsamtsdirektor Lautenbach, sämtlich in Leipzig. Als Beisitzer wurden Vertreter der gr"''''ren Einzelbünde gewählt Der Jahresbeitrag für den Sachscnbund beträgt wie der zehn Pfennige. Die Ausstellung des Leipziger Hausfranenverein» Für das allgemeine Interesse, das die Aus stellung findet, spricht die Besucherzahl: allein am Sonntag waren über 1000 Besucher zu verzeichnen. Große Anerkennung findet die Abteilung, di« Haus frauenkunst und -fleiß besonders zum Ausdruck bringt: die K o ch a u s st e l l u n g. Eine Fülle appetitlich anaerichteter Speisen erfreut das Auge. Die Rezepte hierzu wurden seit Wochen qeiam reit und geprüft — jede Leipziger Hausfrau konnte sich an der Einsendung und Herstellung beteiligen — und so viele vorzügliche, teils uralte Familien rezepte für die Allgemeinheit nutzbar gemacht werden. In zwei Küchenräumen im Erdgeschoß der Ausstellung sind dauernd bis zu fünf Personen mit der Herstellung der Gerichte beschäftigt, auch der Erfrischungsraum wird von dort versorgt. Die aus- gestellten Gerichte werden zu Herstellunosnreisen verkauft, ebenso sind die Rezepte einzeln zu haben. Besondere Beachtung verdient d>e Gruppe .Krankenkost". Die hier g«zeiaten Speisen sind sämtlich nach Angaben einer hiesigen ärztlichen Autorität zubereitet, der auch die schriftlichen Leit sätze zu danken sind. Diese unterrichten über den Nährungsbedarf bei Bettruhe, Rekonvaleszenz usa. Tabellen und Rezept« sind einzeln und in Buchform zusammengefaßt erhältlich. Schließlich sei noch der .Rohkost" ««dacht, die in mannigfacher Zubereitung vertreten ist. Vortrag am Dienstag 5 Uhr im Vortrags raum der Ausstellung: .Ernährungslehre" (Prof. Dr. Wandel, leitender Arzt von St. Georg). Warum? Uns wird geschrieben: Warum wird der Wahlkampf vor der Präsidentenwahl so geführt, als ob cs sich um Reichstagswahlcn handelte? Eine direkte Volkswahl hat doch nur dann «irren Sinn, wenn sich den Wählern Persönlichkeiten und nicht seelenlose Schemen politischer Programme präsentieren. Die Wähler müßten demnach aufge fordert werden, den Mann zu wählen, der durch seine persönlichen Eigenschaften am besten berufen erscheint, an die Spitze des Reiches gestellt zu wer den, aber nicht, wie es leider jetzt geschieht, die Partei. Die Parteien sind also trotz der heftigsten politischen Gegensätze doch soweit solidarisch, daß ein Mann, der nickt parteimäßig obgestcmpelt ist, weniger Aussichten hätte, und wäre er der beste und vollkommendste, als etwa der Kandidat emer kleinen Partei. Darum. Dom Ras der Stadt Leipzig wlrd uns auf unsere Frage in Nr. 78 vom 19. März geschrieben: .Der Löhrsteg über die Parthe im Zuge Flagge mit einem Totenkops und mit einem Ziegen- köpf bestickt war und daß sein Verschalt dasselbe Wappen eingsschnitten trug. Wer die zahllosen Schätze sucht, die er an den Küsten der Weltteile Asien und Amerika verboraen bat, läßt ein« kleine schwarze Ziege vor sich hertrotten: in der Nähe des Ortes, wo der Kapitän seine Deute vergraben hat, soll sie lovblöken: aber keiner hat Erfolg gehabt. Selbst der Schwarzbort, der von einem alten Ma trosen Kid», Gabriel Löst, seine Kenntnisse hrrhotte, sand in den Dünen, aus denen heute der Festungsbau Providenc« steht, bloß verstreute, durch den Saud sickernde Tropfen Quecksilber. Und alle diese Nach- forschungen sind vergebens, denn der Kapitän Kid selbst hat geäußert, seine Versteck? würden ewig un- bekannt bl«iben, wegen de» .Mann« mit dem blu tigen Kübel". Kid wurde wirklich von dies.m Mann sein ganzes Leben lang umspnkt. und Kids Schätze werden von ihm seit seinem Tode umg.nstrrt und bewacht. Lord Bellamont, der Statthalter von Barbados, gereizt durch die überau» erfolgreichen Beutezüge der Seeräuber im Westindischen Inselmeer, rüstete die .Kühne Abenteuerin" ans und c-hielt vom König für den Kapitän Kid den Kaperb-ief mit- dem Oberbefehl. Test lanaem schon war Kid eifer süchtig auf den berühmten Irelnnd, der sogir die Geleitschiffe überfiel: er versprach dem Lord Bella- wont, er werde Irelands Schaluppe erobern und ihn mitsamt seiner Mannschaft ins Schlepptau neh men, um sie alle zusammen der Bestrafung zucn- fuhren. Die .Kühne Abenteurin" war mit dreißig Kanonen bestückt und zäblte hunderkfün'zig Mann Bekatzung. Zuerst legte Kid in Madeira an und versorgte sich dort mit Dein: dann in Buenos Aires, um eine Laduna Satz »u löschen: endlich in Santia go. wo er seine Ausrüstuna vervollständigte Und von Santiaao segelte er mit seiner Galeere nach dem Einaana des Roten Meere«, wo in der Geoend der Piratenküste eine kleine Inkel liegt, die der Schlüssel von Dab beißt. Hier versammelte der Kapitän Kid seine Mann- ckaft und ließ sic die schwarze Fla-gi mit dem Totenkopf entfalten. S e schwu:cn alle auf das Beil den Gesetzen der Freibeuter unbedingtm Gr- der Löhrstraße sollte, wie vom städtischen Ticsbauamt mitgelcilt wird, Ende Oktober einer Ausbesserung un erzogen werden. Del Aufnahme des Brücken- beiagc», der ebenfalls erneuert werden sollte, zeigte sich, daß die darunter liegenden unzulänglichen Eisen- konstruktionsteile durch Rost vollkommen zerstört sind, so daß sich eine Ausbesserung nicht mehr lohnt und einer neuen Konstruktion der Vorzug zu geben ist. In ogedeffen ist der Ersatz der Eisenkonstruknon durch Eisenbeton in Aussicht genommen. Die Arbeiten nehmen etwa zehn Wochen in Anspruch und sind bis- her noch nicht in Angriff genommen worden, da für die Entwurfsbearbeitung des neuen Brückenbau werkes Erörterungen noiwendig waren, die sich länger? Zeit hinzogen. Mit dem Beginn der Arbeiten ist jedoch im Laufe de» nächsten Monats zu rechnen. Die Absperrung der alten Brücke ist ordnungsgemäß erfolgt." Vortragsabend des Verein» für Völkerkunde. Der Verein für Völkerkunde hatte zu einem Vortrag von Professor Dr. Schermann eingeladen, der eine Professur für Völkerkunde an der Universität München bekleidet. Schermann gilt in Deutschland als einer der wenigen guten Kenner Indien», so daß er ein Thema au» diesem Spezia'gcbiet wühlte: Die Berg stamme im Nilgiri- Gebiet Südindiens. Persönliche Kenntnis der ethnographischen Verhältnisse trug wesentlich zur Lebendigkeit der Ausführungen bei, die von einer erstaunlich guten und exakten Beobachtungs gabe zeugten. Unter den erwähnten Volksstämmen war es der Stamm der Toga, dessen merkwürdige Sitten und Lebensformen allgemein interessant sind. Die Toga, wahrscheinlich ein aussterbendes Herren volk, leben von Büffelzucht, ihr Kultus ist ein Büffel kult mit heiligen Düffelherden und.Milchtempeln', in denen die heiligen Düffel gemolken werden. De" merkenswert ist die merkwürdige Ehe form der Toga, bei denen alle Brüder des Ehemannes ein Recht auf dessen Fran besitzen. Der M flion sind diese Bcrgstämme wenig zugänglich, ja einige ver langen sogar Bezahlung dafür- daß ihre Kinder in die Missionsschule gehen. Der Vortragende gab mit seinen Ausführungen, die durch ein reiches Licht- bildcrmaterial unterstützt waren, ein lebendiges Bild des indischen Volkslebens, und betonte zum Schluß, daß Indien ethnographisch absolut keine Ein- heit bilde, wie es au» der Ferne gesehen scheinen mag. k. v. * Einsturz einer Mauer. Am 22. d. M-, vorm, ist im Hofe eines Grundstückes in der Elsterstraße, LeipKig-Großzschocher. eine 2)4 Meter hohe Mauer in einer Länge von 10 Meter umaefallen. An der Mauer, die schon seit läanerer Zeit baufällig sein soll, waren Haken zum Wäscheaufhängen befestigt. Eine im Hause wohnende Frau hing Wäsche auf, wobei ihr ihre Schwester half Mutmaßlich konnte die Mauer der Last der nassen Wäsche nicht mehr stand halten und fiel um. die Schwester mit sich reißend, die dicht dabei stand. Sie mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. " Da» rasende Auto. Am Donnerstag, den IS. d. M., abend» 8)4 Uhr, ist auf der Südstraße, Ecke Fichtestraße, ein Mann der eben einen Straßenbahn- wagen verlassen hatte, durch ein Auto umgerissen worden. Der Führer der den Unfall zweifellos be merkt hat, fuhr aber schleunigst nach Süden weiter, ohne sich um den Mann zu kümmern. Das Er kennungszeichen des Autos war dermaßen beschmutzt, daß keiner der Zeugen die Nummer lesen konnnte. Der Wagen war ein geschlossener klei- ner Zweisitzer mit gelbem Anstrich und dunklem Der- deck. Angaben über den Eigentümer des Wagens werden an die Kriminalabtcllung erbeten. Neue Kirchenglocken. Zu einer Glockenfeier ver sammelten sich am Sonntag die Gemeinden:.tgliever der kathoi. Trinitatiepfarrei, um der Weihe der neuen Kirchenglocken durch den Bischof Dr. Schreiber, Meißen, beizuwohnen. In seiner Ansprache wies der Prälat Stranz darauf h'n, daß bereits am 5. August 1847, als die katholische Kirche in ihrem Bau noch nich' ganz vollendet war, durch den damaligen Apo stolischen Vikar die ersten Glocken geweiht wurden. ti. Aeuderung im Zugverkehr. Ab Montag, den 30. März, wird der Zug 2404, ab Leipzig Dayr. Bahnhof 5H1 nachm., an Zwenkau 6,26 nachm., werktags bi» Groitzsch durchgefübrt und trifft 646 nachm. dort ein. Vom gleichen Tage an entfällt Werktagszug 2405, ab Zwenkau 6L5 nachm., an Gaschwitz 6,45 nachm., mit Anschluß nach Leipzig Hbf., an 7 24 abends. horfam. Jeder hatte da» Recht auf Abstimmung und gleichen Anspruch auf frische Vorräte und auf Branntwein. Karten- unk) Würfelspiel waren ver boten. Die Lichter und Kerzen mußten um acht Uhr abends ausqeblasen kin. Wenn einer von der Mannschaft später trinken wollte, trank er auf der Schiffsbrücke, in der Nacht unter 'reiem Himmel. Die Genossenschaft durfte weder Frauen noch funq« Leut« aufnchmen. Wer sie. etwa in einer Verklei dung, einführte, war mit dem Tode zu bestrafen. Di« Kanonen, Pistolen und Messer mußt»« gut gc- halten und häuf'« geputzt werden. Di» Streiter» ien waren ans dem Lande auszufechten, mit Säbel oder Pistole. Der Kapitän und der Bootsmann sollten zwei Anteile haben-, der Maat, der Hochbootsmann und der Geschützmeister eineinhalb: di« andern Führer elnundeinviertel. Am Samstag ollte nicht aufgespielk werden. Das erste Schiff, dem sie begegneten, war hollän disch.'): Herkunft, von Schipper Nitch>l befehligt. Kid hißte di« französischen Farben und begann die Jagd. Das Schiff zeigte sogleich die französischen Farben: worauf der Freibeuter ranzssisch annes. Schipper Mitchel hatte «'nen Franzosen an Bord, der darauf antwortete. K d fragte hn. ob er einen ! Geleitbrief habe. Der Franzose bejabte. .Bei Gott" ! versetzte Kid. .kraft Eures Geleitbriefs» sollt Ihr die oberste Stelle auf unserem Schife einnehmen." Und ex ließ ihn unverzüglich an der Rah? anfknöysen. Dann ließ er die Holländer kommen, einen nach dem andern. Er fragt« sie aus, stellte sich, al» hätte er keine Ahnung vom Flämischen, und befahl bei je dem Gefangenen: .Ein Franzose — das Brett!" Man befestigte am Vorteil de« Schiffes «in heraus- ragendes Brett. Alle Holländer liefen darüber nackt, dem Hochbootsmann und seiner Messerspitze ausgesetzt, und mußten in« Me<-r springen. In diesem Auqenblick nun erhob der Geschütz meister de» Kapitän» Kid. Moor, di« St mme. .Ka pitän", schrie er, »warum tötet Ihr diese Menschen?" Moor war betrunken. Der Kapitän wandte sich um I und hieb idm einen Kübel, den er ergriffen hatte, auf den Kopf. Mocr s cl mit gzspgltencm Schade! ! zu Boden. Kap.tön Kid befahl, den bssnd'lten Kii- I bei zu reinigen. Kener von der Mannschaft wollte vkenstag, ckeo 24. e^o^z- 2ez/ü/z?5--l/-zs- zsZ s/zr >4zkLr/razlzzzre^o-z^/ von -ttozzcksz-s zzrazzzzZe/aZ- Zz'^-zr /zr/eznLezr. F/z-SzzrZ ckoc/r ckar -zr L-Zzz/z- Annt/re/s ckzzz-c/k «zzezr soZc/r-zr /?e- /üzrckuz-cü. ZV«/- u-/zzz^ «ne/- 2«- /zzzz? nrac/ren rZe/r von ckenr 4onrnke/ex?en /sppaz-a/. cke/- kä^Zzc/z Zn Aeive?nn? ee§e/rZ u>e/-- cken mn-S. nnr «n ?/-o6§ZckckZ/LcHtt SZatt en/Lle/zen r« Zonen, einen Se?/-///. t/nr unseren Vereen ein F/Zck cker o/-?anno/oeZrc/ren. ^eZrZr^en onck nron/nneZZen Zne/nancke/-e'/-eZ/enr eo p-e-en. Zra-cn uzz- onr en/n/rZonen. cZ/'e ncke/uke ^ü/rz-on? z n o/rre/'enr //aore rzz vez-onz/aZien. Da o/zne/rzn ckez- jonrnrencke Fonn/o? zn-'oZ^e ckez- /?eze^LoeSLzckenken»va/zZ /üz- eine fü/zz-on? nie/rk in />o?e tonzzni. z/nck cka ein ^eiinne-L-eiz-ied noz- an l^oe^eniae-en -nic/zii^i »vez-cken /kann. Zta-en «piz- ckie /üz- /konZa?. cken 30. an^eseZe/. it^iz- ne/knren /üz- ckiere fiz/rz-an^ -4nnreZckan- ?en -ü eonr />ez/a?. cken 27. -fkäz-r. nrzttaxs /2 L//re. en/^eeen. z'sZ nöZi?. Lze/r /üz- ckzne VeeanL/aZZone- neu aneo/neZüen. üa ckie -iLÜez-z'e-en -4nnzeZckzzneen ez-Zecki^i e-etten. Oie /4nnreZckzzn?en sinck an üa§ Zreckaä/ionL- ZeLz-eZaz-ia/ ea z-zc/z/en. „LekpriAsn TnaedZatt" WWWWWVWWtz/WWWW Leipziger Winterhiife. Die Untergrundmcßhalle Markt ist heute und folgende Tage von vormittags 10 bis nachm ttag» 6 Uhr zur Besichtigung f.ei» gegeben. Der Eintrittspreis beträgt 50 Pfennige für die Person, Schulen erhallen nach vorberiger Anmeldung Ermäßigung Di« Eintrittsgelder wer den der Leipziger Winterhilfe und dem Roten Kreuz zugeführt werden. Fremd« in Leipzig. Im Hotel ,A st o ri«" nahmen Wohnung: Staatsminister von Loebell- Berlin, Dr. Hans von Langen-Köln, General Frhr. von Oldershausen-Ruppersdorf, Frhr. und Frfr. Heinr. von Zeschau-Dresdon, Reg.-Rat Dr. Alfred Boldt-Querfurt, Landgerichtsrat Leonhard Lohn- Berlin, Generaldirektor Ludwig Lermn und Frau, Berlin, Bankier Ernst Schwarz und Frau, Berlin, Industrieller Georg Stöhr-Probstdeuben, Baron Bernhard von Tauchnitz-Trattau, Major W. von Wegelstedt-Kausche, Prof. Adolf Musmann-Dresden, Sanitätsrat Dr. Wolter Levinftein-Derlin, Prof. Al fred Schitknhelm-Kiel, Lolin Lings-Manchester, Generaldirektor Josef Proft-Wien, Frau Natalie Brodskv-Paris, Zohwr Halleng-Kopenhagen, Eduard Sprer-London, Julius Rheinberg - London, E. Mchlin-Riga, Direktor Robert Schneid«r-Zürich, Miß Mary O'Neill-New Park, Harold Kingston- Toronto, Loms Godard-Roubaix, S. Marschak-Parie. Der Eiseubahnzug im Fluß. Nach Meldungen aus Iohannlsburg hat ein Wolkenbruch in d«r Näh« von Ladysmith am Sonntag ein« Eisen- bahnbrücke zerstört. Der Natal-Kap-Eisenbahnzug stürzte in den angeschwollencn Fluß. Maschine, Tender und ein Wagen mit Eingeborenen wurden vollkommen überflutet. Der Lokomotivführer, der Heizer und 10 Eingeborene sind ertrunken. Durch das Hochwasser sind mehrere tausend Acres voll ständig überschwemmt. Schiffe in Seenot. Die Wetterlage über England und dem englischen Seegebi«t hat sich abermals ver schlechtert. Sonntag nachmittag schneit« es in Lon don. Die Temperatur hält sich dauernd auf 0 Grad. Im Kanal ist hoher Seegang. Line Segelborke, deren Namen und Nationalität nicht festgestellt wer den konnte, kenterte im Kanal. Das Schicksal der Bemannung ist unbekannt. In der Nähe ter Scilly-Inseln ist ein französischer Dampfer ge scheitert. Die Besatzung von 28 Mann konnte durch Boote gerettet werden. Nack der Meldung der Radiostation der Isle of Wight ist der französische Dampfer .Schiaffino" in Seenot. bei Nusken tteiserkeif,fsolotrjien fernerhin auch nur den Besen hiaeintauchen. Man ließ den Kübel an der Verschanzung hängen. Don diesem Tage an wurde der Kapitän Kid von dem Mcmn mit dem Kübel heimgesucht. Als er das maurische Schiff »Queda" erbeutete, samt allen Hin dus und Arm.'niern. die daraus waren, uns mit zehntausend Pfund Gold, saß bei der Verte lung des Raubes der Monn mit dem blutigen Kübel auf den Dukaten. Kid sah ihn deutlich, er schwor darauf. Er stieg in seine Kajüte hinunter und trank e ne Tasse Bvmbu.' Dann, nach seiner Rückkehr auf die Drücke, ließ er den alten Kübel ins Meer werfen. Als bas reiche Handelsschiff .Mocco" qcenl'rt war, wußte man nicht, wie man d"m Kav tän leinen An teil cm dem Goldstaub zumessen sollte. .Mit einem Kübel", sagte eine Stimme hintrr Kids Schultern. Er fuhr mit seinem Messer durch die Luft und trock nete sich den Schaum von den Lippen. Dann befahl er, daß die Armenier gehenkt würden. Die Schiffs mannschaft hatte anscheinend nichts gehört. Nach dem AnaE auf die .Schwalbe" streckte ex sich, sowie d'e Beute verteilt wer. auf seiner Pritsche aus. Beim Erwachen fühlt« er sich in Schweiß aebad'k und ries nach einem Matrosen, er solle ihm Wasser zum Waschen holen. Der Mann brachte ihm Wass-r in einem Kupferbecken. Kid starrte ibn gn und heult« auf: .Benimmt sich so ein wohledler R rt.'r des Glück»? Elender du bringst mir em-m Kübel voll Blut." Der Matrose floh. Kid ließ ihn ausboo- ten, allein und verlassen, mit einem Gewehr, einem Beutel Pulver und einer Flasche Wasser. Er hatte nur den einen Grund, seine Schätze an versch-cdenen einsamen Orten im Sand zu verscharren: die feste Ueberzei-gung, der ermordete Geschützmeist-r wolle Nacht für Nackt die Goldkammer mit kein.-m Kübel leeren und Reichtümer ins Meer versenken. Kid gab sich dann auf der Höhe von New Bork ge- fcngen. Lord Bellamont schickte rhn nack Lonvon. Er wurde zum Galgen verurteilt. Man henkte ihn auf dem Hafendamm. der Galgenstäike, in seinem ryten Rock rn^ nrit seinen Handschuhen. Al» der Denker ihm die schwarze Kappe iiber die Augen zog, , sträubte sick der Kavitän K d i nd ^h.ie »H mmcl- ! berrgottl ich wußte wohl, er stülpt mir noch st-inen ! Kübel über den Kopf.
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