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2VU^teIäLn.tseIiLr VorsLirlr^ii'iLr Die rott ,*' versekeoeo Lrtttret, ^otirer» uaet Kurse stock Orig oo »rdelte i uack ckürken 71.17 rat: voll».' «^naU-nanzsde u»cttgeurucKt iverüeo Vorsicht -ei Schiedsgerichtsklauseln Von Rechtsanwalt 0r. tt. Xarsor, Berlin O- Durch die Langsamkeit des ordent lichen Prozeßverfahrens Hal sich vielfach Unterwerfung unter das Schleds- gerichtsverfahren sei. Wer viel .nir Schiedsgerichtsverfahren zu tun hat, wird jedoch die sem Verfahren nicht immer in vollem Umfange zu stimmen können. Auch bei den Schiedsgerichtsver- fahrtu kommt es darauf an, ob die Vertragschließen- den nur die Erledigung eines Streites wün schen oder ob sie beabsichtigen, das Verfahren über den Streitfall möglichst lange hinauszu schieben. Einige Fälle mögen dies erläutern. Das Schiedsgerichtsverfahren zeichnet sich durch Schnelligkeit der Anberaumung eines Termins vor dem ordentlichen Verfahren aus. Gegenüber dem Wechsel Prozeß hat es jedoch keine Vorzüge, denn in diesem Verfahren wird ein Termin nach wcnigcn Tagen anberaumt, neuerdings auch in A m t s g e r i ch t s s a ch e n, nachdem die Verordnung vom 11. Dezember 1924 das Mahnverfahren in Wcchselsachen restlos beseitigt hat. Während aber das Wechselprozcßurteil sofort voll streckbar ist, muß nach dem Schiedsspruch erst die Vollstreckbarkeitserklärung auf Grund der Hinler- logunn des Schiedsspruches und des Nachweises der Zustellung beim Gerichr beantragt werden, wodurch längere Zeit verstreicht. Aus diesem Grunde haben sich neuerdings faule Wechselschuldner auf die Schiedsgerichtsklausel in ihren Kaufver trägen usw. berufen und das ordentliche Gericht auch für diese Streitigkeiten als unzuständig erklärt. Nach der Auffassung des Reichsgerichts <V 334/24) ist die Rechtslage zweifelhaft. „Es ist durchaus möglich, daß der Sinn der Vereinbarun gen dahin geht, gewisse Streitigkeiten tatsäch licher Art der schiedsrichterlichen EntsF-eidung zu unterbreiten, nicht aber auch dahin, daß über den Ansprruh aus dem zahlungshalber gegebenen Wech - sei gleichfalls durch Schiedsrichter entschieden wer den soll." Aber zwingend ist diese Auslegung nicht. Für jeden Einzelfall muß das Gericht dies erforschen. Will man diese Verschleppung im Prozeßverfahren vermeiden, so empfiehlt sich entweder eine Bestim - mung im Schiedsvertrag, daß dieser nicht für die- zahlungshalber gegebenen Wechsel gelten soll, oder aber eine ausdrückliche Vereinbarung bei der Hingabe des Wech sels, daß für Streitigkeiten aus diesem nicht das Schiedsgerichtsverfahren zur Anwendung kom men soll. "Die erstgenannte Art der Vereinbarung dürfte m. E. den Vorzug verdienen, zumal man dadurch vielleicht zu einer allgemeinen Revision der S ch ie d s b e d i ng u n g e n schreitet. Es ist z. B. ein Mißbrauch und eine Verkennung des schiedsrichterlichen Gedankens, die vielfach vokge- sehene Möglichkeit der Berufung auch für jene Fälle offen zu lassen, in denen der Echiedsheklagte den Anspruch des Schiedsklägers anerkennt. Bei seriösen Vertragschließenden wird in solchen Fällen der Schicdsbeklagte ohne weiteres seiner Verpflich tung Nachkommen. Andere hingegen, die keineswegs geschützt werden sollten, erreichen dadurch eine Hin auszögerung ihrer Zahlung um mehrere Wochen. Denn auch sie können theoretisch Berufung einlsgrn, der Schiedsspruch ist, auch wenn er auf Grund einer Anerkenntnis ergeht, nicht endgültig. Daran dürfte eine allgemeine Mahnung für alle Freunde der Schiedsgerichtsbar keit geknüpft werden dürfen. Nicht alle Mitglieder eines Verbandes, der die Schiedsgerichtsklausel in feine Bedingungen ausgenommen hat, sind der- artig gestellt oder haben derartige Anschauungen, daß sie ernstlich den Willen haben, ihren Verpflichtungen aus dem Schiedsurrcil alsbald nachzukommen. Wenn derartige Mitglieder die Schiedsklausel für sich in Anspruch nehmen, bedeutet dies für die Gegner eine wirtschaftliche S ch l e ch t e r st e l l u ng. Dcyiaemäß geht mein Vorschlag dahin: In ollen Schiedsgerichtsvereinbarungen muß die Be rufungsmöglichkeit beschränkt werden auf die Fälle, in denen eine streitige Verhandlung vor dem Schiedsgericht erster Instanz stattfand. In allen Schiedsgcrichtbedingungen muß fest- gelegt werden, daß das Schiedsgerichtsverfahren nur dann Anwendung finden soll, wenn zu erwarten steht, daß dadurch die Streitigkeit schneller als vor den Gerichten erledigt wird, und der Anspruch Er- hebende schneller als im ordentlichen Gvrichtsver- fahren die Vollstreckung erhalten kann. Absichtlich ist diese weite Fassung gewählt, weil auch das Versäumnisverfahrcn vor den ordentlichen Gerichten gegenüber dem Schiedsver fahren wesentliche Vorzüge ausweist. Derjenige» der möglichst schnell zu seinem Gelde kommen will, wird in Zweifclsfällen oft gut tun, die Kosten der Er hebung einer Klage vor den ordentlichen Gerichten neben der Anrufung des Schiedsgerichts zu ris kieren. Staatlich. Exportförderungen in Spanien. Die spanische Regierung har den Baumwoll pinnereien und Wollwebereien, die sich infolge der schwierigen Absatzoerhältnisse teilweise in einer kritischen Lage befinden für 1925» Subsidien in Höhe von 7)4 Mil- lioncn Pesos bewilligt. Da für wirtschaftsprotek- tionisttsche Zwecke im ganzen nur 15 Millionen Pesos ausgeworfen sind, hat die Höhe des staatlichen Zu schusses selbst die Textilwirtschaft überrascht. Die Subsidien sind lediglich zur Förderung der Textilwarenausfuhr bestimmt und nur des wegen bewilligt worden, weil die Textilindustrie in folge ihrer hohen Gestehungskosten auf dem Welt mark. nicht mehr mit den Spinnereien und Webereien aus dem Kontinent zu konkurrieren vermochte. d. Zuckerfabriken und Kaufrübeuaubauer. Die Vereinigungen der Kaufrübenanbauer nehmen scharf Stellung gegen den neuen Bund der Zuckerstrbriken. der unlängst als Abwehrorganisation gegründet wurde und seine Mitglieder verpflichtet hat, nicht mit den Vereinigungen der Kaufrübcnbauer, sondern nur mit dem einzelnen Landwirt Abschlüsse zu machen. Sie sind der Auffassung, daß für eine solche Kampf organisation kein Anlaß gegeben sei; denn die Ver einigungen der Kaufriibenanbauer hätten für die Kam pagne 1926 noch keinerlei Forderungen ausgestellt gehabt. Die Vereinigungen der Kaufrübenanbauer er klären, ihre Mitglieder würden ihre Rüben gemäß den Beschlüssen der Vorstands, und Vrrtrauens- männerversamtnlungen zur Kampagne 1926 nur durch ihre Organisationen abschlicßen. Danach steht also ein Kampf in der Zuckerrüben industrie bevor. — Der Ersatz der Ruhrschäden. Das Reich er- kennt seine Cntschävigungspflichr im allgemeinen an und hat sich zur Zahlung einerentspre- chcnden Entschädigungssumme bereit erklärt, woraus allerdings nicht alle dem Bergbau entstan dene» Verluste voll ausgeglichen »»erden. Tie Ver teilung der Entschädtgungszahlungen des Reiches, woraus bereits größere Abschlagszahlungen erfolgt stien, geht durch die Ruhrkohle-A.-G. Die endgül tige Verrechnung ist «och nickt vorgenommen wordeu und auch der Zeitpunkt dafür steht noch nicht fest. Aehnlich wie für den Ruhrbergbau werden auch die Entschädigungsansprüche der Eisen- und Stahlindu strie geregelt. Die bayerischen Sparkassen geben monatliche Ausweise heraus. Das bayerische Staatsministerium hat verordnet, daß alle bayerischen öffentlichen Spar kassen bis spätestens zum 10. jedes Monats für den vorangegangenen Monat eine Nachweisung an das Bayerische Statistische Landesamt einzusenden haben. Damit wird eine auch von uns für sämtliche Sparkassen des Reiches öfter geforderte Rkaßnahme wenigstens in einem Teile des Reichs- gebietes getroffen. Hoffentlich findet das bayeri'che Beispiel bei der Wichtigkeit, die der Entwicklung des Sparkapitales für den Wiederaufbau des deutschen Kreditsystems zukomml, bald in den übrigen Ländern Nachahmung. In diesem Zusammenhangs sei weiter daran erinnert, daß es ebenso sehr wünschenswert wäre, wenn sich die Reichsbank zu einer Veröffent lichung der Monatsbilanzen der Banken entschlösse. Schiedsspruch im Vankgewerbe. In der Tarif streitigkeit des Gcwerkschastsbundes der Angestellten mit dem Reichsverband der Dankleitungen hat am 21. d. M.' ein Schlichtungsausschuß im Reichs- arbeitsmimsterium unter Vorsitz des Oberregie rungsrats Dr. Dietz einen Schiedsspruch ge fällt, der eine Gehaltserhöhung von 3 bis 3 5 v. H. mit Wirkung ab l. Januar 1925 für die Bankangestellten gebracht hat. -jch Der Londoner Goldpreis zur Durchführung des Gesetzes über wertbeständige Hypotheken betrögt für eine Unze Feingold 87 sh 2 d, für ein Gramm Feingold demnach 33,6297 Pence. — Erhöhung des Silberumlaufs. Das Reichs finanzministerium beabsichtigt den Silbcrumlauf auf 10 pro Kopf der Bevölkerung zu erweitern. Die Reichsbank hat bereits vor einiger Zeit ausreichende Silberkäufe voraenommen, die den bisher geltenden Satz von 5 pro Kopf garantieren. Die Verhand lungen über eine Erhöhung dieses Satzes dauern im Reichsfinanzministerium noch an; vor einer Be schlußfassung in dieser Hinsicht muß die Stellung, nähme des Reichsrates abgewartet werden. kk.. Der bulgarische Gyldzollaufschlhg für die ersten drei Monate von 1925 ist auf 15tÄ'v. H. fest gesetzt worden. -D- kk. Die Lage im Transportversicherungs- geschäft. Nachdem das Jahr 1924 für das deutsche Transportversicherungkgewerbe auf allen Gebieten sehr scharfe Preisunterbietungen gebracht hatte und der Versuch einer Vereinbarung über die Prämien sätze gescheitert war, kann man zur Zeit auch bei vor sichtiger Beurteilung doch von einer, wenn auch nur langsamen Belebung des Geschäfts sprechen. Es ist dies zum Teil auf e.ne gewisse Belebung der deutschen Exportätigkeit zurückzuführen, zum anderen Teil darauf, daß die Versicherer nicht mehr in dem Umfange, wie es während der Inflation teilweise der Fall war, ihr Vertrauen ausschließlich ausländi schen, insbesondere englischen Firmen entgegen- bringen. Soweit die Belebung des Exportgeschäfts aus die steigenden deutschen Lieferungen nach Ruß land zurückzuführen ist, kommt sie natürlich in erster Linie deutschen Versicherern zugute, während für das Ucbcrscege chäft nach Westen die Konkurrenz eng- lischrr Versicherungsgesellschaften noch immer eine sehr große Nolle spielt. Der Gedanke einer neuen Vereinbarung über die Prämiensätze wird zwar für die weitere Zukunft durchaus im Auge behalten, doch glaubt man, daß der Zeitpunkt zu Verhandlungen hierüber jetzt noch nicht gekommen sei, daß es viel mehr nur im Interesse des Gesamtgewerbes liegen könne, wenn zunächst ein Fortdauern des Konkur renzkampfes eine gewisse Reinigung herbeiführe. Es wird sich dabei nach Ansicht der Fachkreise heraus- stellen, daß die Scheidung zwi'chen gut fundierten und leistungsfähigen Firme« einerseits und ander- seits solchen Firmen, die dem Konkurrenzkampf nicht gewachsen sind, durchaus nicht ganz identisch ist mit der Unterscheidung zwischen alten und neuen Gesell- schäften. — Noris, Dersicherungs-A.-G. in Nürnberg. Die G.-V. genehmigt.- die Umstellung des Kapitals von 200 Millionen Papiermark auf 1 Million Goldmark. Dis 1. Oktober v. I. ist die Gesellschaft am 2 arm al-Konzern interessiert gewesen, sie hat aber bereits frühzeitig die Risiko gefahr erkarmt und die Verträge gekündigt. — Roggenrentenbank A.-G. in Berlin. Gegen die Beschlüsse der Umstellungs-G.-V. vom 23. Dezem- ber ist von der Ostbank für Handel und Gewerbe A.-G. in Berlin, der Ostdeutschen Privatbank A.-G. in Berlin und der Firma Droste L Tewes in Bochum Anfechtungsklage erhoben worden. Erster Verhandlungstermin am 7. Februar. tz 4t- L. Schlesinger, Trier L Lo, Km-t.-wes. a. A., in Berlin. Die Eottvilanz per 1. Januar 1924 verzeichnet u. a. Devisen und Lorten ÜH4, Debitoren t.VZ, Kam- inanditanteile 0.7ö und Kreditoren 1.51 Millionen Mark. -U- Sächsische Aebstuhlfabrik vorm. Louis Schön- Herr in L y e m n i tz. Die a. 0. G.-V. beschloß, das Aktienkapital von 31,4 Millionen Papiermark auf 4Z28 Millionen Reichsmark in der Weise umzustellen, daß jede Stammaktie über 1000 Papiermark auf 160 und jede IVOO-.kt-Vorzugsaktie auf 20 Reichsmark abgestcmpelt wird. Die Verwaltung hofft auch in Zukunft eine angemessene und gleichmäßige Kapi- talverzinsung herauszuwirtschasten. A- Sächsische Maschinenfabrik vorm. Rich. Hart- mann A.-G. inLhemnitz. Im Anzeigenteil wird die Bilanz veröffentlicht. — I. Roth, A.-G., Eisengießereien und Maschi nenfabriken, in Ludwigs Hafen-Berlin. Die Gesellschaft teilt mit, daß ihr Derk nicht in den Besitz der Firma Guide G. m. b. H. über gegangen ist, sondern daß es sich lediglich um eine« Vertrag wegen liebernahme eines Auftrages handelt, der durch die Firma Guide gegangen ist. -j- Vereinigte deutsche Nictelwcrke A.-G. in Schwerte. Tie Gcsellscbast verteilt für 1923/24 bekanntlich 12 Mark Dividende je Papiermarkaktie. Rach der Gvldbilanz per 1. Oktober wird das Stammkapital 10 :3 von 35 aus 10,5, das Vorzugs kapital 40 : l von 14 aus 0,35 Millionen Mark zn- sammengelegt und 1085 WO M. in Reserve gestellt. Immobilien sind mit 4^, Mobilien mit 4,15 Mil- lionen Mark bewertet. Sonst sind verzeichnet Be- teiligungcn mit 0,l5, Waren mir 2,46, Debitoren einschließlich Bankguthaben mit 2,6, Wechsel mit 0,1, Effekten mit O,l l, Kreditoren mit 1,26 und Steuer rückstellungen mit 0,1 Millionen Mark. — Metall-, Walz- und Plattierwerke Hindricbs Auffennann in Barmen. Tie G.-V. genehmigte die Umstellung des Stammkapitals 25 :3 auf l 836 000 M., des Vorzugskapital aus 28 000 M. — Dle Lage der Waggonindustrie. In der G.-V. der Waggonfabrik Ucrdingen führte die Verwaltung über d.e Geschäftslage etwa folgendes aus: Die Lage der Waggonindustrie ist außerordentlich ernst. Die gegenüber dem Frieden um mehr als ein Drittel erhöhte Zahl von Waggonfabriken sucht Arbeit für ihre ständig erweiterten und verbesserten Bctriebsanlagen. Die Reichsbahn erteilt seit 1>L Jahren keine Aufträge mehr, und auch für 1925 sind größere Aufträge nicht zu erwarten. Allein die Straßenbahnen bestellen. Aber um ihre Aufträge kämpft die ganze arbcitshungrige Waggonindustrie. Auch die Reparationslieferungen können k?ine Br- schästigunz bringen. Der monatliche HöHstbetrag, der dem Reparationsagenten für diese Lieferungen zur Verfügung steht, wird auf 200 000 ^ veranschlagt. Die Wagen werden also nur tropfenweise abgerufen und kosten dadurch der Fabrikation ein so unerhörtes Geld, daß die Preise zu recht empfindlichen Verlusten führen. Der Steigerung der Ausfuhr steht das Streben aller Länder zur nationalen Eigenw.rtschaft entgegen. Dazu kommt, daß die Finanzierung des Auslandsgeschäftes ganz besondere Schwierigkeiten bereitet. Die ausländischen Kunden stellen außer- ordentliche Anforderungen an Kreditgewährung. Sie können dies, da der amerikanische Wettbewerb teil- weise den ganzen Bedarf einer neuen Strecke von der Sch.cnenschweUe bis zur Lokomotive und zum Waggon auf Kredit liefert und dazu noch das nötige Geld zur Inbetriebsetzung gegen entsprechende, nach unfern Be griffen immerhin fragwürdige Sicherheiten zur Ver- fügung stellt. Oie Spaltung der Kalimdustne Der preußische Fistu» dementiert Die in den letzten Tagen bekannt gewordenen Einzelheiten über den Zusammenschluß der deut chen Kaltindustrie gegen den Wintershall—Preuß.-A.-G.- Block nehmen immer bestimmtere Formen an. Als Grund für diesen neucn Akt der Syndikatslämpfe wird nunmehr die drohende Amerikanisierung von Wintershall und der Preus; -A.-G. angegeben. Dem gegenüber versichert die Verwaltung der Preuß.» Ä.-G. uns, daß bei der Preußischen Berg werk- und Hütten-A.-G. die Aufnahme irgendwelcher Kredite überhaupt nicht in Frage kommt. Die Gesellschaft verfügt über völlig ausreichende flüssige Mittel, nachdem das Aktienkapital erst kürzlich auf 5 Millionen Mari er- höht wurde. Deshalb entspricht auch ein Kredit angebot amerikanischer Interessenten an die Prcuß.- A.-G. in keiner We.se den Tatachen. Die Ecldleute Lothar Dollar und Z'.mdin sind bei der Preuß.-A.-G. unbekannte Erscheinungen, und man erhält fast den Eindruck, als ob die angebliche drohende Amerikani sierung der deutschen Kaliindustrie lediglich als Schreckgespenst an die Wand gemalt wird, nm die widerstrebenden Lieferanten wenig stens für kurze Zeit zu einigen. Das Ziel ist nunmehr erreicht, und man darf auf die Machtprobe der beiden Gruppen gespannt sein. Man kann dabei natürlich nicht übersehen, daß die Prcuß.-A.-G. durch diese Vorgänge sozusagen isoliert dasteht und gezwungen wird, gewisse Stütze bei Wintershall zu suchen, mit dem sie bisher nur in loser Arbeitsgemeinschaft verbunden ist. Von einem Quotenaustausch kann, wie uns nochmals aus drücklich betont wird, schon deshalb keine Rede sein, weil die Preuß.-A -G. mit ihrem augenblicklichen Anteil ihre Produktionsfähigkeit keineswegs aus nützen kann. Die Ge ellschäft trägt sich im Gegenteil mit der Absicht, bei sich bietender Gelegenheit neue Quoten zu erwerben. -jch Bereinigte Freiburger Uhrenfabriken. Das neue Ge chäfts;ahr brachte eine Belebung, besonders im Inlandsgelchäft. Eine nachhaltige Besserung der Nachfrage vom Auslande wird von neuen Handels verträgen erhofft. Das Grundkapital wird auf 2P4 Millionen Mark Stamm- und 20 000 Dor zugsaktien festgesetzt bei 450 000 «K Rücklage. — Mitteldeutsche Spritwerke A.-G. in Dres den. Die Gesellschaft weist bet einer Umstellung im Verhältnis von 200 : 3 ein Aktienkapital aus von " Millionen Reichsmark Stammaktien und 60 000 Reichsmark Vorzugsaktien. Unter den Aktiven wur den bewertet: 1205 000 Reichsmark Immobilien, 158 690 Reichsmark Außenstände, 151 482 Reichs mark Waren, 80 000 Reichsmark Konsortialbestäiide und 1685 000 Reichsmark sonstige Beteiligungen. Die Ge ellschaft ist bekanntlich interessiert an der Ruppert-A.-G., der Königs-Malzfadrik-A.-G. und der Woldemar-Cchmidt-G. m. b. H. Bisher betrug das Aktienkapital 206 Millionen rviark. — H. Henninger Reifbräu A.-G. in Erlangen. In dem neun Monate umfassenden Geschäftsjahre vom 1. Januar bis 30. September l924 wurde nach 27 562 M. Abschreibungen ein Reingewinn von 55 175 M. erzielt. Es sollen yro r. 4. 7 v. H. auf die VorzngsakUcn und 5^ v. h. aus die Stamm aktien verteilt, je ZWO M. der Reserve und dem Telkrcbere zua.'nMien uid 3'85 M. voraetrauen werden Oeuisch und Kord Die G.-V. der A. E. G. 4- Zur G.-V. der A.E.G. hatten sich n.cht iveniger als 122 Aktionäre c.ug.iuuaen, die / 32,1/1 Millionen Mark Stammaktien und I3o,/97 Mark Vorzugsaktie» -V und 149,984 Millionen Mark Vorzugsaktien L vertraten. Im Verlause der kehr lebhaften Aussprache teilte tzie Verwaltung mit, daß die A.E.G. kein Guthaben in Amerika und England besitze, aus deren Freigabe ein Vermögenszuwachs zu envarte» sei, und Laß den Bankiers, die im Aussichtsrat vertreten find, von einem handel der AEG.-Aktien an ber Londoner Börse nichts bekannt sei. Die Goldbilanz sowie der Abschluß per 30. September 1924 wurden einstimmig genehmigt. Ilm Schluß nahm Geheimrat Felix Deutsch das Wort zu Aussüdrungen über die gegenwärtige wirtschaftliche Situation. Cr wies daraus hin. Vast -war die Inflation beendigt, ihre Folgen jedoch noch nicht beseittgit seien. Tie Kreu zung wirtschaftlicher und politischer Interessen er schwere den Wiederaufbau. Tie Konzern- vildung, die in den letzten Jahren eingegangen ist, wird nach Ansicht des Vortragenden so weit von Tauer sein, als sie zur Vereinheitlichung und Ver billigung der Produktion führt. Soweit rein finanzspekulative Motive maßgebend gewesen sind, wird eine Rückbildung erforderlich sein. Deutsch rvarnte ferner vor cincr Ueber- schätzung derjenigen Produktionsmethode, die jn Amerika, insbesondere in den Ford sch en Be trieben, geübt werde. Namentlich bezweifelte er ihre Uebertragbarkcit aus deutsche Verhältnisse. Die Anwendung dieser Methode hat einen un geheuren inneren Markt zur Voraus setzung, der in Trutsckland nicht zur Verfügung steht. Angesichts der zahlreichen neuerwachsenen In dustrien, von denen sich aus die Tauer wohl nur diejenigen mit Rohstossbasis würden halten können, und angesichts des Protektionismus vieler ausländi scher Staaten sei eine Kräftigung des inneren deut schen Marktes erforderlich. Tie notwendige Herab setzung der Produktionskosten kann nach Ansicht Deutschs durch horizontalen Zusammen schluß, der nicht nur lose Interessengemeinschaft bezweckt, sondern eine einheitliche Gliederung d-s Produktionsprogramms und der Ersparnisse in mehrfachen Konstruktionsbüros usw. erreicht werden. Wo ein vollkommener t r u st ä h n l i ch e r Zu sammenschluß rricht möglich ist, müsse zunächst die Prcd'.lktionsgemeinschast einseyen. Notwendig sei vor all-m die Verständigung mit den ausländi schen Konkurrenten, in erster Linie die ss»e''st.''l:i7tg der deutsch-französischen Wirtsckasts - e i n h e i t. Die Aussichten der Elektroindustrie im speziellen beurteilte Deutsch günstig. Tie Elektrifizierung der Eisenbahn stünde erst in den Anfängen. Ter Bau von Kraft werken werde insbesondere im Auslände noch eine große Rolle spielen. Endlich wird auch die Mo dernisierung der deutschen Industrie zu beträchtlichen Aufträgen führen. Für die 2i. E. G. werden die engen Deziehunaen, die sie mit dar be deutendsten amerikanischen Gesellschaft, ter G- ne- ral Electric, verbinden und die einen Aus tausch der Patente und Erfahrung.« zum Gegen stände haben, von erheblichem Nun en sein. -jch Wieder Opposition bei der Ilse-Bercbau AG- Der a. 0. G.-V. der Gesellschaft lag die Reichsmark» eröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 und die Knpi- talsumstellung zur Genehmigung vor. Es machte sich auch diesmal Meder eine Opposition geltend, die von den Iustizrätcn Elsbach und Pinncr ver treten wurde. Allerdings war sie stimmenmeßlg nicht so stark vertreten wie auf der letzten stürm i'chrck G.-V. im August vergangenen Jahres. Wie damals- so ging es auch heute im wesentlichen um dis 60 Millionen Schutz- bzw. Stammvorrats aktien, die sowohl in dem neuen Goldtap'aai ent halten, als auch mit dem der Umstellung entsprechen? den Betrag von 12 Millionen Mark unter dsn Aktiven aufgefiihrt sind- Die Opposition hielt die Bilanz deshalb für ungesetzlich, weil gegen diese 60 Millionen Mark Aktien noch eine Nichtig keitsklage schwebt. Für die Verwaltung führte Kommerzienrat Schumann aus, daß dieser Aktien posten nicht eingezogen werden kann, da sie uvch ge braucht werden. Der Aufsichtsratsvorsitzende Ge heimrat Wittekind erklärte, daß zu der Frage, ob die Bilanz den gesetzlichen Bestimmungen entspreche, eine Entscheidung der Spruch stelle des Schiedsgerichts sür Goldbilanzcn eingeholt wurde. Es wurde ferner darauf hingewicsen, daß selbst, wenn die Nichtigkeit der 12 Millionen Reichsmark Aktien vom Reichsgericht ausgesprochen würde, dies an der Struktur der Bilanz nichts ändern könne, da dieser Posten sowohl auf der Passiv-, als auch auf der Aktiv seite enthalten sei. Schließlich stimmten für die Ge- nehm'gung der Bilanz 195,89 Millionen Mark da gegen 1,86 Millionen. Die Opposition g.b gegen sämtliche Beschlüsse Protest zu Protokoll. — Heldburg, A.-G. für Bergbau, in Berlin. Gegen die Beschlüsse der Ilmstellungs-G.-V. vom 29. November ist von der Kalibank A.-G. in Kassel Anfechtungsklage erhoben worden. Erster Termin am 18. Februar. Gebrüder Stellwerk A.-G. in Köln. Tas Kapi tal soll 100 : 35 von 47 aus 16,43 Millionen Mark herabgesetzt iverden. Tie 3 Millionen Marc Vor zugsaktien werden auf 6W0 M. ausgestellt. Seit der Wädrungsstabilisterung hat sieb der Absa« be lebt. Tas Unternehmen in Pressdurg wurde In seinem Ertrage durch die Wirtsckastsknfe in der Tschechoslowakei beeinflusst. Ti- Unternehmung«!» in Wien und Kronstadt haben zufriedenstellend gearbeitet. s- Der Deutsche Beton-Verein wird am 2.2 Fe bruar in Berlin seine diesjährige Hauptver sammlung abhalten. Aus der Tagcsvrdu:ng stehen innere Angelegenheiten sowie Vorttäg' und Besprechungen technisch-wissenschastlicher Art